Kurz vorab möchte ich sagen, ich kenne mich mit diesen Themen nicht wirklich aus und kann hier nur wiedergeben, was mir erzählt wurde. Da ich meiner wirklich sehr kompetenten Hausbank und ihrer Kreditkartenhotline allerdings vertraue, gehe ich davon aus, dass das so im Großen und Ganzen stimmt, was ich hier schildere.
Nachdem ich heute 1,5 Stunden mit Hausbank, Kreditkartenhotline und Amazon telefoniert habe, hier das vorläufige Endergebnis:
Durch die Häufung meiner Bestellungen am gestrigen Tage wurde bei Amazon mutmaßlich irgendein Sicherheitsmechanismus ausgelöst, der den Bankeinzug überwiegend nicht mehr zulässt. Bei kleineren Teilsummen geht er weiterhin. Daraufhin musste ich bei einer größeren Teilsumme auf Kreditkarte umstellen.
Dieser Betrag wurde laut der Kreditkartenhotline abgebucht. Dabei hat Amazon nicht das neue 3D-Secure-Verfahren genutzt, sondern wohl auf eine derzeit noch bestehende Übergangsregelung zurückgegriffen, die es zulässt, nicht 3D-Secure zu nutzen.
Danach habe ich eine weitere Bestellung getätigt, bei der Amazon erneut den Bankeinzug verweigert hat und ich auf Kreditkarte umstellen musste. Hier hat Amazon wohl nicht auf die Übergangsregelung zurückgegriffen, sondern unter Missachtung des neuen 3D-Secure-Verfahren stumpf abzubuchen versucht. Dies wurde rechtmäßig abgeblockt.
Während erstgenannte Kreditkartenzahlung ein Produkt betraf, das direkt von Amazon kommt, betraf letztgenannte Kreditkartenzahlung ein Produkt, bei dem das Geld an einen Marketplace-Händler fließt. Mutmaßlich besteht hier ein Zusammenhang. Kleinere Teilsummen werden weiterhin mittels Bankeinzug abgerechnet.
Nachdem ich dem Amazon-Service dies detailliert geschildert habe, wurde eine Meldung an die Fachabteilung geschrieben. Diese hat kurz darauf für die Bestellung, bei der die Kreditkartenzahlung scheitert, den Bankeinzug freigeschaltet.
Möglicherweise wird sich nach erfolgreicher Zustellung und Abbuchung aller getätigten Bestellungen die bestehende Einschränkung betreffend des Bankeinzugs für mein Kundenkonto dann auch wieder auflösen. Darauf hoffe ich jedenfalls.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wer gehäuft bestellt, schnell den Bankeinzug gesperrt kriegt. Derjenige kann dann nur mit Kreditkarte zahlen, das aber nur bei Käufen direkt bei Amazon, weil sich Amazon offenbar nur hier einer Übergangsregelung zur Umgehung des 3D-Secure-Verfahrens bedient. Amazon ist allem Anschein nach derzeit unfähig 3D-Secure umzusetzen.
Kommentar zur Amazon-Hotline:
Die Amazon-Hotline war zunächst äußerst inkompetent. Die zwei Telefonate gestern Abend waren völlig nutzlos. Ich rate dringend davon ab, wegen sowas in den Abendstunden anzurufen, da dann wohl nur die Mindestlöhner-Notbesetzung anwesend ist. Heute Vormittag folgten zwei weitere Telefonate. Zunächst wurde sich im insgesamt dritten Telefonat immerhin beim Vorgesetzten erkundigt, als der Mitarbeiter nicht weiter wusste. Dann hat der Mitarbeiter sein erlangtes Wissen allerdings vollkommen falsch wiedergegeben, sodass die Kreditkartenhotline im Anschluss mit Belustigung auf meine Schilderung reagierte.
Dank meiner Kreditkartenhotline ließ sich das oben genannte Problem dann aber endgültig identifizieren. Ich sei wohl auch kein Einzelfall. Das Problem habe ich dann so unmissverständlich in einem vierten Telefonat bei Amazon geschildert und deren Hotline hat das an die Fachabteilung weitergegeben. Bei Amazon anzurufen lohnt sich erst, wenn man bereits sicher weiß, was das Problem ist und wie es zu lösen ist.
Die Sperrung des Bankeinzugs ist für die Amazon-Hotline im Übrigen in der Tat eine komplette Blackbox. Sie können weder Gründe benennen noch etwas daran ändern. Selbst die Fachabteilung kann wohl nicht eingreifen. Hier hat man offenbar nicht nur die Kunden, sondern letztlich auch sich selbst einem intransparenten Algorithmus vollkommen ausgeliefert. Die Fachabteilung kann aber offenbar zumindest noch für einzelne Bestellungen Zahlungsmittel freischalten, was ja bei mir geschah.
Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weitergeht.