Bin ich zu alt? liegt es an mir? (spiele generell, plattformübergreifend, industrie)

KL0k

Fleet Admiral
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ich weiss nicht ob ich einfach zu alt geworden bin, sprich, weil ich aus einer anderen gamer-generation bin... aber es stinkt mir einfach tierisch, das wir uns schon so sehr an diese business-moves gewöhnen.

ich bin n oldschoolgamer, der noch mit c64 und co groß wurde und zum zocken kein headset braucht, weil er sich intuitiv der lage anpassen kann usw. usf.
und der kurs den die spiele-industrie (ich mag schon das wort nicht) eingeschlagen hat, gefällt mir immer weniger. stell ich so im verlauf der letzten monate fest.

alles was einem als innovation verkauft wird, lehn ich mittlerweile fast schon kategorisch ab.
ich will, wenn ich eine konsole anwerfe, nicht vor dem fernseher rumhampeln wie n 5jähriger kasper der zuviel energie hat und die dringend abbauen muss wie in einer hüpfburg (nintendo wii, kinect, move). in manchen spielen wie heavy rain, macht es durchaus sinn den spieler durch bewegungen miteinzubeziehen, weil es das erlebnis viel intensiver werden lässt. aber in vielen anderen lässt es mich einfach nur genervt die augenbraue hochziehen.
für mich persönlich ist halt ne konsole ein multimedia entertainment produkt und kein party accessoir das ich raushole statt nem kasten "tabu" oder sowas.

genauso geht mir die aufteilung der community tierisch auf den keks, zwischen extra-zahlenden und nicht-extra-zahlenden. der ganze mist der einem da pro download für 10 dollar/euro angeboten wird auf den store plattformen ist oft den betrag nicht wert, wenn man es dem retailpreis gegenüberstellt der ein vielfaches mehr bietet runtergebrochen auf den selben betrag. oftmals ist es sogar etwas, das für das retailspiel vorgesehen war, aber dann einfach rausgestrichen wurde und als extra-sidequest vertickt wird die teilweise keine halbe stunde dauert.

desweiteren wird einem sogar für reguläre titel, die man solo aber auch im multiplayer zocken kann teilweise extra was abgeknöpft, wie beim easports pass (was nichts anderes ist als secondhandmarkt abschneiden) oder generell schon für das bloße online spielen wollen durch den goldaccount, was dann auch wieder schön spaltet. ich hab ja beispielsweise nichts dagegen, das man zb die fifa-spieler untereinander verbinden will - aber warum über so einen socialnetworkmist und mit extrakosten für nix und nicht einfach eine crossplattformbasis schaffen - aber nö, dazu müsste man ja, wie dieses jahr erstmalig erstmal ne gemeinsame engine haben, aber nichtmal jetzt ist das möglich.

dank facebook, twitter und wie sie alle heissen, wird alles online in dem socialnetworkkram gebündelt und regelrecht zugeschmissen mit attentionwhore-textfetzen und im zuge der softwarepiraterie-ausrede macht man sich dann auch noch vom publisher soweit abhängig, das man schon sein hobby so sehr aus den eigenen händen gibt und sich freiwillig abhängig von diesem macht - mittlerweile sogar schon bei singleplayer titeln (das muss man sich mal reinziehen wie doof wir eigentlich sind).
erinnert sich noch jemand daran wie groß das geschrei war bei dem release von half life 2? oder die ubisoft titel wie assassins creed 2? jetzt stehen sogar schon dienste wie onlive in den startlöchern, die einem komplett die kontrolle entziehen werden, weil alles direkt vom server gestreamt wird.
ein hoch auf die noch zu lahme technik die für zuviel latenz sorgt - sodass dieses damoklesschwert nochmal ne weile in den schrank gestellt wurde.
aber auch die offenlegung der fakten von diablo 3, das man für den singleplayer mit dem battlenet verbunden sein muss, weil sonst etliche scripte nicht feuern.
man muss mittlerweile schon bei singleplayer games drauf hoffen das die server der publisher laufen..

ehrlich, je mehr ich darüber nachdenke umso mehr könnt ich kotzen.


die ganzen konzerne können mir alle quatschen was sie wollen - das hat in meinen augen alles nichts mehr mit kopierschutz und menschen connecten zu tun, das is alles kundenbindungsmüll. und das lustige bei all dem ist - der kundenservice spiegelt das genaue gegenteil wieder, hat man n problem kann man auf n technisch begabten community-foren-admin hoffen, weil der rest entweder nicht rangeht oder sich nicht zuständig fühlt, weil ja schon der nächste titel in der pipeline is, der dringend noch n bugfix benötigt, damit er nicht als alpha-build auf den markt gelassen wird, sondern doch als beta-build.

ich seh das ganze hier jetzt nicht als rechtfertigung für softwarepiraterie, weil ich mit dem commodore amiga gesehen hab, was das anrichten kann.. aber man muss doch auch mal die sprichwörtliche kirche im dorf lassen und sagen können - ich freu mich über solche projekte dieser szene, die diesen onlinezwang aushebeln und dem ganzen im ansatz ein p vorsetzen, auch wenn die firmen das ganze dann als anhaltspunkt nehmen das ganze noch mehr zu verschärfen... aber wie sonst, soll man da noch gegensteuern? denn beschwerden oder boycottversuche scheinens nicht zu bringen dank der verkäufe durch casualgamer und fanboys die das alles nicht juckt oder die es zähneknirschend hinnehmen (ich sag nur left4dead/left4dead2).


ich weiss nicht was ich mit diesem eintrag hier jetzt erwarten kann - vermutlich gar nichts, ausser einem weiteren flamewar.. aber ich musste mir das gerade mal von der seele schreiben, nachts um halb 5.. lol.
input?
 
Zuletzt bearbeitet:
ich weiss nicht was ich mit diesem eintrag hier jetzt erwarten kann - vermutlich gar nichts, ausser einem weiteren flamewar.. aber ich musste mir das gerade mal von der seele schreiben, nachts um halb 5.. lol.
... naja, flamewar krigst du von mir schon mal keinen ;-)

Ich selbst bin/war auch Oldschoolgamer der ersten Stunde.
Hab mir damals noch mit der Atari Konsole und Pong und danach mit C64 und Amiga 500 bei Spielen wie Double Dragon und Co. die Jugenzeit vertrieben.

Hm, ich glaub dein thread spielt an auf die ganze aufgeblasene und bestens durchexerzierte "Wie krieg ich denn die letzten Informationen aus der Käuferschicht heraus" - Masche der Industrie an bzw. wäre es nicht besser eine Möglichkeit zu nutzen diesen Informationbereitstellungszwang zu umgehen? .... wenn ich das so richtig verstanden habe.

Nach laaanger Pause (gefühlte 15 Jahre) hab ich mich vor gut 2 Jahren über eine gute Community wieder in die digitale Spielewelt eingeklinkt.

Wahnsinn, wieviel sich seit damals verändert hat.
Vieles zum Positiven, genauso viel eben auch zum Negativen.
Ich sag nur eines, die Softwarepiraterie war damals wie heute genauso weit verbreitet.
Mit entsprechendem Wachstum des Marktes wuchs der Anteil der Piraten prozentuell gesehn natürlich mit.

Die Gründe hierfür sehe ich aber einfach im "Gratis abgreifen wollen" einer "Ich will haben Gesellschaft". Ich seh das selbst in meinem Bekanntenkreis. Und 80% der "Freeware" verstaubt dann in irgendeiner Ecke und wird nie angerührt.
Ich würde hier eher nicht den Informationsbereitstellungszwang der Medienkonzerne als Hauptverantwortlichen ausmachen.... Facebook und co werden ja nachweislich genutzt... und noch dazu freiwillig.

Facebook und co für mich? Never!, meine Daten behalte ich so gut wies geht selber ... und kann beobachten wie viele meiner Kumpels nach dem damaligen Facebookgehype ihre Accounts löschen (wenns da überhaupt was zu löschen gibt).

Was mir eher zu Kopfe steigt ist die mittlerweile flächendeckende Blockade Spiele weiterverkaufen zu können. Diesbezüglich kann man nur sagen: "Ja, Steam, alles richtig gemacht!".
Rudimentäre Ansätze wie Geschenksspiele seit neuestem handeln zu können werden wohl immer nur Ansätze bleiben.

Was wäre dabei wenn Steam einen Verkaufsplattform zulassen würde ... und sollen sie halt dabei 10% mitschneiden. Die Käuferschicht würds dankend annehmen, ich zumindest.

Fürs online gamen nochmal extra zu zahlen war und wird für mich immer undenkbar bleiben. Somit fallen Goldmitgliedschaften oder wtf auch immer flach, entsprechende Spiele respektive Konsolen qualifizieren sich damit für mich von selbst.

Zum Schluss nochmal zurück zum Oldschoolgamer und ob denn die Zeit der alten Hasen langsam abläuft.
Maybe-Maybe not... Ein Bekannter mit gut 50 Lenzen auf der Uhr zockt immer noch (die ganze Spieleliste rauf und runter) ... drum sag ich mal lass es ruhig an gehen und erstelle in 10 Jahren nochmal nen thread mit dem Titel:

"Bin ich viel zu alt und muss ich mich jetzt Veryoldschoolgamer nennen?" ;-)

Wünsch dir einen guten Tag, so far,rr.
 
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Hey cool! Mal wieder ein Thread der alten Säcke ... da muss ich auch mitmischen.

Das Gute am Alter, oder sagen wir doch lieber an der Reife, ist doch, dass man nicht mehr jeden Scheiß mitmachen muss, ohne dass es einen zerreisst. Früher hätte ich mich sicher auch wahnsinnig aufgeregt über das Geschäftsgebahren der Publisher, aber mittlerweile ist es mir wurscht. Es gibt im Jahr vielleicht ein oder zwei Spiele, die mich interessieren und mir Geld aus der Tasche ziehen können und selbst da hab ich mittlerweile (zumeist) so viel Selbstbeherrschung, dass ich lange lange warten kann bis der Preis in Regionen ist, wo ich bereit bin zu zahlen.

Das ganze Social Networkingding ist mir auch zuwider, aber ich wage mal eine Prognose indem ich sage, dass diese Sache nur noch größer (oder so wie wir es wahrscheinlich empfinden) schlimmer werden wird. Nicht nur im Gamingbereich sondern ganz allgemein im alltäglichen Leben. Insofern habe ich schon das Gefühl nicht nur Oldschool sondern tatsächlich ein Stück weit abgehängt zu sein, da ich nicht bereit bin mein privates Leben im Netz auszubreiten.
 
Dann muss ich mich auch als alter Sack outen, habe ebenfalls mit dem C-64 angefangen und bin heute noch dabei. Klok spricht mir aus der Seele - Facebook, Multiplayer, DLC, Online-Pflicht, Casual, Twitter, Battlenet, Gold-Mitgliedschaften und was weiß ich nicht: interssiert mich alles nicht. Da es aber vom Großteil der Gamer mitgetragen wird, bin ich scheinbar in dieser Welt nicht mehr richtig. Wahrscheinlich bin ich tatsächlich zu alt, eine andere Erkenntnis kann es im Grunde nicht geben, es sei denn, ich würde die große Käufermasse beleidigen wollen. Okay, die Mehrheit hat zwar nicht immer recht, aber wenn ich den Markt beobachte, werde ich mehr und mehr rausgedrängt. Vor noch nicht allzu langer Zeit habe ich noch den Schritt "Steam" gemacht, um nicht ganz abgehängt zu werden, aber AC 2 und Diablo 3 sind die ersten Must-Have Spiele für mich, die ich mir nicht besorgen werde - übrigens: auf keinem Weg! Hinzu kommt RDR, weil ich mir auch keine PS3/XBox holen werde.

So drastisch habe ich das vor Jahren zwar nicht befürchtet, ich habe mir aber einen Riesenvorrat an Spielen angeschafft (die Pyramide lässt grüßen) und habe im Augenblick 3 lauffähige und laufende PC's (durch Switch umschaltbar) unterm Schreibtisch stehen: Win 98, WinXP und (noch relativ aktuell) Win7. Sollte mir wirklich der "Software-Hahn endgültig abgedreht werden", habe ich noch etliche games, die teilweise auch noch gemoddet werden können, die ich nachholen muss. Dabei sind Software-Perlen, Zeitfresser, Geheimtipps (Alpha Protocol) aber auch alte Spiele (Fallout 1&2, The Fall, Planescape Torment, Arcanum spiele ich auch gerne zum x-ten Mal) und sog. "Blockbuster", zu denen ich einfach noch nicht gekommen bin. Ich gebe zu, dass das meine persönliche Lösung ist und ich damit sicherlich nicht dazu beitragen werden, den Markt irgendwo zu verändern, aber irgendwann fällt man halt aus der "werberelevanten Zielgruppe" und damit wohl auch aus der Gamer-Zielgruppe heraus. Aber auch in Nostalgie lässt sich gut schwelgen, wenn man entsprechend vorbereitet ist.
 
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ihr seid geil jungs - ich hab schon befürchtet ich würde hier den nächsten flamewar anzetteln, durch die verstrickung der doch recht polarisierenden themen. allein dafür schon mal ein :daumen: von mir. :)

mit der zielgruppe sprecht ihr genau den punkt an, der mir an dem ganzen noch besonderes kopfzerbrechen bereitet.
kampagnen wie bei deadspace 2 um eine mögliche zensur zu umgehen, zeigen doch eigentlich deutlich, das die publisher langsam begriffen haben, das die größte finanziell potenteste zielgruppe sich mittlerweile bei 18-35 bewegt, bzw. bei noch älteren, die dann die spiele für ihre kids kaufen, wenns nicht für sie selbst ist. klar verfallen noch jüngere eher dem hype und nehmen auch diese drangsalierungen eher in kauf, weil sie damit quasi aufwachsen. und in dem zusammenhang hat es dann was von der platzierung der süßigkeiten an der kasse in kniehöhe...
aber man sieht doch anhand der entwicklung des marktes das der hauptkern der zahlenden kundschaft der erwachsene ist. dementsprechend sind ja auch die titel erwachsener geworden, während man sich früher noch bei double dragon oder commander keen die zeit vertrieb sind es heute doch deutlich ernstere settings bei den blockbustern.

aber aufgrund dieser tatsache beisst sich das für mich mit diesem resistenten verhalten der publisher und devs.
und daher bin ich mir auch nicht so sicher, ob das wirklich der marketingabteilungen geschuldet ist oder ob das alles nicht doch eher aus einigen schüssen aus der hüfte resultierte.
klar versuchen sie immer weitere wege zu finden den gewinn zu maximieren - ist als wirtschaftlich geführtes unternehmen ihr gutes recht.. nur bleibt mir da einfach zuviel auf der strecke. und ich finde, man sieht hier auch deutlich den wandel, von entwicklern und vertrieb aus leidenschaft & überzeugung, hin zur kalten indurstrie die das sparschwein schlachten will.

und ich hab beispielsweise noch n facebook account, den ich nutze um mit leuten im kontakt zu bleiben, die man aus den augen verliert - aber ich seh keinen sinn in diesem.. privatleben-striptease den manche leute dort vollziehen. zumal ich das gesellschaftlich bedenklich finde da sich das in zukunft ja auch abseits der games steigern wird mit lokalisierter werbung auf smartphones und co. dank der daraus entstandenen profilerstellung..aber davon ab..

wenn ich mir da bei diesen plattformen ansehe mit was für einem quatsch man da zugeschmissen wird, von irgendwelchen meldungen von irgendwelchen anwendungen die user xy benutzt, bishin zu diesen persönlichen statusmeldungen die mich an kettenbriefe erinnern.. wenn mich sowas in zukunft in games erwartet im zuge der verstärkten vernetzung neben zusätzlichem ingame-advertising ala deus ex hr mit dem download von ads für die werbeplakate die im spiel auftauchen.. und wenn ich mir zusätzlich das messe gehampel mit wiimote-kinect-move ansehe.. und zu all dem dann noch abhängig bin von der stabilität der verbindung zum server... bei dieser ganzen konstellation schüttelts mich einfach und ich seh da mein geliebtes hobby sterben.
im grunde ist das alles kein wunder, wenn ich sehe, das manche leute nach dem aufstehen erstmal twittern was für ein brötchen sie grade essen, und es tatsächlich menschen gibt, die sich für diesen strip begeistern und das verfolgen ala big brother voyeurismus. und im grunde ist es auch kein wunder, das dies so auf dem vormarsch ist, weil die illusion entsteht, das nun jeder im mittelpunkt stehen kann, selbst bei menschen aus der anderen hälfte der erdkugel, während sie im reallife-sozialverhalten verkümmern.. aber da verrenn ich mich langsam ins offtopic..

ich glaube ich beweg mich im moment wie auch sir tommes auf eine phase zu, in der ich mich anfangen sehe mein hobby noch mit ein paar spieleperlen im schrank zu strecken wie lebensverlängernde maßnahmen bei nem (für mich) totgeweihten patienten.

ich mein, mein schrank is eh voll mit games, genauso wie meine platte - eben weil es mein größtes hobby ist. und da ist auch einiges an perlen am verstauben im regal, zurück bis zu klassikern wie baldurs gate 2 und co. ich hab den ganzen unternehmen somit schon etliches an geld zugesteckt und somit wahrscheinlich auch noch diese entwicklung mitgefördert - und das nagt noch am meisten an mir, da auch ich sowas wie steam mitgemacht hab und bei unzähligen MMOs an betaphasen teilnahm, die ja im grunde das ergebnis des gewinnmaximierungsgedankens sind.

aber es tut irgendwie weh, wenn ich überlege das ich früher noch dachte, ich würde noch als 50jähriger knacker vor der konsole sitzen in einer freien minute und fang im moment an mich zu fragen, wie realistisch das eigentlich noch ist. wenn es darauf hinauslaufen sollte, das normale singleplayer-games aussterben sofern sie nicht vom bewegungsaufwand ein ausmaß annehmen ala wii-fit und man komplett die kontrolle der möglichkeit aus der hand gegeben hat durch die abwälzung auf die server des publishers.. ich weiss, das ist nur n hobby und im grunde schlägt es nur die zeit tot und es gibt wichtigeres im leben, yadda yadda yadda. aber es ist doch manchmal n wirklich schöner ausgleich zu dem ganzen tristen restlichen dasein das man im alltag mitunter hat.

ich weiss es nich. vllt kommt wirklich so langsam der punkt, an dem ich mich allmählich nach einem anderen hobby umsehen sollte..
 
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Ich bin auch seit über 20 Jahren in der Gaming-Szene aktiv, mir macht die Entwicklung auch Sorgen. Aber die Publisher gehen einfach mit der Zeit und haben eine andere Zielgruppe entdeckt die sehr sehr viel Geld ein bringt, Frauen und Casuals. Diese Zielgruppe will einfach nur bissl daddeln ohne groß Kognitiv angestregt zu werden, also sich in ein Spiel reindenken oder lange üben zu müssen. Sie wollen einfach Spass haben. Daher kommen auch diese Bewegungsspiele und Sozialgames. Sie wollen ein Erfolgserlebnis ohne großen Aufwand. Man nehme sich nur mal den Schwierigkeitsgrad von heutigen Spielen zum Vorbild. Was heute als ultraschwer verkauft wird, war damals Anno 1985 als mittel oder sogar leicht betitelt. Hier sieht man auch deutlich den Vorgang des einfach Spass haben, denn wer will sich schon stark frustriert werden.
 
KL0k schrieb:
ich weiss es nich. vllt kommt wirklich so langsam der punkt, an dem ich mich allmählich nach einem anderen hobby umsehen sollte..
ach was ... schnick schnack :D

Selbst mit meiner derzeitigen Zeitbelastung (Familie,Beruf etc.) und auch einer gut mehr als 20jährigen Zockerlaufbahn denke ich nicht, dass sich in absehbarer Zeit mein Hobbyverhalten ändern wird. Dies hängt aber natürlich auch damit zusammen, dass mein größtes Hobby (Basketball) zugleich im RL und virtuell stattfindet. Da bin ich in der glücklichen Lage, dass mit NBA2K12 das Genre gerade in der Blüte auf dem PC (meiner bevorzugten Plattform) steht. Das Spiel ist unglaublich günstig, hat genau die gleichen Features wie die großen Konsolenbrüder und keinerlei versteckte Nebenkosten ala DLC etc. Und die ganze Community-Kacke hält sich auch in engen Grenzen. Ich spiel das ganze Jahr über meine Dynasties offline und ganz für mich alleine ... ein Traum. Wenn ich wollte könnte ich MP spielen, aber ich bin ein ausgeprägter Multiplayermuffel und daher will ich nicht.

Was ich damit sagen will ist dies, dass es ganz sicher auch davon abhängt in welchen Spielsegment man sich selbst wohl fühlt und da sind die ganzen MMOmäßigen Sachen wie Egoshooter oder RPGs imho schon extrem DLC und SocialDingensBummens-geplagt ... viel mehr, als dass es vielleicht im Sport (von EASports Derivaten mal abgesehen) oder Simulationsbereich der Fall ist. Du musst also nur auf das richtige Stück Software treffen und schon bist du wieder in der Tretmühle :evillol:

Das einzige Ding wo ich im Moment am Grübeln bin ist Diablo3. Es ist (bis jetzt) vorbestellt, aber diese ganze Entwicklung die Blizzard in den letzten Jahren durchlaufen hat, missfällt mir mehr und mehr und momentan geht die Tendenz dahin, dass ich von diesem Spiel wieder Abstand nehme. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber gerade in Hinblick auf Diablo2 (für mich lange Referenz was Qualität und Kundenfreundlichkeit anbelangt) ist das was sie mit D3 abziehen schon sehr irritierend.
 
Tja ich bezeichne mich jetzt nicht als alter Hase, aber ich habe mit dem Amiga 500 angefangen.

Also vermute ich mal das ich auch zu den alten Hasen gehöre.

Neben den schon erwähnten Dingen wie Steam, Social Networking in Games, so wie permanente Vernetzung beim spielen, das auch jeder mitbekommt was ich mir in Spielen erarbeitet habe, siehe Steam zum Beispiel... gibt es eine Sache, die ich sehr bemängel.

Nämlich das Preis/Leistungs - Verhältnis. Heut zu Tage bekommt man nur noch Müll geboten zu völlig überteuerten Preisen (In meinen Augen). Wärend ich mich damals Stunden an den Rechner bzw. Amiga setzen konnte und den ganzen Tag irgendwelche Games wie Speedball oder Loom oder was weiß ich spielen konnte, ist es heute so das ich ein Spiele keine 2 Tage spielen kann dann merke ich einfach was es für ein Müll ist.

Vielleicht ist das auch der Fall, weil ich alles kenne was Spiele betrifft, damit meine ich die Konzepte und Inovationen die man durchlebt hat.
Aber wird immer mehr Masse statt Klasse und das schlimme ist, das die heutige Jungend anscheinend genau das richtige Klientel darstellt, weshalb die Industrie mal abgesehen von dem Bestreben "Gewinnmaximierung" alles daran setzt dessen Kunden zu bedienen.

Das war es erst mal von mir ;)
 
ja, all das kommt mir dabei auch in den sinn und der letztendliche stein des anstoßes rührt auch genau daher.

bsp:

das erste mal das ich gehört hab von "ea sports football club - connecting players worldwide" - was denkt man da als erstes? doch nicht so n facebookabklatsch, sondern crossplattform multiplayer partien.
oder das man diablo 3 nicht mehr offline zocken kann und n auktionhaus ala ebay beherbergen wird.

oder das die aus dem genialen syndicate konzept einen co-op shooter machen, wobei man für ein innovatives konzept sich nur der originalvorlage bedienen müsste. aber da scheint wohl das risiko zu groß, das es von den casuals abgelehnt werden könnte.
das selbe wird mit wing commander passieren oder x-com/ufo:enemy unknown - die halbe scifi-spieler-gemeinde würde sich ne jeweilige neuauflage von teil 1 wünschen. das wäre schon alles was man tun müsste, um die alteingesessene doch recht große gemeinde die das alles durch käufe mitaufgebaut hat glücklich zumachen. diese ganzen innovationen von vor 10-20 jahren einfach neu aufleben zu lassen 1:1 und n bisschen zeitgemäß aufzupeppen. es hätte zwar den leicht faden beigeschmack von fehlenden neuen ideen - aber das waren von grundauf solide titel, denn nicht umsonst verfällt man ja so sehr in nostalgie, das man sie selbst heutzutage noch aus dem schrank kramt.

stattdessen kommt shooter-xy umgelabeled für das franchise der fast nur durch stumpfe ballerorgien und optik überzeugen will.
ihr hättet mal mein gesicht sehen sollen, als ich bei "deus ex - hr" bemerkt hab, das einen das spiel richtig laufen lässt und zum teil kreativität erfordert, trotz der doch recht einsteigerfreundlichen einführung.
da ist mir mal wieder richtig vor augen geführt worden, wie eingerostet ich schon bin durch diesen ganzen mainstream-casual mist. ich hab früher spiele gespielt wie jagged alliance, x-com
 
Auch ich habe mit dem C64 angefangen und Kl0k Du sprichst mir aus der Seele. Ich habe keinen Facebook Account... Twitter interessiert mich nicht...
Letztes Jahr habe ich mich "leider" zu Steam hinreißen lassen, aber war eigentlich nur eine Entäuschung. Bei mir ist es mittlerweile so, dass ich in der DOS-Box wieder alle alten Titel durchspiele. Kürzlich habe ich mal wieder "Die Siedler 1", "MadTV 1" und "Jagged Alliance 2" durchgespielt. Wenn ich an früher denke mit Multiplayer-Perlen wie "Unreal Tournament" und "Quake 3"... *schwelg* Dort war die Frage nicht, ob es einen LAN-Modus geben wird, sondern man hatte einen direkt einen Dedicated-Server zur Verfügung... DLCs? Früher gab es direkt einen kostenlosen Editor mit dem man das Spiel auf Jahre aufwerten konnte. Maps und Mods von der Community - so gehört sich das.

Nach über 5 Jahren Pause bei "Unreal Tournament" habe ich dies nun wieder angefangen. Es gibt leider keinen aktuellen Ersatz dafür...

Meiner Meinung nach braucht kein Publisher meckern wegen zu wenig Verkäufen. Wenn ich mir die CoD-Reihe ansehe (leider wird das Teil ja gekauft wie blöde), die 4 Jahre hintereinander das gleiche Spiel mit anderen Texturen ist...

Naja, auch mein Schrank hat noch JEDE Menge alte Perlen und auch auf den Pyramiden in den verschiedenen Märkten kann man noch manche super Titel abgreifen.


EDIT:
Wing Commander... was waren das für Highlights. immer am Rande des damals technisch machbaren - herrlich
Syndicate... zu dieser Ego-Shooter Verwurschtung kann man eigentlich nichts mehr sagen. Da würde jeder andere Titel auch passen
 
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Das sind aber heut zu tage die großen aussnahmen.

Die meisten spiele sind einfach aussen hui innen pfui, so nenn ich das immer.
Denn was bringt es mir, wenn die grafik dem rl gleicht aber der hintergrund müll ist.

Da kann ich auch rtl einschalten und mich den ganzen tag berieseln lassen, hat den gleichen effekt.
 
genau das mein ich.

UT99, schönes beispiel - der einzige futuristische shooter der es mit quake 3 aufnahm und um die krone kämpfte. was sind ut und quake heute? das eine hat sich in ein halbes 'halo' verwandelt mit fahrzeugen und co. das andere lebt noch als urgestein browserspiel, da teil 4 bereits in vergessenheit geraten ist.

syndicate - innovatives konzept von vorn bis hinten - bullfrogs bester titel in meinen augen. daraus n reinrassigen shooter basteln mit kleinen upgrades für einen RPG-fake? vermutlich nichtmal mit einfluss auf die globale karte oder zielsetzungen oder teamzusammenstellungen oder jeglichen RTS einflusses den dieses game damals ausmachte..

wing commander.. es hatte zwar einige frustmomente (gerade kämpfe in unterzahl, gegen die prototypen oder in asteoridenfeldern auf patrolien) aber es hat soviel spass gemacht, vielleicht auch grade deshalb, weil das gesamtbild überzeugte.

das mit dem berieseln lassen vom tv ist n schöne metapher und passt wie die faust aufs auge. denn irgendwie ist man von dem kreativität fordern und fördern weggegangen und hin zum überfluten des marktes durch quantität.
ich weiss nur nicht ob das der explosion des gaming-marktes selbst oder der veränderung des konsumenten liegt der sich ja tv-programm und sozial in eben dieser berieselungs-"ich will das sagen haben, und wenn ich nicht rede will ich unterhalten werden" mentalität verfallen ist.

ich mein, selbst der ego-shooter bereich ist ja gameplaytechnisch abgeflacht. früher kamen noch ideen wie project i.g.i. .. war im grunde auch stumpfe ballerei und hat zum teil durch dumme ungeschickt platzierte KI gefrustet - aber die grundidee dahinter, die sich heutzutage in splinter cell widerspiegelt war doch gut und hat gefordert. splinter cell selbst ist auch selbst ein gutes beispiel - wer sich an den ersten teil erinnert und den neuesten teil ansieht.. da liegen welten zwischen wie zwischen einem klassischen sean connery james bond zum neuen mit daniel craig.
ich hab den eindruck das damals viel mehr liebe zum detail in die hintergrundgeschichte eingeflossen ist, eben aufgrund der begrenzten möglichkeiten in der optik, sodass noch fantasie vom spieler gefordert und gefördert wurde - und hab den eindruck, hintergrund ist heute nur noch alibi und mittel zum zweck während man von einer bilderflut erschlagen wird.
 
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Allerdings muss man da auch schon ein Stück weit differenzieren. Ein Punkt ist sicher die fortschreitende Gewöhnung der alten Spieler die einfach alles irgendwie und irgendwo schonmal gespielt haben und alten Wein in neuen Schläuchen relativ schnell erkennen ... im Gegensatz zur jüngeren Spielergeneration für die vieles dann doch wieder neu ist.

Und der andere Punkt ist die (ich nenn es jetzt mal so) stark zunehmende Abzocke durch die Spielepublisher mit ihrer Vielzahl an Onlineplatformen und den damit verbundenen Nachteilen für die Spieler (Wiederverkauf,DLCs,Communityzwang etc.).

Wobei man den ersten Punkt eigentlich relativ leicht selbst aushebeln kann, indem man eben nicht die ganzen Mainstream AAA Spiele konsumiert, sondern stärker selektiert.

Punkt 2 hingegen wird auch in meinen Augen zunehmend problematisch, allerdings hat es bisher mein Spielverhalten lediglich dahingehend beeinflusst, dass ich insgesamt weniger Spiele kaufe. Die Publisher haben also genau das Gegenteil von dem erreicht, was sie wollten, was mir, ich muss es gestehen, doch eine gewisse Befriedigung verschafft. Früher bin ich schonmal ziellos durch den MM gestreift und hab mir dieses und jenes Spiel gegriffen, so kam ich damals im Monat auf 2-3 Spiele, jetzt sind es im Jahr max. 2-3. Plus natürlich die 5-10EUR Spiele wenn Steam mal wieder einen Titel senkt, der mein Interesse weckt.
 
du hast sicher recht - mit so langer erfahrung im gaming bereich, erkennt man auf anhieb alte strickmuster, egal in was für farben sie getaucht wurden. das würde ich aber gar nicht mal als problem ansehen, wenn die zeitlichen abstände dieser wiederbelebungen bezahltgemachter konzepte größer wären. wenn ich jedes jahr mit einem neuen call of duty um die ecke komme, muss ich mir n bein ausreissen um dabei noch irgendwie ne spur innovation einfließen zu lassen und laufe gefahr, das dies übersehen wird, sofern ich es nicht effektiv hervorhebe. unter der haube ist es dann immernoch ein und das selbe.
mach ich dies aber nur alle 5 jahre, ist der technische fortschritt größer und zeichnet sich mehr ab. das ganze dann gepaart mit neuen konzepten in der zwischenzeit und abwechselnde revivals von klassikern, würde zwar das risiko bei verkäufen bedeuten, was sicherlich keiner der aktionäre gerne sehen würde - aber auf der anderen seite würde man a) viel größere bereiche bedienen und b) wieder ne spur back to the roots gehen.

lustigerweise scheinen es aber auch genau die titel zu sein, die uns alteingesessenen abschrecken, die die häufigsten neuauflagen spendiert bekommen, sodass die verkaufszahlen sogar mehr werden, statt das sie eigentlich durch die boykottierung dieser zurückgehen sollten, weil diese titel dann nämlich genau den nerv der neueren generation der gelegenheitsspieler ansprechen, die so sehr an diese mechanismen gewöhnt sind, das sie auch nur dieses wollen, weil sie die damalige vielfalt auch überhaupt nicht kennen. so n bisschen wie milchkühe die in die automatisierte melkfabrik hineingeboren wurden in ihrem 1*2m gatter und gar nicht das freie gefühl der wiese ohne zäune kennen. :D
 
Wieso flamewar, ueber das, was Du meckerst beschwert sich doch fast jeder. Trotzdem kaufen sie den ganzen Muell.
Mir geht das eigentlich eh hinten rum vorbei, da seit 5 Jahren eh nichts gutes rausgekommen ist, da ist mir auch egal, wie sie diese 0815 Ballerspiele noch mit Kopierschutz verschandeln. Ich zock weiter alte Spiele.
 
ich bin nun wirklich kein alter Sack (Baujahr '92), habe mich aber schon als kleiner Junge sehr für den PC begeistert und so schon mit FIFA98 (Andi Möller auf dem Cover! :D) auf dem PC meines Vaters angefangen. Seine alte originale Tomb Raider II Schachtel, die er vor ewigen Jahren gekauft hat, liegt heute hinter mir im Schrank, oben bei ihm liegen Monkey Island, Siedler und Konsorten.

In die "modernen" Games bin ich bin Anno 2008 eingestiegen, weswegen ich mich auch hier im Forum angemeldet habe um einen PC zusammenzustellen. Und schon in der kurzen Zeit von 2008 bis heute fällt mir auf, dass einiges besser, aber wirklich verdammt vieles einfach schlechter geworden ist. Den Eröffnungspost unterstütze ich hier in allen Belangen! Ich nutze gerne Steam und sehe es mehr als sinnvolle Plattform zur Vernetzung sowie Bündelung meiner Games. Aber beinahe alles, was darüber hinausgeht, ist mir sehr zuwider! Dass der Publisher einem die Möglichkeit geben möchte, seinen 24325 imaginären Facebookfreunden mitzuteilen, wann man mit welcher Waffe wieviele Punkte in welchem Spiel gemacht hat, ist mir kein Dorn im Auge, aber mittlerweile kommt es mir immer mehr wie ein Zwang vor - frei nach dem Motto "die soziale Vernetzung hat Vorrang, wie sich das auf das Spiel selbst auswirkt ist erstmal nicht wichtig".

Dass die Publisher versuchen, einem diesen Quatsch auch noch als Feature zu verkaufen, ist nicht akzeptabel. Ich glaube auch, dass die sogenannten Kopierschutze einzig der Kundenbindung dienen sollen. Wer sich ein wenig auf einschlägigen Seiten umsieht, der sieht ganz schnell, dass keine, aber auch wirklich keine der DRM Maßnahmen die Raubkopierer vom Spielerlebnis ausgeschlossen hat - im Gegenteil: Sie brauchen z.B. bei AC2 keine dauerhafte Internetverbindung (genau dasselbe wird auch für Diablo III so eintreffen), zocken Games teilweise noch vor dem offiziellen Release bzw. sog. "Beta-Releases".

Manchmal frage ich mich, ob einige Publisher sich nicht schämen, dem ehrlichen User so ins Gesicht zu lügen, indem sie seinen goldenen Käfig noch als "Schutz" bezeichnen (siehe dazu auch meine Signatur ;)). Das ist übrigens auch etwas, worin sich wirklich ein Unterschied zu 2008 bzw. noch früher erkennen lässt. Denn bereits vor 2008 habe ich auf einem schlechten Aldi Laptop bereits Dinge wie Oblivion, Half-Life 2 gespielt (die Collector's Edition dazu habe ich mit 14 Jahren im Österreich-Urlaub für sage und schreibe 20€ gekauft :D :D :D). Bei diesen Spielen habe ich mich als Spieler irgendwie ganz anders, besser behandelt gefühlt, auch wenn Bethesda mit Knights of the Nine für Oblivion daneben gehauen hat.

Ich sehe da durchaus Parallelen zur jungen, "digitalen" Generation, der ich zweifellos ebenfalls angehöre; die Überflutung mit sozial-"relevanten" Funktionen, die dir an jeder Ecke vorhalten, dich mit anderen in Verbindung zu setzen, lassen einen in Wirklichkeit nur den "wahren" sozialen Kontakten gegenüber abstumpfen. Wenn jeder 20 Nachrichten am Tag auf Facebook oder Twitter postet (bin selbst bei FB, Twitter nicht), ist die logische Konsequenz nichts weiter als dass man unheimlich schnell das Interesse an der Einzelperson als solche verliert. Worauf reagiert ein junger Mensch, wenn er merkt dass das Interesse an ihm nachlässt? Nun ja, im Falle von Facebook würde er um dagegenzuhalten 5 zusätzliche Posts pro Tag hochballern.

Mit dieser etwas überspitzten Darstellung will ich klar machen, dass all diese ach so sozialen Elemente bei "zu-ernst-nehmen" tatsächlich eine Art von Desozialisierung hervorrufen.

Sorry, wenn ich so wirres Zeug schreibe, ich versuche nur meine Denkweise etwas anschaulich zu machen.

Eine weitere Sache diesbezüglich, die mir aufgefallen ist, zielt ebenfalls auf das "Erfolgserlebnis" des Spielers ab. Es klingt banal, aber ich glaube dass es wirklich eine psychologische Sache ist, wenn wir die Erfolgserlebnisse, die ein Spiel einem Spieler "aufdrückt" miteinander vergleichen.

Ich werde das nun an dem simplen Beispiel der Call of Duty-Reihe tun (einige von euch werden vor allem die alten Titel, Gott habe sie selig, gerne gespielt haben). Alleine wenn man sich anschaut, wieviele Punkte man für einen Abschuss im Multiplayer bekommt:

CoD2 - keine Punkte, das reine Spielerlebnis hat gezählt!
CoD4 - ein Abschuss bringt 10 Punkte auf das Erfahrungspunktekonto
CoD MW2 - ein Abschuss bringt 100 Punkte, wenn ich es in Erinnerung habe
CoD BO und voraussichtlich MW3 - ein Abschuss bringt 100 Punkte, es gibt jedoch pro Abschuss mindestens einen Bonus von weiteren 50-100 aus welchen trivialen Gründen auch immer (Payback, etc)

es kann auch nur Einbildung sein, aber ich sehe es so, dass dem Spieler mehr und mehr, auch wenn nur die Punktebeträge verzehnfacht werden, das Gefühl gegeben werden soll, er hätte eine starke Leistung vollbracht, mit der er angeben kann.

Deswegen macht Counter Strike auf LANs mit den Kumpels auch am meisten Spaß - keine Punkte, echte Freunde und wenn einer nicht so gut spielt, lacht man gemeinsam darüber.

Ich hoffe ich habe niemanden mit meinen verworrenen Äußerungen auf die Palme gebracht ;)

viele Grüße,
Reign
 
nene, du sprichst da einige sachen an die in die selbe kerbe schlagen. zb der psychologische effekt. das der derzeitige mainstreamkonsument vermeintlich leichter zu beeindrucken und zufriedenzustellen ist, ist kein geheimnis. nicht umsonst gibt es mittlerweile in jedem furz achievements die man teilweise auf dem leichtesten schwierigkeitsgrad sammeln kann. damit will ich keinem der spieler und erst recht nicht denen die vielleicht nicht so gut sind ans bein pinkeln. ich denke nur, das genau dies ein indikator dafür ist. so n bisschen wie die "revolution" in der filmindustrie, 95% durchscnittlicher käse der n bisschen blendet und auf die perlen (die jeder für sich anders definiert) teilweise elendig lang warten, sofern sie überhaupt auf dem radar auftauchen aufgrund der informationsflut die einen teilweise schon den vortag vergessen lässt.
jedenfalls ist es bei dieser entwicklung bzw. aus diesem blickwinkel dann auch wenig verwunderlich, warum es so scheint als würde vieles versucht über quantität reinzuholen, statt den spieler vor mögliche frustrationen zu stellen, die das game und die verantwortlichen dann in dieser schnelllebigen welt dann womöglich direkt wieder fallen lassen.
und genau das finde ich schade, das sie sich an diesem feld hauptsächlich orientieren. ich würde lieber versuchen die hardcore-fangemeinde zu bedienen, bei der man dann auch mit der größten wahrscheinlichkeit an einnahmen rechnen kann und zusätzlich vielleicht überraschend noch welche aus dem mainstreambereich erreicht. als andersrum und sich dann image- und ergebnistechnisch zu drehen wie die fahne im wind.

aber vielleicht kommt man zu dieser erkenntnis auch irgendwann bei den großen, wenn der casualbereich nichts mehr hergibt oder mit zuvielen problemen verbunden ist. oder ich (bzw. wir) gehören wirklich zu einer "aussterbenden gamer art" :lol:

PS: bei halflife 2 haste ja n guten fang gemacht für 20€ und dann ist dir auch der stress des releasetags erspart geblieben. ich muss sagen das ich steam-gegenüber wieder so skeptisch gegenüberstehe wie damals zu hl1/cs1.5 zeiten.

PPS: ich finds aber erstaunlich das du trotz deines jahrgangs zu einem ähnlichen eindruck kommst. :)
 
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Hardcorespiele sind der Grund, warum ich PC-Gaming mag. Die STALKER-Reihe z.B. geht in Sachen Spieldesign stellenweise einfach nicht mit der Zeit und das ist auch gut so! Denn wer sich einmal reingefuchst hat, der hört so schnell mit dem Spielen nicht mehr auf! Ähnliches - wenn auch casualfreundlicher - war ja auch schon bei Oblivion so, besonders mit Mods. Mir machen Spiele keinen Spaß, bei denen schon beim ersten Level feststeht, dass du das Spiel Mission für Mission ganz einfach durchspielen wirst. So etwas macht kurzzeitig Laune, aber als "Gaming" würde ich das dann nicht mehr bezeichnen.

Ich muss zugeben, dass ich mir trotz den unverschämten ToS von Origin BF3 vorbestellt habe. In der gleichen Bestellung liegt aber auch noch Skyrim, von dem ich mir ganz großes Tennis erhoffe.

wenn die Publisher so weiter machen und die immergleichen Spiele rausbringen, dann fürchte ich leider auch dass die "richtigen" Gamer nach und nach aussteigen werden. Man sehe sich nur an, was aus dem tollen Call of Juarez geworden ist. Wie kann man so etwas guten Gewissens der Spielerschaft präsentieren?!

@ HL²: damals wusste ich gar nicht so viel von dem Spiel, nur dass es unheimlich gut sein sollte! In Deutschland wäre ich auch niemals dran gekommen, zumal meine Eltern es mir nicht erlaub hätten :D es war der letzte Tag bei einer Ferienfreizeit, ein Ausflug nach Zell am See. Ich hatte noch höchstens 25€ übrig und habe das einfach in einem Laden liegen sehen, auf dem Etikett stand "Filialenrabatt: 30€" sodass der Preis nunmehr bei 20,- lag. Das der CE beiliegende T Shirt trage ich heute noch, weil es mir damals natürlich viel zu groß war. Meiner Mutter habe ich gesagt, dass ich es bei einer Verlosung in der Stadt gewonnen habe :D :D außerdem lag der CE auch Counter Strike: Source bei! Das war natürlich der Wahnsinn, als ich wirklich ein "echtes" CS spielen konnte :D man das war schon geil damals :D die fette Metallbox davon steht übrigens auch noch hier am Schreibtisch.
 
Ich weiß zwar nicht ob ich mich zu den Olschool Zockern zählen darf, aber ich finde manche übertreiben es ein wenig mit ihrer "Früher war alles besser Mentalität".

Ich hab mit einem 8086 als ersten "richtigen" PC angefangen (vorher bei Freunden ZX Spektrum, Amiga, C64 u. der KC85 vom Papa ;) ) Seitdem spiele ich auch (angefangen hat's wohl mit Prince of Persia und Alley Cats auf dem PC).

Früher als die Comm noch klein und eingeschworen war, war (fast) jedes Spiel an sich eine Innovation? Es gab einfach nicht die Menge an vorhandenen Spielen die sich jetzt seit 20-30 Jahren angesammelt hat. Jede Idee, war sie nun klug oder doof war erstmal was Neues und man konnte getrost von bahnbrechend Sprechen. Aber heute nach 30 Jahren Spieleentwicklung gibt es einfach nur noch höchstselten solche Innovationen, genauso wie in Filmen (wann habt ihr das letzte mal einen guten Film gesehen der was bahnbrechend neues thematisiert hat oder sonst irgendwie "innovativ" war?) und allem anderen dass sich von einer Nische zu einem Mainstream entwickelt.
Prince of Persia, Doom, Civilization etc. Alles bahnbrechende Spiele. Aber stellt euch mal Umsetzungen dieser Spiele in aktueller Technik vor. Würden die euch wirklich vom Hocker reißen? Nein es wären lediglich ein mittelmäßiges Plattformspiel mit abgedroschener Story, ein hirnloser Egoshooter mit Schlauchlevels und strunzdummen Gegner(-masse)n und Civ, nunja wäre halt wie ein etwas schlechteres Civ4.
Klar der Nostalgiefaktor (den man nicht unterschätzen sollte) würde den Spielen sicher einiges an Bonus verleihen, aber von toll und bahnbrechend wäre sicher nicht mehr die Rede.

Nebenbei mutiert "Zocken" seit einiger Zeit zum gesellschaftlich anerkannten Hobby (auch wenn das Klischee vom pickelgesichtigen Kellerkind noch weit verbreitet ist.) wofür wir dankbar sein sollten.
Und dank PS, XBOX und Co. ist auch die technische Einstiegshürde (wer erinnert sich noch an die ewige Konfiguration von Autoexec.bat und Config.sys unter DOS um den Memory zu optimieren) stark gesunken.

Und mit diesem drastisch erweiterten Kundenkreis und der damit einhergehenden Produktvielfaltgibt es natürlich auch deutlich mehr "Casual" Games oder auch totalen Schrott zu kaufen. Nichtsdestotrotz gibt es noch echte Perlen unter den Spielen, auch wenn ihr Anteil natürlich auf Grund der schieren Menge stark gesunken ist.

Ich persönlich denke wir befinden uns in einer Phase wo der Mainstream erstmal gesättigt werden will. Dort ist im Moment einfach extrem viel zu holen. Wennn das Wachstum in diesen Bereichen dann stagniert wird man sich wieder etwas mehr auf die Nischen besinnen und versuchen diese zu erreichen.

Die restlichen Argumente um Steam, Twitter und Co. kann ich nicht ganz nachvollziehen. Natürlich wollen die Hersteller ihre Produkte schützen, die Kundenbindung erhöhen etc. Und natürlich sind einige Maßnahmen einfach voll daneben. Aber leider ist das Thema Software auch nicht so leicht vergleichbar mit "normalen" Produkten da sie sich im Vergleich dazu einfach beliebig oft und einfach reproduzieren lässt. D.h. nicht dass ich das gutheiße, aber entweder man kezeptiert es oder hört halt auf solche Spiele zu kaufen (oder findet eine bessere Lösung)

Twitter und Facebook haben hier sowieso nichts verloren. Es gibt afaik kein Spiel, das einen zwingt sich dort zu registrieren und ansonsten sind diese sozialen Netzwerke für den Einen halt hilfreich und für den anderen ein Dorn im Auge.

Und was das Thema Preisgefüge angeht: Ich kann mich noch genau erinnern als ich damals MOO2 für über 100 DM am Erscheinungstag in den Händen gehalten habe, war das verdammt viel Geld. Heute werden Spiele viel schneller nochmal als Gold/Platinum/etc. Edition für einen 10er veröffentlicht und dank Amazon.uk und Co. hat man selbst am Erscheinungstag gute Chancen ein Spiel preiswerter zu bekommen, als damals bei deutlich gestiegenen Entwicklungskosten. Ein Assasins Creed würde vermutlich 300€ kosten wenn der Markt noch so groß wäre wie vor 20 Jahren.

Mein Fazit: Ich spiele heute noch mit genauso viel Begeisterung wie damals. Klar die wirklichen Aha Erlebnisse sind deutlich seltener geworden (was einfach an der überdurchschnittlich langen Erfahrung liegt) aber es macht mir immer noch Spaß und das ist was zählt.
 
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als ich damals MOO2 für über 100 DM am Erscheinungstag in den Händen gehalten habe, war das verdammt viel Geld.
Na ja, kann man so oder so sehen, Als Pong-Spieler der ersten Generation kann ich sagen, dass ich vor allem für ATARI echt Geld gegeben habe - damals waren 80 DM für Berzerk / Pacman / etc. echt deutlich mehr als heute 80 €!
Danach allerdings wurde es besser - zwei Freunde treffen sich "haste neue Games - nur eine Datasette voll" da waren dann 50 - 80 Spiele drauf, natürlich mit TurboTape!
Ja, da war auch Mist bei, aber Crysis 2 ist ja auch Mist!
Es gab aber eben auch die genialen Games die mich fesseln konnten, Impossible Mission 2, Giana Sisters, Shamus Case II, River Raid, Raid over Moskau, Barbarian, Aztec Challenge, Blue Max, Defender of the Crown, Fort Apocalypse, Frogger, Galaxian, Jungle Hunt und nicht zu vergessen ELITE!!!

Mit dem PC hörte dann für mich das Gaming lange auf, mittlerweile entdecke ich es über die Grafik wieder - daher reizen mich auch Games wie Crysis (das Original) aber auch die alten Siedler-Teile sind super (trotz dünner Grafik)!

So, ich glaube ich packe gleich erst mal meinen C64 aus und schaue mal, wie das auf einem LCD heute aussieht - funktioniert alles noch!
 
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