Topi41 schrieb:
Oh my sweet summer child...
„Top-Kundschaft“ ist in Zeiten monatlicher Bilanzabschlüsse und des Shareholder-Value einzig der nächste potenzielle Kunde, der Umsatz generiert. Sowas wie die „treuen Stammkunden“ sind börsennotierten Megakonzernen aber sowas von egal.
Ich sag’ nur Neukunde vs. Vertragskunde bei T-Com und Co.. Natürlich würde man nachhaltig mehr verdienen, wenn man seine Kunden nicht verprellt (gesunder Menschenverstand - aber wollen wir mal nicht übertreiben hier). Doch Nachhaltigkeit hat keinen Platz, wenn Dein Ziel maximaler Umsatz & Gewinn per 31.03.2021 ist.
Das ist aber auch nur die halbe Wahrheit. Denn wenn Du als Kunde kündigst, hast Du auch gleich Top Angebote und reihenweise Anfragen, doch als Kunde zu bleiben (erfahre ich gerade am eigenen Leib, ich sage nur 9 Anrufversuche und jeden 2. Tag eine Email, dass man doch bleiben und eine Vertragsverlängerung in Erwägung ziehen sollte).
Wenn sich abzeichnet, dass die Kunden abhauen, dann geht das Gequieke los, denn die wissen genauso, wie jeder andere, dass eine Miningblase schneller platzen kann, als man "peng" sagen kann. Und wenn sie dann ohne "Stammkunden" dastehen, dann jammern sie, denn letztlich macht das Mining auch nur einen kleinen Bruchteil aus und die echte "Melkkuh" ist der treudoofe Gamer (die ja oft nicht nur die Karte kaufen, sondern das Game, ingame content, etc.). Wenn die Miningblase platzt, stehen sie dann doppelt belämmert da, weil ihnen beide Kundenzweige weggebrochen sind. Insbesondere wenn die Gamer dann aber demnächst bei Intel landen oder Sony oder Microsoft, weil sie keinen Bock mehr haben, absurde Summen für eine Grafikkarte zu bezahlen, dann bin ich auf die Diskussionen auf den Aktionärsversammlungen gespannt. Da wird keiner Verständnis haben, denn Gamer sind nun mal der Hauptgeschäftskunde/-zweig und der Grund, warum Leute Aktien kaufen. Wieviele Gamingfans werden wohl unter den Aktionären sein? Was ist, wenn die sich aus Frust vom Unternehmen abwenden? So leicht, wie Du Dir das machst, ist es nicht. Es gilt hier auch der Spruch, beiße nicht in die Hand, die Dich füttert.