Auswahl eines Systems für Homeserver (Netzwerkspeicher, Firewall, Container, VMs)

Berto95

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Hallo zusammen,

ich würde einen Homeserver aufzubauen/anschaffen der folgende Funktionen erfüllen soll:

-Netzwerkspeicher (NAS)

-Firewall-Funktionalität

-Unterstützung von Containern (z.B. Docker)

-Ausführen von virtuellen Maschinen (VMs)


Bei meiner Recherche bin ich auf verschiedene Lösungen gestoßen und bin mir nun unsicher, welche für mich die beste ist. Bisher habe ich folgende Optionen ins Auge gefasst:

-TrueNAS auf einem Mini PC

-UNRAID (hier stellt sich mir die Frage, ob es sich lohnt, dafür zu bezahlen) auf einem Mini PC

-Synology (z.B. DiskStation)

Windows oder Linux, auf denen Docker installiert werden kann, ebenfalls auf einem Mini PC


Meine Fragen dazu:

1. Habe ich die genannten Optionen korrekt verstanden und kann man tatsächlich mit allen obigen Lösungen alle Ziele erfüllen?


2. Wo liegen die wesentlichen Unterschiede zwischen diesen Lösungen?


3. Welche dieser Lösungen wäre aus eurer Sicht die zukunftsfähigste, vor allem im Hinblick auf Erweiterbarkeit und langfristigen Support?
Und welche Lösung wird meist für diese Ziele in den Firmen eingesetzt?



Ich würde mich sehr über eure Einschätzungen und Erfahrungen freuen, um die passende Lösung für mein Projekt zu finden!

Vielen Dank im Voraus!
Berto
 
Ich würde nicht alles in ein Gerät integrieren, so verlockend das sein mag, im Aufallsszenario geht halt dann nix mehr und das kann schon ein misslungenes Upgrade des HostOS sein.

Gerade FW würde ich extra laufen lassen.
 
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FW würde ich auch trennen, allein schon weil du sonst Netzwerktechnisch ggf. Mehrere Interfaces an dem Server realisieren musst. Zusätzlich der Aufwand das einzurichten.

Da würde ich was von Unifi einsetzen.
 
Ich würde auch noch Proxmox in Betracht ziehen.
 
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Keep it simple
Synology (+Variante wegen Virtualisierung)

Was für Anforderungen hast du an eine Firewall? Wie tief kennst du dich aus? Was erwartest du davon?
 
conf_t schrieb:
Ich würde nicht alles in ein Gerät integrieren, so verlockend das sein mag, im Aufallsszenario geht halt dann nix mehr und das kann schon ein misslungenes Upgrade des HostOS sein.

Gerade FW würde ich extra laufen lassen.
This.

Ich würde in dem Fall auch kein NAS-OS nehmen sondern einen reinen Hypervisor und dort alles virtualisieren, nachdem VMs eh schon eine zentrale Bedeuteung haben... da kann man das NAS auch gleich virtualiseren statt ein NAS als Basis nehmen und dort drauf virtualisieren...
 
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Ich würde ebenfalls Proxmox empfehlen.
Damit lassen sich deine Anforderungen realisieren (VMs, LXC (Container), Firewall (z.B. OPNsense virtualisiert als VM) und NAS (z.B. OpenMediaVault, oder Alternativen) und es lässt sich alles in einem Gerät beherbergen.

Wichtig ist auf jeden Fall (unabhängig von der gewählten Lösung) die Planung der Datensicherheit und Netzwerksicherheit.
Sprich: Vergiss nicht ein solides Backup-Konzept aufzusetzen. Und segmentiere deine Dienste sauber vom restlichen Netzwerk, wenn du sie gegen Aussen exponierst.

Bei der Evaluierung des Host-OS habe ich mir auch Unraid angeschaut, aber ich konnte damals nicht erkennen, warum ich es Proxmox vorziehen sollte.
 
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Mini-PC für allerlei Zeug wie Firewall, VMs, Container und ein DAS oder NAS für den Speicherplatz.

Bin mit Proxmox auch zufrieden.
 
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Hallo zusammen,

vielen Dank für die netten und schnellen Antworten.

Ich habe bereits eine Ubiquiti Machine im Einsatz. Ich hatte mir überlegt, eine virtuelle Firewall einzusetzen, um Erfahrungen zu sammeln.

So etwas wie Pfsense oder so.

Wie wird das heute meistens professionell in Unternehmen gemacht? Ein Windows Server mit Hypervisor drauf und darauf dann ein NAS und VMs virtualisieren oder ein NAS-OS und darauf dann VMs und der Rest?



Als Hardware habe ich mir so ein Barebone mit dem N100 vorgestellt: https://de.aliexpress.com/item/1005004822965821.html
 
Professional in Unternehmen ist natürlich ein sehr breites Feld.

Firewall ist immer eine separate Hardware die nichts anderes macht als Firewall. Einzeln oder Redundant. Welche, entscheidet das Anforderungsprofil des Unternehmens.

Virtualisierung hauptsächlich VMware, Hyper-V, dann der Rest wie KVM, Proxmox oder Citrix oder wie sie alle heißen.

Vielleicht versuchst du mal noch etwas zu erzählen was genau du vor hast?
 
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Berto95 schrieb:
Wie wird das heute meistens professionell in Unternehmen gemacht? Ein Windows Server mit Hypervisor drauf und darauf
Da steht dann eine dedizierte FW wie ne Fortigate 200 oder besser oder eine Cisco ASA. Da ist das letzte was man macht eine FW auf einem Hypervisor laufen zu lassen. Das Risiko ist sonst viel zu groß. Und die FW haben eh VDOMs zur Virtualsierung von Netzbereichen.
 
Ich habe hier seit einigen Wochen einen neuen Server zuhause stehen.

  • i5-13500
  • b760 board + 2,5G PCIe Netzwerkkarte
  • 64GB DDR5 RAM
  • 2x NVMe 1TB für Raid1 Proxmox und Virtuelle Maschinen
  • 2x 16TB HDDs für Long Term Storage, sprich NAS. SATA Controller durchgereicht zu einer TrueNAS VM.

OPNsense läuft virtualisiert, ohne PRobleme. Mache ich seit Jahren so. Vorteil hierbei ist die schnelle Backup und Restore Funktion aus Proxmox sowie mögliche Snapshots.

Backups werden auf den HDDs über TrueNAS gespeichert sowie jede Nacht ein encrypted CloudSync in eine Hetzner Storage Box.

Somit Redundanz über Raid1 (kein Backup ;)) und im Worst Case das Backup in der Cloud.

Klar, der 13500er ist jetzt kein N100 was den Stromverbrauch betrifft, macht allerdings deeeeeutlich mehr Spaß wenn du basteln willst. Das System verbraucht im Idle ca. 25W was jetzt auch nicht die Welt ist m.M.n.

EDIT: Als Gehäuse kann ich das Fractal Design Node 304 empfehlen. Super Ding für einen Homeserver wenn du ein bisschen was an Storage reinstecken musst. Mainboard ist halt max. MiniATX.

VG
 
Vorweg ich bin Legasteniker und bräuchte enorm viel Zeit einen längeren Text absolut sauber abzuliefern. Daher hier die Trigger Warnung. Wer damit ein Problem hat bitte nicht weiterlesen.

Ich bin auch ganz frisch dabei mal ein wenig mehr experimentierraum zu schaffen ohne die Bank zu sprengen oder zu viele Kompromisse zu machen. Daher kann ich anbieten dir hier meine ersten Erfahrungen zu schildern. Bedenke bitte das ich selbst erst am Anfang stehe.

Ich habe ein Gigabyte MC 12 leo (3950x) und ein Asrock Rack x470d4u (5950x). Auf beiden läuft TrueNas Scale (Zitteraal). Der AsRock Server ist mein aktives System das im Idealfall nicht ausfällt. Das MC12 ist meine Spielwiese. Hier teste ich alles aus bevor ich es ggf. auf das aktiven System darf. Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Mehrere Systeme sind besser als eins Zentral. Daher hab ich zu dem aktiven und dem test Server auch noch diverse Raspberrys:

Pi5 Nvme (Homeassistant)
Pi4 (Unifi Conroller + Pi Hole)
Pi4 (Oktoprint)
Pi4 (Ausfallersatz und bereitliegende Images)


Zur Hardware:

Specs ASRock: Das ist der immer aktive Server

  • 5950X (65 Watt)
  • 2x 32gb Samsung ECC 2600 (läuft nur auf 2100 und auch nur mit manuellen Settings - da geht sicher auch mehr wenn man sich die Zeit für optimale manuelle Settings nimmt. Mehr als 2 Module hab ich nicht zum laufen gebracht. Hätte eigentlich gerne 128gb ram)
  • Intel Arc 310
  • PCIe Controller mit 5x 8TB HDD (Toshiba N)
  • 1x Nvme 2TB 1x Nvme 1TB
  • 250 GB Nvme SSD per USB
  • 2x 120GB Sata SSD
  • 1x 4TB HDD
  • 1x 10GbE Intel Nic

Specs MC12: Test Server (liegt offen zum schnellen basteln auf einem Bench Tabel)

-3950x (65 Watt)
  • 4x16GB Samsung ECC Ram
  • Intel Arc 310
  • SATA SSDS: 2x 120GB, 1x 1TB, 1x2TB
  • 1x 1TB Nvme SSD
  • 1x 500GB Nvme USB
  • 10gbE Nic (ist noch auf dem Postweg)

3x Externe HDDs fürs Backup


Ram und CPU:

Für mich war ZFS wichtig daher ist ECC Ram und eine entsprechende CPU Pflicht. Bei den CPU beschränkt sich damit die wahl auf AM4 und AM5 oder Intel Xeon. Selbst bei den AMD CPUs ist vorsicht geboten. Die G Modelle unterstützen ECC zu 90% nicht. Stromverbrauch ist ein weiteres Thema. Wenn du da noch mehr Infos willst sag bescheid.

Ich hatte hier bissher einen 2700x, 3950x und 5950x im Einstatz. Der 2700X war dann doch zu schwach (wenig Kerne für die VMs). Die beiden 16 Kerner habe ich im 65 Watt Modus laufen. Ich werde bei Gelegenheit noch ein wenig weiter optimieren aber das geht jetzt schon klar.

RAM ist simpel: Viel hilft viel. Ich würde außerdem dazu raten auf 32GB Module zu setzten. Zum einen hast du nur so die möglichkeit auf 128gb voll auszubauen zum anderen sind 2 Module deutlich stressfreier zum laufen zu bringen. Ich nutze Samsung ECC Ram.

Mainboard:

Für mich war ein managment Interface wichtig. Es ist einfach sehr praktisch neben den Remote/SSH what ever Verbindungen zu den VMs auch wirklich zu sehen was der Server darunter ausgibt oder BIOS Settings verändern etc. Das nutze ich so intensiv dass ich meine Workstation die das nicht kann mit einem Rpi nachrüsten werde. Wie gut das funktioniert kann ich noch nicht sagen.

Auch geil ist auch dass man stressfrei die eingestzte Grafikkarte durchreichen kann weil das System die IPMI karte nutzt. An sich auch mit ner CPU die eine GPU integriert hat möglich aber da siehts dann mitunter schlechter mit dem ECC support aus.

ASRock Erfahrungen:

  • auch mit aktuellstem Beta Bios probleme in der Kombi 5950 + mehr als 2 Ram Module (mit 2700x kein Problem)
  • super zickiges Brett. Wenn es läuft läufts absolut stabil auch über Monate. Bis dahin ist Geduld gefragt. Das hat bei mir sogar bis zu unterstützung vom support und custom bios geführt. Aber egal Ente gut alles gut.
  • Keine BIOS Settings über das IPMI Web Interface (Über Ipmi und remote dectop natürlich kein Thema)
  • meine pcie solts sind jetzt voll belegt hätte gerne noch Platz für einen weiteren HDD Controller. Daher würde ich wenn ich nochmal die Wahl hätte auf das Brett mit 10gbe nic setzen dann ist ein Slot mehr frei.
  • mit der Ryzen 5000 funktioniert die Hardware Listung in IPMI nur bedingt
  • Bios flash unf BMC flash aus dem IPMI Interface raus easy und praktisch
  • Haufenweise SATA Ports auf dem Brett (wenn du Proxmox o.ä. nutzt würde ich trotzdem einen controller kaufen damit du den durchreichen kannst. Solltest du Truenas nativ nutzten ist das unnötig)

Unterm Strich sehr happy mit dem Brett

MC12 Erfahrungen:

  • geiles Teil hab ich für 50€ geschossen. Zum Vergleich das von den features sehr ähnliche asrock hat um die 300€ gekostet.
  • Läuft sauber auch mit R5000 und vollbelegten Ram Slots
  • ACHTUNG: CPUS der Reihen R1000 und R2000 sind nicht kompatibel. Es gibt auch kein entsprechendes BIOS. Inital kommt das Brett mit einem BIOS das NUR (!) zu R3000 kompatibel ist. Ein Bios flash ohne externe Hardware ist nur von diesen und R5000 möglich. Ohne CPU oder mit alter CPU ist ein Flash nicht möglich.
  • Insgesamt deutlich einfacher zum laufen zu bringen als das ASRock Brett
  • Nur 1xpcie16 1xpcie4 (dementsprechend mit Graka und 10GbeNic schon voll)
  • Nur ein M2 Slot


Fazit Mobo:

Ich hab bei beiden Bretter keinen Remote Media Einstatz über ein SMB im BMC hinbekommen. Aber das liegt an mir denke ich da mach ich evtl. noch nen sparaten Post. Ansonsten kann ich das MC12 nur wärmstens empfehlen. Selbst für 100€ wäre das noch ein absoluter Schnapper. Die Bewertungen sind schlecht das ist aber in meinen Augen vor allem auf die entsprechenden Nutzer zurückzuführen.


Zur Software:

Auf beiden Serveren läuft TrueNas Scale electric eal. Außerdem hängt an dem MC 12 noch eine weitere SSD mit nativen Windows und Linux Versionen die bei Bedarf direkt gebootet werden können.

TrueNas Scale ist cool aber kein Proxmox. Die Virtualisierungs features und vor allem Verwaltung lassen zu wünschen übrig. Aber mit ein wenig gefummel kriegt man das meiste zum laufen. Proxmox hatte ich getestet und war mit der Performace von TrueNas als VM nicht happy. Zugriffe waren spürbar langsamer auch die Übertragungen. TrueNas nativ reizt mit den NVMes die 10gbE voll aus. Über Proxmox wird selbst der HDD Pool auf ca.400mb/s eingebremst. Auch das liegt vermutlich an mir selbst. Ich werde da bei Gelegenheit noch einen Versuch starten.

Hoffe da war für dich was wertfolles dabei. Ich war unsicher was relevant für dich ist.
 
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@FabianX2 top. Habe auch das Gigabyte. Ist best bang per Buck. Man bekommt es noch immer für ~ 50-60€.
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für die bisherigen Antworten - ich weiß eure Hilfe sehr zu schätzen. Viele haben mich gefragt, warum ich mich mit diesen Themen beschäftige. Der Grund dafür ist, dass ich immer öfter höre, dass "Docker die Zukunft ist", also möchte ich Erfahrungen in diesem Bereich sammeln.

Durch euer Feedback habe ich verstanden, dass Virtualisierung in Unternehmensumgebungen meist mit Hypervisoren wie VMware oder Hyper-V gemacht wird und drauf NAS-OS darauf.

Nun habe ich folgende Fragen:

1. Wo soll ich VMware installieren?
Soll ich VMware auf einem Windows 11 Pro oder besser auf einem Windows Server installieren?


2. Welche Firewall ist zu empfehlen?
Ich habe verstanden, dass Firewalls normalerweise separat betrieben werden sollten. Ich möchte eine WatchGuard-Firewall ausprobieren. Könnt ihr mir eine empfehlen, die im Bereich von 200-300 Euro liegt? Vielleicht generalüberholt?

Viele Grüße
 
FabianX2 schrieb:
Vorweg ich bin Legasteniker und bräuchte enorm viel Zeit einen längeren Text absolut sauber abzuliefern.
Dafür sieht der Text sehr gut aus, da sieht man hier im Forum von etlichen Nicht-Legasthenikern schlimmeres :)

Berto95 schrieb:
Viele haben mich gefragt, warum ich mich mit diesen Themen beschäftige. Der Grund dafür ist, dass ich immer öfter höre, dass "Docker die Zukunft ist", also möchte ich Erfahrungen in diesem Bereich sammeln.
Naja, das klingt halt so nach Hype (der bei Docker eigentlich schon durch ist) ohne konkrete Anwendung. Es führen halt mehrere Wege zum Ziel und Docker einer davon.
 
Vielen Dank Rezzler.
Hast du auch Antworte auf meine Fragen?

Würde mich freuen
 
Berto95 schrieb:
Wo soll ich VMware installieren?
Soll ich VMware auf einem Windows 11 Pro oder besser auf einem Windows Server installieren?
Für nen sehr ein ungeschicktes Setup, weil Windows dann zwangsrebootet, wenn es gar nicht soll. Eigentlich würde man ESXi nehmen, den es aber nicht mehr kostenlos gibt. Deshalb: Proxmox. Hypervisoren sind die Betriebssysteme
Ergänzung ()

Berto95 schrieb:
Der Grund dafür ist, dass ich immer öfter höre, dass "Docker die Zukunft ist", also möchte ich Erfahrungen in diesem Bereich sammeln
Dafür braucht man keinen Hypervisor oder VMs.
 
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Hallo conf t,

installiert man Proxmox direkt auf dem Hardware? Gibt es bei Lizenzguru oder ähnlich noch die Möglichkeit EXSi Lizenzen zu kaufen oder geht es tatsächlich nur noch mit Abomodell?
 
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