Bester Klang bei Zimmerlautstärke: Edifier S530 oder S730?

Ich finde es schon mal gut, dass thematisch hier einiges auf den Tisch kommt. Trotzdem nochmal kurz die Frage: Was ist denn grundsätzlich der Nachteil von Retro-Audio?

Denn wir haben ja festgestellt, dass eine TM-68 deutlich besser sein soll als eine NuPro A-20, zudem bei deutlich geringerem Preis (ca. 150 €, sofern man sie bekommt). Warum kauft sich denn kaum jemand Retro-Audo, aus Unkenntnis oder weil es schwer zu bekommen ist? Und wieviel müsste man in eine moderne Box investieren, um an die Klangqualität einer TM-68 ranzukommren?

Mir ist auch schon eine Arcus TM-85 über den Weg gelaufen, wie ist die im Vergleich zur kleineren TM-68?
 
Größtenteils Unkenntnis, bzw. wollen viele Leute Neuware. Nicht ganz unproblematisch sind ältere Lautsprecher auch nicht immer, manchmal müssen z.b. die Sicken getauscht werden, Magnete wieder aufmagnetisiert werden (Alnicomagneten z.B. haben das nach 30 Jahren mal nötig) oder die ausgetrockneten Kondensatoren in der Frequenzweiche ersetzt werden.
 
Ratterkiste schrieb:
Größtenteils Unkenntnis, bzw. wollen viele Leute Neuware.

jolaos schrieb:
oder weil es schwer zu bekommen ist?

All das. Viele Leute glauben nicht, dass sich qualitativ in den letzten 30-40 Jahren fast nichts getan hat, weil sie den Fortschritt bei Autos, Computern etc. kennen. Hinzu kommt die Angst vor Defekten.
Und dann eben die Problematik der Verfügbarkeit. Als ich den ersten Teil meines 5.1-Topics geschrieben habe, waren z.B. von den Mordaunt-Short CS-1 drei Angebote verfügbar. Seither ist mir kein weiteres Angebot über den Weg gelaufen. Schade, da er für die Größe wirklich Erstaunliches leistet!


Zu den TM-85:
Liegen auf ähnlichem Niveau wie die TM-68, da entscheidet eher der Geschmack über Nuancen in der Abstimmung. Toll sind beide.
 
Ratterkiste schrieb:
Und 4*15" betreibt man eher selten am Limit - die Endstufe langweilt sich sowieso klick für Datenblatt
...
Ich entzerre ja auch stark mit einem DSP. Nur kann mein Equipment das ab haben - auch bei höchsten Pegeln.
...
Es haben sich am Markt ja nicht einmal Aktivlautsprecher durchgesetzt, obwohl die technische Überlegenheit nicht abzustreiten ist

Na siehst du, wenn du sogar deine 15 zoll Woofer enstzerrst, macht es doch umso mehr Sinn es bei kleineren Chassis auch zu machen - oder?
Ob "automatisch" mit DSP oder manuell mit variablen Hochpassfilter/Subsonicfilter ist ja egal ;)

Mit den Aktivlautsprechern hast du recht. Sind idR den passiven überlegen (aktiv Weichen, besserer Dämpfungsfaktor). Im Car HiFi z.B bringt es noch mehr Vorteile, weil man HT/TMT/SUB getrennt Laufzeitsteuern kann und das ist ein massiver Qualitätsgewinn.

hmm darf man Fragen welche Endstufe du besitzt? Im Datenblatt sind mehrere angeführt...
PS: Ich bau mir die selber: www.connexelectronic.com

jolaos schrieb:
Was ist denn grundsätzlich der Nachteil von Retro-Audio?

Denn wir haben ja festgestellt, dass eine TM-68 deutlich besser sein soll als eine NuPro A-20, zudem bei deutlich geringerem Preis (ca. 150 €, sofern man sie bekommt).

Aus oben genannten Gründen -> Boxen und Kondensatoren sind Verschleißteile.
Meiner Meinung nach konnte man vor 20-30 Jahren auch nicht so präzise Chassis bauen wie es heute möglich ist. Der Abstand der Schwingspule zum Magneten ist da ein wichtiger Punkt oder die beschaffenheit der Zentrierspinne, die die Membran führt. Das spielt sich im zehntel mm Bereich ab... Alu oder Carbon-Sandwich Membrane gab es ja früher auch noch nicht :D

PS: die nuPro sind aktiv also MIT Verstärker was bei der TM-68 nicht der Fall ist.
 
matrix8 schrieb:
Na siehst du, wenn du sogar deine 15 zoll Woofer enstzerrst, macht es doch umso mehr Sinn es bei kleineren Chassis auch zu machen - oder?
Ob "automatisch" mit DSP oder manuell mit variablen Hochpassfilter/Subsonicfilter ist ja egal ;)

Entzerrung bedeutet den Frequenzgang zu begradigen. Bei 20hz wird bei mir um 12db angehoben mit einem Parametrischen EQ, wenn du es genauer wissen willst: Filtergüte Q=2 Genau das Gegenteil von dem was du mit entzerren meinst.

Die Endstufe ist die größte - die DL 3000. War Mitte der 90er Der Bassamp aus deutschen Landen schlechthin - und auch damals schon mit Temperaturgesteuertem Lüfter, Limitern etc. ausgestattet was kaum eine günstige China-Endstufe hat.


Schon vor 30 Jahren wurden gute Chassis mit höchster Präzision gefertigt. Und ob Alu als Konusmaterial einen Fortschritt darstellt bezweifele ich mal. Ein gut gemachter Pappkonus kann auch heute noch ganz oben mitspielen. Beispiel:Klick

Was es früher nicht gab ist die Klippel-Messtechnik, aber auch ohne gab es schon verdammt gute Chassis
Klick
 
Zuletzt bearbeitet:
kammerjaeger1 schrieb:
All das. Viele Leute glauben nicht, dass sich qualitativ in den letzten 30-40 Jahren fast nichts getan hat, weil sie den Fortschritt bei Autos, Computern etc. kennen. Hinzu kommt die Angst vor Defekten.
Und dann eben die Problematik der Verfügbarkeit. Als ich den ersten Teil meines 5.1-Topics geschrieben habe, waren z.B. von den Mordaunt-Short CS-1 drei Angebote verfügbar. Seither ist mir kein weiteres Angebot über den Weg gelaufen. Schade, da er für die Größe wirklich Erstaunliches leistet!


Zu den TM-85:
Liegen auf ähnlichem Niveau wie die TM-68, da entscheidet eher der Geschmack über Nuancen in der Abstimmung. Toll sind beide.

Besser hätte ich es auch nicht schreiben können.


Mittlerweile verdiene ich mit der Unwissenheit/Dummheit der Leute etwas Taschengeld, indem ich "hässliche", "veraltetet" Hifi Bausteine für einen Appel und ein Ei kaufe und bei Ebay verkaufe.
 
Hm, also wenn Boxen Verschleißteile sind, gibt es wohl verschiedene Meinungen, ob man sich nun z.B. für 150 € die Arcus TM-68 holen sollte. Sollte ich welche entdecken und die Boxen normal benutzt worden sein, muss dann 100%ig was ausgetauscht werden oder kann man auch "Glück" haben? Woran erkenne ich, ob etwas getauscht werden muss, gibt es da klare Signale?
 
Die leiden primär dann, wenn sie sehr feucht oder trocken stehen. Wenn die Sicken gut sind, weist das auf eine normale Temperierung und wenig direkte Sonneneinstrahlung hin, wobei i.d.R. dann auch die Frequenzweichen noch sehr gut erhalten sind. Bei falschem Klima leiden die Sicken sichtbar zuerst. ;)
 
Ratterkiste schrieb:
Entzerrung bedeutet den Frequenzgang zu begradigen. Bei 20hz wird bei mir um 12db angehoben mit einem Parametrischen EQ, wenn du es genauer wissen willst: Filtergüte Q=2 Genau das Gegenteil von dem was du mit entzerren meinst.

FALSCH!
Eine Bassentzerrung ist eine kompensierung des Tiefbaßabfalls (Bassboost) mit anschließendem sehr steilflankigem Subsonicfilter.
Also nicht das Gegenteil sondern beides.
Ohne DSP könnte man das z.B. ganz einfach mit dem Equalizer und einem Hochpassfilter bewerkstelligen, deshalb wäre es gut, wenn Stereoendstufen einen solchen Filter hätten ;) Auf das bin ich aus.

Schon vor 30 Jahren wurden gute Chassis mit höchster Präzision gefertigt. Und ob Alu als Konusmaterial einen Fortschritt darstellt bezweifele ich mal. Ein gut gemachter Pappkonus kann auch heute noch ganz oben mitspielen. Beispiel:Klick

hier aus dem Datenblatt:

Membran Material: Paper skins with injection Polyurethane Foam core

ich denke nicht, dass das vor 30 Jahren schon möglich war ;)
Papier ist nach wie vor sehr gut - da hast du recht, aber langlebig ist es nicht wirklich (vorallem bei älteren Chassis).
Eine Sicke aus Papier ist sowieso murks...
 
aber von der Langlebigkeit her (vorallem bei Bass Chassis) bei weitem nicht mit Gummi zu vergleichen - oder? Gibts das heute überhaupt noch, eine Papiersicke?
 
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