Na, da behalte ich aber lieber ISDN und verzichte statt dessen auf DSL. Hier in Deutschland wird ISDN aber meist auch nur halbherzig benutzt. Die meisten haben es doch nur, um gleichzeitig telefonieren und online sein zu können.
Dabei bietet es doch viel mehr, allein durch die 3 Tel.-Nummern, die getrennt voneinander arbeiten können. Und das über eine stinknormale 2-adrige Leitung. Konferenz ist möglich, Gespräche parken, anklopfen, automatische Weiterleitung. Und das sind nur Grundfunktionen, die aber kaum jemand nutzt.
Das Problem liegt hier in Deutschland woanders: unser Telefonnetz ist nämlich auch ganz schön schlecht, weil es nie dazu gebaut wurde, auch Datentransporte durchzuführen. Unter uns im Boden liegt stinknormale Zweidrahtleitung, die ist nicht für hohe Frequenzen gedacht. Die benötigt man aber, um hohe Datenraten zu erzielen. Mit DSL ist man mehr oder weniger an der Grenze, der theoretische Maximalwert von 8MBit/s wird nur auf kurze Entfernungen erzielt. Auf große Entfernungen dämpfen diese Leitgungen bei hohen Frequenzen zu stark. DSL in ein niedrigeres Frequenzband zu legen (meinetwegen da wo ISDN liegt), würde die Datenrate stark verringern (ISDN hat 2*64k+16k, macht 142k, voll-duplex, viel mehr ist da auch nicht zu holen, wenn man große Entfernungen überbrücken will).
Damit wir hier richtig Breitband bekommen, müsste das Glasfasernetz ausgebaut werden. Darüber ist richtig was drin, mit 1300nm-Kabel (eines derjenigen, die die Telekom verbaut hat) lässt sich einiges transportieren. Innerhalb der Ortschaften kann dann wieder auf Kupferdraht gewandelt werden, so wären für jeden locker 2MBit synchron drin, wenn nicht noch mehr.
Zum Thema USA: die leiden da nicht nur unter einem schlechten Telefonnetz (vollständig privatisiert, alles klar?), sondern auch unter großen Entfernungen. Und die sind meist der Hauptgrund, warum hohe Datenraten nicht möglich sind.
Gruß
Morgoth