Bewerbung bei kirchlichem Träger trotz Kirchenaustritt - Eure Erfahrungen

Binalog schrieb:
Was gibt es für die Kirche Reizvolleres als "verlorene Schäfchen" zurückzugewinnen?

Das kann ich mir nicht als Grund vorstellen, da ich es ja nie explizit angesprochen habe, dass ich ausgetreten bin.

Ich habe nur gesagt, was ja auch den Tatsachen entspricht, dass ich einen christlichen Hintergrund habe, da ich getauft und konfirmiert bin. Das kann mir ja keiner nehmen.

Ich habe eben versucht dort anzurufen aber es ging keiner mehr ran, aber es ist ja auch schon bald 17 Uhr und da die sich auch im öffentlichen Dienst bewegen, ist das nichts ungewöhnliches für Freitag Nachmittag. Ich werde Montag da nochmal anrufen.
 
densh schrieb:
Das kann ich mir nicht als Grund vorstellen, da ich es ja nie explizit angesprochen habe, dass ich ausgetreten bin.
(...)
Ich könnte mir gut vorstellen, dass die sehr genau wussten ob Du Mitglied bist oder nicht (die sollen einen sehr guten Draht nach "ganz oben" haben).

Pfarrer sind auch nur Menschen. Ein guter neuer Mitarbeiter plus ein neues Kirchenmitglied in Einem, was will man mehr?
 
Falls es an deinem Kirchenaustritt gelegen haben sollte, wirst du es nie erfahren.
Sonst könntest du erfolgreich auf Einstellung klagen.
Also brauchen wir hier keinerlei Vermutungen zu dem Thema anstellen.

Die werden sich auf ein gefeilsche bezüglich Wiedereintritt sicherlich nicht einlassen.

Versuche Feedback zu bekommen, draus zu lernen und beim nächsten Mal besser zu machen.
Das ist das einzige, was dir bleibt.
 
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GUN2504 schrieb:
(...)Die werden sich auf ein gefeilsche bezüglich Wiedereintritt sicherlich nicht einlassen.(...)
Was macht Dich da so sicher? Es geht ja nicht um betteln sondern um das Nachschieben einer Information.
 
Nein, das ist absolut sinnbefreit, darüber hinaus unprofessionell und die hat es aller Wahrscheinlichkeit nach rein gar nicht interessiert. Wenn der stellv. Verwaltungsleiter sogar proaktiv sagt, dass es keine Rolle spielt, dann ist das auch so und so kenne ich das auch nur von der ev. Kirche. Die suchen einen guten Mitarbeiter und nicht einen 'guten Christen'.
Die machen da ihre Arbeit und gut ist.
 
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Weshalb diese Aufgeregtheit?

1. Ist das Sache des TE.
2. Was hat er zu verlieren, wenn er ehrlich eine Information nachschiebt?

Zugegeben: Ich war weder bei dem Gespräch dabei noch kann ich in die Köpfe der Beteiligten blicken.
 
Bei den Katholiken wird durchaus des öfteren eine Mitgliedschaft erwartet (auch bei Stellen ohne Außenwirkung), die Evangelen sind da idR relaxter.
 
Das mag sein, aber hier ging es doch im speziellen Fall um die Perspektive des TE.

Wenn er jetzt noch die Information "Wiedereintritt", die er m. E. sehr glaubhaft darlegen kann (es geht nicht um persönliches Verbiegen/Anbiedern) nachschiebt dann ist:

  • Bekommen der aktuellen Stelle > unwahrscheinlich
  • Bekommen der Stelle, nachdem der derzeit Ausgewählte abspringt oder sich als ungeeignet erweist (Probezeit) und die Verwaltung nach dem Zweiten in der Liste guckt (üblich) > unwahrscheinlich
  • Persönliche Nachteile durch das Nachreichen der ehrlichen(!) Information > sehr unwahrscheinlich

Was das in Summe bedingt kann nur der TE entscheiden.
 
Binalog schrieb:
Was das in Summe bedingt kann nur der TE entscheiden.

Also ich wäre nicht mehr in die Kirche eingetreten, selbst wenn sie es zur Bedingung gemacht hätten. Ich würde mich damit selbst verraten und könnte mir dann nicht mehr in den Spiegel schauen.
 
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Ok, dann ist das was anderes. Im Eingangsbeitrag hattest Du geschrieben...

Ich selbst bin getauft und konfirmiert, allerdings vor einem Jahr aus der ev. Kirche ausgetreten, hauptsächlich aus steuerlichen Gründen, nicht wegen der Kirche (das würde ich natürlich nicht im Gespräch sagen).

Dann habe ich das falsch interpretiert, sorry.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich kann dir so ziemlich genau sagen, das selbst wenn du der einzige Bewerber gewesen wärest, dein Kirchenaustritt war eigentlich dein K.O.

Durch den Austritt hast du dich selbst aus der christlichen Gemeinde losgesagt und den Rücken gekehrt.
 
Würde in der evangelischen Gemeinde einer Bekannten in NRW keinen interessieren, zumindest im Backoffice.

Warum dann auch der ganze Aufwand mit dem zweiten Gespräch? Hätte man ja direkt bei der Bewerbung absagen können.
 
Kann ich dir nicht sagen, läuft bei uns aber genauso (NRW). Anders getauft etc. ist kein Problem , aber Austritt ist quasi das K.O.

Und so wie ich es verstanden habe, hat man ihn ja auch nicht nach der Konfession gefragt (vorher).

Im Backoffice Bereich sind bei uns auch diverse Konfessionen vertreten und nicht getaufte.
 
Ich gehe davon aus, dass die evangelische Kirche ein Verzeichnis ihrer aktuellen und ehemaligen Mitglieder hat. Man dort also bereits mit Eingang der Bewerbung exakt wusste, dass der TE ausgetreten war.
 
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Theoretisch ja. Das Einstellungsprozedere ist aber etwas länger.

Ich kann natürlich nur allg. sprechen. Der Pastor / Pfarrer etc. gibt letztendlich nur sein OK zur Einstellung da er der Gemeinde vorsteht.

Eingestellt wird er aber vom übergeordneten Bistum die erst dann seine Unterlagen zu Gesicht bekommen würden.
 
Das sind doch nur Vermutungen und nichts weiter. War keiner von uns beim Gespräch dabei. Vlt fehlte dem Bewerber etwas, oder sie konnten einen für die Stelle besser geeigneten Kandidaten einstellen...die genauen Gründe wird man nie erfahren.
 
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Natürlich sind es nur Vermutungen letztendlich, aber falls die Stelle immernoch vakant ist, düfte es ziemlich offensichtlich sein ;)
 
Ich denke nicht, dass es am Kirchenaustritt lag. Das hätten sie doch bei dem Gespräch schon angesprochen, wenn es für sie ein Thema gewesen wäre. Vielleicht war es im Endeffekt schon so, dass sie lieber den oder die genommen haben die noch in der Kirche sind, aber ich glaube nicht, dass das ein K.O. Kriterium ist. Die Frage die ich mir stelle ist, warum wolltest du dort arbeiten, wenn du dich so gar nicht damit identifiziert bzw. nicht mal dafür wieder eintreten würdest?
 
Ich glaube sein Seelenheil war eher nicht die vordergründige Motivation. Wahrscheinlich eher wegen des schnöden Mammon.
 
Jan_1203 schrieb:
warum wolltest du dort arbeiten, wenn du dich so gar nicht damit identifiziert bzw. nicht mal dafür wieder eintreten würdest?

Wer sagt denn, das ich mich mit den christlichen Werten nicht identifizieren kann? Ich bin wie gesagt getauft und konfirmiert, habe somit einen christlichen Hintergrund. Ich bin vielleicht nicht der gläubigste Christ aber konnte mich immer mit den Werten (bspw. Nächstenliebe) identifizeren.

Ich bin hauptsächlich aus steuerlichen Gründen ausgetreten, nicht wegen abkehr zum Glauben. Klar, die Kirchen können danach dennoch aussieben oder sagen, du bist nicht (mehr) in der Kirche = also bist du gegen uns. So läuft das anscheinend und das musste ich auch erst lernen, da ich vorher mich noch nie bei einem kirchlichen Träger beworben habe.

Ich finde es halt mitterweile "rückständig" eine Kirchenmitgliedschaft weiterhin zu fordern und bei einem Austritt direkt zu unterstellen, man sei Feind der Kirche. Immerhin scheinen zumindest die evangelischen Kirchen das etwas lockerer zu sehen.

Bzgl. Feedback: Ich habe bei denen gestern und heute 3 mal angerufen bei 2 verschiedenen Leuten + die Zentrale. Keiner war bereit mir ein ernsthaftes Feedback geben bzw. hatten sie "keine Zeit", da sie sich um die Neueinstellung kümmern mussten. Vom Personalleiter wurde mir nur kurz und knapp gesagt, "wir haben uns für eine Bewerberin entschieden, die besser zum angeforderten Profil passte". Das war alles. Ich kann nur spekulieren aber ich denke, da wurden wohl doch intern irgendwelche Quellen abgegrast um zu schauen, wer von den Bewerbern noch Kirchenmitglied ist, kann es aber nur vermuten.

Aus der Sache habe ich gelernt, dass ich mich nicht mehr bei kirchlichen Einrichtungen bewerbe, weil ich keine Lust mehr habe, meinen Kirchenaustritt immer rechtfertigen zu müssen und das nur, um eine Stelle zu bekommen. Deswegen habe ich auch die Tage hier geschrieben, dass ich mich nicht "im Spiegel anschauen kann", nur um dann für einen Job in der Kirche wieder zu sein. Die Kirche muss sich endlich mal davon lösen den Glauben nur von der Mitgliedschaft in der Kirche abhängig zu machen. Immerhin gibt es auch andere soziale Einrichtungen, die nicht kirchlich organisiert sind.
 
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