C4rp3di3m schrieb:
Kann mir dass nur so Erklären dass AMD nun endlich eingesehen hat dass die Modulbauweise, zumindest in der jetzt Form für die breite Masse der Kundschaft, Unwirtschaftlich und Unrentabel ist. Sie werden wohl noch mal bei Null anfangen, zumindest den Chip fast Komplett neu Aufziehen, um dann mit Intels 18 oder 16nm? CPUs mithalten zu können. Alleine 28nm Bulk hilft da nicht viel, da muss die Hauptverbesserung durch das Chipdesign kommen.
Ich kann mir vorstellen dass die die Pipelines am Modul umbauen und zumindest jedem Modul nun seine eigene FPU ect. spendieren daran hapert es ja, evt. werden noch ARM Kerne angehängt/integriert für die Idle und unteren Lasten um massig Energie zu sparen.
Könnte ich mir gut Vorstellen, würde zumindest Sinn machen, denn AMD sagte ja man möchte ARM mit rein nehmen, anders würde es keinen Sinn machen. Denn für Große Rechenaufgaben nutzt ein ARM Kern alleine nix.
Also du sitzt da fast sämtlichen halbwahren Gerede auf, dass so über gut das letzte Jahr verzapft wurde.
Orochi (also das 32nm DIE, dass z.B. in Zambezi, Vishera usw. steckt) hat im Prinzip nur einen großen Nachteil, gegenüber Intels Sandy- und Ivy-Bridge - die massiv höhere Leistungsaufnahme unter Last. Und genau diesen eindeutigen und großen Nachteil (vorallem für das Serversegment relevant, da in diesem Gebiet die Prozessoren, im Gegensatz zum Desktopsegment, oft und hohe ausgelastet sind) kann man NICHT so einfach auf das Bulldozer- bzw. Modulkonzept zurückführen, da es eben noch einen weiteren Aspekt gibt - nämlich den Prozess, indem der Prozessor gefertigt wurde. Somit ist es nichts anderes als eine (die gravierend unwahrscheinlichere) Möglichkeit, dass es am Modulkonzept liegt - bei weitem wahrscheinlicher ist der benützte und offensichtlich äußerst suboptimale 32nm SOI Prozess. Denn dies zeigt eindeutig Llano, der eben nicht auf dem Bulldozerkonzept basiert und TROTZDEM hinsichtlich der Last-Leistungsaufnahme schlecht abschneidet.
Dass Orochi bei gutem Multithreading auf einer Ebene mit den Quadcore i7 usw. ist, sollte ja einigermaßen unbestritten sein. Die anderen Punkte, auf denen oft herumgeritten wird, wie z.B. die "niedrigere Singlethreadleistung" sind zwar vorhanden, aber bei weitem nicht von der Relevanz, wie es gerne von vielen hingestellt wird. Hohe Singlethreadleistung (also höhere, wie sie z.B. Zambezi liefern kann) braucht man heute für eine Hand von Spielen und ein paar weiteren exotischen Ausnahmefällen - für den absoluten Großteil der Fälle, wo hohe CPU-Leistung gefordert wird, ist dies absolut niedrigrangig. Eine kleine Ausnahme stellen dabei z.B. die 17W TDP Trinitys dar, die so niedrig getaktet werden müssen um in der TDP bleiben zu können, dass die höhere Singlethreadleistung der Intelprozessoren bei ähnlichem Takt sich nennenswert positiv auswirkt - aber auch dass ist mit ein Problem des Herstellungsprozesses! Denn ein optimalerer Prozess würde höheren Takt bei gleicher Leistungsaufnahme bedeuten und so logischweise zu höherer Singlethreadleistung führen.
Und dann noch der lustige Punkt mit dem "viel zu wenig FPU-Leistung". Für den absoluten Großteil der Anwendungsfälle spielt es kaum eine Rolle, dass die Flex-FPU nicht ganz die theoretische Performance z.B. zweier K10 FPUs erreicht, weil eben der Code meist im Bereich von 80% Integer-Code aufweist - genau deshalb shared man ja die FPU (die übrigens massiv aufgebohrt wurde, gegenüber einer einzelnen K10 FPU und somit oft auch mit zwei K10 FPUs mithalten kann). Ich meine, so dumm kann man AMD nicht halten, als dass sie einfach etwas wegrationalisieren, was von so essentieller Bedeutung wäre, wie es oft dargestellt wird.
Zusammengefasst kann man mMn eindeutig sagen, dass das Bulldozer-/Modulkonzept alles andere als schlecht ist - selbst in seiner ersten Inkarnation konnte man dies -realistisch betrachtet- nicht behaupten. Vishera macht schon einiges besser - und dass trotz des immer noch alles andere als optimalen 32nm SOI Prozesses.
Auch kann man sagen, dass ganz offensichtlich noch sehr viel Verbesserungspoential in der Architektur steckt, da selbst z.B. die (Integer-)IPC eines K10 Kernes noch nicht erreicht wurde - es sind also noch zahlreiche Handbremsen vorhanden, die gelöst werden können und so für erheblich mehr IPC sorgen können.
Nein, das Orochi unbestrittenerweise suboptimal gelungen ist, kann man nicht auf dass Bulldozerkonzept zurückführen, bzw. ist es absoluter Blödsinn, das Modulkonzept als offensichtlich gescheitert hinzustellen.
LG