News Amazon Web Services: Server mit ARM-CPU starten und erhöhen Druck auf Intel

mensch183 schrieb:
Aber sowas von dünn!!1 Wenn man nur rund 50% des Umsatzes als Gewinn einfährt, ist man eigentlich schon so gut wie tot.

Kurzfristig gesehen natürlich lachhaft, wenn solche Aussagen getätigt werden.

Langfristig gesehen kann man als Quasi-Monopolist im Server-Bereich durch erstarkte Konkurrenz nur verlieren. Und wenn die eigenen Produktentwicklungen hinter dem bleiben, was man sich erwartet hat, schwenkt irgendwann der Markt auch zügig um wenn die Verträge auslaufen.

Intel selbst rechnet ja mit Verlusten im Server-Geschäft und hofft darauf z. B. AMD in den nächsten 1-3 Jahren unter 20% Marktanteil zu halten. Wenn die eigenen Entwicklungen aber stocken, könnte das Ziel schon gefährdet sein.
Ergänzung ()

Pandora schrieb:
Ich weiß nicht warum alle von für Intel so schwarz sehen. Intel ließ sich seinen Kram vergolden weil sie es konnten, aber das heißt nicht das sie nicht auch deutlich günstiger können.

Es geht dabei nicht um günstiger. Die Konkurrenz die sich anbahnt ist schon deutlich günstiger bei höherer Leistung. Vor allem ist die Konkurrenz im Server-Segment (z. B. AMD) wohl effizienter mit den Rome Chips.

Es sind viele Faktoren die dort zusammen kommen, die Intel das Leben schwer machen werden.

Und wenn man sich die letzten 18 Monate ansieht, gab es bei Intel extrem viele Schnellschüsse, die teilweise nach hinten los gingen. Man war sich seiner Sache eindeutig zu sicher.
 
Muffknutscher schrieb:
Und alle die schreien, das sie Intel den Bankrott wünschen, haben dann dass gleiche Spiel mit AMD etc. als Monopolisten, der dann aufgrund eines Alleinstellungsmerkmales Mondpreise aufrufen kann. Also immer schön vorsichtig mit dem was man sich wünscht, es könnte in Erfüllung gehen.

Keiner wünscht sich das Intel Pleite geht, selbst der härteste AMD Fanboy nicht.
Es geht überwiegend um die aufbrechung des Quasi Monopols von Intel und darum das Intel nicht mehr nach Gutsherren Art den Markt dominiert. Also kaum Innovation bringt und dafür noch zu hohe Preise abruft.
Ich finde es gut das auf dem Server Cloud Markt ein dritter Gegenspieler mitmischt, so ist gewährleistet das diese drei einen guten Konkurrenzdruck haben, sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen können und die Preise nicht ins unermessliche steigen.
 
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mensch183 schrieb:
Aber sowas von dünn!!1 Wenn man nur rund 50% des Umsatzes als Gewinn einfährt, ist man eigentlich schon so gut wie tot.

Intel befand sich die letzten Jahre und befindet sich aktuell immer noch in einer rosigen, nahezu perfekten Situation und genau das ist aus der Sicht potenzieller Investoren ein Problem. Potenzial nach oben ist bei fast 100% Marktanteil auf dem x86-Markt nicht mehr vorhanden, das Potenzial nach unten tut sich seit 2017 auf und wird sie in nächster Zeit immer mehr einholen.

Man hat den Foundry-Krieg verloren. Von der mit Abstand besten Fertigung mit mehreren Jahren Vorsprung ist man nun bei mindestens einem Jahr Rückstand zu TSMC angekommen. Die Auswirkungen davon kommen erst noch.

Aus nicht vorhandener Konkurrenz ist eine starke Konkurrenz geworden, die aktuell noch stark unterrepräsentiert ist, weil gerade OEMs und der Datacenter-Markt sich eher langsam bewegen und nicht unbedingt 1st Gen einsetzen wollen.
Nächstes Jahr sind 2 Jahre Zen ins Land gezogen und AMD kommt mit der besseren Fertigung zum besseren Preis mit mehr Kernen und besserer Performance/Watt an den Markt. Auf diese Roadmap werden sich die Anbieter eingestellt haben, die Zen-Architektur ist jetzt gereift und erprobt, die Plattform sogar die selbe, das Vertrauen ist da.

Die Gerüchte um Apples eigene ARM-SoCs als Intel-Ersatz werden immer lauter. Dass das bereits seit Jahren irgendwo in einem Apple-Lab lauffähig ist, zweifelt wohl niemand mehr an, dass es früher oder später kommen wird, zweifeln nur noch wenige an.

Apple selbst sehe ich hier gar nicht als das große Problem, so viel Umsatz bescheren die Intel dann auch wieder nicht, sondern der Sogeffekt, den das haben wird. Wenn Apple einen vollwertigen Rechner mit ARM vorstellt, ist das Konzept schlagartig im Mainstream angekommen und die bisher eher stiefmütterlich behandelten Projekte wie Windows on ARM werden ganz neuen Zulauf erhalten, Qualcomm und Samsung werden ihre Entwicklungen in die Richtung deutlich intensivieren usw. Der konservativere Pro- und Enterprise-Markt ist das Eine, aber der Consumer-Markt ist schnelllebig.

Intel wird weiterhin erfolgreich sein. Daran, dass der wahnwitzige Erfolg der letzten Jahre fortgesetzt werden kann, glaubt jedoch niemand mehr. Intel gerät immer mehr in Zugzwang in einer Branche, in der mehrere Jahre Vorlauf nötig sind, um größere Veränderungen an der Architektur oder Fertigung vorzunehmen, die zudem noch extrem R&D-intensiv sind und schnell Milliarden kosten können.
 
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Ich freue mich das ARM im Server Bereich etwas fahrt aufnimmt. Auch das INTEL jetzt langsam mehr druck bekommt ist auch zu begrüßen, davon werden wir alle profitieren.

Das ARM aber in nächster zeit x86 ablösen wird glaube ich nicht. Alle "ARM for Desktop" Projekte sind bisher gescheitert und ich sehe momentan nicht warum sich das ändern sollte.

Allein Apple könnte ARM mit den Macbooks pushen aber selbst die zögern nocht. Apple hat schonmal die Architektur gewechselt und weiß wie viel Aufwand das ist.
 
k0ntr schrieb:
ui... sieht ihr den Zerfall von Bitcoin? wird wohl die Zukunft von Intel sein
Bitcoin "zerfällt" nun seit 6 Jahren alle 12-24 Monate...
 
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@Volker

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https://twitter.com/david_schor/status/1067456533741666304 ff.
 
Ich denke es wird dringend Zeit für mehr plattformübergreifende Benchmarks. Alles was es gibt ist extrem synthetisch, testet nur die GPU oder ist ein Javascript Test mit dem man nur die Performance des Browsers testet.
 
@andr_gin Das liegt wahrscheinlich eher daran, dass dein Wissen nach iOS, Android und Windows schlagartig aufhört.
Es gibt mehr als genug Benches, die man auf fast allen Plattformen ausführen kann: https://openbenchmarking.org/tests/pts

Wobei da viele Benches auf noch mehr Systemen laufen könnten. Müsste halt mal wer in die Testsuite implementieren.

Ansonsten will man in vielen Fällen synthetische Tests um möglichst vergleichbare Werte zu erhalten. Man muss halt die richtigen Szenarios finden und die Daten entsprechend seiner Anforderung interpretieren können.


@yummycandy
Danke!

Das der Testfall nginx + php noch nicht sauber läuft ist kein guter Anfang.
 
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Piktogramm schrieb:
@andr_gin Das liegt wahrscheinlich eher daran, dass dein Wissen nach iOS, Android und Windows schlagartig aufhört.
Es gibt mehr als genug Benches, die man auf fast allen Plattformen ausführen kann: https://openbenchmarking.org/tests/pts

Wobei da viele Benches auf noch mehr Systemen laufen könnten. Müsste halt mal wer in die Testsuite implementieren.

Wenn ein Test nicht auf Windows, Android und IOS läuft, dann ist er nicht plattformübergreifen. Dann kann man damit nur Hardware unter diversen Linux Distributionen testen.

Ansonsten will man in vielen Fällen synthetische Tests um möglichst vergleichbare Werte zu erhalten. Man muss halt die richtigen Szenarios finden und die Daten entsprechend seiner Anforderung interpretieren können.

Synthetische Tests sind wunderbar um Verbesserungen innerhalb derselben Architektur aufzuzeigen indem man die Integer/Fließkomma Rohleistung ausgibt oder die Speicherlatenzen. Um 2 CPUs verschiedener Architekturen bzw. sogar unterschiedlicher Befehlssätze aufzuzeigen ist das komplett unbrauchbar. Man braucht einen mit realer Anwendungen, die dann aber sehr wohl in einer kontrollierten Testumgebung mit vordefinierten Testdaten ablaufen können.

Ich habe einmal versucht anhand von diversen eigenen synthetischen Tests einen ARMv8 mit einer alten x86 CPU bei ca. gleichem Takt zu vergleichen. Von "ARM ist sogar schneller" bis "ARM ist 20 Mal langsamer" war alles dabei. Reine Rechenoperationen gingen erstaunlich flott, Kopieren von Speicher oder Function Calls mit größeren Parametern waren aber eine Katastrophe. Die Wahrheit in echten Applikationen lag irgendwo in der Mitte aber bei weitem nicht dort wo es das arithmetische (oder auch geometrische) Mittel vorgeschlagen hat.
 
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andr_gin schrieb:
Wenn ein Test nicht auf Windows, Android und IOS läuft, dann ist er nicht plattformübergreifen. Dann kann man damit nur Hardware unter diversen Linux Distributionen testen.
Der großteil jener Tests die auf OpenSourceSoftware beruhen lassen sich recht problemlos portieren bzw. wurden bereits von Anderen portiert. Auch wenn sie bei Openbenchmarking nicht geführt werden.

Synthetische Tests sind wunderbar um Verbesserungen innerhalb derselben Architektur aufzuzeigen indem man die Integer/Fließkomma Rohleistung ausgibt oder die Speicherlatenzen. Um 2 CPUs verschiedener Architekturen bzw. sogar unterschiedlicher Befehlssätze aufzuzeigen ist das komplett unbrauchbar. Man braucht einen mit realer Anwendungen, die dann aber sehr wohl in einer kontrollierten Testumgebung mit vordefinierten Testdaten ablaufen können.
Bei realen Anwendungen testet man zunehmend die Fähigkeiten der Bibliotheken, Compiler und Betriebssysteme mit. Damit verschwindet zunehmend die Grundlage für CPU Vergleiche.

Ich habe einmal versucht anhand von diversen eigenen synthetischen Tests einen ARMv8 mit einer alten x86 CPU bei ca. gleichem Takt zu vergleichen. Von "ARM ist sogar schneller" bis "ARM ist 20 Mal langsamer" war alles dabei. Reine Rechenoperationen gingen erstaunlich flott, Kopieren von Speicher oder Function Calls mit größeren Parametern waren aber eine Katastrophe. Die Wahrheit in echten Applikationen lag irgendwo in der Mitte aber bei weitem nicht dort wo es das arithmetische (oder auch geometrische) Mittel vorgeschlagen hat.
Das reale Software keine Mittelwerde, Mediane etc. sollte doch aber klar sein. Wenn schon stellt sich ein Verhältnis ein, welches sich aus der Häufigkeit der entsprechenden Operationen in der realen Software ergibt.
Für genaue Ergebnisse zu spezifischen Anwendungen und Softwareumgebungen braucht es dann ebenso spezifische Tests. Die aber dann eben jene Aussagefähigkeit nur für den Testfall haben.
 
KlaasKersting schrieb:
Intel befand sich die letzten Jahre und befindet sich aktuell immer noch in einer rosigen, nahezu perfekten Situation und genau das ist aus der Sicht potenzieller Investoren ein Problem. Potenzial nach oben ist bei fast 100% Marktanteil auf dem x86-Markt nicht mehr vorhanden, das Potenzial nach unten tut sich seit 2017 auf und wird sie in nächster Zeit immer mehr einholen.

Man hat den Foundry-Krieg verloren. Von der mit Abstand besten Fertigung mit mehreren Jahren Vorsprung ist man nun bei mindestens einem Jahr Rückstand zu TSMC angekommen. Die Auswirkungen davon kommen erst noch.

Aus nicht vorhandener Konkurrenz ist eine starke Konkurrenz geworden, die aktuell noch stark unterrepräsentiert ist, weil gerade OEMs und der Datacenter-Markt sich eher langsam bewegen und nicht unbedingt 1st Gen einsetzen wollen.
Nächstes Jahr sind 2 Jahre Zen ins Land gezogen und AMD kommt mit der besseren Fertigung zum besseren Preis mit mehr Kernen und besserer Performance/Watt an den Markt. Auf diese Roadmap werden sich die Anbieter eingestellt haben, die Zen-Architektur ist jetzt gereift und erprobt, die Plattform sogar die selbe, das Vertrauen ist da.

Die Gerüchte um Apples eigene ARM-SoCs als Intel-Ersatz werden immer lauter. Dass das bereits seit Jahren irgendwo in einem Apple-Lab lauffähig ist, zweifelt wohl niemand mehr an, dass es früher oder später kommen wird, zweifeln nur noch wenige an.

Apple selbst sehe ich hier gar nicht als das große Problem, so viel Umsatz bescheren die Intel dann auch wieder nicht, sondern der Sogeffekt, den das haben wird. Wenn Apple einen vollwertigen Rechner mit ARM vorstellt, ist das Konzept schlagartig im Mainstream angekommen und die bisher eher stiefmütterlich behandelten Projekte wie Windows on ARM werden ganz neuen Zulauf erhalten, Qualcomm und Samsung werden ihre Entwicklungen in die Richtung deutlich intensivieren usw. Der konservativere Pro- und Enterprise-Markt ist das Eine, aber der Consumer-Markt ist schnelllebig.

Intel wird weiterhin erfolgreich sein. Daran, dass der wahnwitzige Erfolg der letzten Jahre fortgesetzt werden kann, glaubt jedoch niemand mehr. Intel gerät immer mehr in Zugzwang in einer Branche, in der mehrere Jahre Vorlauf nötig sind, um größere Veränderungen an der Architektur oder Fertigung vorzunehmen, die zudem noch extrem R&D-intensiv sind und schnell Milliarden kosten können.
Ich finde das sehr interessant. Wenn Intel seit in paar Jahren mehr Ressourcen in den Aufbau einer Dedizierten- Grafikkarte steckt bzw. in die deutliche Verbesserung der Intel-Grafikeinheit. Kann ich das aus dem Ist-Stand von vor 3-4 Jahren sehr gut nachvollziehen. Ryzen und Threadripper waren ein großer schock für Intel. Ich finds erstaunlich, dass AMD die Playstation4 und die Xbone ausstattet und da praktisch keine Konkurrenz hat. Das muss doch riesigen Umsatz machen und etwas Gewinn sollte auch abfallen. Intel und nVidia müssten sich schon zusammen tun um Microsoft von AMD abzubringen.
 
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