Jeder hat ja seine eigene Meinung, meine ist: Online-Apotheken finde ich nicht gut; auch nicht auf Amazon und egal, ob sie nun verschreibungspflichtige Medikamente oder nur "normales Zeug" verkaufen. Klar, man kann dabei sparen, aber irgendwo überwiegen für mich die Nachteile gegenüber dem Kostenvorteil:
1) zu einer Apotheke gehört für mich bei Bedarf eine "face-to-face" Beratung, wo ich vor Ort durch geschultes Personal (oder sogar einen echten Apotheker!) auch mal beraten werden kann. Und da es um meine Gesundheit geht, ist das was völlig anderes als z.B. beim Elektrofachmarkt um die Ecke oder anderen Verkaufsgeschäften, wo auch face-to-face möglich ist, ich es mir aber spare, indem ich online was bestelle und hoffe, mich richtig eingelesen zu haben.
2) Indem Online-Apotheken zunehmend erfolgreicher werden, werden klassische Apotheken vor Ort früher oder später verdrängt. Jemand der richtig krank ist (klassische Grippe reicht schon), benötigt aber idR sofort (und nicht erst nach eins oder zwei Tagen, je nach Versandart!) Medikamente.
3) Indem ich mich auf das Onlinegeschäft verlagere, schließe ich bestimmte Klassen (ältere Menschen, sozial schwächer gestellte Zielgruppen) vermehrt aus bzw. erschwere ihnen den Zugang. Das mag bei Luxusartikeln egal sein, aber bei lebensnotwendigen Dingen wie Medizin halte ich das für riskant.
Umgekehrt kann das Onlinegeschäft für eine lokale Apotheke auch bereichernd sein, da man nun eine größere Reichweite hat. In der Praxis ist das aber kaum der Fall und es überwiegen reine (billige) Onlineanbieter, die sich rein aufs Onlinegeschäft konzentriert haben, und dessen Synergieeffekte nutzen und folglich die regionale Apotheke ausstechen. Daher: qualifizierter und zertifizierter Onlinevertrieb: ja, aber nur wenn ich auch mindestens eine Filiale nachweisen kann (darf natürlich keine Geisterbriefkastenfirma sein)