Chesterfield schrieb:
der profi segment wird für amd jetzt die nächste Herausforderung, nachdem sie das desktop segment dominieren.
Eigentlich ist die (technische) Dominanz von AMD im Server-Bereich seit Jahren größer als im Desktop Bereich, und das war auch seit Zen 1 der Markt, auf den sich AMD primär fokussiert hat.
Chesterfield schrieb:
exklusive lösungen ala Custom Epyc für grosse solvente Kunden , könnten vllt eine Nische sein, indem hohe Margen möglich sind weil die Entwicklung immer rasanter und die Halbwertszeiten von mainstream cpu´s immer kürzer werden
Für einen CPU-Hersteller sind AMDs Margen aktuell relativ gut (und viel besser als Intels, trotz niedrigerer Preise). Da schlägt sich das technisch relativ simple Chiplet-Konzept der Ryzen/Epyc-Lösungen sehr gut. Speziell angepasste Epyc-Varianten sind übrigens auch nichts neues, ebenso wenig die Tatsache, dass die dann oft später allgemein verfügbar wurden. Das erste derartige Modell was mir spontan einfällt ist der 7H12, als HPC-Variante von Zen 2 (effektiv ein 7742 von der Stange mit höherer TDP und angepassten Taktraten).
Generell ist es aber in der Tat ein Punkt, dass AMD mit seinen "Semi-Custom-Lösungen" ganz gut aufgestellt ist, wobei das effektiv am meisten Richtung Spielkonsolen geht. Trotzdem hilft die Erfahrung mit sowas natürlich dem ganzen Unternehmen, wenn spezielle Anfragen reinkommen.
Chesterfield schrieb:
AMD zeigt, dass sie nicht mehr nur die zweite geige sind indem sie Intel in ihrem dominierenden Server markt klar dass auch da die Kehrtwende gekommen ist
El Capitan baut ja nur den Vorsprung aus, den AMD schon mit Frontier hatte. Wobei im Fall der Top500 Intel auch gar nicht wichtig ist. Der Löwenanteil an Leistung (und Kapitaleinsatz) liegt bei diesen Systemen nicht in den CPUs, sondern in den GPUs (von Spezial-CPUs wie bei Fugaku abgesehen). AMD hat da gezeigt, dass sie sich mit Nvidia messen können, aber Intel spielte dafür eh seit Jahren keine Rolle mehr.
Salutos schrieb:
Und die Konkurrenz?
Intel ist nicht nur in Sachen Fertigung weit abgeschlagen, sondern hat auch in Sachen Chiplets/Tiles einen Rückstand von ca. 3-4 Jahren.
Liefert Xeon Max seit eineinhalb Jahren aus (also deren CPU mit HBM). In dem Fall zieht AMD also nach, statt einen Vorsprung zu haben. Intel produziert übrigens durchaus erfolgreich Chiplets und nutzt ähnliches Packaging wie AMD. Bislang scheint AMD aber in der Tat besser darin zu sein, kosteneffiziente Designs zu entwerfen, bei Intel wirkt vieles wie Overkill und wurde deswegen teilweise auch schon wieder reduziert in der Anzahl der Chiplets (4 bei Sapphire Rapids vs 2 bei Emerald Rapids z.B.).
Es bleibt als Unterschied halt wirklich die Lithografie selbst (zumindest für die Chips, die Intel nicht auch bei TSMC zukauft) und vor allem auch das Chipdesign an sich.