Ich erwaehne hier mal meine eigene Erfahrung, auch wenn sie schon etwas aelter ist (Ausbildung von 2005 bis 2008)
Ich habe damals, als ich gescuht habe, auch etwas haben wollen das Hardwarenah ist. Zwar konnte ich auch schon damals ein bisschen programmieren, aber wirklich spass hat es mir nicht gemacht.
Ich habe mich daher auf diverse Elektroniker Berufe beworben. Auch als IT-System Elektroniker. Da damals der Markt in meiner Region relativ schlecht war, habe ich dann auch den ITSE Ausbildungsplatz angenommen, auch wenn das noch am weitesten davon weg war was ich wollte.
Ich war damals im ersten Lehrjahr in einer Klasse mit insgesamt 7 Leuten. Und das waren nicht nur ITSEs, sondern auch FISIs und IT Kaufleute. Im zweiten wurden es dann 14 Leute, aber die Mischung bleib die gleiche. Getrennten Stoff gab es nicht, alle haben das gleiche gemacht und die gleichen Arbeiten geschrieben. Also von der Berufsschule her war es absolut kein Unterschied.
Nur die Zwischen- und Abschlusspruefungen waren unterschiedlich, und die ITSE Pruefungen hatten den Ruf am schwersten zu sein, weil dort alles drin vorkommen konnte, waerend ein FISI zB. keine Elektrotechnik in der Pruefing hatte. Kaufmaennische Fragen und klassiche Systemintegration waren damals aber Teil von allen Pruefungen.
Im Ausbildungsbetrieb war das zum Glueck ein bisschen anders, da habe ich auch die ein oder andere Runde mit dem Hauselektriker gedreht, aber im grossen und ganzen war es aber eigendlich tatsaechlich eher eine FISI Ausbildung. Das hat dann auch dazu gefuehrt das ich der letzte ITSE war den die Firma ausgebildet hat, danach sind es bis jetzt nur noch FISIs gewesen. Ich kann leider nicht behaupten, eine Ausbildung genossen zu haben, die einem ITSE gerecht geworden waere. Immerhin duerfte ich an Elektroverkabelung dran, ich weiss aber, dass ich nicht genug Erfahrung darin habe, also lasse ich davon die Finger.
Ich bin nach der Ausbildung uebernommen worden, und bin auch immer noch in meinem Ausbildungsbtrieb beschaeftigt. Durch die Groesse unserer IT Abteilung bedingt (wir sind fast 50 und betreuen weltweit Systeme) habe ich schon sehr viele IT Bereiche kennengelernt. Klassisches Helpdesk, Drucker, Windows Server, Netzwerk (LAN und WLAN), Telefonie und etliches anderes was ich schon wieder vergessen habe
Von der Elektronik ist jetzt in meinem Beruf mal so garnichts haengen geblieben, aber ich habe es als Hobby behalten und beschaeftige mich gerne in meiner Freizeit damit.
Aber ich kann sagen, auch wenn meine Arbeit jetzt anders ist als ich damals erwartet habe, bereuen tu ich es nicht.
Generell gilt, als Teil einer Firmen IT ist schlicht wenig Zeit da sich direkt um die Hardware zu kuemmern. Man tauscht mal eine Festplatte aus, und in letzter Zeit vermehrt Laptopbatterien, aber das ist nur ein kleiner Teil der eigenen Taetigkeiten. Alles groessere was an der Hardware gemacht wird laeuft fast ausschliesslich ueber den Herstellersupport.
Im Serverbereich ist es nicht anders, alles was ueber Festplatten und andere HotSwap Komponenten hinausgeht machen wir nicht selber.
An Druckern (der Bereich hat mir damals Spass gemacht) wird heutzutage auch nichts mehr selber gemacht ausser Toner zu wechseln.
Ich bin heute zu 90% meiner Arbeitszeit rein an meinem Bueroplatz und betreue von da die Systeme. Direkten Userkontakt habe ich sogut wie keinen mehr, den usern wird ueber diverse Remotetools geholfen waehrend man sie am Telefon hat. Raus komme ich primaer dann, wenn ich eine WLAN Messung mit Spezialhardware machen muss, oder irgendwo ein Netzwerkswitch getauscht werden muss.
Viel Hardwarekontakt hat man dann natuerlich wenn man im Service fuer die grossen Hersteller arbeitet, bzw in einem Systemhaus an das dieser Service ausgelagert wurde. Aber dann muss einem bewusst sein, das man einen Grossteil seiner Zeit im Auto verbringt, denn dieser Service ist in der Regel beim Kunden vorort. Dafuer muss man der Typ sein.
Wir hatten damals auch einen Laden in der Stadt der gebrauchte Systeme wiederaufbereitet und weiterverkauft hat, und die auch ausgebildet haben. Sowas koennte ggf. etwas fuer dich sein. Leider sind solche Laeden heute sehr selten geworden.
Gruss,
Ranayna