Bester Freund rutscht in rechte Szene ab

smacked2

Commodore
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hi

ich habe ein großes Problem mit einem meiner besten Freunde
er rutscht immer mehr in die rechte Szene ab, fährt voll auf deren abstruse Ideologie ab und begibt sich immer mehr auf Demos etc.
Er ist kaum noch wiederzuerkennen, Gespräche darüber blockt er meistens oder kommt mit dumpfen eindeutig gelernten Plattitüden :( Auch sein Äußeres verändert sich immer mehr nazi-typisch so das man teilweise schon garnicht mehr mit ihm gesehen werden will um nicht automatisch in die gleiche Schublade gesteckt zu werden da die meisten Leute eben nicht differenzieren :eek:
Er ist zur Zeit auch arbeitslos was die ganze Sache noch verschärft weil er wohl meint nur von den Braunhirnkobolden Anerkennung zu bekommen :(

Nun was kann ich tun um dem Einhalt zu gebieten? Wie kann ich ihn am besten davon überzeugen das seine jetzige Denke Blödsinn ist? Man will ja auch nicht eine Freundschaft die schon seit der Grundschule besteht (also schon locker 15 Jahre) einfach aufgeben sondern will dem Freund helfen? Nur wie?

Hoffe ihr habt ein paar gute Tipps wie ich ihm helfen kann...


@mods: falls falsches Forum bitte verschieben
 
Nach meiner Ansicht wäre hier im weitesten Sinne professionelle Hilfe nötig. Die könntest du eventuell bei EXIT-Deutschland finden, die sich nicht nur an Aussteiger wenden, sondern auch an Angehörige (Eltern, Freunde pp.)

EXIT-Deutschland ist eine von Ex-Kriminaloberrat Bernd Wagner und Ex-Naziführer Ingo Hasselbach mit Hilfe der Amadeu Antonio Stiftung und der Freudenberg Stiftung gegründete Initiative, die seit Sommer 2000 für Aussteiger aus der rechtsradikalen Szene Hilfe zur Selbsthilfe bietet. Die Initiative wird durch die stern - Aktion "Mut gegen rechte Gewalt" unterstützt.

Schau doch einmal hier:
http://www.exit-deutschland.de/index.html
 
Ich habe eigentlich das Selbe Prob nur das meine kompletten freunde, So langsam alle das Kiffen anfangen, und das nicht nur jede Woche 1x oder so. Viel mehr tun sie das schon jeden Tag, und das beunruhigt mich auch. ich weiß auch nicht wirklich was ich dagegen tun soll weil ich halt ganz alleine da stehe, ich distanziere mich dessen einfach ist villt nicht die beste Lösung aber mir fehlt die kraft was dagegen zu unternehmen.

Aber an deiner stelle würde ich ihn vor die schwere Entscheidung stellen, entweder Nazi Geschiss oder du! Wenn es ein echter Freund ist wird er sich ganz klar für dich entscheiden.
 
Dadurch, daß sie auch für Angehörige zur Verfügung stehen, könnte ich mir vorstellen, daß sie auch diesem Personenkreis Ratschläge geben, wie man sich verhalten sollte.

Fragen kostet nichts.
 
an und für sisch schon net schlecht bloss gehen weder er noch ich noch zur schule also wird das n ix mit in die klasse bestellen ;)

außerdem denke ich nicht das ihn das sonderlich beeindruckt... :(
 
Athlon 64 Freak schrieb:
Aber an deiner stelle würde ich ihn vor die schwere Entscheidung stellen, entweder Nazi Geschiss oder du! Wenn es ein echter Freund ist wird er sich ganz klar für dich entscheiden.

Genau das würde ich sein lassen, das könnte in die Hose gehen. Ich würde ihn auch nicht ständig mit dem Thema konfrontieren, er wird sich irgendwann davon genervt fühlen und die Lücke zwischen dir und ihm würde weiter aufreißen, bis er sich irgendwann von dir gänzlich entfernen würde.

Ich hatte auch mal so einen Freund, der aber ganz klar "nur" ein Mitläufer war, wir (sein Freundeskreis) haben ihn dann anderweitig solange beschäftigt, bis er sich eines Tages von seinen rechten Sinnesgenossen wieder gelöst hat. Bei ihm hats funktioniert, das ist aber sicher die Ausnahme.

Der beste Tipp ist wohl, sich die angesprochene Beratung bei EXIT zu holen, die können dir sicherlich ein paar Ratschläge geben.
 
Ich denke mal du kannst garnichts machen, die einzige Möglichkeit die ich sehe ist ihm zu zeigen das dich seine Neigung zur rechten Szene enttäuscht. Möglichweise geht er darauf ein und versucht sich zu "bessern" oder eben nicht. Meiner Meinung nach kannst du ihn nur Passiv beeinflussen, wenn du es Aktiv versucht wirst du ihn sicherlich verlieren, da du ihn damit in eine Ecke drängst.
 
ich stimme -eraz-´ausführungen vollkommen zu.
wenn beeinflussung möglich ist dann wirklich nur passiv. heisst: selber vorleben was man mit worten die ganze zeit versucht ihm klarzumachen.
man kann zb öfter mal ausländische leute in den gesprächen einbauen und sich positiv darüber im kontext äussern.
oder aber mal wenn ihr zusammen rumlauft in eine dönerbude gehen. wenn er nicht mag soll er halt draussen warten...dann wird er sich schön dumm vorkommen.
es wäre dann weiterhin natürlich auch von nutzen wenn du selten oder gar nicht auf irgendwelche dahergesagten sprüche von ihm eingehen würdest sondern dann das gespräch umleiten und es somit mehr oder weniger ignorieren.
wenn er dich dann darauf ansprechen sollte kannst du sagen, dass du damit nichts anfangen kannst. schlicht und simpel. keine streitgespräche führen oder ähnliches.

gerade die braune ideologie kann leider aus keiner intellektuellen tiefe schöpfen und das weiss er. gerade deshalb: keine diskussionen...sonst hebelst du ihn zu schnell aus und er wird nur mit trotz reagieren.

edit: was die demos angeht...gehe du doch einfach auf die jeweiligen gegendemos ;)
 
wenn er kein kontra kriegt wird er sich aber nur in seinem denken bestätigt fühlen vermute ich...

argh ist ne verdammt schwierige situation :(
 
aber du musst halt unterscheiden wo kontra angemessen ist und wo nicht.

ich sage zb dass man bei einer echten demo kontra zu geben hat.
aber bei einer einzelperson (die dann auch noch dein freund ist) ist das eher unangemessen weil er sich ja nicht ständig (wie die nazis bei der demo) manifestiert.
ich meine, wenn ihr ganz normal ins kino geht...was oder wogegen willst du da kontra geben? :)

was du aber auch nicht machen solltest, ist gespräche aus deiner eigeniniative heraus auf dieses thema lenken....also von dir aus ihm was vorhalten.

er kann sich gar nicht bestätigt fühlen wenn er sieht dass du aber etwas komplett anderes vorlebst.
eher wird er sich dadurch bestätigt fühlen wenn du ihm bei jeder gelegenheit was um die ohren haust.

ich gehe auch nicht ständig auf leute los die ich im bus, auf der strasse oder sonstwo sehe die eindeutig nazis sind. die haben eine scheiss gesinnung, klar...aber solange sie ganz normal in der stadt nach unterwäsche suchen muss ich sie ja nicht anpöbeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
nein is schon klar ich mein ja auch nicht ständig streit suchen aber wenn ich nie was dazu sage dann denkt er am ende noch ich käme damit klar das er nun so denkt und sieht erst recht keine veranlassung da was zu ändern....
 
Also erstmal finde ich es super, dass du die Freundschaft nicht einfach aufgibst, sondern um ihn kämpfst. Das macht wahre Freundschaft aus! Da habe ich größten Respekt vor.

Ich finde du solltest auch das Gespräch mit EXIT suchen und schauen wie du deren Tipps umsezten kannst. Ich persönlich habe auch die Erfahrung gemacht, dass zu aufdringliches Verhalten, also immer kontra geben, drauf ansprechen usw., eher negativ als positiv ist.
Du musst veruschen die goldene Mitte zu finden. Wenn er einfach nur dumm daherlabert -> ignorieren. Wenn er aber scheiss baut, wie z.B. jemanden anpöbelt oder sonst was -> drauf eingehen. Ich denke die EXIT Leute wissen wie man mit "solchen" Leuten umgeht und auf die eingeht.
Ist in der Tat eine verdammt schwere Situation!
 
Zu einer Freundschaft gehört auch Offenheit. Zunächst einmal würde ich ihm unmißverständlich klarmachen, daß mir seine Gesinnung mißfällt. Natürlich in einem freundschaftlichen gemäßigten Ton, damit eure Freundschaft nicht direkt beendet ist.

Auch sein Äußeres verändert sich immer mehr nazi-typisch so das man teilweise schon garnicht mehr mit ihm gesehen werden will um nicht automatisch in die gleiche Schublade gesteckt zu werden da die meisten Leute eben nicht differenzieren

Sage ihm ruhig, wie peinlich es Dir ist, wenn ihr zusammen gesehen werdet und er sein "Nazi-Outfit" trägt. Du könntest ihn beim nächsten Kinobesuch z.B. einfach mal übergehen. Also ich denke mal die Meisten hier können und wollen es sich nicht leisten mit Glatzen abzuhängen.

Im Gegenzug kannst du ihn bei Bewerbungen unterstützen bzw. deine Hilfe anbieten. Versuche sein Selbstwertgefühl zu steigern.
 
Das wichtigste ist doch erstmal zu hinterfragen, warum es bei ihm zu weit gekommen ist. Und dann zu überlegen wie man als Freund vllt. gegen diese Ursachen angehen kann.
Royal's Vorschlag zu den Bewerbungen trifft da glaub ich genau ins schwarze, denn ich kann mir gut vorstellen, dass die Arbeitslosigkeit in ihm eine Stimmung geweckt hat, die ihn für rechte Propaganda anfällig gemacht hat.
Irgendwas geben ihm seine braunen "Freunde" was ihm ein anderer nicht geben kann. Und wenn es auch "nur" ein Feindbild ist, welches seine eigene Arbeitslosigkeit erklärt.

Somit wäre ein bekämpfen der Ursache in jedem Fall besser als gegen die Symptome anzugehen.
Also Hilf ihm bei der Jobsuche, versuche ihm (nicht mit dem Holzhammer) klar zu machen, dass nicht die Ausländer Schuld an seiner Arbeitslosigkeit sind.
Und wenn es dann zu einem Vorstellungstermin kommt, dann sag ihm ganz klar "So kannst du da aber nicht hingehen, wenn du den Job haben willst (Sprich: In "rechten Klamotten")"
 
nunja arbeit sucht er ja und ich helfe sogut ich kann dabei aber das ist leider heutzutage nicht unbedingt einfach :( da ist es allein mit gutem willen meist nicht getan ...
 
smacked2 schrieb:
Er ist zur Zeit auch arbeitslos was die ganze Sache noch verschärft weil er wohl meint nur von den Braunhirnkobolden Anerkennung zu bekommen :(

das wundert mich dabei allerdings weniger. immerhin erntet man in deutschland nichts als häme, spott und druck wenn man arbeitslos ist. das man sich dann nach anerkennung sehnt und sich dann evtl solchen typen nähert... naja... dummgelaufen, aber wiedermal ein schönes spiegelbild für die gesellschaft.

das ding is halt das er dieses komplizierte leben von denen einfacher vorgesetzt bekommt, er kriegt n ziel vorgesetzt wo er seinen frust dran auslassen kann, kriegt die anerkennung die er benötigt..

was man da noch tun kann weiss ich auch nich, denn das kind ist im prinzip schon in den brunnen gefallen, wenn er sich schon so einsetzt für diesen mist.
 
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