News Atelco Computer: K&M übernimmt 8 Filialen, der Rest wird geschlossen

Ich versuche schon, wo es geht Amazon zu meiden. Nach 12 Jahren als Kunde hat es Hardwareversand erwischt, leider zu dem Zeitpunkt als ein Defekt auftrat. Dort hat man sich, und sei es "nur" der Insolvenzverwalter, äussert miserabel, unverschämt und unkooperativ verhalten und jegliches Vertrauen zerstört. Es bleibt der Eindruck, dass man die Insolvenz systematisch verschleppt hat und nun auf dem Rücken der Kunden raus holt, was rauszuholen ist. Und hier geht es mir nicht mehr um die ~8,50€ (bzw. 170€ Warenwert) die ich noch aus der Insolvenzmasse bekommen könnte, sondern ums Prinzip!
Leider ist die Konsequenz daraus, diesen Laden samt Tochtergesellschaften zu meiden, und das auch dem Freundes- und Bekanntenkreis zu empfehlen...
 
Das Geschäftsmodell ist einfach von allen Seiten unter "Beschuss":

Die Online-Preise sind für einen Filialbetrieb ruinös. Qualifizierte IT-Leute stellen sich bestimmt nicht zum Tariflohn hinter eine Theke und lassen sich von ahnungslosen Kunden nerven. Erwartungen an "Beratung" und "Service" und Bereitschaft, den Preis dafür zu bezahlen stehen in einem krassen Missverhältnis. Der PC-Markt an sich ist ebenfalls schon lange in der Krise. Wo will man also überhaupt noch Geld verdienen?

Sicherlich muss man sich klar zu einem Konzept bekennen: Entweder Preiskampf (kaum möglich) oder eben Service und Zusatzleistungen gegen deftigen Aufschlag. Irgendwas dazwischen, wie bisher, kann nicht funktionieren.

Als "damals" der K&M in Duisburg schließen musste, der seinerseits vorher den kleinen Computerladen um die Ecke plattgemacht hatte, war das schon schade. Dass nun die Marke K&M den Atelco-Laden übernimmt, ist schon irgendwie bitter.
 
habla2k schrieb:
Ich sehe das sehr zwigespalten, einerseits brüllen die Leute immer Scheiss Service! Andererseits kaufen sie in 99% dort wo es am billigsten ist. So funktioniert das aber nicht.

Entweder man mag einen Laden und deren Service und zahlt dann eben die Preise sofern sie nicht jenseits von allem sind, oder man pfeift drauf und kauft billig. Dann muss man aber auch mit den zum Teil seltsamen Aktionen von mindfactory & co leben (Stichwort, Händler aus dem Sortiment nehmen um Preise zu drücken etc.) und eben einem vermutlich schlechteren Service, denn irgendwo müssen die Preise ja herkommen, wenn die Artikel nicht grad vom LKW gefallen sind ;-)

die preise setzen sich zusammen in welchen massen man beim distruptor einkauft.
kauft man 5 paletten intel cpus kann man sich seine preise gestallten wie man möchte
und da geht nun einmal billig.
 
futzi schrieb:
So mache ich das auch. Man ist von Amazon wirklich verwöhnt worden, da hatte der ganze deutsche Handel mit seiner sehr deutschen pingeligen hochmoralischen Art der Abwicklung schnell das Nachsehen. Zalando hat das ja auch erkannt und eine gewisse laissez faire Haltung sogar zur offiziellen Geschäftspolitik gemacht (geht bei Mode vielleicht auch nicht anders). Leider können nur ganz große Konzerne die Schiene fahren, und selbst die haben es schwer, denn Amazon kriegt von der Börse bis heute Prügel das sie zu wenig Gewinn machen.

Als Kunde habe ich jedenfalls keine Lust mehr bei K&M oder Atelco oder wer auch immer übrig geblieben ist, Diskussionen am Tresen zu führen. Ich kann ein zwei Tage auf meinen Kram warten und bestelle im Internet. Strukturell und konzeptionell kann der gesamte stationäre Handel deshalb mittelfristig einfach nur dichtmachen. Nutzen wir die Chance und machen dringend benötigte Wohnungen aus den Geschäften der Innenstädte.

Amazon bekommt prügel, WENN sie Gewinn machen. Die Investoren und Anleger wollen und erwarten keine Gewinne von Amazon, das ist auch Unternehemsseitig so gewollt, es wird alles investiert, lieber kleine rote Zahlen als schwarze. So ist Amazon so großgeworden wie es ist und es ist kein Ende in Sicht.
 
Bin aktuell wegen einer Bestellung mit Hardwareversand in Kontakt. Die erste Beantwortung meiner Mail dauerte 7 Tage. Nun musste ich den Artikel zurückgehen lassen, da die Post Filiale über 8 km entfernt lag in die das Paket ging. Ich befürchte, dass die Beantwortung meiner weiteren Mails wieder Tage dauern wird. Mir war die Insolvenz vor der Bestellung bekannt und ich dachte mir ich unterstütze den Laden weiterhin wie die letzten Jahre, das bereue ich mittlerweile etwas.
 
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Man muss - in meinen Augen - schon sehr naiv sein, wenn man weiterhin bei einem Unternehmen bestellt (sofern nicht per Nachnahme geordert), das bereits seit letztem Herbst insolvent ist .... "um es zu unterstützen" :freak:

In Bezug auf das "vor Ort" Händlersterben ... in München hält sich zumindest die PC Meile in der Schwanthalerstr. noch recht tapfer, wobei in meinem Shop des Vertrauens die Belegschaft jedesmal neu besetzt ist, wenn man auftaucht - zw. Ende '90er - ~ 2010 waren es stets dieselben Mitarbeiter ... ggf. auch ein Zeichen der Zeit.
 
Naja wenn alle so denken und keiner mehr etwas bestellt dann brauchen die ihr Insolvenzverfahren gar nicht weiterführen. Es ging in dem Fall auch nur noch um eine kleine Summe unter 100€.
Der Aufpreis einer Nachnahme steht in dem Fall in keiner Relation zur Bestellung und da die erste Lieferung auch raus ging bin ich guter Dinge. Bloß der Service ist anscheinend völlig überlastet, wenn die 7 Tage für die Beantwortung einer simplen Anfrage brauchen.
 
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Tuetensuppe schrieb:
Hardwareversand.de ist doch lediglich ein Internetportal von Atelco. Da diese Firma bestehen bleibt, wenn auch verkleinert, wird es wohl auch hardwareversand weiterhin geben.


Da die Zentrale & das Lager geschlossen wurde gehe ich davon aus das auch Hardwerversand nicht mehr existiert?
 
zorin schrieb:
Dito....aber seit dem Umzug und mit immer leereren Regalen fühlte sich der Laden schon länger eher tot als lebendig an... trotzdem schade drum. Seit ich in Süddeutschland bin, vermisse ich jegliche Art von Computer- / Hardwareladen... da bleibt leider nur noch online

Ich war in der Nähe von Lörrach aufgewachsen.. früher war das selbst in der Ecke noch ganz anders.
Vobis und Comtech direkt gegenüber voneinander (quasi 100m vor dem Grenzübergang in Stetten)
Die gibt es aber auch schon eine Weile nicht mehr.
 
daddel_lars schrieb:
Das Geschäftsmodell ist einfach von allen Seiten unter "Beschuss":

Die Online-Preise sind für einen Filialbetrieb ruinös... "Beratung" und "Service" und Bereitschaft, den Preis dafür zu bezahlen stehen in einem krassen Missverhältnis.

Sehe ich auch so. Service ist bei den heutigen Dumping-Preisen, die den Kunden angeboten werden, nur noch minimal möglich. Und in der Realität ist es auch so, dass man keinen gescheiten Service mehr bekommt, oder man geht zu Apple. Apple ist da die große Ausnahme, weil die sich nicht selbst kannibalisieren. Apple ist (extrem) hochpreisig, die Margen für die Händler stimmen dafür. Und gerade die Kunden wandern dorthin, die bereit sind, für Beratung & Service was zu bezahlen. (Auch wenn Apple in meinen Augen gerade bei PCs/Laptops überteuert ist und seit Jahren vergleichbare Mittel anwendet wie M$ in den 90er/2000ern, wofür massive Schelte und Strafen (1,6Mrd € allein an die EU!) gezahlt wurden: Industriestandards werden untergraben mit z.B. proprietären Schnittstellen und Benutzer damit ans Apple-System gebunden, auch Softwareseitig wird man ins Apple-System durch Querverknüpfungen ohne offene Standards gezogen, oder wer wollte nicht schon mal Playlists aus iTunes mit seinem Android-Gerät abgleichen? iTunes ist kostenlos auch weil es als Kaufanreiz für Apple-Hardware dienen soll, mit der diese kostenlose Software finanziert wird, klar, umsonst machen die das ja auch nicht, und da muss man dann halt in den "sauren Apfel" beißen (das Wortspiel musste sein :D). Vielleicht ist so ein Inselsystem auch heutzutage die einzige Lösung, um sich vor Preisdumping zu schützen und Apple hat letztlich doch alles richtig gemacht?! Man fährt quasi außer Konkurrenz)
Der Preisverfall bei PCs in den letzten ~10 Jahren hat dazu geführt, dass Einstiegs-PCs für 299eur, selbst Laptops zu diesen Preisen zu bekommen sind. Verkaufsberatung kostet aber (egal ob 299eur oder 1500eur PC) ähnlich viel, hier fehlte dann die Marge für eine gescheite Beratung. Die Verkaufsberatungskosten, die im Preis enthalten sind, sind damit aber im Verhältnis zum Verkaufsreis extrem teuer geworden. Gleiches gilt für den Service bei Reparatur, wer zahlt für einen 299eur PC eine Reparatur für 200eur? Genau, niemand, bei nem 1000eur PC hat sich das noch gelohnt. Das ist auch der Grund, warum bei MM/Saturn die Beratung so schlecht ist, man kann es einfach nicht mehr mit der geringen Marge finanzieren. Aldi lässt grüßen, keine Verkaufsberatung, dafür "günstige" Preise. Ebenfalls Amazon oder andere Online-Shops. Die machen es sich da einfach und brauchen keine Beratung bezahlen ;-) Ich berate mich selbst, aber andere Menschen brauchen Beratung, wollen aber den gleichen Preis wie für keine Beratung zahlen. Dass Beratung kostet, ist halt irgendwie aus dem Blick geraten... schwierig, aber mit der Grund, wieso Online fast alles günstiger zu haben ist.
Tendenziell werden so nur noch Geschäfte überleben, die es schaffen, die Beratungskosten massiv zu drücken (siehe MM/Saturn, das ist auch der Grund, wieso die so stark ins Online Geschäft eingestiegen sind und trotz kostenloser Filiallieferung (die eigentlich immer über DHL läuft) immer noch mehr Marge haben als beim Verkauf mit Beratung in der Filiale). Durch die billigst-Fertigung macht die Beratung einen Anteilsmäßig sehr hohen Teil des Endpreises aus und zehrt so die Margen auf. Möchte damit nicht sagen, dass das eine gute Entwicklung ist. Wer blickt denn da heut schon noch durch? Zu kompliziert, um das zu verstehen. Das ist der Grund, warum man heute oft was angedreht bekommt, was die eigenen Wünsche dann doch nicht erfüllt. Informieren aus unabhängigen Quellen ist heute auch deshalb so wichtig geworden. Wahrscheinlich ist davon hier fast niemand betroffen, aber ich kenne genug Bekannte ohne einschlägige IT-Kenntnisse, die Sachen angedreht bekommen haben, wo ich nur staune.
 
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habla2k schrieb:
Ich sehe das sehr zwigespalten, einerseits brüllen die Leute immer Scheiss Service! Andererseits kaufen sie in 99% dort wo es am billigsten ist. So funktioniert das aber nicht.

Entweder man mag einen Laden und deren Service und zahlt dann eben die Preise sofern sie nicht jenseits von allem sind, oder man pfeift drauf und kauft billig. Dann muss man aber auch mit den zum Teil seltsamen Aktionen von mindfactory & co leben (Stichwort, Händler aus dem Sortiment nehmen um Preise zu drücken etc.) und eben einem vermutlich schlechteren Service, denn irgendwo müssen die Preise ja herkommen, wenn die Artikel nicht grad vom LKW gefallen sind ;-)
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Klassikfan schrieb:
Service ist einfach mehr, als beim Reklamieren defekter Artikel großzügig umzutauschen, was sich Amazon auch nur leistet, weil es bei den Riesenumsätzen nicht ins Gewicht fällt.
Und was war mit Luxenburg und unsere lieben Steuern ?
 
Nightmare10 schrieb:
Ich berate mich selbst, aber andere Menschen brauchen Beratung, wollen aber den gleichen Preis wie für keine Beratung zahlen. Dass Beratung kostet, ist halt irgendwie aus dem Blick geraten... schwierig, aber mit der Grund, wieso Online fast alles günstiger zu haben ist.

Das Problem ist, dass durch das Internet Beratung zu haben ist, die viele Vorteile gegenüber der eines Händlers bietet:
- Mehrere voneinander unabhängige Meinungen.
- Keine Profitabsichten, die meisten Händler würden dir das Produkt mit mehr Marge empfehlen.
- Qualitativ bessere Beratung.
- Die Beratung ist kostenlos.


Beim Kauf interessieren mich daher nur zwei Dinge:
- Preis.
- Kulanz.
Amazon bietet meistens nicht den Bestpreis, aber sehr oft nur geringe Aufpreise, dafür erhalte ich jedoch 2 Jahre quasi sorglose Benutzung, solange ich nichts mit Gewalt zerstöre. Wenn etwas defekt ist, habe ich nach 2 Tagen kostenlosen Ersatz.
 
J Z schrieb:
+1
Ergänzung ()

Und was war mit Luxenburg und unsere lieben Steuern ?


Problem ist doch, dass der Service offensichtlich nicht passt! Wenn ich mir nen Monitor oder Grafikkarte kaufe und Pixelfehler oder nen schleifenden Lüfter habe, erwarte ich umgehend einwandfreie Ware. Bei meinem Wald und Wiesenhändler Arlt bekomme ich nur nen dummen Spruch, überhöhte Preise und null Service. Da bestelle ich bei AMazon und wenn was nicht stimmt, bekomme ich umgehend Ersatz oder mein Geld wieder. Früher hat man nen Monitor im Laden testen können, heute darf man nur das Ausstellungsstück betrachten, dieser "Service" kann mir gestohlen bleiben.
Wenn du OC Boards verkaufst getestet als Bundle bekommt man was man möchte. Aber für Ware von der Stange brauche ich keinen Service. Die Beratung ist bei solchen Läden eh fürn Arsch.
 
habla2k schrieb:
Ich sehe das sehr zwigespalten, einerseits brüllen die Leute immer Scheiss Service! Andererseits kaufen sie in 99% dort wo es am billigsten ist.
Das müssen ja nicht zwingend die gleichen Leute sein (eine Umfrage dazu wäre sicherlich interessant).

Aber Service ist nicht gleich Service. Für die einen ist das der "echte" Service im Fall eines Defekts oder Problems und für andere ist es einfach nur die möglichst flotte / bequeme Ausnutzung von Rücksendungen, wenn man einfach mal wieder für ~10 Tage ein Produkt aus Jux, Spaß & weil es nix kostet "ausleihen" oder 5 gleiche CPUs durchtesten will.
 
aber bezüglich hardwareversand.de ist noch nix nähers bekannt oder? Bei Geizhals.de sind die nicht mehr in der Händlerliste geführt.
 
Xon2 schrieb:
aber bezüglich hardwareversand.de ist noch nix nähers bekannt oder? Bei Geizhals.de sind die nicht mehr in der Händlerliste geführt.

Steht mittlerweile auf deren Seite, und hab ich gestern schonmal gepostet hier. Die machen wie auch anobo und avelectronix dicht.
 
Bei dieser Diskussion fällt mir auf, das ich zwar vieles im Netz kaufe aber ausgerechnet IT nicht, ich kaufe fast ausschließlich bei Arlt und selten bei K&M und immer im Laden. Amazon mag ich nicht, bin aber trotzdem Kunde.
 
Also sind die Leute nochmal "angearscht", welche bei hardwareversand.de nach der Insolvenz z.B. Retouren getätigt haben, aber ihr Geld noch nicht wiederbekommen haben?
 
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