News Apple: Günstiges iPad für Schulen erwartet, kein Livestream

RedDeathKill schrieb:
Ich hoffe Deutschland bekommt einmal das Problem gelöst.

Natürlich." Neue" Dinge die man nicht versteht erst mal verbieten. Z.B Smartphones in der Schule. Leider sind diese Geräte das einzig digitale dort..
 
@ keinbeinschwein

Die Pisastudien zeigen aber etwas anders. Natürlich ist es bei uns besser, wie in vielen anderen Ländern, aber gerade die nördlichen, westlichen Länder wie Skandinavien oder Kanada sind uns weit voraus. Dort wird viel besser auf die Schüler eingegangen und Hilfestellung geboten. Wer bei uns nicht mitkommt, hat eben gelitten. Das habe ich 1990 schon in der Berufsschule gemerkt. Dort wurde der Stoff runtergerasselt und fertig. Ich kann mir vorstellen, dass es auf höheren Schulen noch extremer ist.

Aber Tablets in Schulen? Weiß nicht wie das ist, aber ab der 4 Klasse sollte jedes Kind ein Notebook bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich habe einen Kollegen der öfters Azubis und Studenten auf Arbeit betreut. Die meisten können gut mit einem PC umgehen. Das ist in der Regel nicht das Problem. Scheint also auch ohne tablets an der Schule zu gehen. Was dagegen eigentlich fast immer fehlt ist die nötige Sorgfalt. Die Leute bekommen da immer Aufgaben die keinen Termindruck haben aber halt ordentlich und gewissenhaft gemacht werden müssen. Das scheint der Jugend von heute schwer zu fallen.
 
So meine ich das auch nicht. Meine Großnichte konnte schon mit 3 Jahren das Smartphone ihrer Mutter bedienen, aber Computer sind doch heute nicht mehr wegzudenken und außerdem viel praktischer. Bis 4 Klasse schreiben lernen (aber richtig), und dann nur noch über Computer.
 
CS74ES schrieb:
So meine ich das auch nicht. Meine Großnichte konnte schon mit 3 Jahren das Smartphone ihrer Mutter bedienen, aber Computer sind doch heute nicht mehr wegzudenken und außerdem viel praktischer. Bis 4 Klasse schreiben lernen (aber richtig), und dann nur noch über Computer.

Und wenn sie dann aus der weiterführenden Schule kommen haben sie es bereits vorher verlernt.
Nene, das muss zwischendurch immer mal wieder genutzt werden...
 
Während in Großbritannien bereits 2014 70 Prozent aller Schulen über Tablets verfügten, sind es in Deutschland gerade einmal 0,7 Prozent (Stand 2017).

Und das ist mMn auch gut so. Selbst an der Uni sind die Teile völlig unnötig, warum sollten sie dann in der Schule sinnvoll sein? Schreiben wird man nach wie vor auf Stift und Papier, auch in Prüfungen. Diese Teile sind auch mit eingeschränkter Software usw einfach nur blösinnige Ablenkungen vom Unterricht und haben darin mMn nichts verloren.
 
immortuos schrieb:
Und das ist mMn auch gut so. Selbst an der Uni sind die Teile völlig unnötig, warum sollten sie dann in der Schule sinnvoll sein? Schreiben wird man nach wie vor auf Stift und Papier, auch in Prüfungen. Diese Teile sind auch mit eingeschränkter Software usw einfach nur blösinnige Ablenkungen vom Unterricht und haben darin mMn nichts verloren.

Ich mache gerade Fachabi an einer BW-Schule. Im Laufe des Jahres haben sich einige privat ein Tablet gekauft und sind mit den Möglichkeiten für den Unterricht sehr zufrieden. Ich hab auch eins (mit Stift), schreibe aber doch lieber auf Papier, das macht sich für mich besser, wenn man denn lernen möchte und vergleichen etc. Bek nem Tablet kannst du ja nur eine Seite öffnen. Aber davon ab, bietet so ein Tablet tolle Möglichkeiten. Und ausdrucken kann man auch.
 
Hinsichtlich dem, was man an Kosten bei Büchern und Papier einsparen kann, dürfte sich so ein Tablet ziemlich schnell rentabilitieren.

ascer schrieb:
@Pandora: Ich finde unser Schulsystem nicht nur in der Theorie sehr schlimm und wenig kompatibel mit dem 21. Jahrhundert.

Ich weiß, tl;dr im Post davor...aber zumindest die Hauptkritik:
...sieht man imho überall bei uns.

Und es ist nicht abstreitbar, dass wir bei modernen Technologien auf dem Weltmarkt weit abgeschlagen wurden von den meisten westlichen Staaten und diese Lücke vor allem wächst und nicht schrumpft. Das wird noch sehr große Auswirkungen für Deutschland haben im 21. Jahrhundert.

Sorry aber zum Schluss gleitest Du mir dann doch zu sehr in Polemik ab. Wir produzieren und entwickeln keine Tablets. Das ist richtig. Wir fertigen aber nach wie vor hoch moderne Komponenten, Fertigungsmaschinen, Fertigungsfabriken (wir bauen die Teile, die die Teile bauen). Baumaschinen, Anlagen, Kräne, Stahl, Autos und LKW‘s. Wir gehören zusammen mit den Holländern und skandinavischen Republiken zu den effizientesten Logistikern. Die Infrastruktur im Land ist vielen anderen, auch westlichen Ländern, haushoch überlegen. Unser Stahl ist weltweit gefragt, ebenso die Chemie-Branche.
Dann wären da noch so unkomplizierte Teile wie Optiken/ Objektive und alle Art hochkomplexer Sensoriken.
Zu sagen, wir verlieren Kompetenzen, weil Siemens keine Handys mehr baut.. ich weiß nicht. Die Welt ist dahingehend doch schon etwas komplexer.

Im übrigen, was bitte sind für dich die meisten westlichen Staaten? Ich sehe da höchstens mal Japan und Südkorea, welche Geräte wie Handys und Tablets entwickeln und auch selbst produzieren. Die USA müssen doch heute schon alles importieren was komplizierter als ein Kühlschrank ist. Gleiches in England, dort liegt die komplette Industrie seit Jahren brach - und das wird man dort auch sehr bald, sehr böse merken.

Unsere Mittelstufe gehört überholt, keine Frage. Duale-Ausbildung und unser (fast kostenfreies) Universitätssystem ist gut. Und darum werden wir auch weiterhin beneidet.
Genauso wie man sagen kann, die Mittelstufe in den USA und GB ist so viel besser, kann man auch sagen:
Herzlichen Glückwunsch, und sobald’s dann an die Uni gehen soll, haben die Eltern entweder sehr viel Geld - oder man selbst kommt mit dem besten Abschluss zu keiner Top-Uni. Und dann in diesen Ländern entsprechend auch in keinen Top-Beruf. Dort entscheidet ja selbst die Mitgliedschaft in Studentenverbindungen über den weiteren Werdegang. Das halte ich sicherlich nicht für erstrebenswert.
Ein Zweit-System ala fundierte Ausbildung auf dem Niveau eines kleinen Abitures gibt es ebenfalls nicht.

Die Kriminaltäts- und Inhaftierungsquote in den angelsächsischen Ländern spricht ebenfalls für sich.

Hier mal ein hoch auf die preußische Vorlage! Quereinsteiger und intelligente Leute kommen bei uns deutlich schneller und einfacher an Top-Jobs. Hier wiederum, ist unser System viel durchlässiger. Leute die nicht studieren gehen, oder es sich nicht Vollzeit leisten können, können zunächst eine weltweit anerkannte Ausbildung absolvieren und anschließend gratis studieren - oder man finanziert das Studium mit der Ausbildung (duale Ausbildung-Studium, schwer im kommen).
 
Zuletzt bearbeitet:
Schade, dass immer gegen den höchst effektiven Frontalunterricht gehetzt wird. Kinder brauchen Struktur zum Lernen, nicht unbegrenzte Freiheit, mit der sie nichts anzufangen wissen.
Fun Fact: Finnland war bei Pisa Weltspitze, als es noch zu großen Teilen auf Frontalunterricht gesetzt hat. Dann hat es auf freiere Lernformen umgestellt und ist im Pisaranking abgestürzt:

https://www.welt.de/politik/deutsch...nds-Pisa-Wunder-entpuppt-sich-als-Irrtum.html
 
D708 schrieb:
Nicht zu verwechseln mit den Universitäten. Die sind in DE deutlich besser und fairer gehalten. Unser Unterstes Bildungssystem ist ein Flop. Unser Höheres Top. Dazu gehört auch das Duale Ausbildungssystem.

Unser Universitätssystem ist der schlechteste Aspekt an der deutschen Bildung geworden! Wir haben unsere wertvollen Studiengänge mit Ingenieursauszeichnung & Co. durch das völlig bescheuerte Bachelor/Mastersystem - wo nun jeder dahergelaufene Trottel studieren kann - kaputt gemacht und uns so in der Welt (mal wieder) ganz von selbst abgestuft.
 
Von mir drei Punkte:

1. So wie es sich anhört, wird Schule hier von den meisten aus wenig professioneller, persönlicher und subjektiver Sicht beurteilt. Pisa wird ja häufig genannt - ist aber von der Konzeption auch nicht frei von Kritik. Wir belegen trotzdem, dass keine gezielte Vorbereitung auf solche Tests stattfindet ganz ordentliche Plätze. In Südkorea ist der Stellenwert von Schule und Bildung auch ein anderer als bei uns.

2. Ich lese hier: Tablets sparen das Geld für Bücher. Glaubt ihr, die Verlage stellen die Inhalte kostenlos zur Verfügung? Es gibt nicht umsonst Zulassungen für Bücher - ohne diese würde jeder Lehrer sehr stark sein eigenes Süppchen kochen. Das wäre der Qualität nicht sehr zuträglich...

3. Wir haben häufig Geisteswissenschaftler als Kultusminister. So gewinnt in Bayern bei der Umstellung auf G9 weder Mathe noch irgend ein naturwissenschaftliches Fach auch nur eine Stunde. Es wird rein in den Geisteswissenschaften Zugewinne geben. Bitte schaut euch mal die deutschen Stundentafeln an und seht wie wenig MINT hier unterrichtet wird. Das ist Irre!
(Aber da viele ja in Deutschland stolz von sich behaupten 'mathe könnte ich noch nie' anstatt sich wie in allen anderen Ländern der Welt dafür zu. schämen und sich anzustrengen, brauchen wir uns nicht wundern, wenn es bergab geht.)
 
Lemiiker schrieb:
Schade, dass immer gegen den höchst effektiven Frontalunterricht gehetzt wird. Kinder brauchen Struktur zum Lernen, nicht unbegrenzte Freiheit, mit der sie nichts anzufangen wissen.
Fun Fact: Finnland war bei Pisa Weltspitze, als es noch zu großen Teilen auf Frontalunterricht gesetzt hat. Dann hat es auf freiere Lernformen umgestellt und ist im Pisaranking abgestürzt:

https://www.welt.de/politik/deutsch...nds-Pisa-Wunder-entpuppt-sich-als-Irrtum.html

Die Mischung machts. Ein guter Frontalunterricht ist besser als schlechte freie Unterrichtsformen.
Frontalunterricht, Gruppen- und Partnerarbeit, Projekte,... So sieht heute Unterricht bei uns aus. Die Abschlussschüler (Bsp. Realschule Bayern) können alles und können alles werden. Für mich der richtige Bildungsweg.

Lehrer sind aber in letzter Zeit (vor Allem an Mittelschulen/Hauptschulen) immer weiter in die Rolle der Ersatzeltern gezwengt. In Regionen mit sehr hohem Ausländeranteil oder sozialschwachen Leuten hört für viele Eltern die Erziehung nach dem Stillen auf. Danach müssen das der Kindergarten und die Schule machen. HIER ist das Problem. Wenn du Mustafa und Chaqueline ans iPad setzt kommt genauso viel Schrott raus wie mit Stift und Schulbuch.

just_fre@kin schrieb:
Unser Universitätssystem ist der schlechteste Aspekt an der deutschen Bildung geworden! Wir haben unsere wertvollen Studiengänge mit Ingenieursauszeichnung & Co. durch das völlig bescheuerte Bachelor/Mastersystem - wo nun jeder dahergelaufene Trottel studieren kann - kaputt gemacht und uns so in der Welt (mal wieder) ganz von selbst abgestuft.

Ja, kann mich noch ans Ende meiner Studienzeit erinnern. Da ist gerade umgestellt worden und alle wollten noch einen richtigen Diplomstudiengang. Die Hörsäle waren übervoll. Die Absolventen hatten alle einen sicheren Job noch bevor sie fertig waren. Heute sind wir der Welt angeglichen, Jetzt sind wir genauso schlecht wie der Rest.
 
So sieht es aktuell an deutschen Schulen aus:



Rechner, die älter sind als die Schüler und größtenteils aus Privat- und Firmenspenden kommen. Lehrer, die keine Ahnung von PC/Medienkompetenzvermittlung haben und Regierungen, die kein Geld dafür ausgeben wollen. "Computerräume", die in Eigenregie verkabelt und angestrichen wurden.

In RLP gibt es ein "tolles Projekt", wo man sich nun 7500€ erarbeiten darf als Schule, wenn man sich dafür bewirbt. Da aber schon die meisten Kollegien keine Lust und Zeit haben ein eigenes Konzept in zahlreichen Konferenzen zu erarbeiten, bewirbt man sich halt nicht!
Und für die 7500€ besorgt man dann iPads (einen Klassensatz, den sich die ganze Schule teilen muss), um dann zu merken, dass es nirgends WLAN Hotspots gibt und die Schule einen uralten T-Com DSL Anschluss besitzt, der nicht geupgradet werden kann (danke, T-Com!).

So sieht es heute aus. 2018? IT = immer noch Neuland!
 
Zuletzt bearbeitet:
Lemiiker schrieb:
Schade, dass immer gegen den höchst effektiven Frontalunterricht gehetzt wird. Kinder brauchen Struktur zum Lernen, nicht unbegrenzte Freiheit, mit der sie nichts anzufangen wissen.
Fun Fact: Finnland war bei Pisa Weltspitze, als es noch zu großen Teilen auf Frontalunterricht gesetzt hat. Dann hat es auf freiere Lernformen umgestellt und ist im Pisaranking abgestürzt:

https://www.welt.de/politik/deutsch...nds-Pisa-Wunder-entpuppt-sich-als-Irrtum.html


Hey Lemiiker,

ich arbeite unter anderem an einer Schule (zweite bis vierte Klasse), gebe dort den PC-Unterricht, und arbeite hauptberuflich mit Kindern.
Ich gebe dir insofern Recht, dass Kinder bestimmte Grundlagen auf jeden Fall verinnerlicht haben sollten bevor man sie im Unterricht an die lockerere "Leine" nimmt. Ich persönlich halte Frontalunterricht, sollte man diesen ausschließlich nutzen, im besten Fall für ineffektiv, im schlimmsten für kontraproduktiv.

Selbst nutze ich eine in meinen Augen gesunde Mischung (bei normal begabten Kindern). Normalerweise läuft eine Stunde ab wie folgt:

  • Kinder zuletzt Gelerntes mündl. wiederholen lassen
  • (kurze Wiederholung bestimmter Schwerpunkte wie Shortcuts => optional)
  • Heranführen an neue Themen (Frontal, angeleitet, auf Beamer zeigen, wie es funktioniert, zum Nachahmen)
  • Mit den gezeigten Möglichkeiten Kinder selbstständig arbeiten lassen (Bsp.: Steckbrief in Word inklusive Bilder im Netz suchen, in Word einfügen & Positionieren, Seitenlayout, Bildeffekte)
  • bei Fragen zur Verfügung stehen

Grundlagen für Dinge, die ich für das weitere (Berufs-)leben für essentiell erachte, lernen bei mir schon die Zweitklässler. Dies wären unter anderem Shortcuts (Alt-Tab, STRG+Z/Y, STRG + Mausrad, STRG+C/V), präsziseres Steuern mit der Maus (Maustrainer der Lernwerktstatt) sowie schnelleres Finden der Tasten (TippenAkademie).

Dazu kommt, dass ich ein hochbegabtes Kind im Unterricht habe (spielt daheim schon bisschen mit Python und Lego Mindstorm-Produkten herum). Dies beherrscht natürlich schon Alles, was im Lehrplan der Grundschule enthalten ist. Dieser Familie habe ich anfangs eine Checkliste mit einem Querschnitt der PC-Technik mitgegeben, auf welcher sie ankreuzen sollte, was er wie gut kann und wo Interesse bestünde. Mittlerweile stelle ich ihm mein privates Notebook hin, wo er mit einer äquivalenten (und sehr guten) Möglichkeit sein Wissen vertiefen kann.

Dieser Schüler hat einen Montessori-Kindergarten besucht. Sein jüngerer Bruder, den ich ebenso betreue, auch. Weshalb ich das betone? Auch am Charakter und dem Wissensdrang der Beiden erkennt man klar, wo die Reise hingeht. Bei gut geführten Einrichtungen mit dem Montessori-Konzept dürfen die Kinder sehr viel selbstständig agieren, von Frontal keine Spur. Frontalunterricht bringt immer nur Input für die Schüler, geht aber nicht auf diese (und deren Interessensgebiete/Motivation) ein.

Btw: Die Gründer vieler führender Unternehmen haben eine Montessori-Einrichtung besucht (Google, Amazon, Facebook, Wikipedia...).
 
Zuletzt bearbeitet: (Ausdruck und so ;))
Ich bin Lehrer an einer Berufsschule, bilde Erzieher_Innen aus und an unserer Schule für das Projekt "Lernen mit digitalen Medien" verantwortlich. Ich betreibe also Erwachsenenbildung und kann mich mit meinen Erfahrungen auch nur darauf beziehen.

Meine Haltung zu dem Thema:

- Digitale Medien sind in unseren Alltag weitgehend integriert und bestimmen maßgeblich die Art und Weise mit, wie wir unser (soziales) Leben gestalten. Spätestens mit Alexa und Co. sind wir 24/7 von digitalen Medien umstellt. Der Smartphonebesitz bei Jugendlichen liegt laut aktueller JIM-Studie bereits bei 98% und bei 8-10 Jährigen laut KIM-Studie irgendwo bei 70-80%. Tendenz natürlich steigend.
- Für die selbstbewusste und selbstgesteuerte Teilhabe an der Gesellschaft ist eine kritisch-fundierte Nutzung digitaler Medien heutzutage notwendig. Ich sehe kein vernünftiges Argument, welches dagegen spräche, Medienkompetenz heutzutage zu einer Kernkompetenz zu erklären.
- Es gibt ausgearbeitete Modelle von Medienkompetenz, z.B.: https://ormedien.nline.nibis.de/nibis.php?menid=119
- Zur Medienkompetenz gehören nicht lediglich Anwendungsskills, sondern vor allem auch Reflexions- und Beurteilungsfähigkeit. (Medienkritik, Medienethik etc.)
- Schule ist als staatliche Pflichtveranstaltung die Institution, die Medienkompetenzentwicklung mit der größten Breitenwirkung anregen kann. Ich halte überhaupt nichts davon, digitale Medien aus Schulen heraus zu halten. Wo sonst sollten Kinder und Jugendliche Medienkompetenz erwerben? Wer spricht mit Kindern und Jugendlich z.B. über Datenschutz, wenn nicht kompetente Lehrkräfte?

Meine Erfahrungen zum Thema:

- Für uns Lehrkräfte ist das Ganze weitgehend Neuland. Wir stehen gerade am Anfang, die Medienkompetenzen sowie die didaktischen und methodischen Ideen zu entwickeln, um Medienkompetenz überhaupt mit Impulsen und durch intensive Begleitung und Beratung anregen zu können.
- Da alle was vom Kuchen abhaben wollen, gibt es mittlerweile so viele Angebote und Tools im Bereich des Lernens mit digitalen Medien, dass man diese auch als interessierte Lehrkraft kaum überblicken kann. Leider sind viele Tools totaler Schrott und pädagogisch im Mindesten bedenklich. Das schreckt viele Lehrkräfte leider ab bzw. vermittelt ein falsches Bild vom pädagogischen Potential digitaler Medien (ja, gibt es tatsächlich! Ich schwör!)
- Digitale Medien werden von vielen Lehrkräften so kritisch beäugt, dass man diese lieber aus der Schule raushalten möchte. Überhaupt ist der Gedanke von Schule als Schonraum, in den wir möglichst wenig von der "gefährlichen" Gesellschaft reinlassen, m.E. noch sehr verbreitet. Letztendlich wird dieser Gedanke aber dann dysfunktional, wenn die Schüler mit dem Smartphone unterm Tisch Zugang zu allem haben, was das WWW anbietet. Die Macht des Kulturfilters haben wir heute einfach nicht mehr.
- Überhaupt ist das alte Frontalunterrichtsthema sehr verbreitet. Die Lehrkraft filtert aus der Kultur für die Altersstufe zumutbare Inhalte, fungiert im Unterricht als Distributor dieser Inhalte (Zettel verteilen) und organisiert bis ins Kleinste die Art und Weise, wie Kinder und Jugendliche diese Inhalte lernen.
- Man kauft sich immer auch IT-Unternehmen mit in die Schule ein. Das ist m.E. aber etwas, was man akzeptieren muss. Wir arbeiten bei uns mit einem BYOD-Konzept. Das kann man zumindest in der Erwachsenenbildung so machen.

Beste Grüße!
 
Naddel_81 schrieb:
So sieht es aktuell an deutschen Schule aus:




So sieht es heute aus. 2018? IT = immer noch Neuland!


Also die Schulen in unserer Region sind technisch gut bis sehr gut ausgestattet (pro Schule mehrere IT-Säle auf dem aktuellen Stand).
Bei der Internetanbindung kann ich dir zustimmen. Da fangen sie gerade so nach und nach an aufzurüsten.

@futju
Montessori-Kindergärten bzw. Kindergärten mit Montessori Konzepten sind genial. Bei pubertierenden Kindern wirds schwierig. Da eignet sich nicht jedes Kind dazu. Noch dazu muss die Einrichtung sehr gut geführt sein. Drei Dörfer weiter hat hier eine Montessori-Schule dicht gemacht, weil die Abschlussschüler brothohl waren und nicht alleine lebensfähig.
Noch ein bisschen weiter ist eine vorzeige-Montessori Schule. Da sind die Absolventen wirklich topfit. Aber auch da werden Kinder von der Schule verwiesen, wenn sie sich nicht an die Regeln halten und somit nicht ins Konzept passen.
 
just_fre@kin schrieb:
Unser Universitätssystem ist der schlechteste Aspekt an der deutschen Bildung geworden! Wir haben unsere wertvollen Studiengänge mit Ingenieursauszeichnung & Co. durch das völlig bescheuerte Bachelor/Mastersystem - wo nun jeder dahergelaufene Trottel studieren kann - kaputt gemacht und uns so in der Welt (mal wieder) ganz von selbst abgestuft.
CR4NK schrieb:
Ja, kann mich noch ans Ende meiner Studienzeit erinnern. Da ist gerade umgestellt worden und alle wollten noch einen richtigen Diplomstudiengang. Die Hörsäle waren übervoll. Die Absolventen hatten alle einen sicheren Job noch bevor sie fertig waren. Heute sind wir der Welt angeglichen, Jetzt sind wir genauso schlecht wie der Rest.

Ich kann mich euch nicht anschließen, so wie ihr es darstellt ist es ganz und gar nicht. Zudem ist es gut, dass jeder die Möglichkeit hat einen Studiengang zu wählen, dazu haben höhere Studiengänge immer noch einen NC. Bei uns wird Medizin auch ohne NC angeboten mit Erfolg, jedoch sind hier auch gewisse Auflagen zu beachten. Es kann auch nicht jeder "Trottel" Bachelor oder Master machen, falls derjenige nicht den Stoff versteht wird er trotzdem nicht weit kommen. So einfach ist ein Studium auch wieder nicht. Außerdem sehe ich es im meinen Studiengang deutlich anders als ihr. Viele, die studieren, machen bei uns nachher ein Praktikum, dabei haben die meisten schon ihren festen Job. Auch danach wird in der Regel die Person einen Job finden. Natürlich kommt es auch auf dem Studiengang an, z.B. die Leute, welche Geschichte studieren, werden nicht so leicht eine Arbeit finden. Ich kann euch nicht zustimmen, ich habe deutlich andere Erfahrungen gemacht.

superdash schrieb:
2. Ich lese hier: Tablets sparen das Geld für Bücher. Glaubt ihr, die Verlage stellen die Inhalte kostenlos zur Verfügung? Es gibt nicht umsonst Zulassungen für Bücher - ohne diese würde jeder Lehrer sehr stark sein eigenes Süppchen kochen. Das wäre der Qualität nicht sehr zuträglich...
Bücher, müssen nicht aufwendig gedruckt werden, außerdem können sie nicht kaputtgehen, Transportwege werden wegfallen, es müssen weniger Blöcke gekauft werden und es brauchen nicht mehr so viele Schließfächer erworben werden. Alleine das spart schon Geld, da gibt es bestimmt noch mehr Beispiele. Natürlich werden die Bücher nicht kostenlos sein. Zudem finde ich nicht schlecht, wenn der Lehrer sein eigenes Süppchen kocht, der Unterricht wird dabei aufgelockert, man muss gestehen, dass viele Bücher vom Ministerium schlecht gewählt werden und Vorlagen nicht wirklich nachher gebraucht werden. Ich habe oft festgestellt, dass wir etwas gelernt haben, aber danach nie benötigt haben. An Hochschulen wird es eigentlich auch so durchgeführt, da legen viele ihren eigenen Stoff fest, natürlich werden auch die Vorlagen des Ministeriums beachtet. Ich halte aber dieses Schema nicht für schlecht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bevor hier wieder über mangelnde Medienkompetenz älterer Lehrer geschimpft wird: Ich habe Jahr für Jahr mit Referendaren zu tun, die zwar hervorragend mit Smartboard & Co. umgehen können, aber elementare Dinge wie Rechtschreibung oder grundlegende Fachkenntnisse vermissen lassen. Das finde ich persönlich viel gravierender, und daran wird auch eine flächendeckende Ausstattung mit iPads an Schulen kaum etwas ändern...

Gruß Jens
 
Axxid schrieb:
Ironischerweise sind es die alten Lehrer mit Methoden von Anno dazumal gewesen bei denen im Unterricht am meisten hängen geblieben ist. Bei Junglehrern mit "Raum zum entfalten" war dann öfter 90min Party im Klassenzimmer.


Das kann ich so bestätigen. In meinen Augen versagen eher die antiautoritären Bildungsmethoden die Freigeister fördern sollen. Das mag vielleicht funktionieren, wenn man hochbegabte konzentriert fördert, aber sicher nicht im typischen Durchschnittschuljahrgang , in welchem es durchaus Potenzial für für spätere Kompetenzen höherer Bildungswege gibt, welche jedoch erst ausgeformt werden müssen.
 
Zurück
Oben