matraj63
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AMD Wraith Spire – Erfahrungsbericht Lüftertausch
Im Netz bin ich in englischsprachigen Foren auf Berichte gestoßen, in denen der originale Lüfter des Wraith Spire gegen andere Modelle ausgetauscht wurde. Teils sollen so deutliche Verbesserungen in Hinblick auf Lautstärke und Kühlvermögen erzielt worden sein.
Neugierig geworden (und da ich noch einige 120mm Lüfter da hatte und der Basteltrieb so groß war), habe ich mich an den Selbstversuch gewagt und einen Fanadapter 80/92mm auf 120mm bestellt. Meine Erfahrungen mit verschiedenen Lüftern auf dem Kühlkörper des Wraith Spire möchte ich im Folgenden mit euch teilen.
Kann also ein Lüftertausch den Wraith Spire wirklich deutlich verbessern?
Testsystem:
Die Lautstärke wurde mittels Handyapp mit dem Galaxy Note Edge gemessen. Das Gehäuse war bei den Tests geschlossen, das Handy wurde in 20cm Höhe und 20cm vor der Gehäusefront platziert. Die Messungen sind natürlich ungenau und nicht mit anderen Tests vergleichbar. Aber als relativen Anhaltspunkt für meine Vergleichsmessungen sollte es reichen.
Die Gehäuse- und der CPU-Lüfter wurden mit Hilfe der Asrock A-Tuning App mit maximaler Umdrehungszahl betrieben, da ich einen Vergleich für den Worst Case haben wollte.
Demontage:
Der originale Lüfter ist mit 4 Schrauben auf dem Kühlkörper fixiert. Um an die Schrauben zu kommen, sollte man einen dünnen Kreuzschraubendreher benutzen (z.B. Feinmechanikerwerkzeug) und diesen leicht schräg ansetzen, da der Zierring auf dem Lüfter etwas im Weg ist. An den entscheidenden Stellen lässt sich der Zierring auch ein wenig nach innen drücken, dies erleichtert den Zugang. Im ausgebauten Zustand lässt sich dieser Ring gut komplett entfernen (und natürlich später auch wieder anbringen, da geklippt), dann ist der Zugang zu den Schrauben sehr einfach möglich. Im eingebauten Zustand war mir der notwendige Kraftaufwand aber zu riskant.
Nach der erfolgreichen Demontage des Lüfters zeigt sich der Kühlkörper mit der Vaporchamber. Diese Vaporchamber hatte mich etwas überrascht, in den deutschsprachigen Test (auch hier auf CB) war von einem Kupferkern die Rede. Das hatte ich wohl fehlinterpretiert und ursprünglich einen massiven Vollkupferkern erwartet.
Abbildung 1 - Kühlkörper mit Vaporchamber
Die Bohrungen zur Befestigung des Lüfters entsprechen dem Lochabstand eines 80mm Lüfters, die Löcher sind quadratisch angeordnet, somit kann der Lüfter in 90° Schritten auf dem Kühlkörper gedreht werden.
Und so sieht er aus, der Originallüfter mit demontiertem Zierring.
Abbildung 2 - Lüfter und demontierter Zierring, von oben…
Abbildung 3 – …und von unten
Der Lüfter ist in diesem Fall ein AVC DASH0925R2H, 12V DC, 0,30A mit einem hydraulischen Lager und 7 Lüfterblättern.
Es gibt laut Netz auch Varianten mit einem Lüfter von Cooler Master mit 5 Lüfterblättern. Dieser kam u.a. im Test des Wraith Spire hier auf CB zum Einsatz. Inwieweit sich die beiden Varianten in der Kühlleistung und der Lautstärke unterscheiden, kann ich nicht sagen.
Versuch 1
Austausch des originalen Lüfters gegen einen Be Quiet Pure Wings 2 PWM 120mm mit Hilfe des BitPower Adapters 80/92mm auf 120mm. Der Innendurchmesser von ~88mm des Adapters entspricht fast genau dem Durchmesser des Kühlkörpers. Der Rahmen des originalen Lüfters hat mit ~92mm einen etwas größeren Innendurchmesser.
Abbildung 4 - Montage des Adapters auf dem Kühlkörper
Der Lüfter wurde mit Hilfe von Entkopplungsgummis auf dem Adapter fixiert. Dadurch entsteht aber ein Spalt zwischen Adapter und Lüfter.
Abbildung 5 - Befestigung des Pure Wings 2 mit Entkopplungsgummis
In Versuch 2 und 3 habe ich den Pure Wings 2 gegen den Arctic F12 bzw. den AVC Lüfter getauscht. Dabei wurden die Lüfter aber direkt mit dem Adapter verschraubt, da ich aufgrund des ernüchternden Ergebnisses des Pure Wing 2 vermutet hatte, das zu viel Luft durch den Spalt an den Seiten entweicht. Mit jeder Kombination habe ich zwei Messungen durchgeführt, einmal im Idle und einmal unter Belastung der CPU mit Prime Small FFTs für 10 Durchläufe. Die Gehäuselüfter und der CPU Lüfter wurde dabei mit maximaler Umdrehungszahl betrieben.
Die FD Dynamic X2 GP-12 drehen dann mit ~1280 rpm, der Pure Wings 2 mit ~1500 rpm. Die Geschwindigkeit der o.g. CPU Lüfter findet sich in der Tabelle wieder.
Einen erneuten Versuch mit dem Pure Wing 2 mit direkter Verschraubung habe ich mir dann gespart.
Testresultate:
Fazit:
Der Umbau lohnt den Aufwand mMn nur bedingt, einzig der um 90° gedrehte Originalkühler stellt einen optischen Vorteil dar. Entweder wird ein geringer Lautstärkevorteil des Gesamtsystems (~1-2dB) mit schlechteren Temperaturen erkauft oder ein kleiner Temperaturvorteil (~3K) durch ein lauteres Betriebsgeräusch. Möglicherweise sind die getesteten 120mm Lüfter schlicht ungeeignet und mit anderen Lüftern ließen sich bessere Ergebnisse erzielen.
Der Adapter hat mit 88mm einen etwas geringeren Innendurchmesser als der Originallüfter, möglich, dass auch dies einen negativen Einfluss hat.
Aber wenn man Kühlung und Lautstärke der CPU verbessern will, ist wohl eine andere Kühler-Lüfter-Kombination die bessere Wahl und der Bastelei vorzuziehen.
Alltagsbetrieb:
Beim Spielen werden die Lüfter der Grafikkarte lauter als der CPU- bzw. die Gehäuselüfter, im Desktopbetrieb stehen die Lüfter der Grafikkarte still, dann hört man den Wraith Spire etwas heraus, da dieser dann mit meiner Lüfterkurve mit ca. 1000rpm dreht. Die Gehäuselüfter laufen im Idle mit 400-500 rpm und sind dann nicht hörbar. Persönlich empfinde ich den PC im Alltagsbetrieb als ausreichend leise, die Gehäuse- und der CPU-Lüfter werden dann über das Mainboard geregelt und der PC ist ganz gut gekühlt. Daher wird in Zukunft der Wraith Spire im (fast) Originalzustand seinen Dienst weiter verrichten.
Abbildung 6 - Endzustand, wieder mit Originallüfter, um 90° gedreht
Vorab hatte ich mal einen kleinen OC-Test durchgeführt, dies aber nur am Rande.
Mein Ryzen R5 1600 ließ sich in diesem Versuch mit Stock Voltage auf 3700MHz auf allen Kernen übertakten. Die Temperatur lag dabei nach 10 Durchläufen von Prime small FFTs bei 80°C, die Lüfter waren dabei über das Mainboard geregelt und liefen nicht mit der maximalen Umdrehung, ergo noch etwas Luft nach oben. Also auch für maßvolles OC eines R5 1600 reicht der Wraith Spire aus.
P.S. Die „Kirmesbeleuchtung“ ist im normalen Betrieb aus Die wurde nur fürs Fotofinish mal angeschaltet.
Im Netz bin ich in englischsprachigen Foren auf Berichte gestoßen, in denen der originale Lüfter des Wraith Spire gegen andere Modelle ausgetauscht wurde. Teils sollen so deutliche Verbesserungen in Hinblick auf Lautstärke und Kühlvermögen erzielt worden sein.
Neugierig geworden (und da ich noch einige 120mm Lüfter da hatte und der Basteltrieb so groß war), habe ich mich an den Selbstversuch gewagt und einen Fanadapter 80/92mm auf 120mm bestellt. Meine Erfahrungen mit verschiedenen Lüftern auf dem Kühlkörper des Wraith Spire möchte ich im Folgenden mit euch teilen.
Kann also ein Lüftertausch den Wraith Spire wirklich deutlich verbessern?
Testsystem:
- Asrock X370 Killer SLI
- Ryzen R5 1600 (@Stock) mit Wraith Spire
- 2*8GB Ballistix Sport LT 2666MHz (@2933MHz)
- Sapphire RX 470 8GB (Lüfterstopp bei Nichtbelastung)
- Fractal Design Define C, belüftet mit:
- vorne unten -> FD Dynamic X2 GP-12, 120 mm
- vorne oben -> Be Quiet Pure Wings 2 PWM, 120mm
- hinten oben -> FD Dynamic X2 GP-12, 120 mm
- 120mm Lüfter, die im Austausch getestet wurden:
- Be Quiet Pure Wings 2 PWM, 120mm
- Arctic F12 PWM, 120mm
- AVC DS12025R12L PWM, 120mm
- Lüfteradapter von BitsPower (BP-FA1208090-BK), ~6,50€
Die Lautstärke wurde mittels Handyapp mit dem Galaxy Note Edge gemessen. Das Gehäuse war bei den Tests geschlossen, das Handy wurde in 20cm Höhe und 20cm vor der Gehäusefront platziert. Die Messungen sind natürlich ungenau und nicht mit anderen Tests vergleichbar. Aber als relativen Anhaltspunkt für meine Vergleichsmessungen sollte es reichen.
Die Gehäuse- und der CPU-Lüfter wurden mit Hilfe der Asrock A-Tuning App mit maximaler Umdrehungszahl betrieben, da ich einen Vergleich für den Worst Case haben wollte.
Demontage:
Der originale Lüfter ist mit 4 Schrauben auf dem Kühlkörper fixiert. Um an die Schrauben zu kommen, sollte man einen dünnen Kreuzschraubendreher benutzen (z.B. Feinmechanikerwerkzeug) und diesen leicht schräg ansetzen, da der Zierring auf dem Lüfter etwas im Weg ist. An den entscheidenden Stellen lässt sich der Zierring auch ein wenig nach innen drücken, dies erleichtert den Zugang. Im ausgebauten Zustand lässt sich dieser Ring gut komplett entfernen (und natürlich später auch wieder anbringen, da geklippt), dann ist der Zugang zu den Schrauben sehr einfach möglich. Im eingebauten Zustand war mir der notwendige Kraftaufwand aber zu riskant.
Nach der erfolgreichen Demontage des Lüfters zeigt sich der Kühlkörper mit der Vaporchamber. Diese Vaporchamber hatte mich etwas überrascht, in den deutschsprachigen Test (auch hier auf CB) war von einem Kupferkern die Rede. Das hatte ich wohl fehlinterpretiert und ursprünglich einen massiven Vollkupferkern erwartet.
Abbildung 1 - Kühlkörper mit Vaporchamber
Die Bohrungen zur Befestigung des Lüfters entsprechen dem Lochabstand eines 80mm Lüfters, die Löcher sind quadratisch angeordnet, somit kann der Lüfter in 90° Schritten auf dem Kühlkörper gedreht werden.
Und so sieht er aus, der Originallüfter mit demontiertem Zierring.
Abbildung 2 - Lüfter und demontierter Zierring, von oben…
Abbildung 3 – …und von unten
Der Lüfter ist in diesem Fall ein AVC DASH0925R2H, 12V DC, 0,30A mit einem hydraulischen Lager und 7 Lüfterblättern.
Es gibt laut Netz auch Varianten mit einem Lüfter von Cooler Master mit 5 Lüfterblättern. Dieser kam u.a. im Test des Wraith Spire hier auf CB zum Einsatz. Inwieweit sich die beiden Varianten in der Kühlleistung und der Lautstärke unterscheiden, kann ich nicht sagen.
Versuch 1
Austausch des originalen Lüfters gegen einen Be Quiet Pure Wings 2 PWM 120mm mit Hilfe des BitPower Adapters 80/92mm auf 120mm. Der Innendurchmesser von ~88mm des Adapters entspricht fast genau dem Durchmesser des Kühlkörpers. Der Rahmen des originalen Lüfters hat mit ~92mm einen etwas größeren Innendurchmesser.
Abbildung 4 - Montage des Adapters auf dem Kühlkörper
Der Lüfter wurde mit Hilfe von Entkopplungsgummis auf dem Adapter fixiert. Dadurch entsteht aber ein Spalt zwischen Adapter und Lüfter.
Abbildung 5 - Befestigung des Pure Wings 2 mit Entkopplungsgummis
In Versuch 2 und 3 habe ich den Pure Wings 2 gegen den Arctic F12 bzw. den AVC Lüfter getauscht. Dabei wurden die Lüfter aber direkt mit dem Adapter verschraubt, da ich aufgrund des ernüchternden Ergebnisses des Pure Wing 2 vermutet hatte, das zu viel Luft durch den Spalt an den Seiten entweicht. Mit jeder Kombination habe ich zwei Messungen durchgeführt, einmal im Idle und einmal unter Belastung der CPU mit Prime Small FFTs für 10 Durchläufe. Die Gehäuselüfter und der CPU Lüfter wurde dabei mit maximaler Umdrehungszahl betrieben.
Die FD Dynamic X2 GP-12 drehen dann mit ~1280 rpm, der Pure Wings 2 mit ~1500 rpm. Die Geschwindigkeit der o.g. CPU Lüfter findet sich in der Tabelle wieder.
Einen erneuten Versuch mit dem Pure Wing 2 mit direkter Verschraubung habe ich mir dann gespart.
Testresultate:
Fazit:
Der Umbau lohnt den Aufwand mMn nur bedingt, einzig der um 90° gedrehte Originalkühler stellt einen optischen Vorteil dar. Entweder wird ein geringer Lautstärkevorteil des Gesamtsystems (~1-2dB) mit schlechteren Temperaturen erkauft oder ein kleiner Temperaturvorteil (~3K) durch ein lauteres Betriebsgeräusch. Möglicherweise sind die getesteten 120mm Lüfter schlicht ungeeignet und mit anderen Lüftern ließen sich bessere Ergebnisse erzielen.
Der Adapter hat mit 88mm einen etwas geringeren Innendurchmesser als der Originallüfter, möglich, dass auch dies einen negativen Einfluss hat.
Aber wenn man Kühlung und Lautstärke der CPU verbessern will, ist wohl eine andere Kühler-Lüfter-Kombination die bessere Wahl und der Bastelei vorzuziehen.
Alltagsbetrieb:
Beim Spielen werden die Lüfter der Grafikkarte lauter als der CPU- bzw. die Gehäuselüfter, im Desktopbetrieb stehen die Lüfter der Grafikkarte still, dann hört man den Wraith Spire etwas heraus, da dieser dann mit meiner Lüfterkurve mit ca. 1000rpm dreht. Die Gehäuselüfter laufen im Idle mit 400-500 rpm und sind dann nicht hörbar. Persönlich empfinde ich den PC im Alltagsbetrieb als ausreichend leise, die Gehäuse- und der CPU-Lüfter werden dann über das Mainboard geregelt und der PC ist ganz gut gekühlt. Daher wird in Zukunft der Wraith Spire im (fast) Originalzustand seinen Dienst weiter verrichten.
Abbildung 6 - Endzustand, wieder mit Originallüfter, um 90° gedreht
Vorab hatte ich mal einen kleinen OC-Test durchgeführt, dies aber nur am Rande.
Mein Ryzen R5 1600 ließ sich in diesem Versuch mit Stock Voltage auf 3700MHz auf allen Kernen übertakten. Die Temperatur lag dabei nach 10 Durchläufen von Prime small FFTs bei 80°C, die Lüfter waren dabei über das Mainboard geregelt und liefen nicht mit der maximalen Umdrehung, ergo noch etwas Luft nach oben. Also auch für maßvolles OC eines R5 1600 reicht der Wraith Spire aus.
P.S. Die „Kirmesbeleuchtung“ ist im normalen Betrieb aus Die wurde nur fürs Fotofinish mal angeschaltet.
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