Angst in der Öffentlichkeit

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Hey Leute,

ich (19; m; KS12 - durchgefallen und freiwillig zurückgetreten) könnte schon wieder so kotzen Vorgeschichte: Als Kleinkind vom Vater blau geschlagen, in der 9. Klasse im Internat gemobbt und als ich wieder daheim war von meiner psychisch kranken Mutter seelisch fertig gemacht. Resultat: Mit 18 ausgezogen. Dann extreme Probleme in der Öffentlichkeit (Schüchternheit, fühle mich "beobachtet", "andere denken negativ über Dich", Schwitzen, Angstzustände etc.) und Depressionen gehabt und mich für eine Therapie und den Rücktritt um eine Jahrgangsstufe beschlossen da ich in der Schule nur unter Stress war; wie auf Kohlen und Schwitzte ununterbrochen. Als Konsequenz daraus hatte ich geschätzt die höchsten Fehltage der ganzen Schule die aber durch Atteste meines Hausarztes gestützt wurden. Nunja; die Sommerferien und in der schullosen Zeit ging es und ich dachte eigentlich auch positiv über den Schulanfang (heute).
Aber dann:
War vorhin in der Schule (nur 15 Minuten weil Unterricht ausfiel) und schon bein Hinfahren auf dem Fahhrad fing das Schwitzen und die Nervosität an, ohne dass ich auch nur einen Schüler gesehen hätte. Ich schob es auf meine dicke Jacke und versuchte krampfhaft locker zu "werden".
Es half alles nichts. In direkter Nähe der Schule ging es los: Schwitzen, Angstzustände, ständiges Umherschauen; Akneschübe und Beobachten der Mitschüler usw. Jeder Lacher galt natürlich mir selbst; jeder Blick war abschätzig. Ich wollte hier nur noch raus. Als ich erfuhr dass eine Begrüßungsveranstaltung für die neuen Kollegiaten stattgefunden hatte und ich diese sowie die damit verbunden weiteren Infos verpasst hatte (war die Wochen vor den Sommerferien nicht da) und ich dann auch noch Schüler meiner ehemaligen Klasse traf mit der Anmerkung "XXXX XXXXX?!" (<---- Anwesendheitskontrolle) und das spöttische Lächeln sah, á la "der ist ja eh nie da" war es aus.
Schnell zum Bike zurück und heimgeradelt.

Ich weiss echt nicht mehr was ich tun soll.
Ständig denke ich dass die anderen negativ über mich denken und alles mir gilt.

Dabei sehe ich - objektiv betrachtet - keineswegs schlecht aus; im Gegenteil. An der Schule kenne ich auch fast jeden und hatte früher sehr viele Freunde. Leider sind mir das durch meine Probleme nach und nach weggeglitten.
Eigentlich hatte ich gehoffe (verzweifelt) dass ich nach den Sommerferien wieder ein halbwegs normales Schülerleben führen kann; zumal ich nicht mehr wiederholen kann; aber nichts wars...'
Meine Haut die ich wieder sehr gut hinbekommen habe wird - so prophezeie ich es - nach 2 Wochen wieder aussehen als ob jemand mit einer Schrotflinte in mein Gesicht geschossen hat und alles wird wieder beim Alten sein.

Langsam verzweifele ich und resigniere obwohl ich weiss dass ich das nicht sollte.

Habt Ihr Tipps oder Anregungen für mich?



Danke Euch vielmals schon im Vorraus!
 
Hallo weißnichtmehrw.

danke für deine Offenheit.
Nicht jeder traut offen über seine Probleme zu schreiben.

Eine genaue Diagnose was du hast bzw. gerade durchmachst wird Dir leider nur ein Facharzt geben können.
Gehe am besten mal zu deinem Hausarzt und lass Dich von Ihm zu einen Psychiater bzw. Psychiotherapeuth überweisen.
Ich denke es ist aufgrund deiner Vorgeschichte ein seelisches Leiden.
z.B. eine Angststörung. oder Wahnsymptomatik.

Ich selbst leider an einer schizoaffektiven Psychose.
Von daher kenne ich dein Leiden nur all zu gut.

Bitte verschließe Dich nicht davor zu einem Fachmann zu gehen, denn von alleine wirst du sicher nur schwer aus der "Krankheit" wieder herauskommen.

LG

Markus
 
Bei solch starken Ausprägungen deiner Angst solltest du dich umgehend in psychologische Behandlung begeben. Das ist KEIN tabuthema. viele menschen haben durch unterschiedliche erfahrungen verschiedene Ängste und seelische Probleme. ein offener umgang damit und eine therapie, die man beginnt, zeigen, dass du dich mit dem problem auseinander setzt und daran arbeitest.

lass dich von deinem hausarzt beraten und überweisen.

ängste und seelische probleme sind nicht "für pussies" sondern schränken dich in deiner lebensqualität ein. sich dabei von erfahrenen und sorgenden menschen helfen zu lassen ist der beste und vernünftigste schritt!

ich wünsche dir viel glück dabei!

beste grüße, mestraphos
 
@weissnichtmehrw

Ein Psychologe sollte am Anfang ausreichen.
 
Du solltest zu Deinem Hausarzt gehen, ihm die Sache schildern und dir eine Überweiung zu einem Psychotherapeuten geben lassen. Das ist nichts, was man selber in den Griff bekommen kann. Wir können Dir bei diesem Schwerwiegenden Problem nicht helfen, da es anscheinend zu tief verwurzelt ist.

Viel Erfolg.
 
Was Tarsonis schreibt, ist schon richtig. Aber es zeigt doch auch Folgendes: weissmichtmehrw hat keine Mühe, in einer anonymen Umgebung offen über sein Problem zu sprechen und seine Ängste, Befürchtungen, ja seine Überforderung zu offenbaren.

Mit andern Worten: das ist schon ein wichtiger Schritt.

Ich würde dir raten, auf diesem Weg die nächsten Schritte zu gehen: Melde dich beispielsweise beim Psychiatrischen Notfalldienst in der nächstgelegenen grösseren Stadt. Diese Leute haben die nötigen Verbindungen, um dich an Selbsthilfegruppen weiterzuleiten, die nach dem Muster von "Anonymen Alkoholikern" organisiert sind. In einer Selbsthilfegruppe finden sich Leute zusammen, die bestimmte psychische Probleme je aus eigenem Erleben kennen und voreinander deshalb auch keine 'Angst" haben müssen, nicht ernst genommen zu werden oder runtergemacht zu werden.

Aus deinen Worten spricht ja nicht nur der Druck, dem du dich nicht mehr gewachsen fühlst, sondern auch eine (beeindruckende) Kraft, dich zu deinem Problem zu bekennen und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das sind wichtige und entscheidende Voraussetzungen für erfolgreiche nächste Schritte.

Aber um auf den "richtigen" Weg zu finden [damit ist ausdrücklich nicht irgendeine Psychosekte oder eine Kirche gemeint], ist professionelle Hilfe sicher der beste Ansatz.
 
Ich zolle dir meinen tiefsten Respekt entgegen, dass du so offen über deine Probleme reden kannst.
Das ist, wie schon gesagt, ein wichtiger und richtiger Schritt in die richtige Richtung. Dass du selber deine Probleme in dieser Klarheit erkennst, ist der ausschlaggebende Grund, um dir die richtige Hilfe zu suchen. Zwar ist es nicht falsch, ersteinmal über seine Probleme zu reden, aber ein Nächster sollte es sein, sich an die richtigen Leute zu wenden. Der Vorschlag von "zazie" finde ich z.B. sehr gut.

Viel Glück und halt die Ohren steif <--wohl viel leichter gesagt als getan, trotzdem wünsche ich dir nur das Beste.
 
Such dir weiterhin professionelle Hilfe. Du musst versuchen deine Probleme zu frühzeitig in den Griff zu bekommen wie es nur geht, denn später, im Berufsleben wird es wahrscheinlich auch nicht viel besser, du wirst auch weiterhin auch "blöde Menschen" treffen.

Umso länger du die Probleme mir dir "rumschläpst" desto schwieriger wirste sie später wieder los.
 
dein Anliegen klingt bestimmt nicht nur wie ein Hilferuf, er ist es sicherlich.
Aus meiner Erfahrung heraus weiß ich, dass du professionellen Hilfe dringend nötig hast und kann dir nur unbedingt raten, die Ratschläge meiner Vorposter anzunehmen.

Weitere Hilfe kannst du in diesem Forum nicht erwarten, denn die von Natur aus laienhaften Ratschläge sind für dein essentielles Anliegen eher schädlich und möglicher Weise auch kontraproduktiv.

Ich habe dir eine PN mit Telefonnummern für den ersten Anlauf zukommen lassen und mache dieses Thema aufs fürsorgerischen Gründen zu.
 
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