News Am 20. August in Dresden: TSMC-Chef kommt zur Grundsteinlegung der ESMC-Fab

TigerherzLXXXVI schrieb:
Die EU muss auch bei Zukunftstechnologien unbedingt selbstständiger werden. Ansonsten werden wir hier bald von den USA, China und wirtschaftlich aufstrebenden Schwellenländern wie Indien komplett abgehängt.
Inwiefern würde der Bau so einer Fabrik (oder wahlweise auch Intel und Co) zur Selbständigkeit beitragen? Das bleiben nach wie vor Technologien und Wissen fremder Länder.

Oder um es am einfacheren Beispiel auszudrücken: Nur weil in Deutschland eine McDonalds Filiale eröffnet wird, ist McDonalds nicht deutsch und die Cheese-Burgersauße wird nicht von Hausmutti Erna zusammengemixt sondern bleibt weiterhin Firmengeheimnis und wird bereits fertig palettenweise angeliefert.
 
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Zwenki schrieb:
Das ist doch auch nur stumpfer Populismus
Zwenki schrieb:
gut bezahlte Jobs

Ist es nicht.
Was denkst du, machst du in so einer Fabrik als Angestellter?
Genau, 3 Schichtdienst. Du gibst dein Sozialleben auf, deine Gersundheit leidet drunter.
Das Ticken mehr an Lohn, kommt im 3 Schichtdienst durch Zuschläge, der Grundlohn im Osten ist bescheiden und steht in keinem Verhältnis zudem, was man im Gegenzug opfern muss und was man als Grundlohn ohne 3 Schichtdienst rausbekommt.
Ohne Zuschläge, ist 3 Schichtdienst, die Rede garnicht wert und wird gerne als Argument genutzt.
Das vergleichst du jetzt bitte nochmal mit einem normalen Job und deren Grundlohn, mit christlichen Arbeistzeiten, mit einem gesunden Maß an Lebensqualität. Ich kenne niemanden mehr aus dem 3 Schichtdienst, die sind so in ihrer Blase abgeschottet und zum Eigenbrötler geworden. Keiner von dennen fährt mit einem teuren Auto rum. Das tun nur die, die nicht 30 Meter tief im Keller arbeiten müssen.

So und wenn man schon so viel opfern möchte, dann ganz Sicher nicht im 3 Schichtdienst -> Osten.
Das was man im Westen bekommt, sind nochmal Welten. 13ter Gehalt, mehr Freizeitausgleich, Zuschläge auf Zuschläge aber am wichtigstens, kein Druck oder noch open top Überstunden, weil der Grundlohn schon sehr gut ist.

Hand auf´s Herz Zwenki, mehr Jobs bringen keinem was, wenn die Umstände beschissen sind.
Du bekommst ja grade mit was abgeht, die Menschen haben keinen Bock mehr.
Jahrelang wurde mehr Gehalt gefordert. Es tut sich nichts, also ist die Konzequenz jetzt, Bürger die keine Lust mehr haben sich 40h/+ hinzustellen + Fachkräftemangel.

Zwenki schrieb:
Das heißt nicht, dass es nicht besser geht. Aus meiner Sicht ist ganz viel Luft nach oben, aber schlecht läuft es ganz sicher nicht.
Besser wäre es, wenn unsere Politiker die Energiekosten mal in den Griff bekommen würden.
Es wandern Reihenweise Hersteller ab, die kommen so schnell auch nicht mehr zurück, nur weil sich unsere Politiker mal nach einem Jahrzent ausgeschissen haben. Wie wirds aktuell kompensiert? Ja schön Fördergelder reinpumpen und noch mehr Schulden aufnehmen. Im Ausland gibt es bessere Infrastruktur und Resourcen, stabile Energiepreise + Fördergelder.

TigerherzLXXXVI schrieb:
Wer lesen kann ist klar im Vorteil... Ich zitiere einen Teil des ersten Absatzes des Artikels: "Das Joint Venture mit NXP, Infineon und Bosch soll ab Ende 2027 die ersten Chips in Serie produzieren und vornehmlich an sich selbst liefern."
Creeper777 schrieb:
Diese Fabrik entsteht aus Fördergeldern finanziert, nur aus Eigenutz.
Das wurde von dem Kollegen falsch verstanden. 🙂
Natürlich wird kein Land auf dieser Welt, unsere schrottigen 0815 Chips, für so viel Geld abkaufen, natürlich sind die nur für uns bzw -BOSCH Staubsauger, Toaster what ever, zum Teil aus unseren Fördergeldern vom Staat bezahlt.

Wo die Geräte am Ende landen, wo diese Chips verbaut sind bzw. werden, kann niemand beeinflussen.
 
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Zwenki schrieb:
Das ist doch auch nur stumpfer Populismus damit die politischen Ränder weiter Stimmen im Osten fischen können. Ja es gibt (noch) ein Lohngefälle aber das trifft viel stärker auf Stadt-Land und Nord-Süd zu (Hamburg und Berlin mal ausgenommen). Dazu kommen noch die Ebenen der Jobs. Leider sind viele (alle) DAX Konzerne in westdeutschen Bundesländern und daher auch die Verwaltungen mit den gut bezahlten Stellen.

Aus diesem Grund ist die Ansiedlung von ESMC/ Bosch in Dresden und Intel in Magdeburg gut (es entstehen gut bezahlte Jobs). Ja auch keine Konzernzentralen aber doch auch qualifiziert, Verwaltung, Zulieferer und der Mittelstand hat dann oft auch die F&E Vor-Ort.

Wichtiger als der Lohn in einer Region ist auch die reale Kaufkraft (gerade in Einbezug von Miete und Wohnen). Ob ich nun in MUC 100.000€ oder ne Leipzig/ Dresden( Magdeburg 75.000€ Gehalt bekomme, macht am Ende keinen Unterschied.

Das größte Problem was wir als DE haben ist das permanente schlecht Gequatsche. Wir sind durch multiple Krisen (Finanz, Brexit, Corona, Ukraine, Inflation mit Zinskorrektur) gut durchgekommen (Staatsschulden nicht völlig aus dem Ruder; Energiepreise sind stabilisiert) und haben einen recht starken Pragmatismus und auch Anpassungsfähigkeit gezeigt. Wir sind innerhalb von wenigen Monaten von einem unserer Hauptenergielieferanten weg, Partien die gern für Ideologien gescholten werden, haben Grundsätze aus (aus meiner Sicht leider notwendigen Pragmatismus) aufgegeben (LNG-Terminal; Waffen in Kriegsgebiete). Internationale Konzerne Investieren in DE (Tesla, Intel, TSCM) obwohl sie in anderen Ländern ähnliche Subventionen bekommen würden.

Zum Lohngefälle: Ich bin Zugezogener Ossi, komme aus der Region NDS/Bremen; jetzt lebe ich im Prinzip in der neuen TSMC-Fabrik.

Ich verdiene hier nicht verkehrt, kriege aber ständig Angebote aus meiner alten Region, die locker 30-50% über meinem jetzigen Brutto-Gehalt liegen; bei gleicher Tätigkeit und gleicher Belastung. Das wäre dann übrigens sogar ländlicher Raum; hier wohne und arbeite ich extrem urban. Soviel zum Thema "hauptsächlich Stadt-Land"; das ist einfach Quatsch. Im Osten sind die Gehälter einfach noch signifikant niedriger; sicherlich auch, weil hier wesentlich weniger nach Tarifvertrag gezahlt wird; besonders die attraktiven Tarife (bspw. IGM) existieren hier fast gar nicht.

Lebenskosten sind hier allerdings nicht derartig viel günstiger; absolut nicht. Warum bleibe ich? Weil die Region hier am wachsen ist und ich erwarte, dass es in ein paar Jahren ganz anders aussieht. Außerdem ist die Lebensqualität (nicht so leicht messbar wie Gehalt) hier ungemein viel höher.
 
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cookie_dent schrieb:
Wird ein Weilchen dauern, bis so viel Steuern gezahlt wurden, dass sich die Subvention gerechnet hat.
Wenn man Umsatzsteuer, Lohnsteuer und Sozialversicherungen mit einbezieht, dann kommen allein mit den Baukosten fast die Subventionen zusammen. Jeder Bauarbeiter bekommt Lohn und zahlt Sozialversicherung.

Das ist gar nicht so schwierig. Bei 40% Förderung wird in DE eigentlich fast nur der Staatsanteil egalisiert.
Der Betrieb ist dann schon ein Plus Geschäft.
 
Creeper777 schrieb:
Das was man im Westen bekommt, sind nochmal Welten. 13ter Gehalt, mehr Freizeitausgleich, Zuschläge auf Zuschläge aber am wichtigstens, kein Druck oder noch open top Überstunden, weil der Grundlohn schon sehr gut ist.
Naja, das entspricht nicht ganz den Tatsachen.
Je nach Branche bekommst Du im Westen schon lange kein 13. mehr, die Wochenarbeitszeit schwankt ebenfalls stark zwischen 35 und 41 Wochenstunden.
Ein Zuschlag auf einen Zuschlag gibt es nicht, entweder Du bekommst einen, oder eben nicht und Überstunden werden hier wie dort "erwartet".
Im Westen werden, im Schnitt, 16% höhere Gehälter gezahlt, kaufkraftbereinigt schmilzt dieser Unterschied aber zusammen:
  • Unterschied der Kaufkraft zwischen Ost und West liegt pro Person bei 104 Euro im Monat.
  • Differenz der Kaufkraft ist zwischen Stadt und Land größer als zwischen Ost und West: Der Stadt-Land-Unterschied liegt pro Person bei 121 Euro im Monat.
  • Betrachtet man Armut auf Basis der unterschiedlichen Kaufkraft in Deutschland (sogenannte relative Kaufkraftarmut), zeigt sich, dass der Unterschied zwischen Ost und West knapp einen Prozentpunkt beträgt.
  • Neueste Daten zeigen, dass sich – auch ohne Berücksichtigung regionaler Kaufkraftunterschiede – Ost und West weiter annähern.
Das schließt natürlich ein, dass es, je nach Job, größere Ausreißer nach oben und unten geben kann.
Ergänzung ()

Nuklon schrieb:
Wenn man Umsatzsteuer, Lohnsteuer und Sozialversicherungen mit einbezieht, dann kommen allein mit den Baukosten fast die Subventionen zusammen. Jeder Bauarbeiter bekommt Lohn und zahlt Sozialversicherung.
Sehe ich anders, eine Subvention wird aus Steuermitteln finanziert und nicht aus den Töpfen der Sozialversicherungen. Wenn man Deinen Argumenten folgt, wäre das dann ein Quersubventionierung vom allgemeinen Steuertopf, über den Zwischenweg Arbeitnehmer, in die Kassen der Sozialversicherung.
Darüber hinaus bezweifle ich, dass von den 10 Mrd. Baukosten der größte Teil in Löhne fließt.
Ich denke eher das die Ausstattung so einer Chipfabrik Sackteuer ist und das die hierzu notwendigen Maschinen noch nicht einmal in DE hergestellt werden.
Analog zu der ehemaligen Abwrackprämie oder Förderung von PV Anlagen, werden viele Firmen im Ausland die deutschen Subventionen erhalten.
 
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cookie_dent schrieb:
Ich denke eher das die Ausstattung so einer Chipfabrik Sackteuer ist und das die hierzu notwendigen Maschinen noch nicht einmal in DE hergestellt werden.
Selbst wenn man jetzt mal nur die ASML Maschinen nimmt, steckt da auch einiges an deutschem KnowHow und Technologie da drin.
An den Maschinen verdienen somit Trumpf und Zeiss auch mit.
 
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Mondgesang schrieb:
Inwiefern würde der Bau so einer Fabrik (oder wahlweise auch Intel und Co) zur Selbständigkeit beitragen? Das bleiben nach wie vor Technologien und Wissen fremder Länder.
Und trotzdem muss z.B. Bosch benötigte Mikrochips für die Produktion nicht erst aus Taiwan, China oder anderen nicht-europäischen Ländern importieren lassen, sondern hat mit der Chipfabrik quasi vor der Haustür sofortigen Zugriff darauf... Was den Großkonzern und somit auch die deutsche Industrie deutlich unabhängiger macht bei internationalen "Störfällen" und Krisen. Zudem wird durch die geringeren Produktionskosten am Ende die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt.
Ergänzung ()

Khaotik schrieb:
Der Standort ist aber trotzdem noch kritisch zu sehen. Stichwort Wasservesorgung. Sachsen, Brandenburg und Co haben heute schon Probleme und Sorgen, die Wasserversorgung für die Bevölkerung sicherzustellen.
Das ist auf jeden Fall ein wichtiges Thema und sollte bei der Planung einer solchen Anlage unbedingt berücksichtigt werden.
 
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TigerherzLXXXVI schrieb:
Das ist auf jeden Fall ein wichtiges Thema und sollte bei der Planung einer solchen Anlage unbedingt berücksichtigt werden.
wurde es auch. Es gibt Stellungnahmen der Behörden und der Drewag. Ohne diese wäre das Projekt doch gar nicht genehmigt worden.
Behörden sind nicht doof und machen in der Regel ihren Job.
 
wird das irgendwie staatlich subventioniert, oder warum brauen die so ein ding in deutschland ? ich meine bei den energiepreisen, steuern und standortbedingungen würde man das doch nicht freiwiliig machen, also aus ökonomischer sicht !?
 
cookie_dent schrieb:
Je nach Branche bekommst Du im Westen schon lange kein 13. mehr, die Wochenarbeitszeit schwankt ebenfalls stark zwischen 35 und 41 Wochenstunden.
Ein Zuschlag auf einen Zuschlag gibt es nicht, entweder Du bekommst einen, oder eben nicht und Überstunden werden hier wie dort "erwartet".
Siehste, im Osten gibt es quasi nur 40h Woche. Klar kann man auch für 35h arbeiten gehen, wenn man sich allerdings mit dieser Voraussetzung bewirbt, kannste lange nach einem Job suchen oder die sind so schlecht vergütet, das man als erwachsener Mensch, wie ein Junggeselle oder in einer WG leben darf. Weil, und das darf nicht vergessen werden, die Mieten so derart teuer geworden sind, das ein Einkommen, aus einer 35h Woche, kaum, bis garnicht mehr reicht.

cookie_dent schrieb:
Ein Zuschlag auf einen Zuschlag gibt es nicht, entweder Du bekommst einen, oder eben nicht und Überstunden werden hier wie dort "erwartet".
Okay, das war etwas unverständlich ausgedrückt.
Damit meine ich Nachtzuschläge, sonstige Leistungszuschläge, regelmässige Gehaltsanpassungen, bezahlte Überstunden die sich lohnen...
Das wie gesagt, alles open top, zu einen guten Grundlohn.
Gehaltsverhandlungen im Osten, naja wie soll man sagen, so viele Tankgutscheine kannst du garnicht verbrauchen.... Du verstehst was ich meine, diese ständige rum gekruchse und geeiere.

Grade letzteres mit den Überstunden, lohnt sich für viele im Osten nicht, weil die Steuerabgaben bei den paar Euro, zu hoch sind, als das sich die paar Kröten für einen lohnen würden. Die elektronische Zeiterfassung macht es möglich, nicht das da noch jemand auf die Idee kommt, sich vor / nach dem umziehen ein bzw auszustempeln. Das spreche ich bewusst an, weil es in der Lebensmittelbranche, wie in diesem Beispiel Chip Industrie, üblich ist im Ganzkörperkondom zu arbeiten.

Die Firmen wissen das natürlich, und zahlen dich natürlich gerne aus.
So ist es den Firmen lieber, weil günstiger und es ist immer jemand da.
Beispiel 1-2h Überstunden x 4 Mitarbeiterinnen, ist quasi eine eingesparte Vollzeitkraft + eingesparte Sozialabgaben. Wenn die alle ausgezahlt werden, ist das ein Schnapper...

Deswegen, das kostbarste was ein Mensch besitzt, ist seine Gesundheit & Lebenszeit.
Warten auf bessere Zeiten tz, hat man ja zu Corona gesehen, wie Deutschland in der Lage ist.

Um nochmal auf das Thema zurückzukommen. Ich sehe diese Firma als keine Bereicherung in und für Deutschland. Wenn, dann bereichern sich nur die in den obersten Etagen davon.
Ergänzung ()

DeVIce schrieb:
wird das irgendwie staatlich subventioniert, oder warum brauen die so ein ding in deutschland ? ich meine bei den energiepreisen, steuern und standortbedingungen würde man das doch nicht freiwiliig machen, also aus ökonomischer sicht !?
Ja wird es mit.
Und weil der Staat ordentlich rein gebuttert hat, werden die dafür Sorge tragen, das der Standort erhalten bleibt. TSMC / Bosch werden immer wieder Druck machen, alles andere, würde nach außen hin für den Staat wie Versagen aussehen, deswegen, wird der Geldhahn immer offen bleiben. TSMC/ Bosch hätten das Risiko niemals alleine getragen, auch wenn sie finanziell locker im Stande wären.
Ergänzung ()

TigerherzLXXXVI schrieb:
Und trotzdem muss z.B. Bosch benötigte Mikrochips für die Produktion nicht erst aus Taiwan, China oder anderen nicht-europäischen Ländern importieren lassen, sondern hat mit der Chipfabrik quasi vor der Haustür sofortigen Zugriff darauf
Was meinst du woher die Rohstoffe kommen?
 
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Nicht jede Etage ist dabei ein Reinraum, traditionell ähnelt eine moderne Halbleiterfabrik ohnehin eher einem Chemiewerk, vor allem in den unteren Etagen wird damit hantiert.

Hier würden mich schon die Details interessieren. Inwiefern ist es ein Chemiewerk? Welche Chemikalien werden verarbeitet und in welchen Mengen (pro Tag/Woche/Monat)? Welche Prozesse kommen hier zum Einsatz? Welche Abfälle werden dabei produziert? Wieviel Strom wird benötigt? Fließt das (gereinigte) Abwasser in die Elbe?
 
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