Ich versuche mal einen kurzen Überblick ohne besonderens Augenmerk auf Tiefgang zu schaffen
Zunächst einmal ist die Frage: was willst man? Wirklich einfach nur verkloppen und einen Switch?
Wäre durchaus eine Möglichkeit. ICH würde sie nicht wählen, aus verschiedenen Gründen:
- während die Sammlung im Wert eher steigt ist die Switch ein Geldgrab
- digital bezogene Spiele gehören dir nicht und sind irgendwann weg
(und das gilt für die Mehrzahl der Retrogames)
- keines der Games läuft nativ, alles ist Emulation. Mal besser, mal schlechter.
- wenn eh schon Emu, dann gibt es sowohl bessere (Systeme von Analogue), billigere (RetroPie) oder bessere und billigere (jeder Emu auf dem PC, der z.T. Lagmäßig deutlich im Vorteil ist).
- grade Nintendo ist bekannt laufend alten Wein in neuen Schläuchen zu verkaufen
- auch ist Nintendo bekannt die Retroszene mit allen mitteln zu bekämpfen.
Grund:Siehe den Punkt vor diesem.
Summa Summarum verbrennst du bei der Option einen Haufen Geld für die Möglichkeit eine Weile ein paar der grade noch für immer besessenen Games als Emu zu spielen. Bis Nintendo den Hahn abdreht und du für das gleiche Game nochmal blechst
Daher fokussiere ich mich mal auf die Option behalten. Was also nun?
Schauen wir uns mal die Konsolen an, was geben die denn im Serienzustand so maximal aus:
- NES: Natives S-Video (Chrominanz+Luminanz)
- N64: Natives S-Video (Chrominanz+Luminanz)
- SNES: Natives RGB
- GameCube: Natives RGB
- DreamCast: Natives RGB
Da heutige Fernseher, auch wenn sie noch entsprechende Eingänge haben, diese mit extrem schlechter Qualität und auch noch extrem laggy darstellen, sollte auf einen externen Wandler nach HDMI gesetzt werden. Der Framemeister war da mal eine gute Möglichkeit, allerdings ist er viel zu teuer, nicht mehr gebaut und auch selbst, da Framebuffer-basiert, Lag-erzeugend.
Die RetroTINK Serie hat einige nette kleine und schnelle Wandler (allesamt Zeilenbasiert und daher ohne jeden Lag), ist allerdings als US-Hersteller mehr auf Komponenteneingänge getrimmt. Der RetroTink 2x Scart würde an SNES, Cube und DC kaufen, kann aber keine S-Video oder FBAS Signale verarbeiten.
Und der RetroTINK 5x(pro) könnte das zwar, kostet aber auch knapp 300 Euro. Also eher nicht.
Eine valide Option wäre der Open Source Scan Converter (OSSC). Ebenfalls zeilenbasiert und damit ohne Lag, und mit extrem breiter Kompatibilität in Sachen EingangsSignale. Da open source wird er auch von einigen Chinabuden angeboten, bei Amazon zb der Kaico Edition OSSC für ca 175. Benutze ich selber und kann meine vollste Zufriedenheit vermelden. Damit und mit den originalen Anschlusskabeln verwandelt sich jeder HDMI-fähige Fernseher oder Monitor in ein mit all deinen Geräten kompatibles System.
Alternativ gibt es auch Kabellösungen, wo ein Wandler im Kabel zwischen Konsole und Fernseher die Wandlung vornimmt. Bei so vielen Konsolen kann das aber in der Summe auch wieder teurer werden als ein OSSC.
Eine weitere, sehr retro-esque Möglichkeit wären natürlich Röhrengeräte. Neben Fernsehern, die man meist hinterhergeworfen bekommt (naja auch das wandelt sich langsam) sind auch Profi-Videomonitore aus dem Medizin- oder Studiobereich da mehr als beliebt. Und je nach Modell leider auch extrem teuer. >1000 Euro sind da man manchen Modellen keine Seltenheit. Gute 14 Zöller liegen da im Bereich von 100-300 Euro.
Alternativ kann man auch Monitore der C64 oder Amiga-Ära nutzen. Beispielsweise einen Commodore 1084. Da sollten so zwischen 80 und 200 Euro fällig werden, je nach Zustand. Insgesamt aber nur wert, wenn man wirklich Spaß am Retrozocken hat. Da eben auch durchaus Wartungs- und Geldintensiv. Fängt man aber einmal an vermehren sich CRT wie Karnickel. Momentan habe ich 9 CRT
Last but not least gibt es eine weitere, nicht gerade preiswerte, aber hochqualitative Möglichkeit, alte Konsolen an einen HDMI-Fernseher zu bringen: direkte Mods, die das Signal digital an den entsprechenden Chips der Konsolen abgreifen und direkt nach HDMI wandeln. Für die DC gibt es beispielsweise das DCDitital Mod für ca 130,-. Nachteil sind dabei eben die hohen Kosten plus der teils sehr komlexe Einbau. Oft müssen dafür feinste SMD-Flexkabel an bestehende Chips gelötet werden, das ist absolut nichts, was ein Einfänger machen sollte. Das Ergebniss ist dann aber top, lagfreier, wandlungsverlustfreier HDMI-Out, ohne die analogen Ausgänge zu verlieren.
Am besten mal in entsprechenden Seiten oder Foren informieren:
https://www.retrorgb.com/
https://circuit-board.de/forum/