News Amnesty International: Technologiekonzerne profitieren von Kinderarbeit

wahlmeister schrieb:
Der Mensch kann nicht nur verzichten, man muss sich auch mal was gönnen und dabei alle Konsequenzen ignorieren, auch wenn sie noch so klein sind.

Vertausche bitte mal das "kann" und das "muss" miteinander. Und ansonsten muss keiner etwas.
Des Weiteren wuerde ich "was gönnen" nicht gleich mit Konsum von Dingen oder Geräten gleichsetzen.

wahlmeister schrieb:
Ich brauche so etwas einfach nicht um mein Gewissen zu beruhigen. Warum sollte ich etwas kaufen das mir nicht schmeckt nur weil es "fair" ist?

Hier könnte ich jetzt behaupten, der Mensch muss versuchen mit seinem Gewissen im Reinen zu sein.

Ich könnte auch noch fragen, ob du mehrere Fairtrade-Sorten ausprobiert hast. Oder ob eine Kapsel-Maschine notwendig ist. Aber das lasse ich mal als rhetorische Fragen stehen, schließlich ist das deine Privatsache und bedarf keiner Rechtfertigung.

Keiner hier wird ein Heiliger sein, aber seine Prioritäten und sein eigenes nachhaltiges Handeln kann man ruhig ab und an ueberdenken.

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Ich fuehle mich ein Stueck weit besser (nicht besser als andere Menschen, falls das wer misversteht), wenn ich z.B. auf unnötigen Muell verzichten kann. Ich habe immer einen Stoffbeutel dabei und weise jeden Verkäufer drauf hin mir keinen Plastikbeutel zu geben (die gibts ja meistens schon ungefragt).
Und wenn ich denke, ich bin ja nur alleine in dem Bestreben weniger Muell zu produzieren oder meinen Fleischkonsum auf ein Minimum zu reduzieren, dann sehe ich Dogg's Beiträge und weiß, ich bin nicht alleine.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auja, dann kaufe ich bei den Firmen jetzt bevorzugt.
Finde das gut...
Warum finde ich das gut?
Jeder jammert immer nur: Wie arm sind die Kinder dran...
Wer macht dagegen was? Richtig, es wird nur gejammert und weiter in den Ländern produziert.
Somit ist das alles gewollt und wird tolleriert.
Ich gehe noch weiter: Es wird bewusst so gemacht!

Zudem profitieren auch wir alle davon.
Und was gehen uns die Probleme der anderen an? :watt:
 
Um es mal etwas rationaler/ wirtschaftlicher zu betrachten: es besteht ein ganz großes Problem:

Und zwar folgendes: Die Geschichte, die viele (vorrangig Einwohner der "alten" Bundesländer") immer noch glauben ist, dass alle Menschen in der "Mittelschicht" leben können. Das geht eben nicht. Wo es Wohlstand gibt, muss es auch Armut geben. Nicht jeder Mensch kann im Wohlstand leben. Nicht jeder kann in der "Mittelschicht" leben. Wir haben nicht genug Ressourcen um allen auf der Welt ein Leben zu ermöglichen, dass wir als Wohlstand oder Mittelschicht erachten würden.
Und sollte es wie durch ein Wunder doch irgendwann mal zu dieser Situation kommen, wird sich das ganze doch wieder verschieben. Der eine ist mit seiner Holzhütte nicht zufrieden und baut sich eine doppelstöckige Hütte. Ein anderer ist mit seiner Hütte zufrieden und brauch nicht mehr. Der eine möchte gern mehr essen und angelt sich 2 Fische, ein anderer mag gar keinen Fisch und ein dritter möchte gern Fisch, ist aber zum Angeln zu dämlich. Und schon entsteht Handel und Tausch und über kurz oder lang wird es wieder Menschen geben, die sich Wohlstand erarbeiten/ erhandeln und "reich" sind und welche die das eben nicht gemacht haben und "arm" sind.
Dem ganzen geben wir dann noch ~1500-2000 Jahre Zeit und wo landen wir? wieder in einer ähnlichen Situation wie heute.
Dazu noch der Fakt, das wir keine Predatoren mehr in dieser Welt besitzen. Wir sind an der Spitze der Nahrungskette und formen uns die Welt nach unseren Vorstellungen. Unter halbwegs gesunden Vorraussetzungen wird ein Mensch dann etwa 75 Jahre alt. In der Zeit werden aber 3 Generationen (~25 Jahre) geboten von denen 2 heranwachen. Sicher wird es Familien/ Personen ohne Kinder geben, andere haben dafür 2 oder mehr. Aber selbst wenn im Schnitt jede Familie 1 Kind bekommt heißt das wenn alle 75 werden, dass wir alle 75 Jahre die doppelte bis dreifache Weltbevölkerung ernähren und versorgen müssen mit den selben Ressourcen.

Das geht dann nur über Effizenzsteigerung.
Aber auch Effizenzsteigerung in der Produktion ist iwann nicht oder kaum noch möglich also geht es nur über Forschung neuer Techniken, was nicht jeder kann, da nicht jeder gleich gebildet ist/ das Genie für sowas besitzt oder es geht, indem Menschen gefunden werden, die für einen niedrigeren Lohn arbeiten als es alle andere tun. Das machen dann erst nur ein paar (die dann über die Zeit noch ärmer werden, da sie nicht den selben Monatslohn haben), dann machen es viele, irgendwann arbeiten alle für weniger Geld und die Spirale beginnt sich zu drehen.

Viel Geschwafel um nix: es wird sich nix ändern, so lange wir uns vermehren wie die Kaninchen und die Gier des Menschen nach immer mehr strebt. Und dabei sind solche lustigen Konstrukte wie Politik, Lobbyismus, Zinsen etc. noch gar nicht mit einkalkuliert.

Und um den Bogen mal zu schließen: was sollen wir (die Mittelschicht/ mittlere Oberschicht) denn machen, um dieses Ungleichgewicht auszugleichen, wenn bereit das oberste 1% der Weltbevölkerung mehr besitzt als die restlichen 99% zusammen?
Alles was wir mit einer Umlagerung unserer Ressourcen (die der Mittelschicht) erreichen ist die Reichen noch reicher zu machen und uns selbst in die Unterschicht/ 3. Welt zu schieben und immer ärmer zu werden.
Was wirklich geschehen muss ist die vorhandenen Ressourcen von GANZ oben nach GANZ unten umzuschichten. Fragt doch mal in Arabien/ Russland/ Amerika bei den Ölscheichs/ Wirtschaftsmogulen nach ob die ihr gesamtes Vermögen nicht für Entwicklungshilfe bereitstellen und selbst für 2500€ / Monat arbeiten gehen. Ich glaube man braucht nicht einmal einen Finger, um abzuzählen wie viele das freiwillig machen würden. So auch das 2. reicheste Prozent, denn die wollen ja auf das reicheste % aufschließen und das 3. reicheste Prozent auf das 2t reicheste und so weiter... bis wir bei uns, der Mittelschicht angelangen

Und wir streben letzten Endes auch nur danach unseren Stand zu halten oder vlt. sogar zu verbessern und das so lange bis es keine Mittelschicht mehr gibt (oder wir es nicht mehr erleben müssen, dass es so kommt).
Und wie das dann aussieht, das sieht man in Amerika.. Kapitalismus im Endstadium. Wenige besitzen alles, der Rest lebt in Dreck und Elend.

Willkommen im Kapitalismus... wacht auf Leute... so hart es auch ist.


Ohne ein völlig neues Bewusstsein in den Köpfen der Menschen weg von Wachstum, Gier und Macht wird sich nichts ändern..
Es wird immer nur einen großen Knall geben ein paar Köpfe werden rollen und wir fangen bei 0 an, dann wird alles fair aufgeteilt und das Spiel beginnt von vorne. Das wird mal schneller gehen, mal weniger schnell, aber letzten Endes ist das.. der ewige Kreis des Lebens (igitt wie poetisch..)

Und sollte man versuchen so ein Bewusstsein zu schulen, wird man als Ökofreak als abtrünnig von Wirtschaft und Zivilisierter Welt geächtet und verlacht ... Früher war es Vater , Sohn und Der Heilige Geist heute ist es Wachstum, freie Marktwirtschaft und Kapitalismus


So sorry für das Philosophische... have a nice (das wäre jetzt zu makaber) day.


Grüße

J.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wieder mal die alte Mär, dass bei höheren Preisen die Kinderarbeit weniger werden würde.

Letztlich geht es nicht die Höhe des absoluten Kaufpreises, sondern um die Aufteilung der Marge. Selbst bei den aktuellen Preisen wäre da viel möglich.
Aber es bleibt halt dabei, Gier frisst Hirn...
 
Keksmaschine schrieb:
Schade dass die meisten Produkte nach der Garantie zufälliger weise kaputt gehen...
Das ist Absicht und so gewollt von der Industrie. Obwohl es technisch möglich ist Geräte zu entwickeln die länger halten und dürfen dabei nicht einmal so teuer werden.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass Apple bei ihrem ipod einen schlechten Akku eingebaut wurde und ihre Garantie nur ein Jahr war. Dagegen wurde geklagt und Apple musste die Geräte mit besseren Akkus auswechseln und die Garantie auf zwei Jahre verlängern.
Aber mittlerweile ist sie wieder bei einem Jahr! Gibt zu denken!
 
JenZor schrieb:
Um es mal etwas rationaler/ wirtschaftlicher zu betrachten: es besteht ein ganz großes Problem:

Und zwar folgendes: Die Geschichte, die viele (vorrangig Einwohner der "alten" Bundesländer") immer noch glauben ist, dass alle Menschen in der "Mittelschicht" leben können. Das geht eben nicht. Wo es Wohlstand gibt, muss es auch Armut geben. Nicht jeder Mensch kann im Wohlstand leben. Nicht jeder kann in der "Mittelschicht" leben.

Dem wiederspreche ich mal ganz frech.
Technologie vollzieht Wertschöpfung und verlangt im gegensatz zu menschen keinen bzw nur einen unglaublich geringen gegenwert in form von energie und wartung (bei maschienen) oder patenten oder ... und interessieren sich darüber hinaus selbst nicht für wohlstand oder dergleichen. die mechanisierung der produktion von gütern steigt seit der industrialisierung massiv an. auch die technologiebasis entwickelt sich immer schneller immer weiter. schön zu sehen, wenn man sich das pro-kopf-ek über die gesamte menschheitsgeschichte ansieht.
die menge an wohlstand die durch Technologie geschaffen wird ist lediglich unglaublich unfair verteilt. und das ist das einzige problem - die verteilungsgerechtigkeit.
hier wird ja auf nationaler ebene (unzureichend) gehandelt - progressive steuersätze, elterngeld, hartz IV usw. usf.
das problem ist hier, das es eben nciht international geschieht und das 10 kongolesische kinder in der mine immernoch billiger sind als eine maschine (und deren betriebskosten).
 
@Majestro1337

Da ist sicher einiges Wahres dran, an dem, was du schreibst.

Ich wollte mit dem Satz "Nicht jeder Mensch kann im Wohlstand leben. Nicht jeder kann in der "Mittelschicht" leben." eigentlich sowas ausdrücken wie: Wenn alle reich sind, dann ist niemand reich.

Die Unfairness der Verteilung wird es immer geben. Auch das ist ein Aspekt, sicherlich! Ich konnte ja in einem kurzen Forenbeitrag ja nun keine ausführliche 140-seitige Abhandlung publizieren^^. Aber wie gesagt.. die Umverteilung muss oben in der Pyramide anfangen, nicht in der (oberen) Mittelschicht. Und so lange es nicht alle machen (müssen) macht es niemand freiwillig.
 
ExigeS2 schrieb:
Wenn ein Kind schon so viel verdient dass damit eine Familie ernähren kann ist doch super dass man ihm seine Chance gibt. Immer noch besser als zu verhungern

Das meinst du hoffentlich nur sarkastisch !?!

Wenn nein,...Ach was solls....dann wärst du eh zuuuu dämlich !
 
Ok jetzt hab ich dich verstanden.

Aber wenn ich so von mir selbst ausgehe: Ich will eigentlich nicht reich sein. Viel lieber hätte ich meine Ruhe und könnte mein Leben im allgemeinen Wohlstand leben. Aber vielleicht bin ich ja komisch :-)
 
JenZor schrieb:
Und zwar folgendes: Die Geschichte, die viele (vorrangig Einwohner der "alten" Bundesländer") immer noch glauben ist, dass alle Menschen in der "Mittelschicht" leben können. Das geht eben nicht. Wo es Wohlstand gibt, muss es auch Armut geben. Nicht jeder Mensch kann im Wohlstand leben. Nicht jeder kann in der "Mittelschicht" leben. Wir haben nicht genug Ressourcen um allen auf der Welt ein Leben zu ermöglichen, dass wir als Wohlstand oder Mittelschicht erachten würden.

Unter halbwegs gesunden Vorraussetzungen wird ein Mensch dann etwa 75 Jahre alt. In der Zeit werden aber 3 Generationen (~25 Jahre) geboten von denen 2 heranwachen. Sicher wird es Familien/ Personen ohne Kinder geben, andere haben dafür 2 oder mehr. Aber selbst wenn im Schnitt jede Familie 1 Kind bekommt heißt das wenn alle 75 werden, dass wir alle 75 Jahre die doppelte bis dreifache Weltbevölkerung ernähren und versorgen müssen mit den selben Ressourcen.
Zum ersten wurde ja schon was gesagt. Wir können sicher nicht alle auf dem Ressourcenniveau eines Durchschnittsamerikaners leben, da versagen sicher unsere Ressourcen...aber wenn man mit den Ressourcen verantwortlicher umgeht, dann kann der Komfort-Durchschnitt sicher höher liegen, bei sinkendem Ressourcenverbrauch. Aber der Ressourcenverbrauch sinkt ja nicht, man ist ja heute schon froh, wenn er nicht mehr so schnell steigt.

Zum zweiten hast dir mal überlegt, was da genau passiert....alle 25 Jahre stirbt ein Opa und dafür wird ein Enkel geboren. Wir fangen nicht bei 0 an, es gibt die Generationen über uns schon. Deine Überlegung wird erst richtig, wenn wir durchschnittlich 100 Jahre werden, dann ist Platz für eine weitere Generation, die braucht dementsprechend mehr Platz....aber dann sind wir nicht bei einer Verdreifachung, sondern bei einer Steigerung um 33%.
Allerdings muss man natürlich feststellen, dass der Westen trotz erhöhter Lebenserwartung hier nichts zu befürchten hat, wenn die Kinder zukünftig erst mit 45 kommen, darf man auch älter werden. :evillol:
 
Wieder mal ein Thema, bei dem die meisten nur schwarz/weiß-Denken können.

Würde sich ernsthaft jemand damit auseinandersetzen (ich hatte es bspw. im Wirtschaftsstudium), würde man schnell feststellen, dass es ein endloser Kampf gegegn Windmühlen ist.

Der "Normalsterbliche" kann da erst mal gar nix dagegen tun. Wie auch, alleine die Flugkosten, die Sprachbarrieren und die Nachweise müssen erbracht werden - ohne Medienunterstützung (übertrieben: "anprangern" der KiAr-Unterstützer) läuft sowieso nix. Da könnte ja jeder kommen und ein "Gerücht" verbreiten.
Zumal wir dann über einen Kleinbetrieb reden, bei einem Konzern würde derlei niemals in der Presse landen - nicht von einem alleine.
Greenpeace setzt sich seit Jahren dagegen ein, aber mal ehrlich, wie oft wird darüber berichtet? Man liest mal hier, mal da, aber es passiert trotzdem nicht viel.
 
Majestro1337 schrieb:
Ok jetzt hab ich dich verstanden.

Aber wenn ich so von mir selbst ausgehe: Ich will eigentlich nicht reich sein. Viel lieber hätte ich meine Ruhe und könnte mein Leben im allgemeinen Wohlstand leben. Aber vielleicht bin ich ja komisch :-)

Du sollst deine Ruhe aber nicht bekommen. Darum geht es ja. Selbst beim Kauf von Bananen also alltäglichen Dingen, ist das System schon so pervertiert, dass du deinen Wohlstand auf Kosten anderer erkaufst. Dabei geht es nicht mal darum reich zu sein oder nicht. Selbst die stinknormale Schokolade in den Märkten die du kaufst, geht auf kosten von Menschen welche unter fragwürdigen Umständen auf den Kakaoplantage arbeiten (wohlgemerkt wie gefüllt die Regale immer sind um die große Verfügbarkeit zu zeigen und das Sättigungsgefühl in den Augen der Verbraucher zu beruhigen). Und du fügst dich in dieses Rad hinein. Insbesondere bei den Deutschen nutzt man die Angst bzw. Sicherheitsdenken "Iss was du kannst, morgen gibts das eventuell nicht mehr". Du kannst dir nicht mal ansatzweise vorstellen wie gut durchdacht die Strukturen schon sind und wieviel Know How dahintersteckt. Ebenso was Kleiderspenden angeht und wie man damit Geld macht in dem das ins Ausland verkauft wird. Ich persönlich werde bspw. den Gedanken nicht los das ich bei der Ware die ich kaufe, in gleichem Atemzug vorstelle (ab und zu eben) wie da irgendwelche Leute meine Bequemlichkeit ausbaden. Da sage mal einer Konsum ist geil.

Selbst das Hobby mit Computerhardware, ist da weil man eben irgendwas machen muss oder seine Zeit vertreiben will, jedoch sind die seltenen Erden wegen Kinderarbeit hier in meinem Händen. Ich verfluche dafür die Weltgesellschaft und die wenigen gierigen Köpfe an der Spitze der Politik und Wirtschaft die diese Krankheit mehr und mehr verteilen und die meisten interessiert es nicht mal was woher kommt oder die jugendlichen Wissen rein gar nichts, außer den neuesten und teuersten Apfel in der Hand zu haben.
 
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