@kisser: So langsam wird es echt anstrengend...
1) Intel hat seine CPUs primär mal von den 100W-Modellen im Consumer-Bereich auf weitestgehend 65W TDP umgestellt, weil man die gleiche Rechenleistung bei weniger Verlustleistung realisieren konnte. Warum sollte AMD das nicht mit den 7nm-Varianten auch tun? AMD ist ja derzeit auch von den 125W-Modellen wieder weg. Selbst der 1800X braucht nur 95W TDP. (Und ja, TDP ist nicht Pmax. Es bleibt dabei: Die Verbräuche der Konsumer-Plattformen steigen seit Jahren nicht mehr sondern sinken im Schnitt)
2) Was die BOARD-Hersteller tun, schreiben sie drauf. Allerdings ist davon auszugehen, dass ein Board, welches 125W-CPUs KANN, diese auch in der Folge-Generation kann, wenn das vom Board-Hersteller(!) richtig implementiert wurde. Problematisch waren damals ja auch eher die 140W-Brocken bzw. die völlig aus der Art geschlagenen 220W-Modelle. NATÜRLICH bekommt man das nicht auf Boards, die nur bis 125W ausgelegt sind.
3) Die Spannungssprünge sind zwischen den Generationen nicht groß genug, dass es dort zu Problemen führen würde. Da achtet dann wieder der CPU-Hersteller drauf, weil ansonsten massiv Beschwerden auftreten würden. Ergo ist NICHT zu erwarten, dass AMD die Spannung um 0,3V (oder gar mehr) senkt, im gleichen Aufwasch aber die Leistung über die Fähigkeiten der normalen SpaWas anzuheben. Das wäre schlicht Irrsinn und wird schon heute in die Silizium-Spezifikationen mit eingearbeitet.
4) Geringere Gate-Breiten bedeuten geringere nötige Spannungen dafür. Geringere Spannungen bedeuten geringere Leck-Ströme. Vereinfacht gilt noch immer: R=U/I. Diese Verringerung des Gesamtverbrauches durch geringere Spannung übersteigt nachweislich den nachteiligen Effekt des geringeren Widerstands bezüglich dessen Leckströme.
Du nennst es Kaffeesatz-Leserei, ich schlicht Zusammenaddieren von Fakten. Faktisch hat AMD seit 15 Jahren alles dafür getan, dass man dem Verein Kontinuität bei CPU-Sockeln (und Speichern) zuschreibt. Abweichungen davon waren die Sockel 754 und AM1, die man aber beide parallel zu den Regelmodellen herausgebracht hatte, um einen Niedrigpreis-Sektor zu haben. Ansonsten oblag es in jenen 15 Jahren noch immer den Mobo-Herstellern (und zwar sowohl deren technisch sauberer Implementierung und deren Bios-Aktualisierungen), ob neue CPU-Steppings und -versionen, die laut CPU-Hersteller kompatibel sein sollten, das auch waren. Sie haben dem Sockel AM4 eine Lebensdauer "über das Jahr 2020 hinaus" zugesprochen, was insbesondere im Hinblick auf die Vergangenheit NICHT dafür spricht, dass sie ZEN2 nicht darauf veröffentlichen wollen. Das wäre auch hirnrissig, da es derzeit weder neues RAM noch andere Gründe gäbe, eine der wenigen Traditionen zu brechen, die AMD-Käufer schätzen: Verlässlichkeit bei Upgrades. Ergo wird Zen2 für AM4 kommen. Vielleicht in Form von AM4+, also in Verbindung mit einem neuen Default-Sockel AM5 für Neu-Käufer, aber AMD wird hier seine Roadmap nicht umsonst genau SO gelegt haben, wie sie es taten. Und das beinhaltet Zen2 auf AM4.
@Inxession: Die Mobo-Hersteller haben da wenig zu sagen. Wenn der CPU-Hersteller sagt, dass da Kompatibilität gesetzt ist, dann ist das so. Da können sich lediglich einzelne Hersteller in die Nesseln setzen und sagen "machen wir nicht, die Boards kriegen keine Updates wegen $Grund_Irgendwas". Derzeit verdienen die MoBo-Hersteller auch genug Geld mit AMD-Platinen. Die Leute tauschen grade ihre Phenoms und sonstigen Alt-Systeme nach und nach gegen RyZEN-Boards. Das werden auch die sich nicht kaputt machen lassen wollen. Bei Intel ist das was anderes. Die wollen ihre Chipsätze noch mit an den Mann bringen. Das ist AMD aber vermutlich deutlich egaler. Die wollen wieder in den Markt kommen. Und dazu müssen sie mit den wenigen Pfunden wuchten, die sie noch haben. Gute Performance zu überragendem P/L und Beständigkeit.
Regards, Bigfoot29