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Blackout - Panikmache oder realistisches Szenario?
Der Text ist erstens veraltet (es gibt seit letztem Jahr keine EEG-Umlage mehr) und zweitens sagt er nicht aus, dass der ÜNB durch den EE-Verkauf Gewinn machen kann/darf. Denn dies dürfen Netzbetreiber (egal ob ÜNB oder VNB) grundsätzlich nicht. Das ist im EnWG so festgelegt. Erlöse (und daraus Gewinn) bekommen die Netzbetreiber nur auf Basis einer Kostenprüfung der Regulierungsbehörden und nur für Tätigkeiten im regulierten Netzbetrieb. Die Erlösobergrenze steht in einem behördlichen Bescheid, Mehr- oder Mindererlöse werden immer über das Regulierungskonto im nächsten Jahr ausgeglichen. Sollte ein Netzbetreiber bei einer Baumaßnahme auf seinem Grundstück einen Schatz finden, so muss er sich diesen Mehrerlös zugunsten der Netznutzer anrechnen lassen, d. h. die Netzentgelte würden entsprechend sinken.
Die ÜNB und VNB spielen zwischen dem EEG-Konto und den Anlagenbetreiber nur den Verwalter.
Stimmt, aber ob das EEG-Konto nun per Umlage ausgeglichen wird oder per Überweisung vom Staat, spielt ja grundsätzlich keine Rolle und ist für die AusglMechV unerheblich.
SW987 schrieb:
Mehr- oder Mindererlöse werden immer über das Regulierungskonto im nächsten Jahr ausgeglichen.
Dann habe ich den Abschnitt wohl falsch verstanden.
Nichtsdestotrotz bleibt der Börsenzwang für EE in meinen Augen das Hauptproblem, da der Börsenstrompreis nun mal antizyklisch zur EE-Verfügbarkeit verläuft. Den EE-Strom an der Börse im Ausland billig zu verkaufen, die Differenz zur Einspeisevergütung vom Steuerzahler bezahlen zu lassen und die lokale Last mit Kohlestrom zu decken ist offensichtlich ziemlich blödsinnig. Und solange der Lastverlauf nicht signifikant häufig unter die EE-Momentanleistung fällt, sehe ich keinen Grund, warum die Einspeisevergütung ein Problem darstellen sollte. Die meisten Kunden werden Netto wohl deutlich mehr als die durchschnittliche Einspeisevergütung an ihren Anbietern zahlen. Den EE-Strom also nicht vorrangig selbst zu verbrauchen halte ich für das eigentliche Problem.
Zumal davon auszugehen ist, dass allein durch E-Autos der Bedarf insgesamt steigen wird und dadurch der kontinuierliche EE-Zubau sehr wichtig ist. Wenn die EE-Leistung der Netzlast nahe kommt, dann an einem sonnigen Sonntag-Mittag, wo die meisten Autos wohl an einer Wallbox hängen können und damit Abnehmer gefunden sind. Wichtig sind lediglich passende Tarifstrukturen. Fatal wäre es aber offensichtlich, den EE-Zubau durch Begenzung durch eine plötzliche Kappung der Einspeisevergütung enorm zu bremsen und dann in einigen Jahren festzustellen, dass unser gestiegener Bedarf an elektrischer Energie durch die zunehmende Elektrifizierung vermehrt durch Fossile gedeckt wird. Ich denke, das wird auch im Wirtschaftsministerium so gesehen. Die Ausgestaltung der AusglMechV halte ich trotzdem für falsch. Letztlich wird das wohl zunehmend dazu führen, dass börsenpreisabhängige Stromtarife größere Verbreitung finden, was letztlich ein soziales Problem darstellt: Wer sich keinen Stromspeicher, E-Auto, ... leisten kann, der muss bei der ominösen Dunkelflaute tief in die Tasche greifen, wenn er seinen Strom zu Börsenpreisen kauft.
Stimmt, aber ob das EEG-Konto nun per Umlage ausgeglichen wird oder per Überweisung vom Staat, spielt ja grundsätzlich keine Rolle und ist für die AusglMechV unerheblich.[...]
Das spielt eine große Rolle. Bei der Umlage zahlt der Netznutzer, beim EEG-Konto der Steuerzahler.
Web-Schecki schrieb:
[...]Nichtsdestotrotz bleibt der Börsenzwang für EE in meinen Augen das Hauptproblem, da der Börsenstrompreis nun mal antizyklisch zur EE-Verfügbarkeit verläuft. Den EE-Strom an der Börse im Ausland billig zu verkaufen, die Differenz zur Einspeisevergütung vom Steuerzahler bezahlen zu lassen und die lokale Last mit Kohlestrom zu decken ist offensichtlich ziemlich blödsinnig. [...]
Und solange der Lastverlauf nicht signifikant häufig unter die EE-Momentanleistung fällt, sehe ich keinen Grund, warum die Einspeisevergütung ein Problem darstellen sollte.[...]
Durch die 20jährige Laufzeit muss man jetzt planen, denn jede zugesprochene garantierte Einspeisevergütung heute sind Kosten die über 20 Jahre anfallen, egal was kommt.
Web-Schecki schrieb:
[...]Den EE-Strom also nicht vorrangig selbst zu verbrauchen halte ich für das eigentliche Problem.[...]
Schon richtig, aber über diese Möglichkeit verfügen halt viele Mesnchen nicht. Zudem ändert das wenig, an dem zunehmenden Ungleichgewicht von Last und Erzeugung. Die Überschüsse werden zeitweise extrem sein, es sind 400 GW PV und 300 GW Wind geplant. Speicher auf diese Spitzen auszulegen ist völlig unwirtschaftlich. Andererseits wird es trotz der hoch erscheinenden Leistungen Zeiten mit wenig EE geben (z. B. mehrere windschwache Nächte mit trüben Tagen dazwischen).
Web-Schecki schrieb:
Zumal davon auszugehen ist, dass allein durch E-Autos der Bedarf insgesamt steigen wird und dadurch der kontinuierliche EE-Zubau sehr wichtig ist. Wenn die EE-Leistung der Netzlast nahe kommt, dann an einem sonnigen Sonntag-Mittag, wo die meisten Autos wohl an einer Wallbox hängen können und damit Abnehmer gefunden sind. [...]
Die meisten E-Fahrzeuge hängen tagbsüber eben nicht am Netz, sondern stehen auf einem Parkplatz beim Arbeitgeber.
Web-Schecki schrieb:
Wichtig sind lediglich passende Tarifstrukturen. Fatal wäre es aber offensichtlich, den EE-Zubau durch Begenzung durch eine plötzliche Kappung der Einspeisevergütung enorm zu bremsen und dann in einigen Jahren festzustellen, dass unser gestiegener Bedarf an elektrischer Energie durch die zunehmende Elektrifizierung vermehrt durch Fossile gedeckt wird. [...]
Fatal wird sein, wenn man meint einfach PV zu peitschen ohne auf das Gleichgewicht zu achten. Das wird enden wie ein Zahnkämpfer, der meint er muss sich nur einen rechten Oberschenkel wie Godzilla antrainieren und er gewinnt jede Disziplin.
Web-Schecki schrieb:
Ich denke, das wird auch im Wirtschaftsministerium so gesehen. Die Ausgestaltung der AusglMechV halte ich trotzdem für falsch. Letztlich wird das wohl zunehmend dazu führen, dass börsenpreisabhängige Stromtarife größere Verbreitung finden, was letztlich ein soziales Problem darstellt: [...]
Nicht nur, denn marktorientiert ist nicht gleich netzorientiert.
Beispielhafte Ausgangslage: Bundesweit Sonnenschein und mittlerer Wind, Börsenstrompreis nahe Null oder negativ. Preissignal an alle Kunden "Feuer frei!". Auch in Aachen wird nun alles eingeschaltet was geht, obwahl gerade von Westen ein Wolkenband aufzieht und die PV-Anlagen im Aachener Netz verdunkelt. WKAs gibt es in der Großstadt nicht. Ein überzogenes Beispiel dafür, dass der Teufel im Detail steckt und es mit "PV Hurra!" nicht getan ist.
Web-Schecki schrieb:
Wer sich keinen Stromspeicher, E-Auto, ... leisten kann, der muss bei der ominösen Dunkelflaute tief in die Tasche greifen, wenn er seinen Strom zu Börsenpreisen kauft.
Es geht wie gesagt nicht um das leisten sondern um die prinzipielle Möglichkeit. Menschen mit Eigentum (Haus) werden es schaffen, die anderen werden mit Energie- und Mobilitätsarmut kämpfen müssen.
So wie es jetzt läuft ist es ein Superspaltungsprogramm der Gesellschaft.
Deshalb sollte m. E. umgehend die garantierte 20jährige Einspeisevergütung geändert werden und in der Niederspannung ein allgemeiner (merklicher) Leistungspreisbestandteil sowie eine hohe Grundgebühr eingeführt werden.
Der Netznutzer zahlt aber nur abhängig vom Verbrauch, richtig? Heißt: Wer eine PV-Anlage auf dem Dach hat, zahlt tendenziell weniger Umlage. Da ist mir die Steuerfinanzierung lieber, wo ein PV-Anlagenbesitzer tendenziell wohl mehr zahlt als der Geringverdiener ohne Eigentum, der Strom grundsätzlich kaufen muss und nicht selbst produzieren kann.
SW987 schrieb:
Die meisten E-Fahrzeuge hängen tagbsüber eben nicht am Netz, sondern stehen auf einem Parkplatz beim Arbeitgeber.
Sonntags?
Unter der Woche sind wir von einem regelmäßigen EE-Überschuss in Deutschland entfernt, da ist die Last mittags mit aktuell meist ~60GW zu groß. Da müsste es schon flächendeckend stürmisch und sonnig sein, was zusammen schon eher unwahrscheinlich ist. Und wir haben ein europäisches Verbundnetz.
Klar, Netzengpässe sind eine andere Baustelle.
SW987 schrieb:
Deshalb sollte m. E. umgehend die garantierte 20jährige Einspeisevergütung geändert werden und in der Niederspannung ein allgemeiner (merklicher) Leistungspreisbestandteil sowie eine hohe Grundgebühr eingeführt werden.
Durch die 20jährige Laufzeit muss man jetzt planen, denn jede zugesprochene garantierte Einspeisevergütung heute sind Kosten die über 20 Jahre anfallen, egal was kommt.
Der Vorteil der langfristigen Einspeisevergütung ist halt die Planungssicherheit für Anlagenbetreiber. Ich glaube nicht, dass das ein grundlegendes Problem ist. Unser Energiebedarf wird insgesamt steigen, Speicher werden zwangsläufig durch die E-Autos dazukommen, die Netze werden kontinuierlich ausgebaut und andere Energieformen werden laufend teurer. Ansonsten gebe ich dir recht, eine andere Tarifstruktur für die Niederspannung könnte deutlich gerechter sein und auch da sehe ich noch verschenktes Potential.
Der Netznutzer zahlt aber nur abhängig vom Verbrauch, richtig? Heißt: Wer eine PV-Anlage auf dem Dach hat, zahlt tendenziell weniger Umlage. Da ist mir die Steuerfinanzierung lieber, wo ein PV-Anlagenbesitzer tendenziell wohl mehr zahlt als der Geringverdiener ohne Eigentum, der Strom grundsätzlich kaufen muss und nicht selbst produzieren kann.[...]
Das wird sich wie oben beschrieben sehr schnell ändern.
Web-Schecki schrieb:
Da müsste es schon flächendeckend stürmisch und sonnig sein, was zusammen schon eher unwahrscheinlich ist. Und wir haben ein europäisches Verbundnetz.[...]
Neben vielen anderen, denen derzeit nicht die notwendige Aufmerksamkeit geschenkt wird, weil sie teuer, kompliziert und personalintensiv sind. Alles nicht besonders sexy.
Web-Schecki schrieb:
Der Vorteil der langfristigen Einspeisevergütung ist halt die Planungssicherheit für Anlagenbetreiber.[...]
Tja, und die Planungssicherheit des einzelnen Anlagenbetreibers geht nun mal zu Lasten aller anderen. Ich finde es schon merkwürdig, wenn einerseits das Lied von Verzicht, Einschränkung und notwendigen Entbehrungen gesungen wird, aber andererseits PV-Anlagenbetreiber mit 20jährigen Garantien und Steuersubventionen für E-Fahrzeuge und Speicher ausgestattet werden.
Web-Schecki schrieb:
Ich glaube nicht, dass das ein grundlegendes Problem ist. [...]
Ich sehe ein grundlegendes Problem darin, dass derzeit die Rosinen mit sexy Themen gepickt werden und die jetzt(!) notwendigen lästigen Themen ignoriert, verharmlost oder geleugnet werden.
Der Staat versucht eben, marktwirtschaftliche Anreize zu setzen, um den EE-Ausbau voranzutreiben. Die Prämisse kann man schon falsch finden, aber dann hinterfragt man gleich Klimaschutzbemühungen als Ganzes, denn ohne geht es mit Sicherheit nicht.
Ansonsten kann ich dir nicht sagen, ob das Wirtschaftsministerium sich vor den schwierigen Fragen drückt oder mit Hochdruck daran arbeitet, aber etwas klüger vorgeht als zuletzt und nicht mit halbfertigen Entwürfen um sich wirft. Grundsätzlich ist es nachvollziehbar, erst leichte und danach schwere Probleme zu lösen, als am Ende gar nichts zutun.
Es sind rein monetäre Anreize, mit Marktwirtschaft hat das m. E. nichts zu tun.
Web-Schecki schrieb:
Die Prämisse kann man schon falsch finden, aber dann hinterfragt man gleich Klimaschutzbemühungen als Ganzes, denn ohne geht es mit Sicherheit nicht.[...]
Die hinterfrage ich nicht, ich hinterfrage die Führungsgröße, das 1,5°-Ziel.
Web-Schecki schrieb:
Ansonsten kann ich dir nicht sagen, ob das Wirtschaftsministerium sich vor den schwierigen Fragen drückt oder mit Hochdruck daran arbeitet, aber etwas klüger vorgeht als zuletzt und nicht mit halbfertigen Entwürfen um sich wirft. [...]
Es sich leicht zu machen ist bei so einer komplexen Aufgabe keine Lösung. Die schweren Probleme müssen von Anfang an strukturell angegangen und ehrlich kommuniziert werden.
Das geschieht m. E. nicht und zwar aus ideologischen Gründen.
Und wenn man die leichten Probleme gelöst hat und sich dann herausstellt, dass die schweren Probleme mit dem angedachten Plan unlösbar sind, hat man Ressourcen verschwendet, ohne etwas zu erreichen.
In Fachkreisen nennt man so etwas auch blinden Aktionismus.
Könntest du den Grund dafür vielleicht noch etwas konkretisieren?
Ich kenne mich nicht groß mit Netzbau, -betrieb und -steuerung aus, also musst du mir leider erklären, was an dieser Festlegung in der Praxis problematisch ist.
Gerne auch detailliert anhand einzelner Punkte. Ich erwarte nicht, dass du mir die 7 Seiten komplett aufdröselst.
E-Auto Ladung gedrosselt von 11kw auf 4,2kW, hm, wird trotzdem in einer Nacht voll bzw. für über 90% der Anwender voll genug für den nächsten Tag. Wärmepumpe, die statt mit 6kw den halben Tag nur mit 4,2kW läuft, reicht auch. Die muss auch bei -10°C keine 24h Volllast laufen, Haus bleibt Warm. Speicher, läd derzeit kaum aus dem Netz, außer als Erhaltungsladung, um die 10% wieder zu erreichen. Nur mit 4,2kW geladen...sind in einer Nacht auch 32kWh. Habe ich also WP, Wallbox, Speicher und Haus am Anschluss, darf dieser Anschluss bei drohender Netzüberlastung auf 12,6kW + Hausverbrauch gedrosselt werden. Panik. Nicht. Der Hausverbrauch zählt hier nicht zu den regelbaren Lasten.
Aber man liest 'der Anschluss kann gedrosselt werden'. Ohne weitere Einzelheiten. Mal wieder völlig übertrieben, aber das muss wohl so sein.
Aus den Nachrichten, die Bundesregierung hat es verstanden und es wurden im ersten Halbjahr mehr als 600 neue Windräder genehmigt. Bayern hat sich zwar lautstark beschwert, dass die Energie in Bayern knapp werden könnte, aber dort sind grad 3 genehmigt worden. In Worten: DREI! Thema also nicht verstanden, wahrscheinlich warten sie auf ihr neues Laserfusionskraftwerk.
Ungeachtet dessen, dass ich die m. M. n. ohnehin "ambitionierten" EE-Pläne des BMWK/BNetzA für nicht schlüssig halte, weichen die immer mehr in eine noch negativere Richtung ab.
Der PV-Ausbau geht schneller als geplant und Wind wird hinter dem Plan bleiben...
Damit wird das Problem bzgl. der Systembilanz (Last = Erzeugung zu jeder Zeit) weiter verschärft.
1. Das Lastverhalten passt sich kaum bzw. nicht im notwendigen Maße an die Erzeugung an
2. PV über Plan und Wind unter Plan verschärfen das Problem, da PV-Anlagen auf ca. 1.200 Vollbenutzungsstunden und WKAs auf 2.000 - 4.500 Vollbenutzungsstunden kommen
Wenn man den überplanmäßigen PV-Ausbau so weiterlaufen lässt, wird es in naher Zukunft zu Abregelungen der PV-Anlagen zu Spitzenerzeugungszeiten kommen (vergütet wird trotzdem > noch dickeres Minus auf dem EEG-Konto).
Demgegenüber wird ein erhöhter Stromimport in Zeiten ohne Sonnenschein notwendig.
Das wird teuer und riskant. Die Franzosen beschweren sich bereits jetzt, dass Deutschland auf europäischer Ebene massiv gegen Atomkraft agiert, aber selbst auf ausländischen Atomstrom zurückgreift, wenn es gerade passt (wie derzeit). Deutschland ist seit Mai23 Nettoimporteur und dabei die strategische Fähigkeit zu verlieren, sich mittels gesicherter Erzeugungsleistung selbst versorgen zu können.
Ergänzung ()
Samurai76 schrieb:
E-Auto Ladung gedrosselt von 11kw auf 4,2kW, hm, wird trotzdem in einer Nacht voll bzw. für über 90% der Anwender voll genug für den nächsten Tag. Wärmepumpe, die statt mit 6kw den halben Tag nur mit 4,2kW läuft, reicht auch. [...]
Niederspannungsnetze sind, je nach Entstehungszeitraum und Wärmeversorgung (Öl/Gas), auf ca. 1-2 kW pro Wohneinheit ausgelegt (Gleichzeitigkeitsfaktor).
Insbesondere in Wohngebieten mit Öl- oder Gasheizungen ist Platz für E-Fahrzeuge und Wärmepumpen. Die Gleichzeitigkeit von E-Fahrzeugen und Wärmepumpen an kalten Wintertagen ist hoch und PV fällt dann regelmäßig aus.
Das ist der Auslegungsfall fürs Netz, sonst geht das Licht aus.
Das Festlegungsverfahren ist eine Farce. Es verschiebt das Problem von mangelnder Netzkapazität in ein abstruses, komplexes Regelungsverfahren mit zig Akteuren und Schnittstellen.
Es wird, wie angestrebt, ab 01.01.24 nicht funktionieren.
Dasselbe gilt für das anstehende Gesetz zur Wärmeplanung.
Das sind offensichtlich von Agora/Graichen-Texte, welche im Grunde keinen Gesetzestext (also Rahmenbedingungen/Leitplanken) sondern viel mehr detaillierte Verfahrensanweisungen und Prozessbeschreibungen darstellen.
Wohl gemerkt, verfasst vom selben BMWK wie das GEG.
Das Sahnehäubchen wird dann noch die Ausschreibung der notwendigen Gaskraftwerke bis Jahresende (falls es die Ampel bis dahin noch schafft).
Das wird teuer und riskant. Die Franzosen beschweren sich bereits jetzt, dass Deutschland auf europäischer Ebene massiv gegen Atomkraft agiert, aber selbst auf ausländischen Atomstrom zurückgreift, wenn es gerade passt (wie derzeit). Deutschland ist seit Mai23 Nettoimporteur und dabei die strategische Fähigkeit zu verlieren, sich mittels gesicherter Erzeugungsleistung selbst versorgen zu können.
Dann schreib das der BNetzA, die weist auf ihrer Homepage Deutschland für die Jahre 2022 und davor als "Netto-Stromexporteur" aus. (Siehe oben)
Das wird sich nun ändern, Deutschland wird Importeur und immer mehr abhängig von gesicherter Erzeugungsleistung im Ausland. Das sind strategische Kardinalfehler, die sich durch den ganzen grünen Agora/Graichen-Schlachtplan ziehen.
Ich interessiere mich sehr für Fakten und deshalb ziehe ich die Werte heran, die für die jeweilige Fragestellung relevant sind.
Bilanzielle Betrachtungen machen Sinn auf längere Zeiträume und in Bezug auf Energie (kWh).
Augenblicksbetrachtungen machen Sinn, wenn es um Leistung (kW) geht, da die Systembilanz (Gleichgewicht Erzeugung und Last) zu jedem Zeitpunkt ausgeglichen sein muss.
Insbesondere Letzteres ist relevant bzgl. dem Thema gesicherte Leistung.
In Deutschland sind derzeit ca. 140 GW Erzeugungsleistung in Form von Wind und PV installiert.
Vorgestern um 22:00Uhr lieferten diese 140 GW Erzeugungsleistung tatsächlich 1,24 GW...
also nicht mal 1 % der installierten Leistung.
Wind und PV stellen keine gesicherte Erzeugungsleistung dar, das ist Fakt.
Andersrum wird ein Schuh draus. Gerade diese Wind- und PV-Lücken werden von gewisser Seite gerne mit bilanziellen Energiebetrachtungen über längere Zeiträume relativiert. Was wie gesagt sinnfrei ist, da es bei der Leistung um einen Augenblickswert geht.
Du solltest dich als fachexperte für zukunftsfragen selbstständig machen und bezahlen lassen wenn du heute schon gesichert weißt was morgen fakt sein wird.
"Tatsächlich ändert sich im Sommer die Lage: In den Monaten Juni und Juli wird Deutschland oft zum Nettoimporteur, kauft vor allem Atomstrom aus Frankreich an, Wasserkraft-Strom aus der Schweiz, Erneuerbare Energien aus Dänemark. Das war schon vor dem bundesdeutschen Atomausstieg so."
In diesem Jahr ist Deutschland immer noch Stromexporteur: