Bachelor - Bessere Note oder bessere Zeit?

cerasus schrieb:
Würdet ihr lieber etwas länger studieren um bessere Noten zu erzielen oder doch so schnell es geht und egal wie?

Ich würde es so schnell es geht machen, egal wie weil:

  • Je länger es dauert, desto demotivierter werde ich,
  • Wer sagt, dass ich beim xten Durchlauf bessere Noten kriege(vielleicht wirds ja noch schlimmer)?
  • Der Stoff könnte sich in der Zwischenzeit geändert haben, dann war das Semester für die Katz
  • Ein Semester mehr sind 6 Monate mehr zahlen UND 6 Monate weniger verdienen, da man in dieser Zeit arbeiten könnte
  • Die Risiken (Familienplanung, Finanzierungsengpässe etc.) werden mehr, und es kostet mehr

Wie gesagt, ist meine persönliche Meinung, ich mach lieber etwas schnell und fertig, als etwas extrem perfekt und extrem lang.
 
ich sehe es ähnlich wie |MELVIN| und behaupte, dass das Potential zur Verbesserung der Note aufgrund einer längeren Lernzeit (gerade in Mathe) doch arg beschränkt ist. Wer versucht durch Auswendiglernen ein Mathestudium zu packen wird früher oder später scheitern. Wenn du durch regelmäßiges Nachrechnen, Üben und Verstehen einen für dich zufriedenstellenden Abschluss in der Regelstudienzeit hinbekommst, dann würde ich mich damit absolut zufrieden geben.
 
Gut, danke für die Meinungen.

Ich werde einfach versuchen von Anfang an Gas zu geben und so gut es geht in der Regelstudienzeit den Abschluss zu kriegen.
 
cerasus schrieb:
Ob man beim Master sowieso bessere Noten erzielt? Keine Ahnung, das ist mir im Moment zu weit entfernt. Darüber kann ich mir noch keine Gedanken machen, weil ich noch nicht einmal 1 Semester bestanden, gar gesehen habe.
Und da fängst du schon an, einen Abschluss zu planen?!


cerasus schrieb:
Bei mir geht es um Mathematik. Meine Begründung könnte so aussehen, wenn ich in 8 Semestern mit 1,5 abschließen würde: Ich habe etwas länger gebraucht, weil ich wirklich den Stoff verstehen wollte und ich es unter Beweis (durch gute Noten) stellen wollte.
Oder du warst einfach nur langsamer als die restlichen 1er Kandidaten, du hattest keine Lust, wolltest auf die Erfahrungen deiner Kommilitonen warten um dir selbst bessere Noten zu bescheren, da WPs oftmals ähnlich wie die Erstprüfung sind.
Möchtest du im Job auch lieber 2 Monate länger an einem Projekt arbeiten, damit du das, was du da Programmierst, auch wirklich verstehst? Erzähl das mal deinem zukünftigen Chef.

cerasus schrieb:
Wäre jetzt so ein Kandidat mehr begehrter als einer, der 6 Semester nur gebraucht hat, aber dafür einen Schnitt von 2,1 hat?
Warum sollte er? Vielleicht hatte der andere viel schwerere Prüfungen, vielleicht hat er ein ganz anderes Spezialfeld, andere Softskills, ....
Dein Vergleich ist praktisch ziemlich nutzlos. Es sei denn, du vergleichst zwei ABSOLUT identische Menschen - mit gleichem Wissen, gleicher Hochschule, gleichen Softskills, gleichem Fleiß, gleichen Gehaltsvorstellungen, ...
 
@voodoo44

Es sind auch nur Denkansätze gewesen. Deine Kritik kann ich verstehen. Ich habe ja nie behauptet, länger zu brauchen wäre besser. Das ist nämlich die Frage gewesen, auf die ich keine Antwort gefunden habe.
 
Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen:
Auf einer technischen Uni ist es meist verdammt viel schwerer... ich schaffe mit viel Lernerei u. Fleiß meist gerade so die 2,3 (d.h. für eine Klausur mind. 2 Wochen am Stück durchlernen + Vorbereitung während der Vorlesungszeit), bei uns fallen ca 45% je Klausur durch...

Zeit habe ich genug, besser würde ich es wahrscheinlich eh nicht hinbekommen ( Ich schreibe auch oft mal eine 3,0-4,0 ;) )... OHNE lernen fällt man garantiert zu 99% eh durch :D ...

Ich hab mittlerweile die Erfahrung gemacht: Kann man alles gut, besteht man die Klausur auf jeden Fall
Kann man Teile (zb 30% des Stoffes) nicht gut / nciht richtig, fällt man eh durch

Wenn ich mir dagegen einige andere Kollegen anschaue, die an der FH studieren, so fallen dort die Klausuren anscheinend allgemein auch besser aus und man hat viel mehr Zeit.
 
Ich werde auch an einer technischen Uni studieren.

Und wie kommst du voran? Alle Klausuren geschrieben? Keine verschoben? Welches Fach?
 
Wirtschaftsingenieurwesen mit Informatik

Ja, alle Klausuren geschrieben und bis auf eine alle bestanden.. bei meinen Kommilitonen sieht es da leider anders aus .. viele nur eine oder auch garkeine bestanden.
Kommt drauf an wieviel Zeit man investiert... auf jeden Fall kein Vergleich zur Schule bezogen auf die Schwierigkeit;)
 
Hallo Zusammen:

habe jetzt nicht alles durchgelesen, kann aber mit meinen praktischen Erfahrungen ergänzen:

hab an ner FH nen Chemie bachelor gemacht. In Regelstudienzeit mit 2,4.

Ich habe dann einige vorstellungsgepräche gehabt (6) und da kam es schon auf Noten und Studienlänge zu sprechen.

Letztlich ist es egal, ob du kürzer/schlechter oder länger/besser warst imo. Beides hat seine Vorteile. Wichtig ist, das man des dem Personaler plausibel erklären kann. z.B.: habe ich eine Klausur im Praxissemmester geschrieben um nicht ein Semester länger zu brauchen, das war dann ne 4. Danach wurde ich dann gefragt woher die 4 kommt. Dann hab ich des erklärt---> kein Problem.

Ob du einen Job bekommst oder nicht liegt zu 90% an deiner ganzen Bewerbung und dem VG, nicht an den Noten, solange die in nem akzeptablen Rahmen sind (<3)

Der Personaler will jemand haben, der weiß was er will, eine realistische Vorstellung von dem Job hat und motiviert ist. Die Noten sind zweitrangig. Viel mehr gelten einschlägige Praxiserfahrungen oder/und Arbeitszeugnisse. Damit kann man punkten. Die Personaler wissen auch das Noten nur Noten sind und von FH zu FH zu Uni verschieden sind und damit so gut wie fast keine Aussage haben.

gruß beama
 
Ich würde maximal 1 Semester drann hängen. Ab und zu fällt man doch mal durch, wenn die Prüfen in 2 Tagesabständen anstehen. Und wenn sich dann evtl. mal ein wenig sammelt lieber 1 Semester drann hängen.

Es gibt ja auch Urlaubssemester(aus welchem Grund auch immer). Mehr als 1 Semester würde ich aber nicht empfehlen, sonst gewöhnt man sich an die gammelei^^.
 
Mach dir über sowas keine Gedanken. Was für einen Job du später kriegst, werden zu 90% weder Noten noch Studiendauer sondern eventuell Vitamin B und wahrscheinlich eine große Portion Zufall bestimmen.

Gruß

Edith: Mal ein konkretes Beispiel dazu:
Ich kenne jemanden, der hat 16 Semester studiert und gerade mal passable Noten bekommen. Er hat aber seine Diplomarbeit bei einem Zahlungsdienstleister geschrieben und die haben ihn direkt danach übernommen. Sei zum richtigen Augenblick am richtigen Ort..... es wird immer jemanden geben, der bessere Noten als du hat oder noch schneller studiert. Aber was heißt das schon.

Du solltest aber natürlich trotzdem dein Studium so auslegen, dass du möglichst in Regelstudienzeit fertig wirst. Aber ein absolutes Muss ist das nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, danke für die Tipps. So wie es aussieht sollte ich hauptsächlich den Abschluss schaffen so schnell es geht und so gut es geht. Vielleicht berichte ich nächstes Jahr einmal was sich bei mir alles getan hat und welche Erfahrungen ich gesammelt habe bzw. umgesetzt habe.

mfg
 
@Jevermeister

Amen :-) Nach dem durchlesen des Threads, fehlte mir doch irgendwo die Stimme der Vernunft. Zumindest wurde das Regierungsziel, Arbeitssklaven so schnell wie möglich heranzuzüchten, vollumfänglich erreicht.

@cerasus
Du solltest Dir "Jevermeisters" Ratschlag zu Herzen nehmen. Ferner besteht ein Studium eben auch aus mehr als Arbeit. Gerade das soziale Netz, dass man dort entwickeln kann, sorgt letzten Endes eher für eine spätere Anstellung, als jeder "Spurt" durchs Studium oder jede Abschlussnote. Man knüpft Freundschaften, die meist ein Leben lang halten und Student sein bedeutet eben auch Lebenserfahrung sammeln und nicht in Ellbogenmanier wie auf Droge auf den Abschluss hinarbeiten.

Das Ziel sollte man dabei selbstverständlich nicht aus dem Auge verlieren.

VG
 
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Ich denke es ist okay, solange das Verhältnis stimmt und nicht eine der beiden Größen total ins Negative aus dem Ruder läuft. Am wichtigsten ist es ohnehin, dass du den Abschluss schaffst. Gegen 1-2 Semester länger ist meiner Meinung aber nichts einzuwenden, wenn die Note dafür besser ist oder es einen nachvollziehbaren Grund für die Verlängerung gibt. Ewig Zeit hat man aber sowieso nicht im Bologna-System. Zumindest in unserer Studienordnung war im Bachelor sogar eine Höchststudiendauer eingebaut... und die lautet 8 Semester.

Insgesamt habe ich 7 Semester bei 6 Semester Regeldauer gebraucht, allerdings musste ich auch einige Zeit zwei Nebensjobs mit zusammen 20h/Woche bewältigen. Daher wäre das in 6 Semestern sehr knapp geworden und wohl zu Lasten der Note gegangen. Ich hatte dann nur ein Vorstellungsgespräch und da wurde es direkt thematisiert warum ich länger gebraucht habe, aber mit der aufgeführten Begründung und einer Eins vor dem Komma als Note war es offensichtlich kein Problem, da ich den Job dann auch direkt bekommen habe.
 
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Das kann man sicher nicht verallgemeinern, da auch Personaler keine einheitlichen Wertvorstellungen haben. Aber für mich selbst würde ich immer die kürzere Studiendauer wählen, ob mich das nun unter 100 Bewerbern zwei Plätze nach vorn oder nach hinten bringt. Ich habe mein Studium ein Semester abgekürzt, schreibe dafür gerade noch neben der 50h-Woche im Büro an der Bachelorarbeit und bin mir sicher, dass das die beste Entscheidung war.

In meinen Vorstellungsgesprächen wurde das aber nicht thematisiert. Da ich mich im Ausland beworben habe, hat mir auch ein hervorragendes Praktikumszeugnis (in deutsch) nicht geholfen. Noten erst recht nicht, da die Briten ein völlig anderes System haben. Ein Bisschen Grips im Kopf, sicheres Auftreten und eine gute Bewerbung (die sich unter anderem dadurch auszeichnet, dass man antzipiert, was der Gegenüber von einem erwartet) mussten reichen. Hat aber gut geklappt. Anstatt mich an meiner Provinzhochschule zu langweilen und von bafög zu leben, sitze ich in London, verdiene gutes Geld und kann mit meiner Freizeit immerhin sinnvolle Sachen anstellen. Die Berufserfahrung ist ohnehin wichtiger als Art, Höhe oder gar Note des Abschlusses.
 
Jevermeister schrieb:

So ein Quatsch, harte Arbeit, Leistungs- und Erfolgswille führen nicht automatisch in den Burnout. Spaß an der Arbeit, genug Freizeit und Ablenkung, dann ist ein Burnout in weiter Ferne.
 
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Sehe ich auch so: und da ich nur 10 Minuten Fußweg zum Büro habe, habe ich nach einem 10h-Tag noch mehr Zeit für mich als die meisten Kollegen nach 9h. Es kommt nicht nur darauf an, wieviel man arbeitet, sondern auch, was man mit dem Rest der Zeit anstellt. Zumal die BA-Arbeit ja keine dauerhafte Belastung ist. Aber das war hier eigentlich nicht das Thema.
 
Fu Manchu schrieb:

Das ist eben die kritische Komponente - und bei 60 oder 70 h/woche kaum zu realisiern.
Dauerhaft (>>1 Jahr) würde ich das nicht machen wollen.
 
Wie soll man denn bei einer 50h Woche + nebenbei Bachelorarbeit genug Freizeit haben.

Ich hab immer ein paar Module mehr gemacht pro Semester rein aus Interesse aber wenn es zu viel wurde fallen die halt weg. Harte Arbeit, Leistungs- und Erfolgswille.... ha ha ha..... ich lebe nicht, um zu arbeiten sondern betrachte es als interessanten Teilaspekt. Erfolg stellt sich nicht durch harte Arbeit ein.

Ich kenne auch noch jemanden mit einem Schnitt von 1,1 und der ist wirklich gut. Hat sich leider direkt nach der Wirtschaftskrise beworben und ist mehr oder weniger gut bezahlt bei einem Leiharbeiterverein gelandet. Vom fachlichen her geht es kaum besser und der hat auch viel dafür getan im Studium. Was hat es ihm genützt? Nichts..... und das mit dem Burnout.... ich will niemanden davon abhalten, sich so reinzuhängen. Aber es gibt auch noch ein Leben abseits vom Job.

Nehmen wir mal an du fängst um 8 an zu arbeiten, stehst also trotz 10 Minuten Fußweg mindestens um 7 Uhr auf. 10 Stunden Arbeit + 1 Stunde Pause sind wir bei 19.00 Uhr. Bis du zuhause bist und den alltäglichen Kram wie Wäsche waschen, einkaufen etc. erledigt hast, sind wir locker bei 20.30.

Jetzt setzt du dich noch an deine Bachelorarbeit und um 22:30 kannst du dich schon fast wieder schlafen legen. Sieht so ein erfüllter Tag aus? Für eine begrenzte Zeit könnte ich mir das notfalls vorstellen. Aber dauerhaft? Nee.
 
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