xexex schrieb:
Ich lasse mich gerne eines besseres Belehren, aber die Technik unterscheidet sich wesentlich von dem was in Rechenzentren verbaut wird und die Kosten sowieso.
Die Technik vielleicht, aber auch die Faser? Das klingt für mich alles nach normaler SMF.
Die Technik hinter der in Deutschland verbauten Glasfasern ist GPON.
Ganz Deutschland oder ganzes Telekom-Netz?
Ich hab bei ner Veranstaltung der Deutschen Glasfaser hier nachgefragt, da wurde mir gesagt die legen vom Haushalt 1:1 zum Patchraum mit dem aktiven Equipment.
Der Standard ist nicht neu, wenn man jedoch an die früheren Versuche mit OPAL zurück denkt, lohnt es sich manchmal durchaus auch mal zu warten.
Und wo lag das Problem bei Opal?
Richtig, es wurde nicht Ende zu Ende Faser verlegt, sondern die letzten Meter über Kupfer (klingt irgendwie wie heute). Und Deshalb funktionierte DSL nicht.
In 10 Jahren sind vermutlich die meisten OPAL-Haushalte glücklich weil man die Faser jetzt doch nutzen kann, z.B. weil die DTAG an den ehemaligen Converterstellen jetzt Kisten hinbaut, die VDSL oder später mal g.fast können.
Hayda Ministral schrieb:
Und für wie wahrscheinlich hältst Du es dass wir, sagen wir mal am 30.7.2025, plötzlich und über Nacht feststellen dass 40 Mio Anschlüsse nicht mehr der Datenrate auskommen die bis zum 29.7.2025 noch ausreichend war?
Es wird nicht über Nacht passieren, nicht über eine Woche und auch nicht über einen Monat.
Es reicht ja auch, dass es über 2, 3 oder 5 Jahre passiert, auch das wäre deutlich weniger Zeit als man für den dann notwendigen Ausbau brauchen wird.
Ich halte das für puren FUAD. Was passieren wird ist das gleiche wie das was wir seit Einführung DSL erleben. Dort wo heute bereits eine "vernünftige" Bitrate vorhanden ist wird diese im Lauf der Zeit immer mehr als "zu langsam" empfunden. Gleichzetig, aber nicht unbedingt direkt gekoppelt, wird die Bereitschaft steigen für ein "Mehr" an Bitrate auch mehr Geld auszugeben.
Bis dahin korrekt.
Dieses Mehr wird zu einem Ausbau führen und die Schwelle für dieses Mehr wird gleichzeitig niedriger liegen als heute, weil die Glasfaser eben schon bis an der Straßenecke liegt.
Der Unterschied heute zu 2025: Heute ist die Anzahl der Haushalte die nicht einmal Glasfaser bis an der Straßenecke haben noch viel zu hoch. Diese Lücke wird reduziert werden.
Das hier sehe ich anders.
Je höher die Bandbreiten werden, desto geringer wird auch der Anteil der Haushalte, die wirklich bereit sind mehr zu zahlen.
Das sieht man hier in der Ecke wunderbar. Die Deutsche Glasfaser hat hier alles ausgebaut wo sich 40% der Haushalte verpflichtet haben für 2 Jahre zu unterschreiben.
Resultat:
Dörfer ganz ohne DSL oder irgendwas bis 2MBit (also quais von der Außenwelt abgeschnitten) haben teilweise 70% erreicht (obwohl da Unmengen an Rentnern leben).
Dörfer mit 6MBit haben nur teilweise und knapp die 40% geschafft.
Hier in meinem Wohngebiet (Neubau, fast alles junge Familien) hat die DTAG kurz vor der Unterschriftensammlung den VDSL-Ausbau angekündigt, vorher gabs 16MBit. Wir sind gerade mal auf was Region 20% gekommen.
In 10 oder 20 Jahren wird sich die fehlende Weitsicht der Bewohner hier vermutlich rächen.
Niemand wird hier auf absehbare Zeit noch Faser verlegen weil der Leidendruck lange Zeit nicht hoch genug sein wird.
Sowas wird dann auf Dauer zum strukturellen Nachteil.
Am Ende des Tages werden die Kosten für den Ausbau in 2 Stufen höher liegen als direkt alles auszubauen.
Es wird nicht günstiger nur weil sich die Kosten auf mehrer Zeitpunkte verteilen, egal wie man sich das schönrechnet.
Resistenz gegen Zug-, Druck- und Biegebelastung. Robustheit des Coating, Robustheit des Mantels. Beständigkeit gegen Feuchtigkeit, Dispersion, Breite und Güte des optischen Fensters, Reinheit der Faser,....
Dazu hätte ich gerne einen Link, das klingt nämlich eher wie ne Auflistung aller Glasfaser-Attribute, die du finden konntest.
Unabhängig davon, dass die meisten Punkte für den Einsatzzweck als Faser für die letzten 2 km eh uninteressant sind, egal ob 1, 10 oder 100GBit.
Diese Parameter haben sich seit 2000 massiv verbessert (gegenüber 199x sind es wirklich Welten). Sind natürlich für 1 oder 2,5 Gbit Links schon damals mehr als Ausreichend gewesen, gewinnen aber nun an Bedeutung wenn es in Richtung 10 Gbit und mehr geht.
Interessant. Wenn du heute ne Dark Fibre über längere Distanzen anmietest, bekommst du nämlich sehr oft Fasern aus dem Jahrtausendwechsel (also in den Jahren vor dem Platzen der dotcom-Blase), da wurde nämlich die Masse der Fasern verlegt.
Habe da noch von keinen Problemen gehört. Und mittleweile ist 10GBit pro Kanal ja schon der Einstieg, 100Gbit auf einem Kanal gibts auch schon für ein paar Tausend Euro.
Zu deinen Schlipsträgern:
Der LWL-Ausbau scheitert nicht an ein paar Cent mal x Millionen Anschlüssen oder den Splicekosten, sondern an den mehreren Hundert bis Tausend Euro Tiefbaukosten pro Haushalt, die bei DSL und co nicht anfallen.
Da sitzt keiner und rechnet, dass man 2 Euro pro Anschluss spart wenn man erst in 10 Jahren ausbaut.
Da sitzt einer und rechnet, dass sich ein Ausbau auf LWL erst nach xx Jahren lohnt und was das an Marketing kostet die Leute davon überzeugen kann, dass LWL unnötig ist.
Operativ dürfte LWL nachher nämlich deutlich besser darstehen. Da werden nämlich all die Kunden nicht anrufen, die aktuell ne Kupferleitung am Limit haben, die Ihre gebuchte Bandbreite nicht erreichen, die Probleme mit Übersprechen oder Einflüsse von anderen Medien (z.B. g.fast oder DLAN) haben.