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Bowers & Wilkins PX7
Der neue König unter den ANC Kopfhörern?
Der neue König unter den ANC Kopfhörern?
tl;dr: Nach dem unbequemen Vorgänger, dem “PX”, legt B&W seine Serie neu auf und schickt mit dem PX7 sein Top-Modell ins Rennen. Der Kopfhörer besitzt den neuesten aptX™ Codec und ist deutlich bequemer geworden. Das ANC funktioniert sehr gut und die Akkulaufzeit von 30h mit aktiven ANC legt die Messlatte hoch. Karbonfaser-Composite-Materialien wie man sie im Rennsport findet, bilden das Gerüst, welches meiner Meinung nach die höchste Verarbeitungsqualität jeglicher Bluetooth Kopfhörer bietet.
Inhalt
- Technische Daten
- Disclaimer
- Verfügbarkeit, Lieferung und Verarbeitungsqualität
- Ergonomie und Polsterung
- Bedienung, App, Laufzeit
- Adaptive Noice Canncellation & Pass-Through
- Der Sound und die Telefonie
- Bluetooth 5 mit aptX Adaptive
- Das Fazit
1. Technische Daten
Technische Features | Adaptive Noise Cancellation Ambient Pass-Through Wear-Detection Sensor 3.5mm auxiliary audio interface USB-C charging & audio interface |
Gewicht | 310g |
Bluetooth-Version & Codecs | Bluetooth 5.0 mit
|
Mikrofone | 4x für ANC 2x für Telefonie |
Frequenzbereich | 10Hz to 30.000Hz |
Treiber-Größe | 2 x ø 43.6mm |
Batterie / Laufzeit | Lithium Polymer Akku bis zu 30h Bluetooth mit ANC 5h in 15min Aufladung |
Anschlüsse / Inputs | Bluetooth, 3.5mm stereo jack, USB-C audio |
Lieferumfang | Kopfhörer 1.2m stereo audio cable 1.2m USB-A auf USB-C Kabel Aufbewahrungsbox |
Preis | ab 389€ (Space-Grau | Silber) |
Jegliche hier geschilderten Eindrücke sind meine Subjektive Wahrnehmung. Jeder Mensch ist anders, jeder Mensch hat einen anderen Kopf und andere Ohren. Als Referenz im Sound hat es der getestete Kopfhörer gar nicht einfach - dieser muss gegen einen Beyerdynamic DT1990 Pro antreten, welcher mit einem Topping D50S (DAC) und einem JDS Labs Atom (AMP) angeschlossen ist. Mein Kopf ist vergleichsweise klein. Der Kopfhörer wird von einem Galaxy S10+ oder einem Windows Laptop / Desktop PC angesteuert.
Verfügbarkeit und Lieferung
Der PX7 von Bowers & Wilkins ist seit Anfang / Mitte Oktober 2019 verfügbar. Es gibt zwei Farben zur Auswahl: Space-Grau und Silber. Geliefert wird der Kopfhörer in einem kleinen Karton (20cm x 9cm x 24cm).
In diesem Befindet sich der Kopfhörer in seiner Transportbox eingepackt. Zusätzlich im Karton gibt es eine Schnellstart - und eine Safety & Warranty Anleitung. Viel Polsterung gibt es im Karton nicht, wird jedoch auch nicht benötigt.
Verarbeitungsqualität
Die Transportbox ist sehr stabil und ist gut verarbeitet.
Die Kabel zum Kopfhörer findet man in der Box selbst. Ein 3.5mm Audio Kabel sowie ein USB-C auf USB-A Kabel. Beide Kabel sind hochwertig verarbeitet und haben Platz in dem Dafür vorgesehenen Fach der Transportbox. Doch das wichtigste ist der Kopfhörer selbst.
Gewicht
Schon der erste Eindruck, wenn man die Box mit dem Reißverschluss aufmacht überzeugt. Es ist nahezu kein Geruch vom Kopfhörer zu vernehmen. Nimmt man den Kopfhörer das erste mal in die Hand, wird man vom doch recht hohen Gewicht überrascht. Der Kopfhörer mit dem Karbonfaser-Composite-Material sieht deutlich leichter aus, als er ist.
Mit 305g (von meiner ungenauen Küchenwaage gemessen; Angegeben ist er mit 310g) ist er im Vergleich zu dem Sony WH-1000XM3 um knapp 50g schwerer. Zu dem Beyerdynamic Lagoon (283g) oder dem Denon AH-GC30 (287g) verringert sich der Abstand jedoch. Im Vergleich zu dem Vorgänger, dem PX hat das Gewicht um 25g abgenommen.
Egal, wie man sich den Kopfhörer anschaut oder anfasst - die Verarbeitungsqualität ist die Höchste, die mir von den ANC Bluetooth Kopfhörern bisher untergekommen ist. Das stoffartige Material fühlt sich sehr angenehm an und ist bestens Verarbeitet. Das Karbon-Composite-Material macht einen sehr guten und stabilen Eindruck. Die Seitliche Platte, die den Kopfhörer abdeckt ist aus Metall und ebenfalls bestens verarbeitet. Insgesamt kann ich am Kopfhörer nichts bemängeln in Sachen Verarbeitung.
Der Kopfhörer als solches sieht gut aus und kann schon direkt als Style-Objekt bezeichnet werden. Beide Farben, sowohl das Space-Grau als auch das Silber sind keine übertriebenen Farben und passen daher zu nahezu jeder Kleidung.
4. Ergonomie und Polsterung
Der PX7 kann sich, im vergleich zu den anderen Bluetooth Kopfhörern nicht zusammen falten. Man kann lediglich die Ohrmuscheln drehen. In die eine Richtung mehr als in die andere. Gedreht erlaubt es auch, den Kopfhörer in der Transporttasche zu verstauen.
Der Kopfbügel ist stufenlos verstellbar und macht einen sehr wertigen Eindruck. Mir gefällt dieser besonders gut. Es ist somit bis auf den kleinsten Millimeter einstellbar. Wie die meisten ANC Kopfhörer bestehen die “Beschichtungen” aus Kunstleder.
Das langzeit Tragegefühl war für mich am Anfang erstmal etwas ungewohnt. Das lag daran, dass ich in der Regel den Beyerdynamic DT1990 Pro auf hatte oder In-Ears getragen habe. ANC Kopfhörer habe ich beim Probieren immer nur <3h auf dem Kopf gehabt.
Nach knapp einer Woche täglichem Tragen (>5h pro Tag) kann ich jedoch beruhigt sagen:
Der Tragekomfort ist gut. Nichts drückt und doch schließt der Kopfhörer gut ab. Der Tragekomfort ist allerdings nicht “sehr gut”. Der Denon AH-GC30 ist hier führend unter allen ANC Kopfhörern die ich bisher testen konnte. Der PX7 ist im Vergleich nicht so weich, gerade das Kopfpolster könnte etwas dicker sein - auch wenn es nicht stört oder weh tut. Im Vergleich zum Lagoon ist der PX7 für meinen Kopf allerdings deutlich angenehmer. Daher gibt es von meiner Seite nur ein gut.
Im Vergleich zum DT1990 Pro (Offener Kopfhörer) hat der geschlossene Kopfhörer für mich keine Chance. Das liegt aber auch daran, dass ich persönlich ein sehr großer Fan von dem Polster des DT1990 bin - kein Schwitzen, kein Kleben, einfach perfekt. Wobei der PX7 mich am Tag nun auch mal 7h ohne Probleme begleitet hat - bei Raumtemperatur und kälteren Temperaturen schwitze ich nicht unter dem PX7.
5. Bedienung, App, Akkulaufzeit
Der PX7 ist im Vergleich zu den anderen Kopfhörern altmodisch und setzt auf eine Bedienung mit Knöpfen statt Toucheingaben. Mich stört das jedoch überhaupt nicht. Jeder Knopf lässt sich sehr gut bedienen und hat einen spürbaren Druckpunkt.
Anschalten tut man den Kopfhörer mit einem Slider nach oben. Mittels einer kleinen unscheinbaren LED an der Unterseite sieht man, ob der Kopfhörer an ist oder aus. Diese LED zeigt auch den Ladestatus usw. an. In der ersten Woche ist es mir häufig passiert, das ich Buttons gedrückt habe, wenn ich den Kopfhörer abgenommen habe. Das liegt daran, dass ich die Ohrmuscheln so anfasse, dass ich direkt an die Knöpfe (Lauter/Pause) komme. Das hat sich aber schnell gelegt.
Die Bedienung ist einfach und funktioniert ohne Probleme.
An der Linken Seite hat man einen Button für das Noise-Canceling zum durchschalten (High / Low / Auto / Aus). Ein längeres halten aktiviert den Ambient-Pass-Through Modus.
Auf der Rechten Seite hat man den Klinken und USB-C Anschluss, Lauter/Leiser Button und Play/Pause/Skip button sowie den Ein/Ausschalter (+Pairing). Die Eingaben reagieren deutlich schneller als z.B. die von meinen Samsung IconX.
Durch die verbauten Sensoren in jeder Ohrmuschel wird der Sound direkt beim abnehmen pausiert und beim Aufsetzen fortgesetzt. Diese Funktion läuft bei mir sehr gut und ist das nützlichste Feature gleich nach dem ANC. Bei Bedarf kann die Funktion aber auch deaktiviert werden. Die Sensoren reagieren sehr präzise und reagieren auch nur dann, wenn man ihn wirklich abnimmt. Hier spielt die Neigung oder ähnliches gar keine Rolle.
Jegliche Funktionen kann man in der neuen B&W App (Google Play Store) einzeln steuern. Die App ist nicht besonders, bietet aber schnellen Zugriff auf alle Funktionen. Etwas Schade ist, dass man die App am Anfang nicht wirklich gefunden hat. Sie heißt einfach nur B&W Headphones - funktioniert allerdings nur mit den neusten Modellen und nicht mit den alten. Hier ist man etwas verwirrt, ich hatte als erstes die B&W PX App, welche natürlich nicht funktioniert hat. Das Öffnen der App und das allgemeine Verbinden des Kopfhörers funktioniert ohne Probleme.
Lediglich das "Verbinden in der App" zum Kopfhörer benötigt etwas Zeit. Man kann jede Verbindung zum Kopfhörer in der App sehen und einzeln löschen / aktivieren / deaktivieren. Sehr vorbildlich. Einen Equalizer bzw. eine Sound-Personalisierung gibt es nicht.
Apropos verbinden - der Kopfhörer erlaubt es, zwei Geräte gleichzeitig zu nutzen. Pausiert die Wiedergabe auf dem Gerät 1, kann man auf dem zweiten Gerät einfach loslegen und der Kopfhörer tausch automatisch die Eingabequelle. Das Funktioniert in meinem Fall (Smartphone <> Laptop / Desktop) sehr gut.
Wer allerdings Spotify / Spotify Connect nutzt, wird auf Probleme stoßen.
Durch Spotify wird mir auf beiden Geräten angezeigt, dass ich Musik höre. Das mag der Kopfhörer allerdings nicht immer. Gerade wenn ich vom Rechner Musik streame und mit dem Handy eine Nachricht schreibe (spotify offen), dann pausiert die Wiedergabe vom Rechner manchmal. Das liegt aber ausschließlich mit Spotify zusammen. Der Switch von Rechner Musik stream -> Youtube video auf dem Handy, läuft ohne Probleme.
Der PX7 ist mit bis zu 30h Laufzeit angegeben mit ANC. Das ist vergleichsweise zu anderen sehr hoch. In meinem Test kann ich das ganze Bestätigen. Ich kann wirklich lange damit hören, die 30h sind auf keinen Fall ein “Wunschwert”, diese habe ich auch erreicht.
6. Adaptive Noise Cancellation & Pass-Through
Eine der wichtigsten Eigenschaften von diese Kategorie an Kopfhörern ist die Unterdrückung von Störgeräuschen. Diese Aufgabe meistert der Kopfhörer sehr gut. Insgesamt steht dem Kopfhörer 4 Mikrofone zur Verfügung, die für das ANC benutzt werden.
Der PX7 bietet 4 ANC - Einstellungsmöglichkeiten:
High | Maximales ANC, bei lauteren Umgebungen (Am Hauptbahnhof, in der Bahn usw) meine Empfehlung. Filtert sehr gut die Geräusche raus. Laute Geräusche sind sehr leise / sehr gedämpft zu hören |
Low | Unterwegs macht diese Option finde ich wenig Sinn. Die Filterung ist deutlich geringer als beim High-Modus. Für ein halbwegs ruhiges Büro ist diese Option allerdings gut, da man hier auch noch mitbekommt, dass man angesprochen wird. |
Auto | Dieser Modus entscheidet automatisch, wie viel ANC gebraucht wird. In meinen Tests funktioniert das, jedoch wird es nicht wirklich benötigt. Lieber schalte ich direkt auf High oder Low, da die Automatische Umschaltung meistens etwas träge reagiert |
Off | Kein ANC |
Wenn man bei etwas Wind läuft, empfehle ich allerdings das ANC nur auf Low oder direkt ganz aus zu machen. Windgeräusche sind deutlich wahrnehmbar auf High und stören.
Der Pass-Through Modus funktioniert sehr sehr gut. Die Musik Lautstärke wird automatisch stark reduziert (schon etwas zu stark für meinen Geschmack!) und man hört seine Umgebung. Das funktioniert überraschenderweise richtig gut. Hier habe ich absolut gar nichts zu bemängeln. Das eigene Sprechen kommt mit sehr wenig Zeitverzögerung an und nervt nicht. Andere Stimmen hört man sehr gut auch wenn diese Weiter weg sind.
Ob man den Modus schlussendlich aber wirklich braucht sei dahingestellt, den Modus zu aktivieren dauert in der Regel länger, als wenn ich den Kopfhörer direkt abnehmen - meine Musik pausiert sowieso automatisch durch das abnehmen.
Wie im Disclaimer schon angedeutet - der Sound ist eine rein subjektive Erfahrung. Ich schildere hier meine Erfahrung zum Sound, welche vergleichsweise Kritisch ist.
Der Sound ist natürlich der wichtigste Punkt eines Kopfhörers. Niemand kauft einen Kopfhörer, wenn dieser schlecht klingt.
In meinem Test tritt der Kopfhörer gegen einen (nicht vergleichbaren) Beyerdynamic DT1990 Pro an. Angetrieben wird dieser von einer DAC/AMP Kombination (D50S + JDS Labs Atom).
Der Sound des PX7 ist ok. Ja, nur ein Ok. Im Vergleich zum genannten Kopfhörer fehlen deutlich die Höhen und auch Mitten. Der Bass bzw. die Tiefen sind sehr detailliert und machen sehr viel Spaß zu hören. Der Bass ist nicht aufdringlich aber präsent.
Doch sollten wir die >600€ Hifi Kombination nicht mit einem 400€ Bluetooth Kopfhörer vergleichen.
Vielmehr ist der Vergleich mit anderen Kopfhörern viel ausschlaggebender. Und dort sieht der Soundvergleich ganz anders aus. Die Tiefen / der Bass sind deutlich den anderen Kopfhörern überlegen (direktvergleich mit dem für mich am besten klingenden Denon AH-GC30, welcher über dem Sony oder dem Bose Kopfhörer liegt). Wie bereits geschrieben drängt er sich nicht auf, ist aber definiert und “drückt”, im Englischen würde ich “punchy” sagen. Für Bass-Liebhaber fehlt wahrscheinlich noch eine Portion Bass (wobei es genug sein sollte), jedoch macht es wirklich Spaß damit zu hören. Lieder wie z.B. “Underground von Lindsey Stirling” verleiten dazu, komplett in die Musik eingezogen zu werden.
Dennoch muss ich anmerken, dass die Höhen / Mitten fehlen. Im genannten Lied fällt das nicht auf, doch in anderen Liedern fällt es auf. Der AH-GC30 ist deutlich Analytischer als der PX7, wobei beide deutlich hinter meiner Referenz liegen. Man könnte kurz sagen: Dem PX7 fehlt die Klarheit in höheren Tönen.
Wenn man vorher keinen Hifi Kopfhörer wie den DT 1990 Pro hat, wird man den Sound von vornherein sehr mögen. Meine Mutter hat so sehr gefallen am Sound gefunden, dass sie sich den PX7 auch direkt geholt hat. Sie findet den Sound deutlich besser, als alle Kopfhörer, die sie bisher hatte.
Ebenfalls Positiv ist der Sound mit aktiviertem ANC - sie unterscheidet sich eigentlich gar nicht. Im Gegenteil - Ich finde es macht mehr Spaß mit aktiviertem ANC musik zu hören. Die Außengeräusche sind einfach leiser und man kann sich besser auf die Musik konzentrieren. Auch musste sich der Kopfhörer erst etwas einspielen. Die Polster wurden weicher und der Sound besser in der Letzten Woche, in der Ich jeden Tag für mehrere Stunden den Kopfhörer auf hatte.
Kurz rum kann man sagen, dass es stark darauf ankommt, was man an Kopfhörern hatte und hat. Mein Mutter findet den Sound absolut gut, mein Bruder war vom Sound nicht überzeugt. Ich bin trotz Referenz Kopfhörer überzeugt vom Sound, daher wird er auch in meinem Besitz bleiben.
Die Telefonie ist auch ein wichtiger Punkt. In meinen Test habe ich mehrere Anrufe getätigt (Arzt, Werkstatt usw). In vielen Gesprächen wurde ich schlecht verstanden. Ob das an den Kopfhörern, an dem Empfang oder an dem Gegenüber lag, kann ich bis heute nicht sagen.
In meinem Test, bei dem ich mit meiner Mutter telefoniert habe (beide mit dem Kopfhörer), habe ich sie klar und deutlich verstanden. Sie meinte, das es etwas blechern klingt, was ich jedoch auch nach Wechsel (Ich hab mit ihren Kopfhörern und Hand mich / meine Kopfhöher angerufen) nicht bestätigen konnte.
8. Bluetooth 5 mit aptX adaptive
Der PX7 (genauso wie der PX5) hat den neusten Codec von Qualcomm - aptX Adaptive. Er soll in Zukunft den Nachfolger von dem aptX classic sein.
Dieser Codec erlaubt es, die Bitrate variabel anzupassen während der Laufzeit. Das bedeutet, dass in Situationen, bei denen das Signal von vielen anderen Quellen gestört werden kann, die Bitrate reduziert wird, damit keine Störungen auftreten. Allgemein wurde der Codec optimiert, so dass wir von der Bitrate unter der Bitrate von aptX Classic landen können. Die Maximale Bitrate ist zudem unter der von aptX HD. Durch die Optimierung des Codec ist die Soundqualität jedoch gleich gut bzw. besser.
Die Latenz wird mit 80ms angegeben, was doppelt so hoch ist, wie die von aptX Low Latency. Im Vergleich zu allen anderen Codecs (aptX Classic, HD, LDAC etc) ist diese Latenz aber sehr gering. Weitere Infos findet man auch hier.
Merkt man den Unterschied zu den anderen Codecs? [UPDATE - 13.11.2019]
Naja, das ist ein schwieriges Thema. Aktuell unterstützen nämlich nur sehr wenige Geräte den neuesten Codec. Angeblich sollte der Codec mit Android 9 standardmäßig erscheinen. Doch nach den Pressemitteilungen blieb es still und Android 9 unterstützt kein aptx Adaptive. Selbst das neue Android 10 (Pixel 4 z.B.) hat keinen aptX Adaptive Support. Aktuell sind mir nur die Asus ROG Phones bekannt, welches diesen Standard offiziell unterstützen. Daher gehört mein Galaxy S10+ nicht dazu.
Alle meine Ergebnisse sind daher mit dem aptX Classic entstanden. Windows auf der anderen Seite hat keine Offizielle Unterstützung für einen aptX Codec. Es ist zudem schwierig überhaupt raus zubekommen, was Windows wirklich nutzt.
Da der Standard aber auch Abwärts kompatibel ist, gab es keinerlei Probleme.
Die Bluetooth Verbindung ist sehr stabil. Trotz zweier Geräte habe ich bisher keinen einzigen Abbruch gehabt oder irgendwelche Hänger. Die Latenz ist trotz normalen aptX bzw. nicht bekannten Übertragungsstandard (Windows) gering genug für meinen täglichen Gebrauch. Auf meinem Desktop konnte ich selbst Apex Legends ohne größere Probleme spielen. Aber ich hatte bisher wenig Probleme mit der Latenz, vielleicht reagiere ich einfach zu langsam dafür.
9. Das Fazit
Der PX7 von Bowers & Wilkins ist ein erstklassiger Kopfhörer, der die höchst Verarbeitungsqualität liefert, die ich als ANC Bluetooth Kopfhörer bisher in der Hand hatte. Die Ergonomie ist deutlich verbessert und einem längerem tragen von über 5h steht nichts im Wege. Die Bedienung ist einfach und funktioniert einwandfrei. Mittels der App lässt sich alles einstellen. Zwei aktive Verbindungen gleichzeitig halten zu können ist sehr von Vorteil und funktioniert sehr vorbildlich. Gepaart mit dem Automatischen Play/Pause beim aufsetzen / absetzen des Kopfhörers verspricht der Kopfhörer einen reibungslosen Betrieb.
Das ANC und der Pass-Through-Modus funktionieren auf einem sehr hohen Level und lassen für mich persönlich keine großen Wünsche offen. Der Sound ist gut, vor allem die Tiefen Töne und der Bass sind sehr definiert und versprechen viel Spaß beim hören - was auf lasten der Höhen und Mitten geht, diese sind im Vergleich zu analytischen Referenzkopfhörern deutlich zu kurz gekommen. Mit neuestem Bluetooth Codecs geht es in die Schlacht um die Top Platzierungen - wenn dieser Codec denn von mehreren Geräten unterstützt werden würde. Doch auch ohne diesen funktioniert alles ohne einen einzelnen Abbruch. Die Latenz ist gering genug um alles alltägliche zu machen.
Alles in allem ein sehr gelungener Kopfhörer, welcher zu den besten erhältlichen ANC Kopfhörern gehört. Zum Preis von 400€ sollte das aber auch sein, denn die meisten anderen sind bereits für (weit) unter 300€ zu finden.
Positiv | Negativ |
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Das war mein Review von dem PX7. Falls ihr Fragen, Wünsche oder Anregungen habt, könnt ihr euch gerne Melden. Ich habe auch nichts dagegen, dass dieser Thread als Diskussions/Sammel/Fragen Thread zum PX7 genutzt wird.
Schnitzelige Grüße
[13.11.2019]
Update der aptX Unterstützung
Hinzufügen vom negativen Punkt "Kopfpolster" in der Pro/Contra Zusammenfassung
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