Exzessiver Konsum von Videospielen kann schon eine Art Sucht sein, aber für mich hat der Begriff "Krankheit" auch immer unweigerlich mit physischer oder psychischer "Körperschädigung" zu tun, also dass mein Körper halt irgendwie Schaden nimmt. Wenn ich erkältet bin, ist mein Körper total k.o., wenn ich unter Alkohol oder Zigarettensucht leide, zerstöre ich direkt Organe (Niere, Lunge, Leber, ...) und bei ner Depression oder Burnout bin ich psychisch kaputt.
Ich denke - bis auf ganz, ganz wenige Ausnahmen (vornehmlich in Asien. wo Onlinespiele z.T. als ein Beruf ausgeübt werden) - liegt das Hauptproblem von Videospielesucht zu 99% nicht in verminderter Leistungsfähigkeit des Körpers ausgelöst durch die Sucht, sondern im Verlust sozialer Kompetenz und birgt die Gefahr für Familie und/oder Beruf nachlässig zu sein. Das ist zwar ein riesengroßes ein Problem, aber ist es auch eine Krankheit?
Darüber hinaus sehe ich das Problem vornehmlich in Onlinegames und Smartphonespielen - eben all das, wo es kein Anfang und kein Ende gibt. Aber zeitliche Begrenzungen finde ich trotzdem nicht gut. Wenn ich halt mal ein Wochenende richtig zocken will mit 10-15 Stunden, nur um danach wieder aus Berufsgründen 2 Wochen lang nix machen zu können, dann sollte mir das nicht verweigert werden. Gut wären offensichtliche Warnhinweise, beispielsweise nach 3-4 Stunden mal ein aufploppendes Fenster mit "steh auf und beweg dich eine Runde" oder so, was mich dann solange nervt, bis ich halt mal ne Viertelstunde Pause machen.