Cr[0]miX hat schnell etwas zusammengegoogelt und dabei völlig das Thema verfehlt. HisN hat hingegen schon einen guten Ansatz, denn die Frage war nicht, was Schulden sind und warum Deutschland diese hat. Auch war das Thema nicht, wie oft das Wort "Schulden" in Google vorkommt. Die Frage war viel mehr, bei
wem Deutschland verschuldet ist, also
wer die Gläubiger sind.
Erstaunlich ist schon, dass laut der Links von HisN nur vage Angaben über die Gläubiger vorhanden sind. Das bestätigt auch diese
Quelle. Von Seriösität des Finanzsystems zeugt dies nicht gerade und hinsichtlich der Bankenaufsicht (auch der neuen EU-Aufsicht) frage ich mich, wie diese staatlich vernünftig durchgeführt werden kann, wenn die zu überwachenden Banken gleichzeitig Gläubiger der Staaten sind.
Hier noch ein Erklärungsversuch:
Also leiht sich der Staat über seine junge Tochter mit dem liebevollen Namen Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH Geld von Leuten, die noch welches haben. Das geht folgendermaßen vonstatten: Die Finanzagentur bietet Bundesanleihen, Bundesobligationen und weitere Produkte mit selbigem Vornamen – allesamt Staatsanleihen – über den älteren Bruder Bundesbank auf den öffentlichen Finanzmärkten an. Da haben sich bislang immer Unternehmen der Finanzbranche und Privatpersonen gefunden, diese zu erwerben und als Gläubiger von festgelegten Renditen zu profitieren, die da kommen mögen.
Vollständigen Artikel auf Suite101.de lesen: Die Gläubiger der Bundesrepublik Deutschland: Wem schuldet Deutschland die Milliarden an Staatsschulden? | Suite101.de
http://suite101.de/article/die-glaeubiger-der-bundesrepublik-deutschland-a64691#ixzz2H6QaOD1p
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Und hier noch die Vermutung, dass die Schweizer Staatsbank SNB der größte Einzelgläubiger Deutschlands sein könnte:
Der Bund hat insgesamt rund 1,1 Billionen Euro Schulden in Bundeswertpapieren. Wer die Papiere hält, ist nicht genau bekannt. Neue Informationen deuten darauf hin, dass die Schweizerische Nationalbank mit rund 100 Milliarden der größte Einzelgläubiger des deutschen Staatswesens sein könnte.
Quelle:
http://www.faz.net/aktuell/wirtscha...-groesster-deutscher-glaeubiger-11824307.html
Und hier wurde die interessante Ausgangsfrage ebenfalls diskutiert:
http://www.wer-weiss-was.de/theme84/article3992629.html
Und was die Frage nach der Staatspleite angeht, so ist das ein komplexes Thema. Nach meinem jetzigen Verständnis gibt es drei Gründe, warum Deutschland nicht pleite ist. Erstens werden die Schulden in Euro gemacht, zweitens soll die Verschuldung über Staatsanleihen einer Staatspleite entgegenwirken. Und drittens ist Deutschland nicht nur Schuldner, sondern auch Gläubiger.
Zudem hängt eine Pleite, wie im individuellen Bereich, immer von Faktoren wie Zinsen, Haftungsrisiken, Wachstums- und Umsatzchancen u.v.m. zusammen. Die Menge des Geldes oder selbst die Staatsverschuldungsrate reicht daher offensichtlich nicht, um die Zahlungsfähigkeit eines Staates zu beurteilen. Mehr dazu hier:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...l-schulden-ein-land-machen-darf-a-846566.html
Dennoch schließen "Finanzexperten" nicht aus, dass Deutschland bei einem längeren Andauern der Eurokrise durchaus pleite gehen kann:
http://www.welt.de/wirtschaft/artic...ntur-haelt-deutsche-Pleite-fuer-moeglich.html
http://www.faz.net/aktuell/wirtscha...denkrise-wann-kippt-deutschland-11835599.html
Schon heute ist die Bonität Deutschlands schlechter als noch zu DM-Zeiten.