Anfängerfragen zu NAS

Dehenry

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Hallo,

ich lebe noch in der Steinzeit und nutze eine externe Festplatte an einer FB 7390. Ich möchte mir ein NAS zulegen und es wäre super, wenn Ihr mir dazu ein paar Fragen beantworten würdet, die ich hier so noch nicht beantwortet gefunden habe.

1. Meine Daten sind seit vielen Jahren auf mehreren einzelne Platten mit insgesamt ca. 1,8 TB etwas wild verteilt und jetzt wird es wirklich eng. Ich möchte zu Beginn 2x8 TB HDDs als Raid 1 einsetzen, um längere Zeit Ruhe zu haben. Ist es langfristig gedacht sinnvoll, trotzdem ein 4-bay zu nehmen, um später aufstocken zu können, oder ist, bis der Platz ausgeht, ohnehin das NAS total veraltet oder die Platten reif für einen Austausch oder beides? Oder besser jetzt 4x4 GB?

2. "NAS ist kein Backup" - damit ist wohl gemeint, dass es im schlimmsten Fall passieren kann, dass bei Ausfall einer Platte in einem Raid 1 ausgerechnet nach Einsetzen einer neuen Platte auch die zweite alte Platte kaputt gehen kann und die Daten dann weg sind.

Mir ist Datensicherheit wichtiger als ständige Verfügbarkeit. Wäre es dann besser, statt einem Raid 1 eine der Platten als erstes Backup und die zweite nur als zweites Backup zu verwenden? D.h. die zweite läuft nicht dauernd mit, sondern nur ab und zu, um ein Backup der ersten zu machen. Können das die gängigen NAS? Kann man die so konfigurieren, dass die zweite Platte nur aus dem Heimnetz und nicht von außen erreichbar ist, um die gegen Angriffe abzuschirmen?

3. Ich werde das NAS in erster Linie als zentralen Speicher im Heimnetz (mit Erhöhung der Datensicherheit, siehe oben) und nur ab und zu (nicht sehr häufig) für Zugriffe von unterwegs nutzen. Niedriger Stromverbrauch ist mir wichtig. Ich würde das NAS deshalb gerne so weit und so lange wie möglich im Ruhezustand lassen und nur bei Zugriff durch mich/andere Nutzer aufwecken. Etwas Wartezeit beim ersten Zugriff (10-20 Sekunden) wäre ok, wenn es danach flott läuft. Aber sowohl bei QNAP als auch bei Synology scheint es große Probleme damit zu geben, weil ständig irgendwelche Dienste das NAS aufwecken. Stimmt das und kann man das nicht abstellen, indem wirklich nur aktive User-Zugriffe das NAS aufwecken?

Wäre für meine Zwecke eine einfache Netzwerk-Festplatte (mit Backup-Lösung) besser geeignet?

4. Ich tendiere zu einer WD Red plus 8 TB. Trotz langer Recherche blicke ich bei den Typenbezeichnungen immer noch nicht durch. Eine Typenliste von WD von April 2022 führt für die Größe 8 TB vier Platten (WD80EFBX, WD80EFAX, WD80EFZX, WD80EFZZ) mit fast vollständig identischen technischen Daten auf; einziger Unterschied ist anscheinend die Drehzahl. Könnt Ihr mir einen Tip geben, welche die "richtige" ist? Ich würde wg. Strom eher auf die niedrigere Drehzahl gehen, wenn das keine wesentlichen Nachteile bringt.

5. Vielleicht kommen weitere Anforderungen dazu, z.B. Notizen, Listen (z.B. Einkaufsliste), Kalender etc., die automatisch auf allen Mobilgeräten synchronisiert werden, evtl. später mal Heimautomation. Gibt es von QNAP und Synology entsprechende Apps für Apple/Android?

6. Ich habe einiges über Sicherheitsprobleme insb. bei QNAP, aber auch Synology gelesen. Ist das immer noch ein Thema? Ist es ein reelles Risiko, dass ein Hacker ausgerechnet mich als noname-User als Ziel aussucht oder werden wahllos IP-Adressen gecheckt?

7. Ich wundere mich, wie teuer NAS sind im Vergleich zu Komplett-PCs, die für den gleichen Preis wesentlich leistungsfähigere Hardware haben, und wie alt die verbauten CPUs selbst bei neuen Modellen sind. Im Thread zur neuen Synology 923+ habe ich gesehen, dass das nicht nur mir so geht. Ist die Software bei den NAS der Preistreiber und ist das aus Eurer Sicht grds. (von der 923+ abgesehen...) gerechtfertigt?

Viele Fragen... Ich bin dankbar für jeden Tip!
 
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1. Es kommt ganz darauf an wieviel Daten du generierst. Solange du nciht viele Bilder oder Filme speichern willst wird eine 2-Bay wohl genügen.

2. NAS ist kein Backup meint eher das ein Raid 1 kein Backup ist. Wenn du die NAS als einzigen Speicherort nimmst und du eine Datei löschst, dann ist diese weg. Egal ob Raid 1 oder nicht. Bei einem Backup erstellst du eine weitere (besser mehrere) Version der Dateien auf einem anderen Datenträger.

6. Es wird auch automatisch nach anfälligen Systemen gesucht. Vor allem ältere Geräte werden vielelicht nicht mehr so oft mit Sicherheitsupdates versorgt. Es ist immer ein Risiko wenn ein Gerät ständig im Netz ist, Firmen investieren große mengen Geld um diese Zugänge abzusichern.
Für manche Betrüger wirst auch du ein lohnendes Ziel sein, sicher willst du die von ihm Verschlüsselten Daten wieder haben. Hast ja kein Backup (Punkt 2)
 
Kann dir Unraid Empfehlen! Sehr effizient und viele Möglichkeiten dank Docker und VMs.
Ich Backup alles wichtige Inkrementell per Rsync jeden Sonntag auf eine zweite Unraid Kiste und trenne danach wieder Galvanisch (Blitzschlag etc.) …
USV nicht vergessen! Manche Dateisysteme reagieren uU. empfindlich auf Stromausfälle.

Tanzmusikus schrieb:
Der Meinung bin ich auch... Du kannst bei Geizhals auch zur einfachen suche nach "non-SMR" Filtern.
 
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Nein, Lautstärke ist nicht so wichtig.

@Tanzmusikus: Danke for den Hinweis. Bei der plus und pro Serie sollte es kein SMR (mehr) geben, wenn ich es richtig verstanden habe.
 
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1. Ich halte die verbreitete Vorgehensweise die Platten alle paar Jahre zu ersetzen für den Privatgebrauch für übertrieben, da du ja bestimmt auch Backups (Punkt 2) planst. Sollte eine Platte in einem 2-Bay/4-Bay-NAS den Geist aufgeben, kannst du sie (z.B. mit Synology Hybrid Raid) recht leicht ersetzen. Ich hatte noch nie eine defekte NAS-Festplatte, vielleicht ist aber auch Glück dabei. Mir fällt aber kein Grund ein warum ein Montagsmodell nicht schon nach zwei Wochen defekt sein oder ein gutes Exemplar nicht auch zehn Jahre halten sollte.

Ein NAS "veraltet" nur dann, wenn du neue Anwendungsszenarien planst. Als zentraler Netzwerkspeicherort ist so ziemlich jedes aktuelle Modell geeignet, wenn dir ca. 80-100MB/Sek als Geschwindigkeit über SMB ausreichen (das ist meist das was man mit Gigabit-Geschwindigkeit realistischerweise erreicht).
Planst du das NAS auch als smarte Medienzentrale zu nutzen, die auch noch Videoüberwachung leisten soll, werden die Ansprüche an die Hardware schon größer, das NAS also teurer. Natürlich sind NAS-Systeme auch irgendwann "end of life" und werden nicht mehr unterstützt. Das dauert aber m.W. eher ein Jahrzehnt.

2. Mit "NAS ist kein Backup" ist auch gemeint, dass irgendjemand theoretisch das NAS runterwerfen könnte, der Blitz nebenan einschlägt und alles grillt, deine Bude abbrennt oder jemand einbricht und alles klaut. Für die ersten beiden Szenarien brauchst du Backups die z.B. auf USB-Festplatten liegen und die nicht am Strom hängen. Für die zwei letzten Szenarien könntest du (verschlüsselte) USB-Festplatten bei Freunden und Verwandten oder bei der Arbeit etc. pp. lagern.

Eine Platte anzuschaffen die dann nicht läuft halte ich nicht für sinnvoll. Erstens altern auch Platten die nicht laufen, zweitens machst du dein Backup natürlich besser auf einer externen Platte.

Dein NAS ist überhaupt nicht "von außen" erreichbar sofern du dein Netzwerk (z.B. via Fritzbox) nicht so konfigurierst, dass du von außerhalb deines Netzwerks darauf zugreifen kannst. Natürlich sind sicheres WLAN-Protokoll, sichere Passwörter und sichere NAS-Einstellungen Pflicht. Was uns zu Punkt drei führt:

3. Klar, wenn du dein NAS von draußen erreichbar machst, machst du es angreifbarer.

Grundsätzlich ist ein NAS für den Dauerbetrieb geeignet und auch gedacht. Es schadet Festplatten mehr, wenn man sie immer wieder aufweckt als wenn man sie einfach dauerhaft durchlaufen lässt. Das ist natürlich teurer.

Die Suche nach den Ursachen dafür, warum ein NAS aus dem Ruhezustand aufwacht, kann einen Nächte kosten, und am Ende ist man doch erfolglos. Ich würde dir raten: Durchlaufen lassen oder eben damit leben. Dauerhaft schlafenlegen wirst du es wohl nicht können, insbesondere wenn x Geräte in deinem Heimnetz herumhühnern.

4. Greif ruhig zur WD-Red-Plus-8TB. Die "richtige" wäre derzeit die WD80EFBX (bei der WD80EFAX gibt es m.W. nur einen Unterschied darin, wie diese die Geschwindigkeit des Motors meldet).
Die 8TB-Variante ist natürlich erheblich lauter als die 6TB-Variante, welche wiederum erheblich lauter ist als z.B. die 2TB. Wichtig ist immer ein sorgsam gewählter Standort ohne viele Vibrationen wo auch keiner Gefahr läuft das Gerät anzustoßen und wo es nicht zu kalt oder zu warm ist etc.

5. Kann ich leider nicht beantworten. Wenn du das später planst, dann würde ich dir (bei Synology) ein +-Modell empfehlen.

6. Es gibt automatisiere Portscanner im Internet, die die üblichen Ports scannen. In einem Synology kannst du alle Ports ändern, eine Firewall einrichten etc. pp. Das Stichwort wäre hier: So viele Barrieren bauen wie du kannst. Absolute Sicherheit gibt es nicht wenn du dein NAS von außen erreichen möchtest. Und selbst wenn du alles abschottest kann dir entsprechender Schadcode dein NAS verschlüsseln wenn du es in Windows als Netzlaufwerk eingebunden hast und alles ist unbrauchbar. Deshalb: BACKUPS!

7. Ich sage: Ja. Auch wenn gerade Synology in den letzten Jahren immer weniger Innovation für den gleichen Preis bringt. Die Software ist recht ausgereift und alles funktioniert. Ich bin zu alt zum monatelangen Selbstbau-NAS-basteln, wenn du aber lust hast - warum nicht? Das ist Geschmackssache. Ein Fertignas kostet deshalb mehr Geld, weil man sich keine Gedanken machen muss. Die Hardware ist für den Preis natürlich ein Witz. Aber manchmal geht Lebenszeit eben vor Einsparung im finanziellen Bereich.

PS: Mit QNAP und Asustore habe ich null Erfahrung. Vielleicht gibt es ja noch jemanden der darüber etwas Erhellendes sagen kann.
 
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Ich würde wenige große Festplatten bevorzugen statt 4x4TB. Denkt man an die Stromkosten.

Empfehlen würde ich ein 2 Bay NAS zb DS220+ mit Active Backup for Business.

Ein Vorteil für ein 4 Bay NAS wäre das du 75% der Festplatten Kapazität nutzen kannst.
 
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Ich würde auch sagen, eher weniger große Platten nehmen, als mehr kleine. Eine Möglichkeit, gerade auch mit Synology, wäre z. B.:

Ein 4-Bay-NAS, aber statt mit 4x4 TB mit 2x12 TB mit SHR anfangen. In beiden Fällen wäre die Nutzkapazität zunächst 12 TB. Die 2x12 kosten etwas mehr als die 4x4. Allerdings hat man nun zunächst weniger Stromverbrauch, und noch zwei freie Bays, um bei Bedarf jederzeit je nochmal 12 TB dazu bauen zu können und zu erweitern. Auch das 4x4 Setup kann man erweitern, dazu muss man aber beim ersten Mal auf einen Schlag zwei Platten durch größere ersetzen, um die Kapazität erhöhen zu können. Erst die 3. und 4. geht dann einzeln zu ersetzen.

Die SHR-Lösung von Synology ist zwar proprietär, sozusagen ein "verbogenes, zurechtgezimmertes" RAID, dafür aber recht flexibel in der Erweiterbarkeit. Aber eventuell reicht Dir ja ein 2-Bay-NAS mit entsprechend größeren Platten sogar.

Alte Platten vorab ersetzen würde ich nicht. Ich habe zwei 8-Bay-NAS, und da sich die Ausfallwahrscheinlichkeit mit der Anzahl der Platten auch erhöht nutze ich SHR2, also quasi-RAID-6. Aber ich ersetze Platten erst, wenn sie ausfallen, bzw. schon deutliche Anzeichen wie eine höhere Anzahl wiederzugewiesener Sektoren aufweisen. Platten vorher zu wechseln bringt nichts. Zum einen, was will man damit dann anfangen? Wenn man alte Platten im RAID schon für zu unsicher hält, dann braucht man sie einzeln erst recht nicht mehr nutzen. Und zum anderen kann man alte abgenudelte Platten auch nicht wirklich gut verkaufen. Ich persönlich bin bei gebrauchten Platten sogar wenn sie neuer sind skeptisch, zumal die Preisersparnis meist recht gering ist. Würde ich nicht kaufen - und alte Teile dann erst recht nicht.
 
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Dehenry schrieb:
Bei der plus und pro Serie sollte es kein SMR (mehr) geben, wenn ich es richtig verstanden habe.
Ja, richtig.

tschesny schrieb:
Eine Platte anzuschaffen die dann nicht läuft halte ich nicht für sinnvoll. Erstens altern auch Platten die nicht laufen, zweitens machst du dein Backup natürlich besser auf einer externen Platte.
Eine andere Sichtweise wäre, dass man 1-2 HDDs des selben Modells als Reserve parat hat für den Fall, dass mal eine HDD ausfällt. Sollte eine Reserve-HDD genutzt werden, kann man sich wieder eine neue HDD in Ruhe nachkaufen, kann aber das NAS ohne Bedenken weiterhin nutzen.

Bei 2-Bay reicht wohl 1 HDD als Reserve, bei 4-Bay könnte man 2 HDD parat halten.
Falls man locker darauf verzichten kann, dass das NAS läuft, während eine HDD ausgefallen ist, dann könnte man auf solche Reserve-HDDs gänzlich verzichten. Hochverfügbarkeit ist ja kein Muss im privaten Heimnetzwerk.
 
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Herzlichen Dank für Eure ausführlichen (insb. tschesny) und sachlichen Antworten! In anderen Foren wird sowas schnell zum Glaubenskrieg.

Zu 2 (Raid oder separate Platten?): In einem anderen Thread wurde der Ansatz, im NAS nur eine Platte aktiv zu nutzen und die zweite nur als Backup der ersten, ziemlich kritisiert. Wenn aber das Raid 1 gerade eine Gefahr schafft (gelöschte Dateien dann auf beiden Platten weg) und im Hinblick auf Verschleiß klingt das für mich eigentlich nach einer ganz guten Lösung, wenn man wie ich nicht unbedingt ständige Verfügbarkeit braucht. Kann man ein NAS so konfigurieren, dass die zweite Platte nicht per Internet erreichbar und damit vor Angriffen geschützt ist?

Zu 3 (Sleep): Es wäre für mich schon ein größerer Nachteil, wenn die Platten ständig laufen, obwohl ich unter der Woche nur sehr selten Zugriff brauche (passiert im Moment auch nur 4-5 Mal pro Monat). Der Stromverbrauch bei Dauerlauf ist ja schon deutlich höher und das praktisch "für nichts". Wenn ich es richtig verstehe, ist mein Ziel aber mit NAS schwer zu erreichen? Also vielleicht doch nur eine "dumme" Netzwerkplatte oder sogar wieder per USB an der Fritzbox? Damit könnte ich weiter leben, wenn bei den aktuellen Fritzboxen (da steht auch mal ein Upgrade bei mir an) zumindest die Zugriffszeiten deutlich schneller sind als bei meiner 7390 jetzt...

Zu 4 (welche HDD): Steigt die Lautstärke mit der Anzahl der Platter? Wäre aber bei mir wie gesagt weniger ein Problem. 12 GB klingt für mich im Moment etwas zu viel und bei der Größe ist ja jede HDD ein ziemlich teurer Spaß. Nach meinem Eindruck ist der Preis pro TB bei allen Größen sehr ähnlich, also kein "Mengenrabatt".
 
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zu 2. Ich bin nicht sicher, ob ich dich komplett verstanden habe. Du möchtest sozusagen in einem NAS - sagen wir 4 bay - einmal ein Volume mit einer tagesaktuellen Version deiner Daten haben und auf einem anderen Volume dessen Platten gar nicht erst anlaufen ein "Backup", sodass du dann versehentlich gelöschte (wann sollte das eigentlich passieren?) Dateien zurückholen kannst?

Falls du das so meintest: Nein, so sollte das auf keinem mir bekannten NAS funktionieren. Es gibt grundsätzlich m.W. gar nicht die Möglichkeit einige Platten laufen zu lassen und andere getrennt davon schlafen zu legen. Was du aber freilich tun kannst ist mehrere Volumes anzulegen und diesen dann mehrere Platten zuzuweisen. In einem 4-Bay NAS wären das dann auf einem Volume 1 z.B. zwei Platten mit je 4TB (also dann eben auch 4TB insgesamt mit Ausfallschutz) und das gleiche nochmal auf Volume 2. Das wäre dann sozusagen wie zwei getrennte 2-Bay NAS.

Es sollte auch mit einem Fertignas nicht funktionieren Sicherheitsrichtlinien oder Dateidienste plattenspezifisch zu konfigurieren. Das läuft alles immer global.

Du irrst dich in Bezug auf Verschleiß! Eine NAS-Platte möchte i.d.R. lieber dauerbetrieben werden als ständig aufwachen und schlafengelegt werden.

Davon abgesehen würde ich dir tatsächlich raten ein NAS als Zentrale für Datenverfügbarkeit zu nutzen (sollte das wirklich zweitrangig sein ist es vielleicht wirklich nicht das richtige für dich!) und die Backups auf USB-Festplatten zu packen. Ich mache es z.B. so: Meine Daten kommen auf das NAS, und dann per Software-Synchronisationsauftrag auf die externen Platten. Hierbei werden immer nur neue Dateien gesichert. Das NAS ist die "aufgeräumte" Seite, die USB-Festplatten enthalten wirklich alles, falls ich nochmal etwas Gelöschtes brauchen sollte. Es wird also bei mir nicht bidirektional synchronisiert.

3. Ich nutze mein NAS täglich und ständig für Fotoverwaltung, als zentralen Ablageort für meine eingescannten Dateien, Textdokumente, Musik, Sicherungen für Systemeinstellungen von TVs/Kameras/Android-Apps etc. pp. Wenn du wirklich das Gerät nur wenige Male pro Monat brauchst, dann ist es vielleicht wirklich zuviel des Guten. Wobei ich auch damals lange mit mit gehadert habe und rückblickend das NAS der beste Erwerb in meiner Technikwelt ever war :D.

4. Die Platten werden bei WD meist etwas lauter wenn größer. Erst einmal äußert sich das bei den Zugriffsgeräuschen, dann ab der 8TB auch beim Grundgeräusch (weil eben 7200rpm und nicht 5400). Die ganz großen ab 12TB sind dann wieder leiser (weil heliumgefüllt). Klar, mehr Platten sind lauter, so wie zehn Trompeten doppelt so laut sind wie eine Trompete. Allerdings unwesentlich. Gelegentlich berichten Personen davon, dass sich die Vibrationen gegenseitig anregen wenn man z.B. die dritte Platte oder vierte Platte einbaut. Konnte ich bisher noch nicht bestätigen.

Ansonsten hast du Recht mit deiner Beobachtung, dass es nicht so einen krassen Mengenrabatt bei NAS-Platten gibt. Die Preise sind auch insgesamt recht stabil. Ist eben eher tatsächlich vergleichsweise ein Nischenprodukt. Man gibt halt nur für eine Platte doppelt soviel aus wenn man auch genau weiß warum.

PS: Eine DS 220j braucht im Dauerbetrieb etwa 12 Watt. "Zuviel Verbrauch" ist halt extrem subjektiv. Für mich ist das für den Komfortgewinn den ich durch selbige habe sehr wenig, andere machen sich schon einen Kopf um den Stromverbrauch einer Steckdosenleiste und machen sie jede Nacht aus.
 
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Dehenry schrieb:
wurde der Ansatz, im NAS nur eine Platte aktiv zu nutzen und die zweite nur als Backup der ersten, ziemlich kritisiert. Wenn aber das Raid 1 gerade eine Gefahr schafft (gelöschte Dateien dann auf beiden Platten weg) und im Hinblick auf Verschleiß klingt das für mich eigentlich nach einer ganz guten Lösung, wenn man wie ich nicht unbedingt ständige Verfügbarkeit braucht. Kann man ein NAS so konfigurieren, dass die zweite Platte nicht per Internet erreichbar und damit vor Angriffen geschützt ist?
RAID schafft keine Gefahr des Datenverlustes, wenn man es als das betrachtet was es ist. Es ist kein Backup, nur eine Komfortfunktion, bei der ich im Fall des Ausfalls weiterarbeiten kann. Es bewahrt mich nur davor, dass ich jetzt schon das Backup (das man trotz RAID haben sollte) hervorholen, und wiederherstellen muss. Denn bei der Wiederherstellung des Backups stehen muir alle Daten erst nach gewisser Wartezeit wiewer zur Verfügung.

Es ist auch kein (brauchbares) Backup, wenn man beide Platten einzeln im NAS betreibt, und mit einer Backupsoftware oder Sync-Software die Daten der ersten auf die zweite Platte "sichert". Der Grund ist einfach der, weil man das Szenario "komplettes NAS geht kaputt" nicht absichert. Geht das NAS nicht, kann ich auf beide Platte nicht zugreifen, oder noch schlimmer, beide Platten werden zum Beispiel durch Überspannung gleich mit defekt.

RAID ist also in dem Sinn nur eine Ausfallsicherung. Es kann mich bei Ausfall einer Platte davor bewahren, das Backup schon zur Wiederherstellung benutzen zu müssen. Es bewahrt mich aber zum Beispiel nicht vor versehentlich selbst oder durch Malware gelöschten oder verschlüsselten Dateien. Dafür gibt es dann wieder andere mechanismen (beschränkte Zugriffsrechte, Snapshots des Dateisystems). Mann kann schon ein NAS als (erstes) Backupziel nehmen. Aber es soltle wirklich nicht das gleiche sein, von dem auch die Quelldateien stammen. Ansonsten bieten sich ja noch externe Platten, oder verschlüsselte Cloudsicherungen an, sofern man das will.

Backup und der Aufwand den man dafür betreiben will ist weniger eine Glaubensfrage, sondern man muss sich vorher damit auseinandersetzen, gegen welche Szenarien man sich absichern will, udn wieviel Aufwand und ferner Geld einem das wert ist. 100% Schutz wird man nie erreichen, genauso wenig wie 0 Aufwand und 0 Kosten. Letztlich läuft es immer auf den persönlich akzeptabelsten Kompromiss raus.

Viele Daten heisst meistens auch viel Aufwand und Kosten, wogegen der Aufwand für kleinere Datenmengen auch bei ausführlichen Lösungen eher überschaubar ist.
 
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tschesny schrieb:
: Nein, so sollte das auf keinem mir bekannten NAS funktionieren. Es gibt grundsätzlich m.W. gar nicht die Möglichkeit einige Platten laufen zu lassen und andere getrennt davon schlafen zu legen.
Das geht schon. Also ich weiß nicht, wie das bei den Fertig-NAS-Systemen ist. Aber spätestens wenn Du da eigene Software draufspielen kannst, kannst Du natürlich alles machen was immer Du willst.
 
tschesny schrieb:
Davon abgesehen würde ich dir tatsächlich raten ein NAS als Zentrale für Datenverfügbarkeit zu nutzen (sollte das wirklich zweitrangig sein ist es vielleicht wirklich nicht das richtige für dich!) und die Backups auf USB-Festplatten zu packen.
Dann bräuchte ich ja noch eine dritte 8 TB-Platte mit USB-Gehäuse - da bin ich dann allein für die Platten bei rund 750 EUR. Das tut langsam weh... :) Und dann hätte man ja doch die Situation, dass zumindest die USB-Platte nicht durchläuft, sondern immer wieder an und aus geht (zumindest zu den Backup-Zeiten).

NobodysFool schrieb:
Es ist auch kein (brauchbares) Backup, wenn man beide Platten einzeln im NAS betreibt, und mit einer Backupsoftware oder Sync-Software die Daten der ersten auf die zweite Platte "sichert". Der Grund ist einfach der, weil man das Szenario "komplettes NAS geht kaputt" nicht absichert. Geht das NAS nicht, kann ich auf beide Platte nicht zugreifen, oder noch schlimmer, beide Platten werden zum Beispiel durch Überspannung gleich mit defekt.
Wenn das NAS kaputt geht, kann man die Platten nicht einfach in einen Rechner stecken und dort auslesen? Dann dürfen die Daten auf der Platte natürlich nicht verschlüsselt sein. Das Szenario, dass bei mir jemand einbricht, ist mir zu weit weg, um das abzusichern. Wenn der Einbrecher das NAS mitnimmt, sind die Daten ohnehin weg, denn ich kann nicht zusätzliche Festplatten bei Freunden etc. deponieren. Und bei Überspannung könnte auch eine USB-Platte kaputt gehen.
 
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Dehenry schrieb:
Dann bräuchte ich ja noch eine dritte 8 TB-Platte mit USB-Gehäuse
Musst Du ja nicht. Wenn Du kein RAID brauchst so von wegen "Verfügbarkeit auch wenn man ne Platte kaputt geht" dann tut es ja auch eine Platte. Und die zweite Platte ist dann halt für das Backup.

Dehenry schrieb:
Wenn das NAS kaputt geht, kann man die Platten nicht einfach in einen Rechner stecken und dort auslesen?
Kommt drauf an. Wenn das so ein Software-RAID ist kriegt man das hin. Beim Hardware-RAID wird es ohne passenden Controller schwierig.

Dehenry schrieb:
Dann dürfen die Daten auf der Platte natürlich nicht verschlüsselt sein.
Verschlüsselt dürfen die ruhig sein, sofern Du den Schlüssel hast.

Dehenry schrieb:
Das Szenario, dass bei mir jemand einbricht, ist mir zu weit weg, um das abzusichern. Wenn der Einbrecher das NAS mitnimmt, sind die Daten ohnehin weg, denn ich kann nicht zusätzliche Festplatten bei Freunden etc. deponieren.
Kommt halt darauf an, wie wichtig Dir die Daten sind. Evtl. ist ja auch nur ein Teil der Daten wirklich wichtig.
Und/oder man macht zusätzlich ein verschlüsseltes Backup auf einem "Cloud-Drive".
 
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Dehenry schrieb:
Wenn das NAS kaputt geht, kann man die Platten nicht einfach in einen Rechner stecken und dort auslesen? Dann dürfen die Daten auf der Platte natürlich nicht verschlüsselt sein. Das Szenario, dass bei mir jemand einbricht, ist mir zu weit weg, um das abzusichern. Wenn der Einbrecher das NAS mitnimmt, sind die Daten ohnehin weg, denn ich kann nicht zusätzliche Festplatten bei Freunden etc. deponieren. Und bei Überspannung könnte auch eine USB-Platte kaputt gehen.

Ich würde meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass man alles irgendwie auslesen kann. Auch bei einem Software-RAID. Das Synology SHR ist zwar auch ein Software RAID, arbeitet aber mit mehreren Partitionen über dem RAID, speziell bei unterschiedlich großen Platten. Diese sind dann nach aussen hin aber nur als ein Volume sichtbar. Man kann auch ein Standard-RAID auf der Syno erstllen, ist aber dann halt nicht so flexibel.

Ja eine USB-Platte kann bei Überspannung auch kaputt gehen. Deshalb lässt man externe Platten nach dem Backup auch weder am Strom, noch am PC/NAS angesteckt. Man steckt sie nur eben zum Backup erstellen an und danach wieder ab.

Wenn einem die Daten wichtig sind ist aber wenigstens ein Backup das allermindeste das man haben sollte. Ansosnten provoziert man Datenverlust geradezu.

Wie ich immer sage, es ist eine Kosten-/Nutzen-Abwägung, welchen Aufwand man betreiben will, und wieviel Geld man ausgeben will bzw. kann. Je mehr Datenvolumen desto aufwändiger und teuerer wird es sowieso.
 
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Noch mal vielen Dank! Ich bin jetzt unsicher, welches NAS ich nehmen soll. Eigentlich (wenn 4 bay) würde das Synology DS920+ locker reichen. Aber ich habe Widerwillen, ein zwei Jahre altes Gerät teuer zu kaufen, wenn sogar gerade der Nachfolger (der nicht in Frage kommt) rausgekommen ist. Eigentlich würde ich dann auf das QNAP TS-464 gehen, aber dort schreckt mich der hohe Stromverbrauch etwas ab (laut QNAP 21,6W idle, 40,5W Betrieb). Das TS-264 wird aber komischer Weise bei QNAP mit denselben niedrigeren Verbrauchswerten wie das TD-253D gelistet (8,2W idle, 12.5W Betrieb), obwohl es den gleichen stärkeren Prozessor wie das 464 hat, ebenso das HS-264. Im QNAP-Forum schreibt jemand dazu:
I am deciding between the TS-464 and the TS-453D. According to the QNAP website, the TS-464 has twice as much power consumption in idle mode as the 453D. (10 watts more, which means approx. 350€ increased electricity costs over 10 years, at least with the current prices in Europe).​
I'm surprised by these figures, as the processor in the TS-464 has just a 5W higher TDP and it is 10 nm in the 464 instead of 14nm in the 453D.​

Genau die Frage stelle ich mir jetzt auch. Gibt es hier schon praktische Erfahrungswerte bzgl. Verbrauch des TS-464?

Das TS-264 gibt es anscheinend noch nicht zu kaufen...​
 
Du kannst dir auch einfach zwei oder mehr 8TB-USB-Festplatten kaufen. Die müssen nicht CMR sein, da kannst du jede xbeliebige nehmen, wenn du sie nicht im Raid sondern nur als Datenhalde die stetig anwächst nutzen willst. Und da dann da sowieso WD, Seagate oder Toshiba drin ist, kannst du auch irgendetwas von Intenso oder anderen etwas günstigeren Anbietern verwenden. Der Inhalt bleibt eine Markenplatte.

Ich kann dir wieder nichts zu Qnap sagen.

Ich habe aber zuhause eine DS220j sowie eine DS920+. Die 920+ habe ich mir kürzlich zugelegt, direkt nachdem die DS923+ angekündigt wurde, obwohl ich das neue Modell hätte haben können. Es wurmt mich zwar ein wenig, dass ich nun auf mehr als 1gbit und den EEC-Ram verzichten muss, allerdings ist für mich in allen anderen Bereichen die 923+ ein downgrade. Insbesondere der Stromverbrauch wird wohl höher ausfallen als bei der DS920+, da die DS923+ den gleichen Prozessor wie die DS1522+ nutzt, bei der der Stromverbrauch echt durch die Decke geht. Mit der DS920+ bin ich sehr zufrieden.

Wenn du aber noch nicht einmal sicher bist ob du ein NAS brauchst - warum gleich die DS920+?

PS: Beim ollen Mediamarkt gibt es grad' eine externe 8TB-Seagate für 117€. Günstiger bekommt man die selten.
 
tschesny schrieb:
PS: Beim ollen Mediamarkt gibt es grad' eine externe 8TB-Seagate für 117€. Günstiger bekommt man die selten.
Danke für den Tip! Ich habe gleich mal nachgesehen. Leider ist das wohl eine Luftnummer. Den Vorwurf ggü. MM habe ich schon öfter gelesen. Lieferung ist nicht möglich und auch Abholung in keinem Markt weit und breit.

tschesny schrieb:
Wenn du aber noch nicht einmal sicher bist ob du ein NAS brauchst - warum gleich die DS920+?
Mir würde 2 Bay zwar wohl auf längere Sicht reichen, aber ich bin unsicher wg. Erweiterbarkeit. Und wenn ich jetzt ins Thema NAS einsteige, möchte ich ungern "alte" Technik kaufen, auch wenn sie für meine Zwecke im Moment voll ausreicht, auch wg. Supportdauer. Lieber jetzt etwas zu viel als später nachkaufen bzw. neu kaufen müssen.
 
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