Im Prinzip stehen Ihnen zwei grundsätzliche Möglichkeiten offen:
1. ONT (Glasfasermodem) in der Diele belassen und die FritzBox per LAN-Kabel ins Wohnzimmer verlegen.
2. ONT ins Wohnzimmer verlegen und das entsprechend verlängern.
Einschätzung der Situation
1. Länge und Verlegung der Kabel
• Wenn Sie das ONT in der Diele lassen, führen Sie nur ein klassisches LAN-Kabel (Ethernet) ins Wohnzimmer. LAN-Kabel sind in der Regel etwas dicker, vertragen aber deutlich mehr „mechanischen Stress“ (z.B. Knicke oder leichten Druck).
• Wenn Sie das Glasfaserkabel verlängern (SC/APC auf LC/APC oder ähnliches), müssen Sie beim Verlegen äußerst vorsichtig sein, um enge Biegeradien und Beschädigungen zu vermeiden. Moderne G.657-Fasern sind zwar robust, doch gilt es trotzdem, Knickstellen (> ca. 30 mm Biegeradius) zu vermeiden.
2. Dicke der Kabel / Kabelkanal
• Glasfaserkabel (Patchkabel) kann deutlich dünner sein als ein Ethernet-Kabel, was das Verlegen durch Türleisten oder sehr enge Kabelkanäle erleichtert.
• Ein kleinerer Kabelkanal, der das Kabel auf einem engen Weg führt, kann verhindern, dass es sich „wellig“ oder unkontrolliert bewegt. Das mindert das Risiko von Beschädigungen, weil das Kabel insgesamt straff und geschützt liegt.
3. WLAN-Performance
• Meist ist es sinnvoll, den Router (z. B. FritzBox) möglichst zentral in der Wohnung aufzustellen, wo Sie das WLAN auch am häufigsten nutzen. Das minimiert WLAN-Funkstrecken durch Wände und verbessert den Durchsatz.
• Wenn Sie nur ein Kabel durch die Türleiste ins Wohnzimmer legen, haben Sie evtl. ein paar dB Sendeleistung mehr in diesem Raum, weil der Router direkt dort steht.
4. Schutz des ONT / Gerätezahl
• Häufig ist das ONT kein lautloses Gerät (z. B. kann es leicht surren oder summen). Wenn es Sie im Wohnzimmer stört, ist das ein Argument, es in der Diele zu belassen.
• Andererseits haben Sie mit zwei Geräten (ONT und FritzBox) zwei potenzielle Wärmequellen bzw. Netzteile, die Platz benötigen.
5. Flexibilität für zukünftige Änderungen
• Eine rein optische Verbindung (Faser) bis ins Wohnzimmer ist zukunftssicher; man kann dort zukünftig auch andere Glasfaser-Router oder ONT-Geräte anschließen.
• Ein LAN-Kabel (z. B. Cat.6a oder besser) ist ebenfalls sehr zukunftssicher. Für Gigabit- oder 2,5-Gigabit-Verbindungen ist das völlig ausreichend.
b) Empfehlung
1. Wenn Sie langfristig auf der sicheren Seite sein möchten und die Kabelverlegung nicht allzu kompliziert ist, können Sie das ONT ruhig ins Wohnzimmer stellen.
• So sparen Sie sich ein weiteres Kabel (ONT → FritzBox) und haben stattdessen nur das Glasfaserkabel (Hausanschluss → Wohnzimmer).
• Das Glasfaserkabel ist dünn und im Wohnbereich lässt sich die FritzBox optimal platzieren (z. B. erhöht und möglichst frei zur besseren WLAN-Ausbreitung).
• Wichtig: Auf einen genügend großen Biegeradius achten (mind. 30 mm). Niemals zu eng biegen oder quetschen! Ein kleiner Kabelkanal sorgt für etwas Führung, sodass das Kabel nicht herumwackelt und bricht.
2. Alternativ: ONT in der Diele belassen und ein normales LAN-Kabel (z. B. Cat.6a oder Cat.7) durch die Türleiste ins Wohnzimmer ziehen.
• Die FritzBox wird damit (über Ethernet) im Wohnzimmer angeschlossen, Sie brauchen keine Faserverlängerung.
• LAN-Kabel ist relativ robust, und ein Cat.6a-Flachbandkabel mit passendem Kabelkanal lässt sich oft ebenfalls gut verlegen.
In den meisten Fällen empfiehlt sich heutzutage eher die Variante mit dem Ethernet-Kabel (Option 2), aus rein praktischen Gründen:
• Robustheit: LAN-Kabel sind unempfindlicher als Glasfaserkabel. Ein versehentliches Überfahren mit dem Staubsauger oder ein zu starker Knick ist hier weniger kritisch als bei einer Faser.
• Ersatz bei Defekt: Ein defektes LAN-Kabel ist leichter und kostengünstiger zu ersetzen.
• Standardkabel: Ethernet-Kabel (Cat.6a/Cat.7) sind überall leicht zu bekommen, Glasfaser-Patchkabel müssen in der richtigen Länge und mit dem richtigen Stecker (SC/APC, LC/APC etc.) vorhanden sein.
Allerdings: Wenn Ihnen die Dicke des LAN-Kabels wirklich zu groß ist (bzw. der Kabelkanal oder der Türspalt sehr eng), und Sie möchten auf jeden Fall das dünne Faserkabel nutzen, dann ist Option 1 (ONT direkt im Wohnzimmer) voll in Ordnung. Achten Sie nur wirklich gut darauf, dass das Glasfaserkabel nicht geknickt wird, und befestigen Sie es am besten sauber in einem schmalen Kanal.
Fazit
• „Maximale Einfachheit und Robustheit“: ONT in der Diele lassen, ein gutes Ethernet-Kabel (ggf. Flachkabel in Cat.6/7) ins Wohnzimmer zur FritzBox.
• „Optisch unauffällig und sehr dünn“: ONT ins Wohnzimmer stellen und ein dünnes Glasfaserkabel verlegen. Hier ist höchste Vorsicht beim Verlegen angesagt, um Knicke zu vermeiden.
Entscheiden Sie am besten nach Platzverhältnissen, vorhandenen Kabelkanälen, Türspalten und Ihrem Komfort (Geräuschentwicklung, Zugänglichkeit etc.). Technisch sind beide Lösungen gleichwertig, solange Sie das Glasfaserkabel korrekt verlegen bzw. das Ethernet-Kabel von ausreichender Güte ist.