Blackout - Panikmache oder realistisches Szenario?

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Kassenwart schrieb:
[...]Erneuerbare Energien: RWE mit Rekordgewinn will „jedes Projekt bauen, was möglich ist“.
RWE-Chef Markus Krebber betont im Rahmen der Bilanzkonferenz in Essen mehrfach, wie wichtig das „grüne Kerngeschäft“ für das Unternehmen ist. 4,4 Mrd. € habe RWE 2022 in eine „klimaneutrale Energieversorgung“ investiert, weltweit. Ausbau erneuerbarer Energien muss schneller gehen.

Da stellt sich mir die Frage: Warum jetzt plötzlich dieser Sinneswandel ?[...]
Der Sinneswandel könnte daran liegen, dass die thermischen Kraftwerke aus dem Markt und zur Netzreserve der Netzbetreiber gehen.

Damit ist der wettbewerbliche Erzeuger (z. B. RWE) die Kraftwerke los und der Netzbetreiber (z. B. Amprion) hat sie nun als systemrelevante Betriebsmittel. Die Netzkunden bezahlen nun über die Netzentgelte das teure Backup.
Kassenwart schrieb:
Wenn unsere Regierung keine Klimapolitik macht (Was die letzten 20 Jahre der Fall war) passiert da halt von alleine gar nichts.
Dafür wird aber mit "50 % Stromerzeugung aus EE" ganz schon geprahlt.

Buttkiss schrieb:
Das wurde hier ja eigentlich schon erklärt das man Strom nicht zwangsläufig importiert weil man zu wenig davon hat. Das sind rein wirtschaftliche Vorgänge. Von "Abhängigkeiten" kann also keine Rede sein und man muss keine Schnappatmung bekommen weil mal mehr importiert als exportiert wird.[...]
Abhängigkeiten haben strategische Komponenten. Hast Du die letzten Jahre nichts davon mitbekommen?

Grünes Schönwetter und "Pip Pip Pip - Wir haben uns alle lieb!" funktioniert in der realen globalen Welt offensichtlich nicht. Das hat es noch nie, seit es den modernen Menschen gibt.
Buttkiss schrieb:
"Die Vorstellung, ein Land könne sich selbst nicht mit Strom versorgen, nur weil es aus dem Ausland welchen importiere, sei „ein Trugschluss und komplett falsch“, sagt Burger. Tatsächlich ist es ein Merkmal des europäischen Strommarktes, dass ständig irgendwo gehandelt wird, je nach Tageszeit, Preis und benötigter Last." (Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme)[...]
Solange es einen europäischen Markt gibt. Wenn der Markt wegbricht, zählt nur noch Verfügbarkeit. Fehlende Erzeugungskapazitäten kann man im Ernstfall nicht allein durch Geld ersetzen. Wenn es keine kWh gibt, dann bekommt man keine, auch nicht für eine Million Euro pro kWh.

ThomasK_7 schrieb:
Größter PV-Park Deutschlands mit 650 MW Maximalleistung geht im Herbst auf einem unwirtschaftlichen alten Tagebaugelände Nähe Leipzig in Betrieb.
Für die PV-Stromerzeugung würde ja schon ein über-Nacht-Speicher sehr viel helfen, um bei hellem Wetter konstant Strom liefern zu können. [...]
Große PV-Freiflächenanlagen skalieren stark bei den spezifischen Kosten, deshalb sind diese m. E. vorzuziehen. Es ist doch volkswirtschaftlicher Wahnsinn massenhaft auf Einzellösungen mit höheren spezifischen Kosten zu setzen. Diese Rosinenpickerei hilft nur Einzelnen, das Land insgesamt mit wird teuerer Energie versorgt als nötig.
ThomasK_7 schrieb:
Bei schlechtem Wetter könnten Windstrom oder die Kohle-Gaskraftwerke aus der Reserve die Lücke füllen. Wetter ist tageweise schon gut im voraus planbar und dementsprechend die benötigten Kapazitäten.[...]
Und ein weiterer zusätzlicher Kostenblock.
ThomasK_7 schrieb:
Das mit den umnutzbaren Energiespeichern >fossile Kraftwerke< habe ich auch schon gehört. Aktuell sollen z. Bsp. Gele als Hochenergiespeicher über EE tagsüber hochgeheizt werden, um dann nächtens diese Kraftwerke über die konventionelle Wärmewandlung (Dampfturbine) antreiben zu können.[...]
Sobald solche Anlagen privat finanziert, errichtet und wirtschaftlich betrieben werden, kann man weitersehen.

Eine "Wende" an sich ist noch kein Mehrwert, denn Dinge können sich zum Guten oder Schlechten wenden.

Die nächsten Jahre werden durch immer mehr Hitzewellen geprägt sein, so dass es nicht unwahrscheinlich ist, dass sich die allgemeine (weltweite!) Meinung zu "Man muss etwas gegen den menschgemachten Klimawandel unternehmen und zwar sofort!" drehen wird. Das wird m. M. n. unweigerlich zu Geoengineering führen (mit all seinen Nebenwirkungen).

Aber so ist der Mensch, er greift mittels Forschung und Technik immer zum nächsten Hilfsmittel.

Gab es bei der Entdeckung des Penicillins Bedenken, weil der Einsatz resistente Keime hervorbringen könnte? Falls ja, wurden sie gehört oder durch den offensichtlichen Nutzen einfach weggewischt?

Saldo EEG-Konto für Jun23: -1,6 Milliarden €
1689106027387.png

link
 
SW987 schrieb:
Abhängigkeiten haben strategische Komponenten. Hast Du die letzten Jahre nichts davon mitbekommen?

Grünes Schönwetter und "Pip Pip Pip - Wir haben uns alle lieb!" funktioniert in der realen globalen Welt offensichtlich nicht. Das hat es noch nie, seit es den modernen Menschen gibt.
Wie Du ja jetzt weisst gibt es diese Abhängikeiten beim Stromimport generell gar nicht, zumindest von unserer Seite aus. Also keine Ahnung was ich da an "strategischen Komponenten" nicht sehe bzw. Du mir eigentlich sagen möchtest.
SW987 schrieb:
Solange es einen europäischen Markt gibt. Wenn der Markt wegbricht, zählt nur noch Verfügbarkeit. Fehlende Erzeugungskapazitäten kann man im Ernstfall nicht allein durch Geld ersetzen. Wenn es keine kWh gibt, dann bekommt man keine, auch nicht für eine Million Euro pro kWh.
Genau.... sobald die Hottentotten die EU überrannt und alle Kraftwerke gesprengt haben gebe ich Dir Recht. :confused_alt:
Was soll das denn?
SW987 schrieb:
Es ist doch volkswirtschaftlicher Wahnsinn massenhaft auf Einzellösungen mit höheren spezifischen Kosten zu setzen. Diese Rosinenpickerei hilft nur Einzelnen, das Land insgesamt mit wird teuerer Energie versorgt als nötig.
Die Kleinanlagen werden mit privatem Kapital gebaut. Sie helfen natürlich dem Einzelnen, leisten aber genauso ihren Beitrag für eine saubere und vor allem günstigere Einspeisung ins Netz was sich auch positiv auf Deine Stromrechnung auswirkt wenn dafür z.B. Gaskraftwerke heruntergefahren werden können. Denn thermische Kraftwerke oder Akw werden mit einem vielfachen Subventioniert als die PV-Anlagenbetreiber über die Einspeisung erhalten. Die Rosinenpickerei betreibst hier nur Du.
 
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Buttkiss schrieb:
Wie Du ja jetzt weisst gibt es diese Abhängikeiten beim Stromimport generell gar nicht, zumindest von unserer Seite aus. Also keine Ahnung was ich da an "strategischen Komponenten" nicht sehe bzw. Du mir eigentlich sagen möchtest.[...]
Nach dem aktuellen von der BNetzA genehmigten Szenariorahmen des Netzentwicklungsplan 2037/45 wird Deutschland im hohen Maße von Stromimporten abhängig sein und nicht mehr über die Fähigkeit verfügen, sich mit eigener gesicherter Leistung selbst zu versorgen. Strategsicher geht ein Aspekt gar nicht.

Das wird zu unvermeidlichen Abhängigkeiten führen. Das kann zu gewissen Vorteilen bei Verhandlungen zu eigentlich anderen Themen führen oder zu ernsthaften Drohungen, wenn sich die Beziehungen innerhalb der EU bverschlechtern oder die EU in Teile zerbricht. Der eigene Handlungsrahmen ist dann unweigerlich eingeschränkt.

Wenn es drauf ankommt, zählt immer(!) nur die Verfügbarkeit bzw. Durchsetzungsfähigkeit.
Buttkiss schrieb:
[...]Die Kleinanlagen werden mit privatem Kapital gebaut. [...]
Die Kleinanlagen werden sowohl beim Bau als auch beim Betrieb mit Steuermitteln subventioniert.
Buttkiss schrieb:
Sie helfen natürlich dem Einzelnen, leisten aber genauso ihren Beitrag für eine saubere und vor allem günstigere Einspeisung ins Netz was sich auch positiv auf Deine Stromrechnung auswirkt wenn dafür z.B. Gaskraftwerke heruntergefahren werden können. [...]
Meine Stromrechnung geht runter, wenn Deine durch mein Steuergeld subventionierte ineffiziente Kleinanlage, einspeist?

Der Strom aus Kleinanlagen ist teurer als aus großen PV-Freiflächenanlagen. Insgesamt muss damit für die Energieversorgung des Landes mehr Geld aufgewendet werden als nötig.

Den Hintergrund dazu liefern Begriffe wie" Skaleneffekte, Fixkostendegression und Arbeitsteilung".

Nähst Du Deine Kleider selber? Produzierst Du Deine eigenen Dachziegel?

Wenn ja, dann aus Hobby, denn aus reiner Kostensicht ist dies unwirtschaftlich.

Gerne darf jeder seinen eigenen PV-Strom, mit höheren spezifischen Kosten als aus einer Freiflächenanlage, produzieren. Aber dann bitte die Allgemeinheit nicht für dieses Hobby bezahlen lassen. D. h. keine staatlich garantierte Einspeisevergütung über 20 Jahre und bitte selbst vermarkten.
Buttkiss schrieb:
Denn thermische Kraftwerke oder Akw werden mit einem vielfachen Subventioniert als die PV-Anlagenbetreiber über die Einspeisung erhalten. [...]
Bitte eine Quelle, die belegt, dass thermische Kraftwerke hierzulande aktuell subventioniert werden, auf welcher gesetzlichen Grundlage dies geschieht und in welcher Höhe.
 
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SW987 schrieb:
Das wird zu unvermeidlichen Abhängigkeiten führen.
Schlimmer als die Abhängigkeit von fossilen und nuklearen Brennstoffen wird es wohl kaum sein, die werden ja schließlich zum absolut überwiegenden Teil importiert.

Russisches Erdgas und so...
 
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SW987 schrieb:
Der Strom aus Kleinanlagen ist teurer als aus großen PV-Freiflächenanlagen. Insgesamt muss damit für die Energieversorgung des Landes mehr Geld aufgewendet werden als nötig.
Der erste Teil ist soweit sogar richtig, aber du ziehst auch hier den falschen Schluss. Denn der Strom aus Kleinanlagen mag teurer sein, aber trotzdem günstiger wie aus Gas, Kohle oder sonstwas Großkraftwerken. Ergo sinkt der Strompreis dadurch eben doch, denn die Lücke müsste derzeit konventionell gefüllt werden.
 
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SW987 schrieb:
Nach dem aktuellen von der BNetzA genehmigten Szenariorahmen des Netzentwicklungsplan 2037/45 wird Deutschland im hohen Maße von Stromimporten abhängig sein und nicht mehr über die Fähigkeit verfügen, sich mit eigener gesicherter Leistung selbst zu versorgen. Strategsicher geht ein Aspekt gar nicht.
Wie schon der Name sagt handelt es sich um ein Szenario von dem es immer mehrere gibt und von unterschiedlichen Annahmen ausgehen. Solche Szenarien werden in Auftrag gegeben, eben um mögliche Fehlentwicklungen und mögliche Auswirkungen aufzuzeigen und gegensteuern zu können. Das heisst aber ja nicht dieses eine Szenario auch eintreten wird.
Ich unterstütze diese Das Ende ist Nahe Mentalität nicht.
SW987 schrieb:
Meine Stromrechnung geht runter, wenn Deine durch mein Steuergeld subventionierte ineffiziente Kleinanlage, einspeist?
Ja, denn siehe Samurai. Natürlich sind Kleinanlagen teurer als Großflächige Anlagen aber immer noch wesentlich billiger als die thermischen oder nuklearen Alternativen.
SW987 schrieb:
Bitte eine Quelle, die belegt, dass thermische Kraftwerke hierzulande aktuell subventioniert werden, auf welcher gesetzlichen Grundlage dies geschieht und in welcher Höhe.
Auch das hatten wir schon.
Wieso nur aktuell? Meinst Du frühere Subventionen kosten Dich heute nichts mehr?
Was Strom wirklich kostet
Immer im Hinterkopf behalten das die Langzeitfolgen bzw. Kosten für Dich hier gar nicht berücksichtigt werden.
Aktuelle Fakten zu PV - Fraunhofer
 
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Eine aktuelle Auktion von 4 offshore-Windparks bringt rd. 11 Mrd. Euro in die Kasse für den Netzausbau (geschätzte Kosten Netzausbau 100 Mrd. Euro).
Die zukünftigen Windparkbetreiber verzichten auf jegliche staatliche Förderungen ( 0 Cent Gebote) und bieten geplant ab 2030 rund 7 Gigawatt. Damit verdoppelt sich in 2030 in etwa die jetzige Offshore-Erzeugerleistung.
link 1 , link 2

Weitere offshore-Windparks sind als Versteigerungen geplant und werden sicherlich auch realisiert.
Die Regierung plant bis 2030 eine offshore-Kapazität von 30 Gigawatt zu erreichen.
Mit der jetzigen Auktion wäre man bei 8,1+7=15,1 Gigawatt, also rund der Hälfte.
Könnte man bei den nächsten Auktionen in etwa den gleichen Erlös erzielen, wären das schon mal weitere rd. 22 Mrd. für den Netzausbau = in Summe 33 Mrd. oder 1/3 der Netzausbaukosten.

Ich schätze, die 100 Mrd. für den Netzausbau werden nicht bis 2030 die geschätzten Kosten und verbaubar sein, sondern für einen längeren Zeitraum (2035 ff.).
Unabhängig von der Kostenproblematik scheinen die 30 Gigawatt an geplanter Winderzeugungsleistung zu 2030 eine realisierbare Größe zu sein. Die Nachfrage auf Erzeugerseite scheint gegeben.
 
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R.Kante schrieb:
Schlimmer als die Abhängigkeit von fossilen und nuklearen Brennstoffen wird es wohl kaum sein, die werden ja schließlich zum absolut überwiegenden Teil importiert.[...]
Diese Primärenergieträger sind weltweit verfügbar, Gas und Kohle hätte man sogar selbst im Land.
R.Kante schrieb:
Russisches Erdgas und so...[...]
Mit einigen LNG-Terminals sieht das ganz entspannt aus.
Samurai76 schrieb:
Der erste Teil ist soweit sogar richtig, aber du ziehst auch hier den falschen Schluss.[...]
Ok, Du erkennst an, dass es gegen das Prinzip der Wirtschaftlichkeit verstößt. Eine Industrienation produziert eine Säule auf der sie basiert, nämlich Energie, teurer als nötig. Das ist nachteilig für die Wirtschaftlichkeit. Aus diesem Fakt folgt der "Schluss"...

Samurai76 schrieb:
Denn der Strom aus Kleinanlagen mag teurer sein, aber trotzdem günstiger wie aus Gas, Kohle oder sonstwas Großkraftwerken. [...]
Der Strom aus Kleinanlagen ist teurer und nur "günstiger", weil es einen politischen CO2-Preisaufschlag gibt.

Der Marktpreis für Erdgas liegt derzeit bei ca. 7,84 € pro MWh (entspricht ca. 0,784 Cent pro kWh!)...
1689268442791.png

link (Preis gilt für eine Million British Termal Unit, entspricht ca. 0,293 MWh)
Samurai76 schrieb:
Ergo sinkt der Strompreis dadurch eben doch, denn die Lücke müsste derzeit konventionell gefüllt werden.[...]
Wie gesagt, ist das eine politische Entscheidung und nicht die Folge eines Marktpreises.

Buttkiss schrieb:
Wie schon der Name sagt handelt es sich um ein Szenario von dem es immer mehrere gibt und von unterschiedlichen Annahmen ausgehen. Solche Szenarien werden in Auftrag gegeben, eben um mögliche Fehlentwicklungen und mögliche Auswirkungen aufzuzeigen und gegensteuern zu können. Das heisst aber ja nicht dieses eine Szenario auch eintreten wird.[...]
Dieser von der BNetzA genehmigte Szenariorahmen bildet die Grundlage für den nationalen Netzentwicklungsplan, auf dem u. a. die Regionalszenarien aufsetzen und nachdem sich die Netzausbaupläne und Kraftwerkskapazitäten richten. Siehe NEP23.

Das ist kein belangloses Szenario in einer von vielen belanglosen Schönwetterstudien, es ist die Richtschnur für grundlegende politische und unternehmerische Entscheidungen, die das dogmatische 1,5°-Ziel ohne Rücksicht auf Verluste umsetzen soll. Man könnte es auch als Regiebuch des Agora/Graichen-Putschplans der deutschen Energieversorgung sehen. Das ist gemeint, wenn Herr Habeck sagt "Wir haben einen Plan."
Buttkiss schrieb:
Ich unterstütze diese Das Ende ist Nahe Mentalität nicht.[...]
Ich dachte der Klimatod ist nahe.
Buttkiss schrieb:
[...]Wieso nur aktuell? Meinst Du frühere Subventionen kosten Dich heute nichts mehr?
Was Strom wirklich kostet
Immer im Hinterkopf behalten das die Langzeitfolgen bzw. Kosten für Dich hier gar nicht berücksichtigt werden.
Aktuelle Fakten zu PV - Fraunhofer
Weil man an der Vergangeinheit nichts mehr ändern kann, aber eventuell aus ihr lernen.

Beide links beantworten meine Frage nach den aktuellen Subventionen und deren Höhe nicht.

Die Verrechnung von imaginären Kosten aus der Zukunft, die sich überhaupt nicht von der weltweiten Entwicklung der CO2-Konzentration in der Atmosphähre abgrenzen lassen, ist völlig sinnlos.

1. China stellt sehr schnell auf EE um
2. China hält noch lange an Kohle fest

Ich bitte um Kostenbrechnung für beide Szenarien.

Das ist lächerliches Kosten-Voodoo.
Ergänzung ()

ThomasK_7 schrieb:
Eine aktuelle Auktion von 4 offshore-Windparks bringt rd. 11 Mrd. Euro in die Kasse für den Netzausbau (geschätzte Kosten Netzausbau 100 Mrd. Euro).
Die zukünftigen Windparkbetreiber verzichten auf jegliche staatliche Förderungen ( 0 Cent Gebote) und bieten geplant ab 2030 rund 7 Gigawatt. Damit verdoppelt sich in 2030 in etwa die jetzige Offshore-Erzeugerleistung.
link 1 , link 2[...]
Das liegt daran, dass Großanlagen effizienter sind und Offshore-WKA auf bis zu 4.500 Volllaststunden kommen und PV nur auf ca. 1.200.
ThomasK_7 schrieb:
Weitere offshore-Windparks sind als Versteigerungen geplant und werden sicherlich auch realisiert.[...]
Das ist gut und hilft gegen das derzeitige Missverhältnis von PV- und WKA-Zubau.
ThomasK_7 schrieb:
Die Regierung plant bis 2030 eine offshore-Kapazität von 30 Gigawatt zu erreichen.
Mit der jetzigen Auktion wäre man bei 8,1+7=15,1 Gigawatt, also rund der Hälfte.
Könnte man bei den nächsten Auktionen in etwa den gleichen Erlös erzielen, wären das schon mal weitere rd. 22 Mrd. für den Netzausbau = in Summe 33 Mrd. oder 1/3 der Netzausbaukosten.

Ich schätze, die 100 Mrd. für den Netzausbau werden nicht bis 2030 die geschätzten Kosten und verbaubar sein, sondern für einen längeren Zeitraum (2035 ff.).
Unabhängig von der Kostenproblematik scheinen die 30 Gigawatt an geplanter Winderzeugungsleistung zu 2030 eine realisierbare Größe zu sein. Die Nachfrage auf Erzeugerseite scheint gegeben.
Die Kosten werden letztendlich viel, viel höher liegen, auch wenn man derzeit ausgeht von...

1689271607055.png

link

Die Preise im Leitungsbaubereich und beim Material sind mittlerweile "explodiert". Durch die geopolitischen Probleme wird sich das leider auf absehbare nicht entspannen, eher verschärfen.

Das ist dann so, aber das Invest fließt zumindest in die wirtschaftlichste EE-Lösung.
 

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SW987 schrieb:
und Kohle hätte man sogar selbst im Land.
Und die reichen wie lange und wie hoch sind die kosten dafür? Inkl. Eingerechnet die umweltschäden die man kompensieren muss. Und damit meine ich nicht primär co2 in dem fall.
 
Die Vorräte würden noch hunderte von Jahren reichen... link

Allein aufgrund der Förderkosten wäre (ist!) Importkohle zu bevorzugen.
 
SW987 schrieb:
Diese Primärenergieträger sind weltweit verfügbar, Gas und Kohle hätte man sogar selbst im Land.
Diese Energieträger pusten vor allem Unmengen an CO2 in die Luft und sind deshalb zu vermeiden. Dein auf dich persönlich gerechneter Ausstoß ist dabei genauso wichtig wie meiner, oder der einer x-beliebigen anderen Person auf dieser Welt, juristitische Personen eingeschlossen.

Weniger CO2 = weniger Schaden für alle und dabei zählt jedes Gramm.

Du sprachst von der Gefahr, dass man sich vom Europäischen Verbundnetz abhängig machen würde und hast konkret folgendes in Aussicht gestellt:
SW987 schrieb:
Das kann zu gewissen Vorteilen bei Verhandlungen zu eigentlich anderen Themen führen oder zu ernsthaften Drohungen, wenn sich die Beziehungen innerhalb der EU bverschlechtern oder die EU in Teile zerbricht. Der eigene Handlungsrahmen ist dann unweigerlich eingeschränkt.
Diese Feststellungen sind uneingeschränkt auf den globalen Markt zu übertragen und nicht auf den Energiesektor zu beschränken. Was also ist nun die Besonderheit, die du dem europäischen Verbundnetz in dieser Hinsicht zurechnest?

Drohungen sind zudem etwas, was wir hier eigentlich schon vom langjährigen Ex-Gaslieferanten kennen:
https://www.sueddeutsche.de/politik/putin-gas-drohung-1.5652999
https://www.ardmediathek.de/video/f...I2NGJkNC04ZDViLTQ4OGMtYmUyZi1jMGQ5N2QxZmZkMmE

Du siehst die Gefahr, dass der Handlungsrahmen des Staates eingeschränkt würde, was mich zu folgender Frage führt: ist dieser Handlungsrahmen momentan uneingeschränkt?

Zum Thema habe ich vor kurzem auch eine nette Kolumne von Christian Stöcker gelesen: https://www.spiegel.de/wissenschaft...olumne-a-ac81cfe7-5c7a-4fe6-adda-430d869fe9a4

Besonders prägnant finde ich aus obiger Kolumne folgenden Absatz:
»Energiesouveränität« ist eine verrückte Prepperfantasie, die die Realität globaler Abhängigkeiten von fossilen und nuklearen Brennstoffen, die Realität des deutschen Energiemarktes, man könnte auch sagen: die Realität an sich einfach ausblendet.
 
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SW987 schrieb:
Allein aufgrund der Förderkosten wäre (ist!) Importkohle zu bevorzugen.
Dagegen hilft die CO2-Bepreisung ... dann lohnt sich irgendwann auch keine Importkohle mehr, und die Energieindustrie kann endlich nicht mehr riesige Gewinne einfahren, weil sie ein paar thermische Kraftwerke am Netz und damit den Strompreis künstlich hoch hält.

Glaubst du eigentlich, dass irgendwer noch nicht mitbekommen hat,. dass die thermischen Kraftwerke dank merit order gut viel Geld bringen ... die thernmischen Kraftwerke selbst laufen am Wirtschaftlichkeitslimit, aber alle anderen Energieträger spielen dadurch, dass Kohle und Gas verstromt werden, doppelte und dreifache Gewinne ein.
Dass dieses Prinzip nicht gekippt wird, hat auch ideologische Gründe ... wenn der Strom zu billig wird, spart nämlich keine Sau mehr. Dann gilt wieder "raushauen ... ist ja genug da".
Fossile Brennstoffe halten die Energiepreise momentan unter der Decke ... und ich glaube so langsam nicht mehr, dass das zufällig so gekommen ist. Da wollen ein paar Leute halt noch so viel Sahne wie möglich abschöpfen, nachdem man schon Milliarden Fördergelder für die AKWs kassiert hat (Gelder, die bei der Endlagersuche viel besser aufgehoben gewesen wären).

Heimische Kohle ist der absolute Bringer ... sollen wir die restliche Lausitz auch noch umgraben (die Renaturierungsmaßnahgmen enden dort regelmäßig in finanziellen Desastern) ... oder lieber die alten Stollenanlagen unterm Ruhrpott reaktivieren und sie noch ein paar hundert Meter tiefer in die Erde treiben?
Schon die bisherige Durchlöcherung des Ruhrgebietes verursacht jährlich 1Mrd EUR kosten ... nur, um zu verthindern, dass das Grubenwasser ins Grundwasser gelangt oder dass Millionen Menschen obdachlos werden, weil ihre Wohngebiete abgesoffen sind (ohne die Pumpen wäre "der Pott" heute eine Seenlandschaft ... denn weite Teile sind mittlerweile unter den Grundwasserspiegel abgesackt).

Wenn du aufzeigst, dass die Folgekosten von thermischen Kraftwerken oder Atomkraftwerken geringer ausfallen, als die Kosten für den EE- und Netzausbau, dann können wird über fossile Brennstoffe weiterreden.
Die Folgekosten bei fossilen Brennstoffen, sind um einiges höher ... und es sind vor allem "Ewigkeitskosten", die wir auch in 50, 500 oder 5.000 Generationen noch werden stemmen müssen (wenn wir nicht wollen, das das Ruhrgebiet einfach abäsuft).
Diese Ewigkeitskosten wurden nie beim Strom eingepreist, sondern einfach über Steuern finanziert.
Das ergibt geflossene indirekte Subventionen für die fossile Energiewirtschaft in Höhe von mehreren Billionen seit bestehen der BRD. Aber von denen bekommt man das leider genauso wenig zurück, wie von ein paar Millionen Bürgergeldempfängern.
 
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SW987 schrieb:
Allein aufgrund der Förderkosten wäre (ist!) Importkohle zu bevorzugen.
Wir wollten doch aber Energieautark sein. Also interessiert Importkohle doch nicht?
 
R.Kante schrieb:
Weniger CO2 = weniger Schaden für alle und dabei zählt jedes Gramm.
Ja schade, dass die Regierung danach aber nicht handelt. Es wird mehr Kohle verbrannt. Es wird teures LNG Gas importiert und ist dazu noch extrem verlustbehaftet, wenn wir Frackinggas aus den USA und Australien importieren. Am Ende reden alle vom nahenden Klimakollaps, aber hauptsache, wir kloppen grad noch mehr CO2 in die Luft. Wenn man dann noch bedenkt, dass die reichsten 10% der Erdbevölkerung für den Großteil des CO2 Austoßes verantwortlich ist, man aber wiederum reichen Menschen nicht ans Geld will, keine Verbote kommen, oder härtere Gesetzte vorgegeben werden, dafür aber der kleine Mann viel Geld für seine Heizung ausgeben soll...das verdreht sich dann so einiges im Kopf und man kann innerlich nur noch mit dem Kopf schütteln.

Die Welt geht edel und mit Privatjet zu grunde.
 
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Danke an sw987 für den link zum derzeitigen Planungsstand Netzentwicklungsplan Strom 2037/45 der 4 großen deutschen Netzbetreiber. Ich zitiere daraus (Seite 243) wie folgt:

8.3 Versorgungssicherheit
Viele Menschen haben die Gelegenheit der NEP-Konsultation dazu genutzt, ihre Zweifel daran auszudrücken, dass die Versorgungssicherheit in Deutschland ohne konventionelle Energieträger gewährleistet werden kann. Der NEP behandelt zwar nicht das Thema der Versorgungssicherheit, aber er entwickelt den Plan für ein Übertragungsnetz, das sicher betrieben werden kann.
Der NEP berücksichtigt in seiner Planung Potenziale bei der Effizienzsteigerung und bei der Flexibilisierung der
Erzeugungs- und Verbraucherseite. Zudem bieten Power-to-Gas (PtG)-Anlagen die Möglichkeit, überschüssige Wind oder Solarenergie in Form von Wasserstoff zu speichern. Ein weiterer wichtiger Baustein sind Batteriespeicher. Diese nicht vollständige Aufzählung zeigt, dass eine Kombination verschiedener Strategien konventionelle Energieträger künftig ersetzen kann.
In manchen Stellungnahmen ist zu lesen, dass sich eine weitestgehende Unabhängigkeit vom Ausland gewünscht wird. Sinnvoll für ein klimaneutrales Energiesystem, dass auf Erneuerbare setzt, ist aber eine großräumige Vernetzung.
Beispielsweise macht die Integration der großen Wasserkraftwerke in Österreich und Norwegen über HGÜ-Leitungen ins deutsche Stromnetz weniger abhängig vom Wetter.
Transite durch Deutschland treten in nahezu allen Stunden des Jahres auf, sind in Relation zur gesamten Transportaufgabe aber gering. Die Vielzahl der Energieaustausche durch Deutschland ist eine Folge des voranschreitenden
EU-Binnenmarktes mit größeren Handelskapazitäten zwischen den Marktgebieten. Auch die zentrale Lage des
deutschen Marktgebietes im europäischen Verbund spielt eine Rolle. Deutschland profitiert von beidem: dem
wachsenden EU-Binnenmarkt und der zentralen Lage.
Zitatende

Die privaten Netzbetreiber sehen das also ähnlich/gleich wie die aktuelle Bundesregierung und auch viele Mitdiskutanten hier im Thread.
Der verlinkte Netzentwicklungsplan ist es wert, hier weiter diskutiert zu werden.
Dazu muss man ihn aber erst einmal durcharbeiten. Bei rd. 250 Seiten kein schnelles Unterfangen.
 
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@ThomasK_7 Das haben einige ganz sicher nicht gelesen, die hier immer gegen die Pläne der Regierung wettern und dann auf den Import/Export von Strom verweisen um einen "Beweis" zu führen. Vor allem nicht den Punkt mit dem "Transit". Ein Punkt der gern außen vorgelassen wird, wenn es um Strom Import/Export in DE geht. Da wird ja immer gleichgesetzt, dass beides immer schlecht sei. Dabei wird nicht mal das Argument darauf geprüft, warum Im- und Exporte im deutschen Netz stattfinden, also ob die im dem Sinne nötig sind, weil es in De sonst duster wird oder ob die Gründe dafür ganz andere sind.

Das die Netzbetreiber nämlich nicht die Kritik teilen, die hier vorgebracht wird durch einige User, ist ja an sich nichts neues. Angeblich würde man mit der entsprechenden "Expertise" ja sofort sehen, dass das, was die Regierung so plant, nicht gehen würde. Nur teilen die zuständigen Experten diese Ansicht so eigentlich überhaupt nicht.

SW987 schrieb:
Die Vorräte würden noch hunderte von Jahren reichen...
Ist dir eigentlich bekannt, dass die Niederländer die Gasförderung in der Nordsee teilweise einstellen, weil sich die Böden senken? Soviel zu diesen Vorräten. https://www.spiegel.de/wissenschaft...edte-versinken-langsam-im-boden-a-966540.html
Die Kohlevorräte sind nicht wirtschaftlich ab zu bauen bei den Strompreisen in DE, vor allem wenn man die gesamten Kosten inklusive Sicherung/Renaturierung einrechnet und nicht, wie gern getan, einfach der Allgemeinheit aufbürdet.
 
Zuletzt bearbeitet:
R.Kante schrieb:
dem Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung:
Das eine ist Stromerzeugung. Das Andere Thema ist Gasversorgung.
 
Genau deswegen will die neue Regierung perspektivisch doch weg vom hohen Kohle- und Erdgasverbrauch!

LNG-Gas ist doch nur eine aktuelle Notlösung, damit die Leute in den nächsten Wintern eine warme Wohnung haben und die Büros geheizt werden können und die Industrie produzieren kann. Genau so mit der Kohle.
Alles unter der Maßgabe der Versorgungssicherheit und Vermeidung eines Blackouts.

Das ist doch wie beim Autobahnbau. Wer eine schöne neue erneuerte Autobahn haben will, der muss auch die Umbauarbeiten bis dahin über sich ergehen lassen.
 
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R.Kante schrieb:
Diese Feststellungen sind uneingeschränkt auf den globalen Markt zu übertragen und nicht auf den Energiesektor zu beschränken. Was also ist nun die Besonderheit, die du dem europäischen Verbundnetz in dieser Hinsicht zurechnest?
Das besondere an Energie ist, dass ohne die gesamte Wirtschaft und die gesamte Gesellschaft zusammenbricht, man kann daher nicht zeitweise darauf verzichten oder einen Mangel einfach aussitzen. Das gilt nicht nur für Energie, sondern auch für einige weitere ausgewählte Güter und Dienstleistungen und da ist gerade weltweit der Trend, die Vernetzung wieder ein wenig zu verringern (Stichwort: Deglobalisierung) und kritische Aspekte näher ins Land zu bringen.
 
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