News Apple und Foxconn: Weiterhin schlechte Arbeitsbedingungen

Whoozy schrieb:
@Bright0001:

Ich hoffe doch mal schwer, das es ironisch gemeint war.



Wow, das ist sehr heftig. So extrem schlimm hätte ich das nun nicht erwartet.
Die Lösung ist aber recht einfach. Gib dem Paketboten ein Trinkgeld. Dann kannst du auch sicher sein, dass keiner was davon bekommt, ders nicht verdient.
 
Ich denke auch, dass es eher darauf hinausläuft, die Versprechen von Apple und Foxconn zu untersuchen. Das hat nichts mit Apple "Bashing" zu tun.
Ein Mindestlohn in D.! Lasst es uns doch einfach mal ausprobieren. Schlimmer kann es nicht mehr werden! Und glaubt nicht die Lügen der Wirtschaft von wegen Angebot und Nachfrage und den Schwachsinn "der markt regelt sich selbst". Wie das läuft sieht man ja gerade! In meiner Heimatstadt wird z.b. im Baumarkt ein Mitarbeiter gesucht - und das seit 1 Jahr.

Nach den Regeln der Marktwirtschaft müsste die Entlohnung ja immens sein! Mangel = hoher Lohn um Leute anzulocken! Ist er aber nicht! Ganz im Gegenteil! 7.50 € als Aushilfe und 9,50 als Vollzeitmitarbeiter. Halbtagslöhne: 8 Euro. Und das in Schwäbisch Hall, einer Stadt mit Mietpreisen wie in Stuttgart.

Im Vergleich ist das ja noch gut bezahlt! Wenn man über Hermes, GLS und Zeitarbeit liest.

Ein große deutsches Problem: Man hält sein Maul! Es ist an der Zeit die Firmen und Unternehmen, die mies bezahlen beim Namen zu nennen!

In anderen Ländern sind Gehälter frei einsehbar und es wird kein Geheimnis draus gemacht! Das passiert nur in D, dass man im Vorstellungsgespräch bald eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben muss!
 
Krizzo schrieb:
überflüssiges Zitat entfernt *klick*

Nicht arbeiten gehen und sich vom Sozialstaat aushalten lassen nennst du also "Eier in der Hose haben".... Gratulation!
Diesen Luxus kannst du dir leisten, weil du das Glück hattest in Deutschland geboren worden zu sein. In China würdest du sicher schnell zu ganz anderen Ansichten kommen.
 
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maksim schrieb:
Den Heuschrecken wird China als Produktionsstandort gleichwohl zu teuer - alleine 2011 sind die Löhne auf Anweisung der Regierung um durchschnittlich 18,3 % angehoben worden, so daß heute bereits jedes fünfte ausländische Unternehmen in China eine Standortverlegung in Erwägung zieht, u.a. Vietnam steht heute ganz oben auf der Wunschliste.

Neben den Arbeitskosten werden übrigens für die Verlagerungsüberlegungen "Unsicherheiten im Umgang mit Behörden, [und] der zweideutigen Auslegung von Gesetzen und Vorschriften" genannt. Das sollte man nicht unter den Teppich kehren.
 
timo82 schrieb:
Das hört sich schlimm an, aber durch den Preisdruck kommt sowas raus. Es sind sicher nur die allerwenigsten dazu bereit, 100E mehr zu zahlen, damit die Arbeiter einen gerechten Lohn bekommen.

Welcher Preisdruck? Apple hat unverschämte Preise für die Endverbraucher. Das Würde ich verstehen, wenn die Produktion nicht in China stattfinden würde!

Tja, apple mag nicht der einziger sein. Aber heilig ist Apple auf jeden Fall nicht.
 
AbstaubBaer schrieb:
Die Belegschaft wird demnach etwa erniedrigenden Disziplinarmaßnahmen ausgesetzt (...) oder die öffentliche Bloßstellung Einzelner zählt.
Was für ein Zufall, denn dasselbe erlebe ich auch in Deutschland. Von mir wurden (natürlich ungefragt) Personalfotos verbreitet, meine Internetnutzung überwacht, mein Arbeitplatz überwacht und persönliche Details aus meinem Leben in Umlauf gebracht, um Druck auszuüben. Der bzw. mein Datenschutz und meine Persönlichkeitsrechte sind anscheind nicht das Papier Wert auf dem sie stehen. Sowas passiert auch in Deutschland, wenn man es wagt von unten nach oben zu treten.
Da den bei Foxconn Beschäftigten außerdem weder Redefreiheit gegenüber Außenstehenden noch eine eigenständige Arbeitnehmerorganisation zugestanden wird,
Ich könnte hier jede Menge Unternehmen (auch Deutsche) aufzählen, von denen mir bekannt ist, dass diese jegliche Motivation einzelner einen Betriebsrat (das böse "B-Wort") zu gründen bekämpfen. Entsprechende Personen werden solange gemobbt, bis diese das Unternehmen freiwillig verlassen.

"Chinesische" Verhälznisse kann man auch in Deutschland vorfinden. Man muss nur suchen wollen bzw. dazu bereit sein, die Augen zu öffnen.
 
berndine schrieb:
...Nach den Regeln der Marktwirtschaft müsste die Entlohnung ja immens sein! Mangel = hoher Lohn um Leute anzulocken! Ist er aber nicht! Ganz im Gegenteil! 7.50 € als Aushilfe und 9,50 als Vollzeitmitarbeiter. ...

Hier hilft es zu differenzieren. Es gibt keinen Mangel an Arbeitskräften, es gibt einen Mangel ans spezialisierten Arbeitskräften, an fertigen Ings und Spezialisten. Ungelernte oder schlecht qualifizierte Leute für einfache Tätigkeiten gibt es zu hauf, daher auch das Lohndumping.
 
@bastis

Vollkommen richtig.

Nur sind eben in Asien der Umgang mit Behörden und Unternehmen den asiatischen, also den lokalen Gewohnheiten anzupassen - und nicht umgekehrt.

Hier tuen sich erstaunlich viele "global player" unheimlich schwer sich an die landestypischen Gepflogenheiten anzupassen. Da hilft dann auch kein Ausweichen nach Vietnam oder Laos - ganz im Gegenteil.

Und zu den zweideutigen Auslegungen. Auch in China sind Gesetze und Vorschriften eindeutig.

Gleichwohl stößt die Umsetzung in der Praxis auf Widerstände, wie überall auf der Welt, auch z.B. in Deutschland ich erinnere hier nur bspw. an die Schwarzarbeiter auf den Baustellen der Bundesbehörden.

In China ist dies von der Geographie, Geschichte und höheren Bevölkerungszahl um ein vielfaches komplizierter: der Himmel ist hoch - der Kaiser ist weit (weg), ein Sprichwort das auch heute noch jedes chinesische Kind kennt und weiß wie es gemeint ist. ;)

Zum anderen sind es auch und gerade die chinesischen, usamerikanischen oder europäischen Heuschrecken die sich über chinesische Gesetze und Vorschriften hinwegsetzen, zum Beispiel wenn es um die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlöhne oder deren jährliche Erhöhung geht.
 
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Traube schrieb:
Schon heftig. Die Herstellung eines Iphones kostet 70€ (wenn überhaupt). Verkauft wird es für das 10fache und dabei kann man nicht einmal die Mitarbeiter anständig entlohnen.

Danke an alle, die Apple-Produkte kaufen, ihr unterstützt das pure Böse!

Wo hast du denn diesen Unsinn her? Die reinen Herstellungskosten dürften ne nach Modell zwischen 130 und 170 Euro liegen. Und da sind Sachen wie Entwicklung und Marketing noch gar nicht drin.
 
Matiz85 schrieb:
Nicht arbeiten gehen und sich vom Sozialstaat aushalten lassen nennst du also "Eier in der Hose haben".... Gratulation!
Diesen Luxus kannst du dir leisten, weil du das Glück hattest in Deutschland geboren worden zu sein. In China würdest du sicher schnell zu ganz anderen Ansichten kommen.
Genau dieses Gequatsche wollen unsere reichen Industriebosse hören. Er macht es mMn genau richtig, indem er Niedriglohn-Jobs ablehnt. Industrie und Politik sollen endlich dafür sorgen, daß die Leute wieder einen festen Job mit angemessener Entlohnung bekommen. Jetzt, gaaanz langsam sehen sogar unsere ach so schlauen Politiker, wohin z.B. die überhandnehmende Leiharbeit geführt hat, nämlich Vernichtung von Fulltime-Jobs, und wollen diese eindämmen.
Außerdem hat er nie gesagt, daß er sich aushalten lassen möchte aber wenn du für 400,- arbeiten möchtest, kannst du das ja gerne tun. Die Bosse freuen sich auf dich.

geislpxs schrieb:
Die Lösung ist aber recht einfach. Gib dem Paketboten ein Trinkgeld. Dann kannst du auch sicher sein, dass keiner was davon bekommt, ders nicht verdient.
Ganz tolle "Lösung"! Anstatt gerechter Bezahlung schlägst du ein Almosen vom Kunden vor. Trinkgeld ist ja auch ein ganz sicheres Einkommen mit dem man jeden Monat fest planen kann, hauptsache GLS muß nicht mdehr als 3,- €/Stunde zahlen. Selten soviel Dummheit gesehen.
 
Matiz85 schrieb:
Nicht arbeiten gehen und sich vom Sozialstaat aushalten lassen nennst du also "Eier in der Hose haben".... Gratulation!
Diesen Luxus kannst du dir leisten, weil du das Glück hattest in Deutschland geboren worden zu sein. In China würdest du sicher schnell zu ganz anderen Ansichten kommen.

Ich habe ausführliche Begründungen für mein handeln. Es geht nicht um faul sein und Geld kassieren, es geht um Artikel 12 des Grundgesetztes. In anderen Ländern sterben Menschen weil sie so etwas haben wollen, und hierzulande wissen 90% der Bevölkerung nicht einmal, was im GG drin steht und treten es mit Füßen. Öffnen Tür und Tor für Interessenvertreter, die es einfach umschreiben, und niemand schert sich darum. Davon profitiert die Politik heutzutage, vom Desinteresse. Aber das hier ist nicht das richtige Unterforum.

Um beim Thema zu bleiben: Jeder einzelne kann wie gesagt was ändern. Auch wenn es heißt, in den sauren Apfel zu beißen und ganz genau zu gucken was man kauft. Ausreden wie "Ach als ob ich alleine da was ändern kann" sind einfach sinnlos, wenn man mal genauer drüber nachdenkt.
 
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Hier ist noch eine Reportage über Apple - Widersprüche und Doppelmoral: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beit...video/1654764/Ulrich-protestiert-Mythos-Apple

Da kommt die Sache mit Apple und Foxconn auch zum Vorschein.

Wie ist es eigentlich mit den Arbeitsbedingungen bei anderen Foxconn-Werken, die Mainboard-Teile herstellen, bzw. die ganzen Boards? Oder wie handhaben es da die großen Mainboard-Hersteller? Ich boykottiere zwar Apple-Produkte, aber ich komme um Foxconn bei meiner Hardware im Computer auch nicht rum.
 
Oder wie handhaben es da die großen Mainboard-Hersteller?

Ich weise es zwar nicht genau, könnte mir aber gut vorstellen das es da nicht anders zugeht. Nur lässt sich damit nicht so gute Schlagzeilen produzieren.
 
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