Bericht Bericht: Was ist ACTA?

Fetter Fettsack schrieb:
Der Beginn eines Artikels bedarf einer griffigen Einleitung. Wie du bei der Lektüre feststellen kannst, kann man diese Aussage wohl kaum als Sinnbild für den ganzen Artikelinhalt sehen. Insofern wird hier nichts ins Lächerliche gezogen. Wenn du das anders siehtst, sei dir das unbenommen.

Ja dort wo es angebracht ist. Würdest du bei dem Bericht über eine Massenpanik im Fußballstadion als Einleitung schreiben "Sport ist Mord"?
Wohl eher nicht. Gut der Vergleich hinkt etwas, aber trifft den Sinn.
Das mir meine Meinung unbenommen ist, ist mir durchaus bewusst. Aber Danke für den Hinweis ;)




Fetter Fettsack schrieb:
Bitte vergleiche, wo diese "Freiheit ist in Gefahr"-Formulierung steht und wo jene Formulierung steht, um die es eigentlich ging. Dann kannst du sehen, dass das eine der Einleitung geschuldet war, das ander sich aber sehr wohl nüchtern und sachlich mit dem Thema auseinandersetzt. Willst du ernsthaft die Seriösität des Artikels an einer Formulierung in der Einleitung festmachen?

Ob etwas Seriös ist oder nicht liegt natürlich am Gesamtbild eines Artikels!

Das ist als wenn du mich fragen würdest ob ich die Seriosität deiner Bibelauflage in Frage stellen will, nur weil du ein Pornobild auf den Einband gedruckt hast :D


Fetter Fettsack schrieb:
Wo du mir ausweichst? Zuerst sagst du, dass der Artikel nicht deutlich genug herausstelle, welchen Geistes Kind die Rechteverwerter sind. Ich liefere dir den Gegenbeweis, du ignorierst diesen schlicht und postest ein zusammenhangloses Zitat aus der Mitte der Einleitung (wo die Sachlichkeit wohl unbestreitbar schon eingekehrt ist). Ich frage dich daraufhin, was das wiederum soll und du fragst mich, wo du mir ausweichst? Ich komme mir da schon ein wenig gefrotzelt vor.

Da haben wir wohl aneinander vorbei geredet.
Das ihr das nicht deutlich genug herausgestellt habt, dieser Meinung bin ich allerdings immer noch.
Aber da ich genau wie du zu Faul bin, nach Belegen zu suchen... die es offensichtlich gibt, begründe ich das mit meinen persönlichen empfinden.^^



Andy schrieb:
So, auch nochmal mein Senf dazu.
"Die Freiheit ist in Gefahr!" ist 'ne kleine Provokation zum Einstieg, genauso wie der erste Absatz die Pro- und Contra-Positionen bissl überspitzt darstellen soll. Ziel ist da vor allem, erstmal Interesse am Artikel zu wecken, weiter nichts.

Na ja dazu hab ich oben schon was geschrieben. Allerdings ist dir sicher bewusst das man mit der Einleitung einen Bericht auch in eine bestimmte Richtung lenken kann.

Andy schrieb:
Von "Hysterie" sprechen wir im Abschnitt Juristische Bewertung, in dem wir die Ansichten und Debatten unter Juristen bissl zusammenfassen und erklären wollen. Und bei allem was ich aus der Juristenecke gelesen habe, war der Grundtenor nun mal, dass die ACTA zwar fast alle kritisch bewerten, die Proteste aber auch als hysterisch empfinden. Beispielsweise das Video von Anonymous, das mit dem Kochbuch-Beispiel (oder was auch immer) hart an die Grenze von Information zu Panikmache geht. Die Meinung muss man nicht teilen, aber da gings wie gesagt auch nicht um unsere Meinung, sondern die von Juristen.

Wie Jelais99 schon schreibt, konkrete Vorhaben lassen sich aus Acta praktisch gar nicht ableiten, deswegen ist aus juristischer Perspektive "Hysterie" für den Wirbel angemessen. Aus politischer Sicht fließt dann aber noch die Vorgeschichte, diese seltsamen und geheimen Verhandlungsprotokolle, die bekannten Interessen der involvierten Lobbyverbände, usw mit ein. Berücksichtigt man das, sind die Proteste dann nicht mehr "hysterisch", sondern eher erstaunlich, weil die erstmals so umfassend ausfallen.

Würde man Hysterisch durch Hip ersetzen dann würde es passen. Klar war es plötzlich "In" gegen ACTA zu sein. Und ich war auch ziemlich erstaunt als ich mich Leute darauf angesprochen haben und meinten, ob ich das kenne.
Aber wie gesagt ich finde es gut das sich die Menschen für ihre Rechte einsetzen und das sollte man nicht klein reden, sondern anerkennen und unterstützen.



Andy schrieb:
Meiner Ansicht nach will man jetzt noch "retten was zu retten" ist, um mit dem aktuellen ACTA wenigstens die Fuß in die Tür zu bekommen und sich dann langsam voran zu arbeiten. Sprich, mit Acta zementiert man die aktuelle Lage und gibt die Richtung für die kommenden Jahre vor, also eine verschärfte Durchsetzung des derzeitigen Urheberrechts. Aber: Meine Meinung, "juristisch" lässt sich das nicht begründen, sondern eher mit Äußerungen von Lobbygruppen wie der GVU (längeres Interview mit einem von denen findet sich im Artikel unter Beurteilung).

Das sehe ich genau so.


@Fieser Fetter Fettsack @Andy


Abschließend möchte ich dann doch noch sagen, das wenn wir auch in der Bewertung des Artikels unterschiedliche Meinungen haben.
Die Diskussion hier im Forum doch erstaunlich ;) Fair und Sachlich abgelaufen ist... was schon wieder einiges gerade rückt.
 
@Fetter Fettsack
Die Fußnoten hatte ich zwar gesehen. Dachte aber zunächst die eine oder andere würde fehlen. Ich habe aber gesehen das dies nicht der Fall ist und mich beim Vergleich nur im Artikel versehen habe.
 
Hört sich für mich nach:
"Wir warten bis es keinen mehr interessiert / eine andere Sau durchs Dorf getrieben wird und machen dann weitern" :rolleyes:
 
Im Endeffekt hängt sich alles an den beiden Punkten "Providerhaftung" und "erzwungene Infoweitergabe von Internetprovidern an Rechteinhabern". Sobald diese beiden Punkte gestrichen bzw. entkräftet sind, würde ACTA wahrscheinlich vom Großteil der Gegner akzeptiert werden.

In alter (sprich analogen Form) würde das so aussehen:
Wenn ein Mann einer Frau einen Brief per Post senden würde, wird Absender und Empfänger notiert, der Brief bzw. das Paket wird geöffnet und durchsucht. Der Inhalt wird aufgezeichnet - Text kopiert, um im Falle einer Anforderung durch irgendeinen Rechteverwerter prüfen zu können, ob der Liebesbrief Passagen von geistigem Eigentum anderer enthält und der Absender dafür zur Verantwortung gezogen werden kann bzw. abgestraft / abgemahnt / verurteilt werden kann, dass er seiner Lieben einen Brief geschickt hat und vorher den Dichter nicht gefragt hat, ob er seine Verse/Phrasen verwenden darf ....

Bzgl. Generica könnten man natürlich auch solch eine schöne Geschichte schreiben ....
 
Danke Leute. Guter Artikel.
Und trotzdem: Auch hier wird mal wieder das Urheberrecht und das "Nutzungsrecht" in einen Topf geworfen.
Siehe hier. Der Urheber kann auch der Nutzer sein. Muss jedoch nicht. Das kann auch dritten eingeräumt werden.

Und wenn man sich dann ansieht, was so diverse Nutzer unter "angemessener Vergütung" verstehen, wie z.B. hier nachzulesen*, dann versteht man recht schnell, warum ACTA so ein ekelhaftes Gift ist.

Hier geht es NICHT um die Urheber oder deren Rechte. Das ist vollkommener Blödsinn!
Oder hat in dieser Debatte schon mal ein paar echte Urheber gehört?
Ich kenne keine, Links willkommen.

Es geht einzig und allein um die Möglichkeit das monopolistische Geschäftsprinzip der Verwerter zu verteidigen und trotz neuer Möglichkeiten in die Zukunft zu retten.

Und gegen diese Bande von verlogenen Hurensöhnen lohnt sich der Kampf! Zur Not bis auf's Blut und vor den Kadi. Diese Bastarde darf man nicht einfach durchkommen lassen.
Für überkommene Geschäftsprinzipien werde ich meine Freiheiten - und NEIN ich meine nicht kopieren etc. - nicht einschränken lassen. Wie die Geschichte lehrt, wird einmal vorhandene Technologie auch angewendet. Und zwar auch und ausdrücklich nicht nur so wie es auf irgendeinem Blatt papier geschrieben steht.

Beispiele? Hier (kleine Sammlung) und hier (man beachte vor allem den letzten Absatz).

Es ist der Treppenwitz der Geschichte, dass ausgerechnet die Politiker die ja für "freie" Märkte und kundengesteuerte Angebote eintreten, hier allen ernstes von den armen geschundenen "Urhebern" fabulieren.
Das beste ist: Sie haben ja recht, wenn auch anders: Bedauerlicherweise werden eben diese genau von jener Industrie geschädigt, welche sich so vehement für ihr Monopol einsetzt und deren Losungen unsere gewählten Nixversteher so vollendet nachkrähen. Sie werden halt' nicht für's Hirn einschalten bezahlt.

* Das ist jetzt nur für Journalisten, soll ja keiner glauben bei Designern, Künstlern oder anderen Urhebern sehe das anders aus!
Ich war auch mal Urheber, und was man als "Vertrag" angeboten bekommt, oder besser angeboten bekam, verstiess schon damals gegen die guten Sitten. Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass es schlimmer geworden ist.
 
Zuletzt bearbeitet: (Details)
Man versucht gerade in den USA SOPA und PIPA neu anzuleiern, diesmal mit dem ultimativen Totschlagargument Kinderpornographie.

Quelle:
http://winfuture.de/news,68234.html


Ich finde den Beitrag den die Redaktion hier erarbeitet hat ein beeindruckendes Stück journalistischer Arbeit. Sehr gut gemacht weiter so.
 
Und trotzdem: Auch hier wird mal wieder das Urheberrecht und das "Nutzungsrecht" in einen Topf geworfen.
Siehe hier. Der Urheber kann auch der Nutzer sein. Muss jedoch nicht. Das kann auch dritten eingeräumt werden.

Und wenn man sich dann ansieht, was so diverse Nutzer unter "angemessener Vergütung" verstehen, wie z.B. hier nachzulesen*, dann versteht man recht schnell, warum ACTA so ein ekelhaftes Gift ist.

Wieso kann der Nutzer ein Benutzungsentgelt verlangen? Ist das nicht eher Sache des Urhebers? Dass der Urheber nicht mit dem Nutzer zusammenfallen muss, stimmt, aber über das Nutzungsrecht kann, soweit mir das mein Kenntnisstand zu beurteilen erlaubt, nur der Urheber bestimmen. An welcher Stelle des Artikels wurde denn dies unklar oder falsch dargestellt?
 
Fetter Fettsack schrieb:
Wieso kann der Nutzer ein Benutzungsentgelt verlangen? Ist das nicht eher Sache des Urhebers? Dass der Urheber nicht mit dem Nutzer zusammenfallen muss, stimmt, aber über das Nutzungsrecht kann, soweit mir das mein Kenntnisstand zu beurteilen erlaubt, nur der Urheber bestimmen. An welcher Stelle des Artikels wurde denn dies unklar oder falsch dargestellt?

OK, klärung: Ich meinte nicht den Endnutzer, sondern denjenigen der das Nutzungsrecht hat.
(Also den "Nutzer" des Nutzungsrechtes. Sry. Ich drücke mich manchmal unklar aus.)
Dieser kann für weitere zur Verfügung stellen Entgelt verlangen.

Die Stelle muss ich nochmal raussuchen. Folgt.
...
Edit: Ich meinte diese hier: " ... Prinzipiell ist es ein gerechtfertigtes Bedürfnis von Rechteinhabern, ihr Eigentum auch zu schützen – genauso, wie auch ein normaler Bürger erwartet, dass sein Eigentum in Form von Automobilen, Grundstücken und sonstigen Gütern respektiert wird. ..."

Die habe ich so gelesen, als gehöre das Geschaffene den Rechteinhabern. Was ja falsch wäre.
Man kann es auch "richtig" lesen, so wie von euch/Dir gemeint.
hm, mea culpa.
 
Zuletzt bearbeitet: (folgen)
@Unru
In welcher Weise behindert ACTA denn die Urheber daran, sich selbst zu vermarkten? Das Recht haben sie bisher auch und können es auch mit ACTA in Anspruch nehmen. Kein Musiker wird dazu gezwungen ein Vertrag mit einem Label einzugehen. Daher schwächt ACTA nicht die Rechte der Urheber.

@hase53
Die Störhaftung wird doch überhaupt für Provider wie die Telekom überhaupt nicht explizit gefordert. Im Text wird überhaupt nicht von Providern gesprochen sondern von internetdienstanbietern. Darunter fallen nicht nur Provider sondern auch alle anderen Anbieter. Aber wie gesagt explizit wurde es nicht gefordert. Dies wäre nach dem von mir verlinkten Urteil auch nicht möglich, die Störhaftung soweit auszulegen. Betroffen könnten höchstens Unternehmen wie Megaupload sein, die trotz Hinweisen und Mahnungen nicht entsprechend reagiert haben. Aber das ist bereits jetzt möglich. Eine Ausweitung halte ich für unwahrscheinlich.

@Savage
Nicht das Du mich falsch verstehst. Ich sage nichts gegen die Proteste ansich. die sind in gewisser weise durchaus gerechtfertigt. Allerdings finde ich es sehr bedenklich, dass viele scheinbar gerade mal das Video von Anon und vielleicht noch den Artikel auf wikipedia gelesen haben. Und gerade diese werfen allen anderen vor völlig uninformiert manipulierbar zu sein. Und gerade diese plappern völlig unreflektiert die Parolen anderer nach. Das trifft nicht auf alle zu, aber schon auf eine nicht unerhebliche anzahl an usern. Und gerade diese legen oft auch eine bisweilen hysterische und verbal aggressive Verhaltensweise an den Tag.
 
Jelais99 schrieb:
@Unru
In welcher Weise behindert ACTA denn die Urheber daran, sich selbst zu vermarkten? Das Recht haben sie bisher auch und können es auch mit ACTA in Anspruch nehmen. Kein Musiker wird dazu gezwungen ein Vertrag mit einem Label einzugehen. Daher schwächt ACTA nicht die Rechte der Urheber.

Ja und? Das ist ja auch richtig. Behaupte ich das Gegenteil? Falls ja, wo?
Ich BEHAUPTE, dass ACTA der Rechteverwertungsindustrie nutzt, weil diese ihre "überkommenen" Geschäftsmodelle retten will.

Denn, wie kam ein Kreativer denn vor dem Internet zu Bekanntheit, Ruhm Ehre und wenn's gut lief auch Geld? Korrekt, dadurch, dass er die Nutzungsrechte an die Verwerter verkaufte, bzw. diesen gewisse Weiterverwertungsrechte einräumte.

Das ist ja das brandgefährliche an dieser Debatte. Und das Scheinheilige. Ich bin sehr wohl dafür, dass Kreative ihren Lohn bekommen. Nur, und das ist der Knackpunkt, die Dienste der Verwerter brauchen sie hierfür nicht mehr. Zumindest nicht in der alt bekannten Form.
Diese sind obsolet. Dagegen wehren sich jetzt die Dinosaurier. Die Felle schwimmen davon.

Und bzgl. Rechteverwerter sage ich nur: Knebelverträge.
 
Aber das ist die Entscheidung der Kreativen ob und zu welchen Bedingungen sie diese Dienste in Anspruch nehmen wollen oder nicht. Und diese Entscheidungsfreiheit bleibt auch weiterhin uneingeschränkt bestehen.

Daher ist dies auch nicht Gegenstand der Diskussion.
 
Auf Twitter lese ich gerade, Wulff wurde medial fertig gemacht, weil er den ACTA-Antrag nicht unterschreiben wollte. Der andere lächerliche, private Kram, war nur vorgeschobene Show.

Gauck wurde nur als Kandidat nominiert, weil er für ACTA ist.
 
Jelais99 schrieb:
@Unru

@Savage
Allerdings finde ich es sehr bedenklich, dass viele scheinbar gerade mal das Video von Anon und vielleicht noch den Artikel auf wikipedia gelesen haben. Und gerade diese werfen allen anderen vor völlig uninformiert manipulierbar zu sein. Und gerade diese plappern völlig unreflektiert die Parolen anderer nach. Das trifft nicht auf alle zu, aber schon auf eine nicht unerhebliche anzahl an usern. Und gerade diese legen oft auch eine bisweilen hysterische und verbal aggressive Verhaltensweise an den Tag.

Wundert dich das? ACTA sollte möglichst unbemerkt von der Bevölkerung durchgezogen werden. Woher sollten die Menschen ihre Informationen bekommen wenn das ganze Thema von den Medien totgeschwiegen wird und das, weil sie selbst zu den Befürwortern von ACTA gehören. ( link von Beehaa spricht da Bände)

Das es manchen Menschen sauer auf stößt wenn sie für Dumm verkauft werden sollen, kann ich ein Stück weit verstehen.

Und viel bedenklicher ist doch wohl das selbst die Politiker welche über ACTA abstimmen nicht ausreichend Informiert sind ;)
 
@Savage.

Der Post von Bob-Personal ist genau das, was ich beschrieben habe. Viele sind völlig uninformiert. Wulf hätte natürlich ACTA nicht unterschrieben. Der Bundespräsident unterzeichnet ein Gesetz. ACTA ist aber ein Handeslsabkommen und keine Gesetzesvorlage. Er hätte überhaupt keine Legitimation gehabt dieses Abkommen zu unterzeichnen.

Und das, was auf diversen Seiten zurzeit Gauck zu Last gelegt wird, ist letztendlich wirklich eine mediale Hetze indem man Zitate völlig aus dem Zusammenhang reißt.
http://www.bvb-forum.de/index.php?id=387141
http://www.weeyoo.de/neuer-bundespr...sdatenspeicherung-nein-zu-kapitalismuskritik/

Das kritisiert sogar Herr Lobo: er Umgang mit Joachim Gauck zeigt: Auch im Netz will richtiges Zitieren gelernt sein. Schnell wurde aus dem Liebling ein Hassobjekt gemacht, basierend großteils auf verzerrten Zitaten. Das verstümmelte Zitat, eine Erfindung der Massenmedien, wird in den sozialen Medien schlecht nachgeahmt.
Quelle: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,816601,00.html

Und was passiert hier? Der erste kommt und konstruiert einen Zusammenhang zu Acta.

Und ähnliches passierte auch bei dem Thema Acta. Das Thema wurde fast nur noch emotional Betrachtet, weil, viele, auch hier im Forum, nicht bereit waren sich wirklich damit auseinander zusetzen. Kritik ist zwar angebracht, aber die Argumentation war zum Teil schon sehr haarsträubend. Die Wahrnehmung was ACTA ist, ging schon über die Realität weit hinaus. Das ist auch nichts verwerfliches, aber anderen Uninformiertheit vorzuwerfen, gleichzeitig aber selbst vielleicht nur das Video von Anon oder einige reißerische Artikel auf Heise oder golem zu kennen, kann kaum als ausreichend informiert bezeichnet werden.
Letztendlich sind viele die hier meinen sich nicht manipulieren zu lassen, eben genau das.

Denn das aktuelle Beispiel von Gauck zeigt, wie gut man allein mit dem einfachen Mittel Zitate in sinnentstellender Weise zu verwenden, Stimmung machen kann. Scheinbar gibt es für viele nur ein "Entweder Oder" und nicht ein komplexeres "sowohl als auch".
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Scheinbar gibt es für viele nur ein "Entweder Oder" und nicht ein komplexeres "sowohl als auch".

Leider. Vielleicht, weil man so subjektiv gesehen schlicht einfacher durchs Leben kommt. Man "weiß", was gut ist, was böse ist, man muss sich keine Abgrenzungsfragen stellen, der Farbton Grau und all seine Schattierungen werden schlicht ausgeblendet. Das ist zwar bequem, aber auch sehr gefährlich, für einen selber und auch für die Gesellschaft.
 
Jelais99 schrieb:
@Savage.

Der Post von Bob-Personal ist genau das, was ich beschrieben habe. Viele sind völlig uninformiert.

Darüber wunderst du dich? Frag doch mal vor einer Bundestagswahl wer das Wahlprogramm der Partei gelesen hat die er wählt.
Ich hab das bei der letzten, in meinen Bekanntenkreis und bei Arbeitskollegen gemacht.
Weist du wie viele.... keiner.
Die Menschen wollen keine Informationen sie wollen Parolen. Und das gilt Partei und Ideologie übergreifend.

Das ändert allerdings nichts daran das ACTA grundsätzlich abzulehnen ist.

Vielleicht liegt der momentane große Zuspruch zur Anti-Acta Bewegung auch darin begründet das die Menschen durch eigene Erfahrungen sensibel auf das Thema reagieren.

- das gekaufte Spiel welches man nicht weiter verkaufen darf/kann
- die bezahlte Abmahnung, weil man dummerweise in der Ebay-Auktion damit geworben hat das Künstler XY eine Jacke der gleichen Marke trägt.
-die Frage ob man nicht besser auf einen Computer für den rebellischen Nachwuchs verzichtet, weil Daddy sonst evt. in den Knast muss (ich liebe diese Werbung)
-ein Artikel in der Lieblingszeitung http://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/urheberrecht/pumuckl-verklagt-tennisclub-auf-250000-euro-22742682.bild.html
-etc etc

Fetter Fettsack schrieb:
Leider. Vielleicht, weil man so subjektiv gesehen schlicht einfacher durchs Leben kommt. Man "weiß", was gut ist, was böse ist, man muss sich keine Abgrenzungsfragen stellen, der Farbton Grau und all seine Schattierungen werden schlicht ausgeblendet. Das ist zwar bequem, aber auch sehr gefährlich, für einen selber und auch für die Gesellschaft.

Wie sieht deiner Meinung nach die Farbe grau bei dem Thema ACTA aus?
 
Jelais99 schrieb:
Aber das ist die Entscheidung der Kreativen ob und zu welchen Bedingungen sie diese Dienste in Anspruch nehmen wollen oder nicht. Und diese Entscheidungsfreiheit bleibt auch weiterhin uneingeschränkt bestehen.

Daher ist dies auch nicht Gegenstand der Diskussion.

Ja, das weiß ich. Hatte ich ja auch in meinem ersten Beitrag geschrieben?
Du hattest sie ins Spiel gebracht. Wozu denn eigentlich?

Und, mit Verlaub, der erste Satz ist reinstes neoliberales gewäsch. Ein klassischer Null-Satz der Politik der den gewünschten theoretischen Rahmen absteckt und mit der Realität nichts zu tun hat.
In dieser dürfen sich Künstler aussuchen ob sie lieber Harzen, einen "Neben-"Job haben mit dem sie ihren Lebensunterhalt bestreiten oder in Würde verhungern.
Oder halt sich von einem Verwertungsmulti ausnehmen lassen. Es sei denn man hat bereits ein gewisses Standing, dann können sich die Konditionen verbessern, müssen es jedoch nicht. Und ja, auch das ist durchaus pointiert formuliert. So genug OT.

Bzgl. dem Protest gegen ACTA: Ich halte es für durchaus legitim gerade dieser Industrie, die sich nicht gescheut hat Lügen, Halbwahrheiten und verdrehte "Tatsachen" für ihre Zwecke einzusetzen, ebenfalls zumindest polemisch zugespitzt zu begegnen.

Und ja, ich bin dagegen Lügen zu verbreiten, dass fällt nur auf einen zurück.
Die Wahrheit darf man denen allerdings sehr wohl um die Ohren hauen. Mit ordentlich Zorn und so dass es weh tut!

Denn es ist eben so: Im lauten Gebrüll der Informationstsunami die täglich auf jeden zustürzt, bleiben die griffigen (schrillen) Schlagwörter am besten im Gedächtnis.
Steter Tropfen mag den Stein höhlen, allerdings bevorzuge ich bei Betonköpfen den Presslufthammer. Geht schneller. Ist lauter.
 
Wie sieht deiner Meinung nach die Farbe grau bei dem Thema ACTA aus?

Was du da zitiert hast, war nicht auf dich bezogen, sondern meine generelle Weltsicht. Der passende Grauton bei ACTA ist mE der Istzustand dieses Abkommens, also all das, wofür es steht und wofür es nicht steht. Weiß sind mE jene, die meinen, es sei in keinster Weise problematisch und Schwarz jene, die meinen, es sei das Grundböse überhaupt, wodurch man bis in den letzen Winkel überwacht werde (überspitzt gesagt).
 
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