Re: Arnold Schwarzenegger: Verurteilte Kinderschänder werden per Gesetz online gelistet
Ach, haben wir wieder mal das schöne Thema Kinderschänder entdeckt, wunderbar. Ich freue mich, dass die Meinungen hier in diesem Thread nicht ganz auf Stammtischniveau abgerutscht sind.
honkitonk schrieb:
[...] Psychopaten und das sind Pädophile
Eins möchte ich jedoch mal wieder deutlich klarstellen: Pädophile sind nicht gleichzusetzen mit Kinderschändern. Da ich mich als Schwuler in einer Selbsthilfegruppe für Schwule & Lesben engagiere und so auch gelegentlich einige Jugendliche zum Thema Pädophilie berate, möchte ich mal von der anderen Seite berichten. Laut internen Erhebungen sind etwa 3-5% der Bevölkerung Deutschlands pädophil (davon etwa 80% männlich und 20% weiblich). Das heisst, es könnte gut sein, dass jemand in eurem Freundeskreis so drauf ist. Pädophil bedeutet nicht, dass alle Vertreter dieser Minderheit Kinder vergewaltigen, sondern dass sie die körperlichen Attribute von Kindern oder Jugendlichen sexuell anziehend finden und manche sich eine Liebesbeziehung mit dem Kind wünschen, vergleichbar einer 'normalen' Hetero/Homobeziehung. Die allermeisten Pädophilen würden einem Kind/Jugendlichen niemals Schaden zufügen. Viele unterdrücken ihr Leben lang diese Neigung und führen ein 'normales' Leben mit Frau/Partner/in und/oder Famile. Doch auch hier gibt es wie überall schwarze Schafe, die sich an Kindern vergreifen und diese vergewaltigen, vergleichbar mit den wenigen schwarzen Schafen unter der heterosexuellen Bevölkerung, welche Frauen vergewaltigen (und es sollen auch schon Männer von Frauen vergewaltigt worden sein). Im übrigen sind laut Studien des BKA die meisten Kinderschänder keine Pädophilen, sondern Heteros, die einfach formuliert das Kind als eine Art 'Ersatz-Lustobjekt' missbrauchen. Wer sich mit der Thematik eingehender beschäftigen möche: das Internet hilft.
Bei uns in der SHG lassen sich natürlich die meisten jungen Leute beraten, wie sie mit ihrer Homosexualität umgehen sollen. Dies für viele Jugendliche ist immer noch viel schwerer als sich der 'heterosexuelle Normalbürger' vielleicht vorstellt. Diese Ängste sind sehr oft nur durch die Vorurteile der Heteros begründet. Noch immer ist die Selbstmordrate unter den schwulen Jugendlichen höher als bei den heterosexuellen. Es ist aber auch schon einige Male vorgekommen, dass Jugendliche bei uns beraten lassen hat, weil sie pädophile Neigungen bei sich entdeckt haben. Dies ist natürlich ein extrem schwieriges Thema, welches für die Betroffenen oft nur schwer zu verkraften ist. Mir persönlich in trauriger Erinnerung ist ein Fall, wo sich ein 16jähriger den Suizid gewählt hat, weil er mit seinen pädophilen Neigungen nicht fertig wurde. Und so geht es vielen.
Ich bin ins offtopic abgerutscht, tut mir Leid, ich mach hier mal Schluss. Also Leute - das Thema ist zu komplex, als dass diejenigen, die sich damit nicht auskennen, darüber wirklich diskutieren können. In unserer Gesellschaft gibt es keine Lösung für das 'Problem Pädofilie'. Was ihr tun könnt: Sagt nein zu Bild- oder Stammtischparolen (Kopf ab, Schwanz ab) und solche, die immer nach härteren Strafen schreien und hinterfragt jegliche Vorurteile und Tabus. Nur um Mißverständnisse zu vermeiden: Dieser Beitrag soll sich weder positiv noch negativ zur Pädofilen-Poblematik äußern, sondern nur aufklären. Dass die richtigen Kinderschänder in angemessenem Maße bestraft werden müssen steht außer Frage, jedoch hilft die angesprochene Liste nicht, Straftaten zu verhindern, sondern sie stachelt im Gegenteil dazu an, indem sich einige dazu berufen fühlen werden, Selbstjustiz zu üben. Nur durch intelligenten Umgang mit dem Thema kann Gewalt verhindert werden - und das sollte doch das oberste Ziel sein, oder?