Um es mal etwas rationaler/ wirtschaftlicher zu betrachten: es besteht ein ganz großes Problem:
Und zwar folgendes: Die Geschichte, die viele (vorrangig Einwohner der "alten" Bundesländer") immer noch glauben ist, dass alle Menschen in der "Mittelschicht" leben können. Das geht eben nicht. Wo es Wohlstand gibt, muss es auch Armut geben. Nicht jeder Mensch kann im Wohlstand leben. Nicht jeder kann in der "Mittelschicht" leben. Wir haben nicht genug Ressourcen um allen auf der Welt ein Leben zu ermöglichen, dass wir als Wohlstand oder Mittelschicht erachten würden.
Und sollte es wie durch ein Wunder doch irgendwann mal zu dieser Situation kommen, wird sich das ganze doch wieder verschieben. Der eine ist mit seiner Holzhütte nicht zufrieden und baut sich eine doppelstöckige Hütte. Ein anderer ist mit seiner Hütte zufrieden und brauch nicht mehr. Der eine möchte gern mehr essen und angelt sich 2 Fische, ein anderer mag gar keinen Fisch und ein dritter möchte gern Fisch, ist aber zum Angeln zu dämlich. Und schon entsteht Handel und Tausch und über kurz oder lang wird es wieder Menschen geben, die sich Wohlstand erarbeiten/ erhandeln und "reich" sind und welche die das eben nicht gemacht haben und "arm" sind.
Dem ganzen geben wir dann noch ~1500-2000 Jahre Zeit und wo landen wir? wieder in einer ähnlichen Situation wie heute.
Dazu noch der Fakt, das wir keine Predatoren mehr in dieser Welt besitzen. Wir sind an der Spitze der Nahrungskette und formen uns die Welt nach unseren Vorstellungen. Unter halbwegs gesunden Vorraussetzungen wird ein Mensch dann etwa 75 Jahre alt. In der Zeit werden aber 3 Generationen (~25 Jahre) geboten von denen 2 heranwachen. Sicher wird es Familien/ Personen ohne Kinder geben, andere haben dafür 2 oder mehr. Aber selbst wenn im Schnitt jede Familie 1 Kind bekommt heißt das wenn alle 75 werden, dass wir alle 75 Jahre die doppelte bis dreifache Weltbevölkerung ernähren und versorgen müssen mit den selben Ressourcen.
Das geht dann nur über Effizenzsteigerung.
Aber auch Effizenzsteigerung in der Produktion ist iwann nicht oder kaum noch möglich also geht es nur über Forschung neuer Techniken, was nicht jeder kann, da nicht jeder gleich gebildet ist/ das Genie für sowas besitzt oder es geht, indem Menschen gefunden werden, die für einen niedrigeren Lohn arbeiten als es alle andere tun. Das machen dann erst nur ein paar (die dann über die Zeit noch ärmer werden, da sie nicht den selben Monatslohn haben), dann machen es viele, irgendwann arbeiten alle für weniger Geld und die Spirale beginnt sich zu drehen.
Viel Geschwafel um nix: es wird sich nix ändern, so lange wir uns vermehren wie die Kaninchen und die Gier des Menschen nach immer mehr strebt. Und dabei sind solche lustigen Konstrukte wie Politik, Lobbyismus, Zinsen etc. noch gar nicht mit einkalkuliert.
Und um den Bogen mal zu schließen: was sollen wir (die Mittelschicht/ mittlere Oberschicht) denn machen, um dieses Ungleichgewicht auszugleichen, wenn bereit das oberste 1% der Weltbevölkerung mehr besitzt als die restlichen 99% zusammen?
Alles was wir mit einer Umlagerung unserer Ressourcen (die der Mittelschicht) erreichen ist die Reichen noch reicher zu machen und uns selbst in die Unterschicht/ 3. Welt zu schieben und immer ärmer zu werden.
Was wirklich geschehen muss ist die vorhandenen Ressourcen von GANZ oben nach GANZ unten umzuschichten. Fragt doch mal in Arabien/ Russland/ Amerika bei den Ölscheichs/ Wirtschaftsmogulen nach ob die ihr gesamtes Vermögen nicht für Entwicklungshilfe bereitstellen und selbst für 2500€ / Monat arbeiten gehen. Ich glaube man braucht nicht einmal einen Finger, um abzuzählen wie viele das freiwillig machen würden. So auch das 2. reicheste Prozent, denn die wollen ja auf das reicheste % aufschließen und das 3. reicheste Prozent auf das 2t reicheste und so weiter... bis wir bei uns, der Mittelschicht angelangen
Und wir streben letzten Endes auch nur danach unseren Stand zu halten oder vlt. sogar zu verbessern und das so lange bis es keine Mittelschicht mehr gibt (oder wir es nicht mehr erleben müssen, dass es so kommt).
Und wie das dann aussieht, das sieht man in Amerika.. Kapitalismus im Endstadium. Wenige besitzen alles, der Rest lebt in Dreck und Elend.
Willkommen im Kapitalismus... wacht auf Leute... so hart es auch ist.
Ohne ein völlig neues Bewusstsein in den Köpfen der Menschen weg von Wachstum, Gier und Macht wird sich nichts ändern..
Es wird immer nur einen großen Knall geben ein paar Köpfe werden rollen und wir fangen bei 0 an, dann wird alles fair aufgeteilt und das Spiel beginnt von vorne. Das wird mal schneller gehen, mal weniger schnell, aber letzten Endes ist das.. der ewige Kreis des Lebens (igitt wie poetisch..)
Und sollte man versuchen so ein Bewusstsein zu schulen, wird man als Ökofreak als abtrünnig von Wirtschaft und Zivilisierter Welt geächtet und verlacht ... Früher war es Vater , Sohn und Der Heilige Geist heute ist es Wachstum, freie Marktwirtschaft und Kapitalismus
So sorry für das Philosophische... have a nice (das wäre jetzt zu makaber) day.
Grüße
J.