Notiz ARD-Doku: Warum Regierungen immer auf Microsoft setzen

Andy

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„Das Microsoft-Dilemma“ ist der Titel einer Dokumentation, die das Erste heute Abend ausstrahlt. Die Autoren befassten sich mit der Frage, wie abhängig Regierungen mittlerweile von Microsofts Windows-Betriebssystem sind. Und wie es um Open-Source-Software als Alternative bestellt ist.

Zur Notiz: ARD-Doku: Warum Regierungen immer auf Microsoft setzen
 
Ich musste erstmal checken...

Läuft von 22:55 bis 23:40, für diejenigen unter uns die keinen Fernseher haben auch hier zu finden: http://live.daserste.de/
 
Ich bin immer voll für Open-Source und Datenschutz, aber im Berufsalltag würde ich niemals Windows und Office tauschen wollen. Das produktive Arbeiten ist m.M. damit einfach deutlich besser als mit Linux, Mac o.ä. Das kommt aber natürlich wieder auf das jeweilige Arbeitsgebiet an. Für Grafiker, Programmierer etc. kann auch ein anderes OS deutlich besser geeignet sein. Bei Büroarbeiten wie Verwaltung, Controlling o.ä. sehe ich Windows und Office als beste Option, daher auch der Schritt von München nachvollziehbar. Insbesondere Excel ist m.M unverzichtbar und in Verbindung mit VBA einfach extrem gut und hilfreich.
 
Windows 7 läuft wunderbar. Wenn ich überlege, dass die eine oder andere Kollegin bei uns selbst da manchmal Fragen hat.. die Herren der Schöpfung natürlich genauso... da bringt Linux nichts. Unsere Programme (und ich nutze einige bei der Bundesagentur für Arbeit^^) laufen einwandfrei. Da wäre der Aufwand einfach zu enorm und die anstehenden Schulungen erst recht. Für den Büroalltag ist alleine Outlook schon sehr gut.
 
Outlook insbesondere wäre für viele Firmen extremst schwierig zu ersetzen.

Nicht wegen der emails als solche oder dem Umschulungsaufwand, sondern auch z.B. wegen der Interaktion mit anderen Programmen durch Addons. Kompabilität zu OpenOffice und Konsorten ist da eher selten gegeben.
 
Wenn man sich zwischen altered carbon und ner Doku entscheiden muss, dann weiss man, dass man vielleicht doch die Doku schauen sollte, denn diese Entscheidungsfrage kommt ja nicht einfach so auf...
 
Unfähigkeit (bzw. netter formuliert - fehlende (Aus)Bildung) und Bequemlichkeit sind aus meiner Sicht überhaupt keine validen Argumente. Es dürfte aus Prinzip nicht auf US-Software in hoheitlichen Bereichen gesetzt werden. Erst recht nicht, wenn das auch noch mit horrenden Lizenzkosten verbunden ist. Wenn tatsächlich geeignete Software(-integration) fehlt, kann man so was auch selbst entwickeln, am besten direkt als EU-Kooperation.

Wer bei diesem Thema mit "Office ist doch so viel besser als LibreOffice" o.ä. argumentiert, hat das Problem überhaupt nicht durchdrungen und die letzten Jahre (Stichwort Snowden) unter einem Stein gelebt.
 
und durch was sollen die Infrastrukturen ersetzt werden? genauso die spezifische Standardsoftware die genutzt wird?
 
Schrieb ich ja - wo was fehlt, muss geschaffen werden. Abhängigkeiten sind um jeden Preis aufzulösen und wäre dem so oft gewünschten IT-Standort Deutschland durchaus zuträglich. Die EU ist kein kleiner Player und was Russland und China können, kann die EU auch. Dass das nicht innerhalb von 5 Jahren passieren wird, ist klar.
 
@Tumbleweed. Wer soll das bezahlen? Weißt du wie teuer SW-Entwicklung ist? 99% der genutzten Programme sind wahrscheinlich Windows only. Da gibts keine Alternativen. Gerade im kommunalen Bereich.
 
Richtig, aktuell nicht. Wenn bundesweit aber entschieden wird das zwangsweise Open source verwendet werden muss und Microsoft Produkte ein No Go sind, würde sich das bald ändern in ein paar Jahren.

Nicht falsch verstehen, arschteuer wird das aber auf jeden Fall. Wäre aber eine Stärkung der hiesigen it-Industrie...
 
@Wanderer101. Woher soll das Geld kommen? Wer soll die SW bereitstellen? Wer schult die Mitarbeiter? Manch einer von euch hat keine Ahnung was das für ein Riesenaufwand ist.

Man nehme doch nur mal München, die es nicht geschafft haben vollständig auf Linux umzusteigen, weil eben Standardsoftware die benötigt wird nur auf Windows läuft
 
München ist gescheitert weil es eine Insellösung war. Da der Rest weiter mit anderen Lösungen arbeitet gab es so viele Probleme (u.a.)

Schulung etc. Wird wie in München von vielen, vielen, vielen Beratern erledigt. Die Software wird von Softwarebuden geschrieben.

Kostet alles arschviel. Wenn nicht gar mehr.

Und deswegen wird das auch never ever passieren...
 
Hab da auch meine erfahrungen und leider ist es so das im sensiblen enterprise, finanz bereich und bei regierungsinstanzen auf microsoft gesetzt wird da sicherheit, support, high availability und andere SLA anforderungen eine deutlich hoehere rolle spielen, als z.B. preis und/oder performance.

Wer garantiert das ein "kleines" opensource projekt noch in 3 jahren support hat? Wenn Linux genutzt wird ist es meistens auch nur Red Hat, weil das eines der wenigen ist die gescheiten enterprise support liefert.
 
Tumbleweed schrieb:
Unfähigkeit (bzw. netter formuliert - fehlende (Aus)Bildung) und Bequemlichkeit sind aus meiner Sicht überhaupt keine validen Argumente.

Du hast keine leitende Funktion und damit weder Mitarbeiterführung noch Budgetierung, oder? Alleine der produktive Ausfall bei einer wochenlangen Schulung praktisch aller Angestellten ist quasi nicht stemmbar. Dazu kommen die ganzen üblichen Probleme neuer Software: Bugs, fehlende Features, vor allem aber eben die fehlende Übung der Benutzer.


Tumbleweed schrieb:
Es dürfte aus Prinzip nicht auf US-Software in hoheitlichen Bereichen gesetzt werden. Erst recht nicht, wenn das auch noch mit horrenden Lizenzkosten verbunden ist.

Warum nicht?

Tumbleweed schrieb:
Wenn tatsächlich geeignete Software(-integration) fehlt, kann man so was auch selbst entwickeln, am besten direkt als EU-Kooperation.

Das funktioniert ja schon nicht bei tatsächlich wichtigen Projekten wie Verteidigung/Rüstung.

Tumbleweed schrieb:
Wer bei diesem Thema mit "Office ist doch so viel besser als LibreOffice" o.ä. argumentiert, hat das Problem überhaupt nicht durchdrungen und die letzten Jahre (Stichwort Snowden) unter einem Stein gelebt.

Unter einem Stein leben wohl eher die Leute, die erst seit Snowden wissen, dass es Nachrichtendienste gibt. Und, oh Wunder, jede Software ist knackbar. In den USA gibt es wenigstens ein funktionierendes Rechtssystem, in welchem man seine eigenen Rechtsansprüche (und damit auch Patente etc.) durchsetzen kann.

Tumbleweed schrieb:
Schrieb ich ja - wo was fehlt, muss geschaffen werden. Abhängigkeiten sind um jeden Preis aufzulösen und wäre dem so oft gewünschten IT-Standort Deutschland durchaus zuträglich. Die EU ist kein kleiner Player und was Russland und China können, kann die EU auch. Dass das nicht innerhalb von 5 Jahren passieren wird, ist klar.

Die EU ist kein Staat. Die VR China und Russland schon. Weiterhin handelt es sich dabei im Prinzip um Diktaturen, in denen es großflächig keine freie Marktwirtschaft gibt. Dazu lächerlich niedrige Lohnkosten.
Alles Punkte, die dafür sorgen, dass deine Idee sich eben gerade nicht auf die EU oder Staaten der EU übertragen lässt.

Völlig unabhängig von der Frage, ob es in Russland und der VR China wirklich funktionierende, qualitativ gute eigene Lösungen gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist ja erschreckend wie fatalistisch einige hier solchen Großprojekten gegenüberstehen. Na dann legen wir mal die Hände in den Schoß und ergeben uns unserem Schicksal.

Und ja, ich weiß sehr wohl, was Softwareentwicklung kostet. Nicht nur, dass ich in dem Bereich arbeite, ich bekomme aktuell sogar viel davon mit, was im Umfeld der eGK für Gelder in den Sand gesetzt werden. Dass die Umsetzung unter aller sau ist, ist für mich aber kein Grund, vom richtigen Ziel abzuweichen. Die Korrektur muss bei den Umsetzenden (bzw. dem stinkenden Kopf darüber) durchgeführt werden, nicht bei der Richtung.

Und Geld ist mehr als genug da. Ich nenne (als bekennender Nicht-Pazifist) als Beispiel mal den Wehretat von 2017 mit 37 Milliarden Euro, der, nach aktuellen Verlautbarungen, doch gerne demnächst fast verdoppelt werden soll. Und das für eine Armee, die de facto nicht einsatzfähig ist, auf Grund von Misswirtschaft.

Ich sage zudem auch nicht, dass man alles von 0 aus dem Boden stampfen muss. Das fände ich als Softwareentwickler sogar grundfalsch. Es gibt genug freie Standardprodukte, auf denen man aufsetzen kann.

Und zum Thema Schulungen sei gesagt - wenn wir nicht in der Lage sind, unsere Bevölkerung im Zeitalter der sagenumwobenen Digitalisierung zu befähigen für bestimmte Einsatzzwecke maßgefertigte Software zu benutzen, dann bin ich ganz bei euch - dann können wir den Laden über kurz oder lang dicht machen.
 
Selbst mit Millionen an Euro könnte man wohl kaum die Mitarbeiter vieler Behörden soweit schulen, dass sie sich neben dem wohl häufig zuhause genutzten Office noch Linux und Co aneignen. Sie nutzen EDV ausschließlich in den ihnen bekannten, ausgetretenen Pfaden, machen ihre Arbeit und sind zumeist auf Hilfe angewiesen, selbst wenn sie lediglich auf F11 die Taskleisten ausgeblendet haben.

So gesehen sind die Altersdurchschnitte der Mitarbeiter und die innere Ablehnung, sich mehr als nötig mit EDV zu beschäftigen, mehr Grund als alles andere
 
@ Tumbleweed

Ich bin für Großprojekte (>1,5 Mrd Euro) tätig. Dabei habe ich sowohl eigene Softwarelösungen (Projektmanagement/Claim-Management) kennengelernt, als auch Standardlösungen. Der Vorteil war hier: Die Leute mussten das Programm so oder so von grundauf erlernen.

Müssten diese Leute jetzt auch noch andere Software erlernen, würden viele Arbeitsabläufe deutlich ineffizienter ablaufen. Das ist nicht sinnvoll. Vor allem: Für welches Ergebnis denn?

Zu deinem Beispiel Wehretat: Niemand hat vor diesen zu verdoppeln. Weiterhin geht ein guter Teil des Etats für Personalkosten drauf, ist also gar nicht flexibel einsetzbar. Und die Misswirtschaft findet exakt dort statt, wo du ausbauen möchtest: Bei europäischen Projekten, bei eigenen Lösungen. Weil man, zum Beispiel (eigentlich sinnvoll) Know-How erhalten und aufbauen wollte, anstatt eine Standardlösung zu kaufen. Genau deshalb sitzen jetzt unsere Soldaten in Mali fest, anstatt mit einer C-17 ausgeflogen zu werden.


Zuletzt bist auf auf die Argumente gar nicht eingegangen, sondern machst neue Punkte auf. Du wirst schon sehr genau wissen warum.
 
... weil Windows schlicht und einfach das beste Betriebssystem auf dem Markt ist.
 
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