pioneer3001 schrieb:
Bei kleineren Tools wie Zeichenprogrammen wird die 2^32-Byte-Grenze bei RAM-Verbrauch normalerweise nicht überschritten. Dementsprechend sind bei vielen Tools 64-Bit-Versionen überflüssig. Mehr noch: 64-Bit-Software hat in der Regel einen höheren Footprint beim RAM-Verbrauch (+50 %) ohne Geschwindigkeitsvorteil in Relation zu ihrer 32-Bit-Variante.
+50%? Quelle? Der Großteil der Daten ist in jedem etwas komplexeren Programm nicht die paar Zeiger auf irgendwelche Daten, die dann etwas länger sind, sondern eben die Nutzdaten. Und denen ist die Bittigkeit erstmal egal. Wenn man tonnenweise große Pointer auf winzige Daten hat, sollte man sich eher überlegen, wie man das sinnvoller strukturiert. Denn auch in 32Bit ist das dann Verschwendung.
Mal ganz davon ab, dass paint.net kein "kleines Programm" ist, dass die 4GB Grenze (unter Windows 2GB) nicht schnell überschreiten kann. Ein paar große Bilder aufgemacht, zack, mehr belegt. Paar Ebenen dazu tun ihr weiteres.
pioneer3001 schrieb:
Wenn Programmierer wie bspw. bei Notepad++ oder jetzt Paint.NET auf 64-Bit-only umsteigen, dann nur aus Faulheit eine 32-Bit-Variante mit weniger RAM-Verbrauch anzubieten.
Wieso sollte man auch noch auf ewig Zeit in irgendwelchen Legacy-Kram stecken?
32-Bit Build-Targets löschen ist eine der ersten Sachen, die ich in einem neuen Projekt mache.
Windows XP war das letzte OS mit signifikanter Verbreitung der 32Bit Version. Ist mittlerweile 7 Jahre EOL.
Und weniger RAM-Verbrauch? Mit dem Argument können wir auch noch 16- und 8Bit mitschleppen. Minimal mehr RAM frei, dafür jede Menge overhead für die Subsysteme für 32Bit und co. Toll.
pioneer3001 schrieb:
Der Grund warum auf Tablets und Netbooks mit 2 GB RAM Windows 10 in 32-Bit und nicht in 64-Bit läuft, ist der, dass sonst die Windows-Dienste unsinnig mehr RAM verbrauchen würden.
Oder auch, weil man sich dann das ganze 32Bit-Subsytem spart. Sowohl auf der Festplatte (die ja in solchen Geräten meist auch nicht großzügig ist) und auch zur Laufzeit im RAM.
Auf iPads z.B. der 5. und 6. Generation haben nur 2GB RAM und laufen mit 64Bit only. Inkl. Multitasking und alles.
pioneer3001 schrieb:
So bliebe dem Benutzer weniger RAM für seine Anwendung übrig. Software-Enwickler die 64-Bit-only entwickeln sind schlicht faul oder etwas doof, denn sie denken nicht an Tablet- und Netbook-Nutzer. Und selbst auf den meisten Windows-PCs mit 64-Bit OS gibt es keinen Grund ausschließlich 64-Bit-Software zu nutzen. Bestenfalls Spiele und Browser brauchen 64 Bit. Alles andere kann bedenkenlos als 32-Bit-Variante installiert werden.
Natürlich kann es bedenkenlos installiert werden. Aber es bringt außer etwas weniger RAM Verbrauch gar nichts. Dafür hat es durchaus Nachteile, selbst wenn man nicht an die 2 oder 4GB-Grenze läuft. Manche neuere Instruction-Sets kann man nicht benutzen, oder hat dann weniger Register (z.B. bei SSE).
Ich hoffe, dass Microsoft irgendwann mal den Mut findet, den ganzen 32Bit-Molloch abzuschneiden, so wie Apple vor ein paar Jahren.