@-G-sus Ach ja, wir erinnern uns an Saber Rider und die Star-Sheriffs, das im japanischen Original einen völlig anderen Hauptcharakter hatte und dort kehren die "getöteten" Gegner auch nicht in die Phantomzone zurück sondern sind ganz einfach tot.
Was Spiele als Kunst betrifft: Natürlich sind Spiele Kunst und ein Kulturgut, allerdings nehmen sie eine besondere Rolle ein was den Schaffungsprozess betrifft.
Gerade in Deutschland gibt es da ein ganz bestimmtes prominentes Beispiel, nämlich das Hakenkreuz.
Bis vor kurzem war es so, dass Hakenkreuze in Spielen in Deutschland völlig tabu waren, deshalb bekamen wir bei allen neueren Wolfenstein-Titeln auch nicht Nazis als Gegner sondern "Die Wölfe" oder ähnliche Gruppierungen - während ein Indiana Jones-Film natürlich weiterhin massenweise Hakenkreuze zeigen konnte.
Der Unterschied lag zum einen natürlich in der lange Zeit unterschiedlichen Wahrnehmung von Computerspielen als Unterhaltung für Kinder, zum anderen aber auch ganz einfach daran, dass Spiele wesentlich einfacher abzuändern waren als Spiele.
Es war quasi kein Aufwand, ein Hakenkreuz in einer Textur durch ein stilisiertes W zu ersetzen und wenn man für den deutschen Markt eh schon das Spiel übersetzt und synchronisiert kann man nebenbei auch "Die Nazis" durch "Die Wölfe" ersetzen.
Indiana Jones hätte man dagegen völlig neu drehen oder massiv umschneiden müssen (was bei anderen Filmen teilweise auch passierte, die erste deutsche Fassung von Casablanca enthielt quasi keine Bezüge zum Nationalsozialismus und der Disneyfilm "Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett" wurde auch stark geändert).
Bei Spielen ist eine starke Änderung von Hintergründen (also der Welt in der sie spielen) und auch Grafiken einfach, bei anderen Medien wesentlich aufwändiger - das führte dazu, dass sich Publisher in der Vergangenheit lieber daran setzten eine besondere deutsche Version zu entwickeln, als z.B. irgendwelche Regelungen zu hinterfragen und kostenintensiv gegen Indizierungen vorzugehen oder gesetzlich das "Verbot" von Hakenkreuzen in Spielen aufheben zu lassen.
(Ich vermute, dass Hakenkreuze auch nicht verbotener waren als in Filmen, nur dass eben bei Filmen der Kunstaspekt stärker berücksichtigt wurde und deshalb Kunstfreiheit galt, was auf Spiele nicht angewendet wurde)
Was die Änderungen bei den aktuelleren Nintendo-Titeln betrifft aber erneut: Eine sexualisiert dargestellte 13jährige in einem Spiel geht einfach in Deutschland nicht!
In anderen Medien ist man in dem Aspekt vielleicht weiter gewesen, siehe Léon - Der Profi oder Nabokovs Lolita, teilweise aber natürlich auch Mangas und Animes.
Aber gerade das ist ein Aspekt bei dem wir uns gesellschaftlich aktuell eher in die entgegengesetzte Richtung entwickeln, mit einer stärkeren Kriminalisierung von sexuellen Darstellungen Minderjähriger oder auch Volljährigen die wie Minderjährige aussehen und einer größeren gesellschaftlichen Ächtung.
Und die USA ist da nochmal krasser drauf, wo einvernehmliche Akte zwischen Minderjährigen schon als Vergehen bis Straftat gewertet werden können.
Sprich: Die Aspekte die geändert wurden sind in vielen westlichen Ländern problematisch bzw. theoretisch sogar strafbar und es war möglich diese Aspekte ohne großen Aufwand und ernsthafte Änderungen am Spiele (vergleiche Casablanca) umzusetzen.
Die Alternative wäre es das Spiel hier gar nicht zu releasen oder einen enormen Aufschrei zu provozieren - und zwar nicht nur das Zensur-Geschrei von Nerds, sondern die besorgten Eltern, die von "Kiddiepornspielen" sprechen werden...