News AMD Zen: Der riesige Architektur-Sprung zu Excavator im Detail

wenn die leute bei AMD ein bisschen ausgefuchst sind, platzieren sie gleich zu beginn ein modell genau dort, wo intel seine größte schwachstelle hat und bringen den "nachfolger" vom beliebten haswell xeon! auf der mainstreamplattform ist er seit skylake nicht mehr beheimatet, OC wird unterbunden und selbst das einstellen des turbos @ all cores war nur auf bestimmten boards mit bestimmten bios zu machen.

hier nen 4c/8t für 220,- bis 250,- mit ner leistung, die dem xeon entspricht, dazu noch übertaktbar und sie haben ne markt"lücke" in der sie sich erstmal in ruhe breit machen können :smokin:
 
Ich glaube wir Enthusiasten hier und die anderen Freaks da draußen, sind nicht mal der Schaum auf dem Bierglas. Wohl eher 3-4 Bläschen davon. AMD muß was bringen, was Läden wie Lenovo, HP, Dell ggf Apple dazu bringt ihre Großserien mit den CPUs zu bestücken.
 
Großes Problem hat AMD mit dem Image. Das Gros der Otto-Normal-Verbraucher kennt AMD nicht mal, von Intel hat aber so gut wie jeder gehört. Zudem wird AMD schlechter geredet, als sie tatsächlich sind und viele machen schon von vornherein einen Bogen um AMD. Sieht man auch häufig bei den Kaufberatungen von Notebooks hier im Forum, da wird ein X-beliebiger Core-Prozessor als Voraussetzung genommen, obwohl AMDs APUs eine Alternative zu den kleinen i5 und i3 (Celeron und Pentium sowieso) sind. So wird wohl, wenn jemand im Laden steht und zwei Fertigrechner oder Notebooks anguckt, überwiegend der genommen, wo Intel drauf steht, völlig egal, was da genau drin steckt. Hab mir erst letzte Woche ein Notebook mit Bristol Ridge gekauft und kann bisher nicht über mangelnde Leistung klagen.
Ich würde es sehr begrüßen, wenn Apple Zen einsetzen würde (und es auch in der Werbung dran steht, dass AMD verwendet wird), da der Großteil der Verbraucher dann denkt: Was Apple verbaut kann nur gut sein. Das würde AMD sehr gut unter die Arme greifen. Wenn dann noch die Allgemeinheit auch noch wissen würde, dass in den Konsolen AMD werkelt, würden sie schon einiges an Bekanntheit und Image dazugewinnen.
Ich hoffe der Zen 4C/8T lässt nicht zu sehr auf sich warten, der soll mein FX ablösen, der große 8C/16T ist wohl nicht so meine Preisklasse und für mich auch nicht nötig. Später dann noch einen Raven Ridge unter 35W der dann den i3 (ein Fehlkauf) aus meinem HTPC verdrängt.
 
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Sharangir schrieb:
Du meinst die Konsolen, die Schuld daran sind, dass PC-Spieler mässige bis grottenschlechte Portierungen serviert bekommen?

Die Qualität der Portierungen würde nicht anders aussehen, wenn Intel und/oder Nvidia die Konsolen ausrüsten würde.
 
ZEN wird mit Sicherheit gut und ist ein großer Schritt für AMD in die richtige Richtung,

allerdings sollte man sich keine "Wunderwaffe" erwarten und entscheidend für den Erfolg ist auch der Preis!
 
Ozmog schrieb:
Das Gros der Otto-Normal-Verbraucher kennt AMD nicht mal [...] Zudem wird AMD schlechter geredet, als sie tatsächlich sind

Aha. Also man kennt sie nicht, redet aber schlecht über sie. Vielen dank für diesen Anfängerkurs in radial-diametrischer Argumentationsverknotung.

Ich meine die Welt hat sich seit dem katastrophalen Bulldozer Debakel weiter gedreht. Inzwischen gibts die erste Generation Handy die nicht mehr annimmt das in einem PC eine CPU von Intel sitzen muss. Und inzwischen hat Intel mächtig Federn lassen müssen und ist mit seiner hyper-teuren Fertigungstechnik mit Vollgas näher auf die Wand zugerast die bisher brav alle paar Jahre ein wenig zurück gewichen ist.
 
Ozmog schrieb:
Sharangir schrieb:
Du meinst die Konsolen, die Schuld daran sind, dass PC-Spieler mässige bis grottenschlechte Portierungen serviert bekommen?
Die Qualität der Portierungen würde nicht anders aussehen, wenn Intel und/oder Nvidia die Konsolen ausrüsten würde.

Nicht die Konsolen sind Schuld, daß PCMR-Enthusiasten mittelmäßige bis schlechte Portierungen bekommen, sondern zu ganz überwiegenden Teilen die Studios und Entwickler selber, welche es seit Jahren allenorten nicht mehr für nötig erachten, anständige Arbeit abzuliefern und mit den Ressourcen bestenfalls nur noch rumaasen. Die aktuelle Konsolen-Generation hat mit der gebotenen Leistung zudem diesem Umstand leider auch noch Auftrieb gegeben. Selbst Spiele für Android und iOS holen meist mehr aus der Hardware, als es auf den Aspiranten für‘s Wohnzimmer zu erkennen ist.

… und darüber hinaus, wage ich einfach mal zu behaupten, daß ohne Frage die Konsolen ein ganzes Stück weit leistungsschwächer wären, hätten sie Intel/nVidia verbaut. Erstens ist nVidia nämlich nicht gerade dafür bekannt, im embedded-Sektor sonderlich stromsparend, kühl, insgesamt leistungseffizient oder gar leistungsstark zu sein, sofern es um Maßstäbe wie begrenzte Leistungsaufnahme geht. Und zweitens mag Intel vielleicht tolle Prozessoren herstellen, wenn es aber um einen preislichen Rahmen geht, welcher einzuhalten ist, sind sie ebenso raus.

Es ging beim Entwurf der PS⁴/XBox one in erster Linie um Preis/Leistung – und da ist AMD ungeschlagen. Oder meinst Du allen Ernstes, Microsoft, Sony und Nintendo wollten auch diese Konsolen-Generation wieder ordentlich zuschießen? Die ganzen Subventionen, das aggressive „Wir müssen um jeden Preis Stückzahlen verkaufen, koste es was es wolle!“ und der verblendete Glaube, der Umsatz allein würde sich letzten Endes auszahlen, haben Redmond wie Tokio ohnehin in Bredouille und Letztere in tiefrote Zahlen manövriert.
… aber Hauptsache noch eben bisschen unreflektiert AMD bashen und Intel/nVidia in den Himmel loben! zeitg29x23.gif


In diesem Sinne

Smartcom
 
Smartcom5 schrieb:
Es ging beim Entwurf der PS⁴/XBox one in erster Linie um Preis/Leistung – und da ist AMD ungeschlagen. Oder meinst Du allen Ernstes, Microsoft, Sony und Nintendo wollten auch diese Konsolen-Generation wieder ordentlich zuschießen?
Genau aus dem Grund werden sowohl Intel, als auch Nvidia froh gewesen sein, dass AMD den Deal bekommen hat. Auf so einen Low-Margin-Deal hatten beide womöglich überhaupt keine Lust.

AMD hatte schlussendlich kaum eine andere Wahl, den Deal einzugehen, sonst hätte es Strafzahlungen wegen Nicht-Erfüllung der vereinbarten Wafer-Mengen bei den Auftragsfertigern gegeben und die Semi-Custom-Sparte wäre de-facto tot gewesen.
 
Simon schrieb:
Genau aus dem Grund werden sowohl Intel, als auch Nvidia froh gewesen sein, dass AMD den Deal bekommen hat. Auf so einen Low-Margin-Deal hatten beide womöglich überhaupt keine Lust.
Ach, die alte Mär, daß man auf den Deal ohne Weiteres hätte verzichten können …
Stimmt, der Stuss war mir tatsächlich entfallen – danke dafür!

Du kannst davon ausgehen, daß der Mitarbeiter, der den Schnitzer damals gebracht hat, als man in der Kaffée-Pause Bullshit-Bingo gespielt hat, die ersten Sekunden danach verstummte Gesichter weil entsetztes Schweigen geerntet hat – bevor die ganze Riege der PR-Abteilung in schallendes Gelächter ausgebrochen ist. Jede Wette ist er dafür »Employee of the Month!« geworden. Dieses dümmlich-schlechte Alibi war dermaßen kackendreist und schwachsinnig, daß es schon wieder gut war – man konnte echt drüber lachen …

Weder Intel noch nVidia hätte ein entsprechend gewünschtes Produkt überhaupt liefern können.
Weder insgesamt noch in jedweder Verbindung mit Attributen wie stromsparend, leistungsstark oder anpassbar – und erst recht nicht in einer Kombination mit dem Terminus technicus »preiswert«. Mag für Freunde von wahlweise Team Blau/Grün durchaus schwer zu ertragen sein, ist aber so. Ob man deswegen „AMD Fanboy!“ schreit und mich verbittert in‘s rote Lager schiebt, ändert an den Gegebenheiten rein gar nichts.

Aber lass mich mal ruhig das Gedanken-Experiment fortspinnen:
Mit was hätte denn Intel – gesetzt den Fall, man hätte gewollt – eine PS⁴/XBox one bestückt? Ein i3 etwa? Dual-core in einer Folge-Konsole, dessen Vorgänger schon ein Drei-Kerner besaß und massivst Rohleistung mitbrachte? Meinst Du, ein i3 wäre an die Leistung des Xenon/Cell rangekommen? Zwei i3? Oder gleich ein i5? Ein Xeon der Sandy-Bridge-Generation? Zu dem Preis? Die Konsole hätte locker $ 1200 USD im Handel kosten müssen, da Intel niemals von ihren utopischen Preisen hätte Abstand genommen.

Und was hätte nVidia in‘s Feld führen können, um AMD auszustechen? Was wäre der Pendant zur R7 370 alias R9 280 alias HD 7870? Eine GTX 660 etwa? Die hat bei vergleichbarer Leistung fast 40 Watt Mehrverbrauch – Hitzeentwicklung außen vor … Oder sollte nVidia alles liefern können? Womit denn? GPU wäre ja machbar gewesen, aber sie haben doch bis heute keine brauchbare CPU. Oder meinst vielleicht die Krücke Tegra? Merkst‘e selber, was?

Man kann davon ausgehen, daß Microsoft wie Sony mit dem Baukasten-Sytem und der Modul-Bauweise von AMD genau ihre Wunsch-SoC zusammenstellen konnten – und damit sehr wahrscheinlich deutlich zufriedener sind, als sie es mit einer Intel/nVidia-Kombination jemals hätten sein können.

AMD ist relativ schnell, aufgrund der Größe notgedrungen flexibel und kann zeitnah gewünschte Produkte liefern. Intel hätte lediglich das abfallen lassen, was man eh gerade auf den Markt schmeißt und der Verein hätte sich eingebildet, sich für eine Konsole nicht krumm machen und Sonderwünsche gewähren zu müssen. Man ist ja schließlich Wer und dieses Konsolen-Zeugs läuft halt nebenher mit … Das selbe Gehaben hätte nVidia an den Tag gelegt und obendrein noch für erfreuliche Überraschungen gesorgt, weil sie es wie so oft nicht für nötig halten, sich an Spezifikationen zu halten.

Simon schrieb:
AMD hatte schlussendlich kaum eine andere Wahl, den Deal einzugehen, sonst hätte es Strafzahlungen wegen Nicht-Erfüllung der vereinbarten Wafer-Mengen bei den Auftragsfertigern gegeben und die Semi-Custom-Sparte wäre de-facto tot gewesen.
Stellt keiner in Abrede. Nur macht das den Fakt nicht unwahrer, daß Keiner sonst diesen Deal hätte eingehen können um Gewünschtes zu liefern.

Abgesehen davon hatte AMD zu diesem Zeitpunkt gerade das Notebook- und Embedded-Segment am anlaufen. Kunden hat es so oder so gegeben, wenngleich nicht in diesem Volumen. Gerade die Custom-APUs fanden und finden sich seitdem sehr viel häufiger in Notebooks. Den Hals gebrochen oder de facto tot wäre der Geschäftsbereich damit ganz sicher nicht gewesen.


In diesem Sinne

Smartcom
 
Kenneth Coldy schrieb:
Aha. Also man kennt sie nicht, redet aber schlecht über sie. Vielen dank für diesen Anfängerkurs in radial-diametrischer Argumentationsverknotung.

Ich meine die Welt hat sich seit dem katastrophalen Bulldozer Debakel weiter gedreht. Inzwischen gibts die erste Generation Handy die nicht mehr annimmt das in einem PC eine CPU von Intel sitzen muss. Und inzwischen hat Intel mächtig Federn lassen müssen und ist mit seiner hyper-teuren Fertigungstechnik mit Vollgas näher auf die Wand zugerast die bisher brav alle paar Jahre ein wenig zurück gewichen ist.

Das Gros bedeutet also alle? Interessant... Noch mal extra: Sehr viele der Menschen kennen AMD gar nicht erst und von den eher wenigen, die AMD kennen, reden die AMD überwiegend schlechter als sie wirklich sind. Verständlich oder soll ich noch ein Diagramm malen?

Und Generation Handy ändert da auch nicht wirklich was dran, das AMD bekannter ist. Die meisten von dieser "neuen Generation" wissen doch noch nicht mal, dass ihre Apple A.. Qualcomm oder sonstwas auf ARM basiert. Es ist immer noch eher ein geringer Anteil der Bevölkerung, auch innerhalb der einzelnen Generationen, der sich für die Technik hinter den jeweiligen Geräten interessiert. Hoffe es ist klar was ich meine...

Smartcom5 schrieb:
Nicht die Konsolen sind Schuld, dass PCMR-Enthusiasten mittelmäßige bis schlechte Portierungen bekommen, sondern zu ganz überwiegenden Teilen die Studios und Entwickler selber...

Genau das wollte ich damit sagen. Wenn Intel oder Nvidia in der Lage gewesen wären, die Konsolen auszurüsten, hätte das keinerlei Auswirkung auf die (miese) Qualität der Ports, weil die Spielemacher möglichst keinen Finger krumm machen wollen, eine vernünftige Umsetzung herzustellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ozmog schrieb:
Noch mal extra: Sehr viele der Menschen kennen AMD gar nicht erst und von den eher wenigen, die AMD kennen, reden die AMD überwiegend schlechter als sie wirklich sind.

Ich sehe zwei relevante Gruppen von Menschen die AMD kennen. Das sind erstens die Konsolenspieler bei XBONE und PS4. Denen mag das nicht wichtig sein, aber sie haben meiner Erfahrung nach früher oder später mal zur Kenntnis genommen was in ihrer Konsole drin ist.
Und zum zweiten sind das diejenigen die sich bewußt für ein AMD-System entschieden haben. Denen dürfte bewußt sein was sie von dem Geschwätz der kleinen giftblauen Schlümpfe zu halten haben.

Und Generation Handy ändert da auch nicht wirklich was dran, das AMD bekannter ist.

Generation Handy hat gelernt das "Intel" nur ein Markenname unter vielen ist. Denen ist es schnuppe ob eine CPU von Samsung oder von Qualcom in ihrem Handy ist. Maximal haben sie gehört das man von intels atomarem Sondermüll der den Akku leersaugt und an Handys oder Tablets im Format eines Ziegelsteins leicht erkennbar ist besser die Finger läßt.
 
Kenneth Coldy schrieb:
Denen dürfte bewußt sein was sie von dem Geschwätz der kleinen giftblauen Schlümpfe zu halten haben.

:lol: Der ist gut.

Ändert aber nichts daran dass es noch die dritte engstirnige Gruppe gibt, das sind die, die in Foren bei Kaufberatungen dringend von AMD abraten, egal was gefordert ist und ein AMD-System für viele Anwendungszwecke durchaus geeignet ist.
Ein weiteres Problem: Der Saturn bei mir um die Ecke hat kein einziges Notebook mit AMD-CPU/APU. Und ich denke, wenn da ein, zwei rumstehen würden, würde das dortige "Fachpersonal" überwiegend zu der dritten Gruppe gehören.

Generation Handy hat gelernt das "Intel" nur ein Markenname unter vielen ist.

Trotzdem haben sie meist schon von Intel gehört, aber nicht unbedingt von AMD. Irgendwie reden wir glaube ich aneinander vorbei, ich Sprach vor allem über die Bekanntheit und Image von AMD.
Und die meisten werden wohl das kaufen, wovon sie schon mal gehört haben. Z.B.: Jemand steht im Elektromarkt und hat da zwei Laptops vor sich, die ihm gefallen. Auf den einen klebt das Intel-Logo, auf dem anderen das AMD-Logo. Da behaupte ich, dass die meisten technisch Uninteressierten den mit Intel nehmen, gerade weil sie von Intel gehört haben und mit AMD evtl überhaupt nichts anzufangen wissen.


Bei mir gibt´s jedenfalls AMD da wo es passt. Mein Onkel brauchte neulich einen neuen Bürorechner, möglichst günstig, da hab ich ihn ungefragt einen mit nen AMD A4 zusammen gestöpselt, der reicht locker für seine Tätigkeiten. Der hat da einen Athlon 64 x2 abgelöst. Den größten Geschwindigkeitssprung hat er durch die SSD gemacht, die diese unerträglich langsame Festplatte von damals abgelöst hat. Unterm Strich kam da ein 350€-Rechner samt Windows 10 OEM bei raus.
Gleichzeitig hab ich mir noch eine Art HTPC mit den kleinen Athlon 5370 gegönnt. 25W-APU und läuft völlig zufriedenstellend mit Win10 und Kodi, dazu noch unhörbar im Normalbetrieb, es sei den, das DVD-Laufwerk ist zur Abwechslung im Betrieb.
Und wie weiter oben schon erwähnt, erst letzte Woche ein Laptop mit Bristol Ridge A10, der mein defektes NB ersetzt. Ebenfalls mehr als ausreichend für meine Tätigkeiten am Läppi.
Der nächste Upgrade folgt in kürze, auch noch vor Zen. Da wird eine Bristol Ridge APU meine Phenom2 x4 / HD 6670 Kombi ablösen und dadurch deutlich genügsamer und leichter/leiser zu kühlen sein.
Und dann endlich kommt dann Zen an die Reihe. Mein FX wartet auf den Ruhestand :D Ein schneller 4c/8t oder vielleicht ein 6c/12t wenn´s das Geld hergibt, oh ja, kann´s kaum erwarten...
 
Kenneth Coldy schrieb:
Aha. Also man kennt sie nicht, redet aber schlecht über sie. Vielen dank für diesen Anfängerkurs in radial-diametrischer Argumentationsverknotung. …

Konstruktionen wie „Außerdem“, „darüber hinaus“ oder „des Weiteren“ sind synonym mit „Zudem“.
Im Übrigen hat er damit leider nicht ganz Unrecht, wenn er sagt, daß Viele AMD gar nicht kennen und trotzdem eine schlechte Meinung über sie haben. Der Großteil derer, die AMD konsequent ablehnen und denen dieser „AMD-Schrott nicht in‘s Haus“ kommt, hat solche Hardware nie besessen, weiß aber vom Kumpel, Freund oder befreundeten „Informatiker“, daß es definitiv und ganz sicher nicht zu gebrauchen ist. Und die, welche überhaupt jemals solche besaßen, wiegeln aus ATi-Zeiten wegen der berühmt-berüchtigten Treiber ab. Das diese Tatsachen seit Ewigkeiten der Vergangenheit angehören, wollen sie partout nicht wissen.

Gerade im geschäftlichen und beruflichen Umfeld hat man eine regelrechte Abneigung gegen ATi/AMD und wimmelt konsequent alles, was nicht Intel/nVidia ist, grundsätzlich und aus Prinzip schlichtweg ab. Und diesen Zustand habe zumindest ich seit über zehn Jahren beobachten dürfen.

Geschäfts-Etage/Buchhaltung. Keiner würde freiwillig AMD nutzen wollen, selbstredend auch nicht privat. Die hauseigenen Entwickler sind schon aus Gründen fehlenden CUDAs ablehnend – obwohl es für ihre Zwecke überhaupt nicht zu benutzen ist, nicht einmal OpenCL. Bei aufkommenden, diesbezüglichen Smalltalks beim Kaffée ziehen im Pausenraum wird man gleich bemitleidend als Fanboy in die rote Ecke und das Thema mit Totschlagargumenten beiseite geschoben.

Zeitenwende
Es stehen neue Rechner an, welche die gängigen Dell von '10 turnusmäßig ersetzen sollen, da abgeschrieben. Wir zwei von der IT, die sich um die Beschaffung/Bestellung kümmern, hecken den Plan aus, daß es diesmal anders laufen soll, natürlich abgesegnet von oben – es geht ja schließlich um‘s Geld und Preis/Leistung. Kurz nach der Bestellung hatten wir natürlich auf der alljährlichen Firmen-Feier/Meeting das Thema AMD/Intel/nVidia provokativ als Lückenfüller auf die Tagesordnung gesetzt. Um größtmöglich objektiv zu bleiben, standen wir vorne demonstrativ am Flipchart-board und haben konstruktive Kritik gesammelt. Was da teilweise an Horror-Geschichten zutage kam, hat bei uns schon insgeheim für den einen oder anderen Lacher gesorgt.

Gesagt, getan. Plan war, die üblichen Dell-Rechner zu bestellen, allerdings ohne jedwede Grafikkarte und die kleineren Pentium/i3-Modelle für Leute, von denen wir annahmen, sie würden eh nicht den Unterschied merken (Tippsen vom Chef und Papiertaxi and der Rezeption Vorzimmerdamen), haben wir – sofern sich technisch das Board tauschen ließ – durch FX/A-8/A-10 ersetzt. Sämtliche AMD-Komponenten wie Grafikkarten & Co wurden als Bulk-Versionen bestellt, damit ja Keiner Verdacht schöpfen möge und aus Versehen einen AMD-Karton zu Gesicht bekäme. Und da ohnehin der Großteil der Clients per ClickOnce/Citrix administriert wird, war es uns ein Leichtes, unser Vorhaben in die Tat umzusetzen (Gerätemanager & Co sind per Gruppenrichtlinie untersagt und auch ansonsten wird viel per MMC gemacht). Die Grafiktreiber wurden natürlich lediglich als WDM/DDM installiert, also befand sich keine sichtbare Software von AMD auf den Rechern.

Masterplan
So wurden sukzessiv knapp hundert-sechszig Clients durch größtenteils AMD-Hardware ersetzt und den Kollegen wieder unter oder auf die Tische gestellt. Zumindest danach befand sich in keinem der Rechner mehr eine nVidia-Karte. Es dauerte kurioserweise nicht sonderlich lange, bis die Ersten beiläufig erwähnten, daß die Bildqualität der neuen Rechner „lebendiger“ oder zumindest „weniger verwaschen/blass“ sei, daß Ausdrucke endlich Mal der Vorlage am Monitor entsprächen (DP-/HDMI-Bug & 8-/10-Bit Geschichten lassen grüßen!) und nVidia letztlich glücklicherweise die Probleme mit abstürzenden Grafiktreibern in den Griff bekommen habe – ansonsten gab‘s keinerlei Probleme. Ironischerweise starteten viele Rechner schneller, da dieses Konvolut an Bloatware namens Geforce Experience nicht mehr mitgeladen wurde.

Nach etwa zweieinhalb Monaten wollten wir ein Résumé und die Kollegenschaft fragen, wie denn jetzt die Einstellungen zu AMD/Intel/nVidia sei (die Eskapaden um die GTX 970 waren da noch nicht aktuell). Gleiches Bild, AMD nicht der Rede wert, man würde immer wieder auf Intel/nVidia setzen. Ob man denn einen Unterschied bemerken würde, sollte man mal AMD-Hardware benutzen, wollten wir dann natürlich wissen. Die Klientel der Lohngruppe hat selbstverständlich die Nase etwas höher als der einfache Arbeiter und so war man natürlich felsenfest davon überzeugt, man würde ohne Weiteres sofort den Unterschied bemerken.

Alles Lug und Trug!
Als die geschätzten Kollegen vernehmen mußten, daß die gesamte Abteilung seit einem viertel Jahr mit AMD-Hardware arbeitet, fing das große schreien an. Da haben uns ein paar sogar Dinge wie Betrug u.Ä. an den Kopf geschmissen, wir wären für den Job überhaupt nicht kompetent genug et cetera. Chef ist dann nach vorne und hat die Überraschung aufgelöst, war ja alles zuvor abgeklärt – aber die Verwunderung war allemal groß.

Manche waren so entsetzt, daß sie nicht eher Ruhe gaben und uns unverhohlen der Lüge bezichtigten, bis wir vor deren Augen ihren Rechner ausgeschaltet und an Ort und Stelle zerlegt haben um beispielsweise eine AMD-Karte zum Vorschein zu bringen. Und zwei Ewiggestrige waren derart verbissen und haben zusammen so lange protestiert – sie hätten ja ständig Probleme mit dem Rechner und die Kiste läuft einfach nicht, obwohl gerade von einem dieser Kollegen vorher das Lob kam, die Farben sähen endlich vernünftig aus – bis sie schlußendlich wieder ihre alte Kiste zusammengeschustert bekamen und endlich Ruhe war. Zuvor lief alles einwandfrei und man hätte uns wegen den vielen Problemen ja nicht ständig nerven können … Schon klar!

Résumé
Wie sah es finanziell aus? Chef hat fast 45% an Kosten gespart und einige der Rechner laufen selbst noch heute (ich denke jeder weiß, wie sich ein üblicher Büro-Intel nach zwei Jahren Nutzung anfühlt …). Die Zustimmung gegenüber AMD ist bei beim Gros gestiegen, Andere würden trotzdem weiterhin nVidia/Intel bevorzugen, auch wenn sie ehrlicherweise offen sagen, sie haben keinen wirklichen Unterschied bemerkt – aber nVidia/Intel sei eben trotzdem „einfach besser“. Wieder Andere tragen ihre Abneigung gegenüber AMD offen zur Schau und mit einem der beiden Trolle haben wir es uns durch den Stunt komplett verscherzt, obwohl man vorher bestens miteinander auskam. Der Groll sitzt wohl verdammt tief – er wollte seitdem partout keinen neuen Rechner mehr und ist bei seiner jahre alten Krücke geblieben!

… und die Moral von der Geschicht? Ahnung hat man, oder nicht!
Ozmog schrieb:

Genau das wollte ich damit sagen. Wenn Intel oder Nvidia in der Lage gewesen wären, die Konsolen auszurüsten, hätte das keinerlei Auswirkung auf die (miese) Qualität der Ports, weil die Spielemacher möglichst keinen Finger krumm machen wollen, eine vernünftige Umsetzung herzustellen.

Möchte ich widersprechen. Eine Intel/nVidia-Konsole hätte eine mitunter erheblich geringe Leistung besessen, weil es Microsoft/Sony nicht um die Leistung an und für sich gegangen wäre, sondern für sie der (Herstellungs-) Preis der einzig entscheidende Faktor ist. Und wie Jeder weiß, hätte es für‘s selbe Geld nur für deutlich geringere Leistung gereicht, sofern auf Intel/nVidia gesetzt worden wäre.


In diesem Sinne

Smartcom
 
Nette Story, muss ich schon sagen :daumen: Das zieht sich so oder so ähnlich durch viele Stufen der Profession, sei es Uni, Arbeit, HPC oder der Gamerfreundeskreis. Ich persönlich hätte gerne Zen abgewartet, leider tat mein System es nicht mehr so recht und es musste etwas neues her. Bin sehr auf die Leistung und die Marktpositionierung gespannt, ein 8C/16T-Gerät wäre äußerst interessant.
 
In Büros ist sowas doch eh üblich; Keiner hat ne Ahnung, aber alle ne Meinung dazu. x]

Bei meiner vorherigen Stelle hat der Chef ständig irgendwelche Gaming Rechner von Alienware und HP angeschleppt an denen die Leute dann ihrer Hardwarezehrenden Arbeit mit MS Office nachgegangen sind. Aus einem davon hat irgendein sauberer Mitarbeiter dann ne GTX Titan geklaut was natürlich kein Schwein gemerkt hat bis der Rechner wegen ner defekten Festplatte geöffnet werden musste...
 
Mracpad schrieb:
In Büros ist sowas doch eh üblich; Keiner hat ne Ahnung, aber alle ne Meinung dazu. x]

Bei meiner vorherigen Stelle hat der Chef ständig irgendwelche Gaming Rechner von Alienware und HP angeschleppt an denen die Leute dann ihrer Hardwarezehrenden Arbeit mit MS Office nachgegangen sind. Aus einem davon hat irgendein sauberer Mitarbeiter dann ne GTX Titan geklaut was natürlich kein Schwein gemerkt hat bis der Rechner wegen ner defekten Festplatte geöffnet werden musste...

… und genau aus solchen Gründen nutzt man a) Single-Channel-Konfigurationen, b) APUs, c) Low-End-Grafikkarten mit einzig VGA und d) lediglich kleine Starter-Platten für den Thin-Client, der sein Benutzerkonto auf dem Server parkt.

Leider oft genug solche Sachen erlebt – gerade im Beruf, Schulen, Universitäten & Co wird sehr häufig böhmisch einkauft und an Rechnern gefummelt, weil die Kiste daheim doch irgendwie langsamer ist …


In diesem Sinne

Smartcom
 
Kenneth Coldy schrieb:
Aha. Also man kennt sie nicht, redet aber schlecht über sie. Vielen dank für diesen Anfängerkurs in radial-diametrischer Argumentationsverknotung.

Ja, tu nur so als hättest Du nicht verstanden was er gemeint hat... so blöd kann man nicht sein.

Seine Aussage ist:
"Der Ottonormalverbraucher kennt es nicht UND ANDERE PERSONEN (Intel-Fan-Boys, AMD-Hater, einige Medien) reden AMD gerne schlecht."

Ich denke, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen, aber bitte nicht solche Kindergarten-Taktiken alla "ich verstehs absichtlich falsch um ihn blöd darstehen zu lassen" verwenden. Damit ist niemandem geholfen.

Meine Meinung dazu:
AMDs Produkte sind besser als ihr Ruf und in einigen Bereichen gar nicht übel, aber nicht so gut wie einige AMD-Lover es gerne mal proklamieren. Genauso wie Intel auch einige Schwächen hat und manchmal etwas teurer ist (sagt aber niemand, dass das nicht auch mal gerechtfertigt sein kann).

Einziger Wehrmutstropfen: Intel hällt sich nicht immer an die "Spielregeln". Ob man damit kein Problem hat und deren Produkte wegen der Produkte kauft oder ob man auf Grund von solchen Verstößen sich lieber "ethisch korrekter verhält" und doch lieber zum Konkurrenten greift, der häufig bessere (interne) GPU- aber schlechtere CPU-Leistung bietet, ist jedem selbst überlassen.

*Fuchur*
 
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