Moin,
also, wer auch immer hier behauptet
- 10% Entlassung wäre nicht viel;
- das alles wäre „der Lauf der Dinge“;
- und Firmen folgen hier „nur“ den „Natur“Gesetzen der Betriebswirtschaft,
der
- ist entweder noch ein junger Naivling;
- war noch nie arbeitslos;
- sitzt beruflich so fest im Sattel, daß er glaubt, auch nie arbeitslos zu werden (ich wünsch’s denjenigen, daß sie Recht behalten…);
- oder ist ganz einfach selbst nur ein geldgieriger Egoist, dem volkswirtschaftliche, sozialverträgliche Zukunftsplanung komplett abgehen.
Wir leben in Zeiten, in denen immer mehr Arbeit von immer weniger Menschen bewältigt werden kann – und das für möglichst wenig Lohn/Gehalt. Und daß dieser Trend sich in der nächsten Zeit noch weiter fortsetzen wird, dürfte jedem klar sein. Was für unsere Kinder und Enkel in 20, 30 Jahren bedeuten kann, läßt sich leicht ausmalen.
Nur: Wer hat denn dann noch Geld, um sich die Dinge zu leisten, die unsere ach so gewinnmaximierenden Unternehmen herstellen?
Worauf ich hinaus will:
Klar müssen Firmen wirtschaften und Ressourcen effizient einsetzen. Und sicher ist es auch nicht sinnvoll, Leute nur zum Kaffeekochen und Kopieren eingestellt zu lassen.
Daß ein Verluste erwirtschaftendes Unternehmen gegebenenfalls Leute entlassen muß, kann ich auch noch nachvollziehen – besser 10% als 100%.
Aber bei einer Milliarde Gewinn nach Steuern...? Sorry, aber da fehlt mir echt jedes Verständnis.
Ein gewisser Gewinn innerhalb – ich nenn’s mal „sozialverträglicher“ – Grenzen geht in Ordnung. Niemand arbeitet gern umsonst oder zahlt drauf.
Aber wieso bekommt eigentlich niemand den Hals voll?!? Warum müssen‘s immer noch ein paar Milliönchen mehr sein, die man rausquetscht?
Wo das hinführt, wenn sich jeder einzelne von uns und jedes Unternehmen selbst optimiert und das auf Kosten anderer, sieht man derzeit an der Euro-Krise.
Und viel was anderes ist das mit raffgierigen Unternehmen und Investoren auch nicht – außer, daß das ganze unter dem Deckmäntelchen der Betriebswirtschaft(slehre) auch noch legalisiert wird. Super…
*würg*
Wann denken eigentlich mal wieder Unternehmen in größerem Maßstab über ihren jeweiligen Tellerrand hinaus…?
Ich fürchte, ich wird’s nicht erleben…
PS: Ich hab‘ selbst BWL studiert, kenne die ganzen schlauen Theorien und darf deshalb auch darüber herziehen