Wäre es also aus eurer Sicht "richtig", wenn Ford oder GMC für die Leitung des Pickup-Geschäfts prinzipiell homosexuelle Menschen ausschließen würden
Ach, wir sprechen mal wieder aneinander vorbei. Mir geht es nicht darum, die Kritik an Brendan Eich zu rechtfertigen, sondern viel eher darum die Gründe für die Kritik an ihm zu erläutern. Wie ich bereits in meinem ersten Post zu diesem Thema schrieb:
Keinen Mensch auf der Welt interessiert, was Brendan Eich für politische Ansichten hat. Was die Ansichten des CEOs von Mozilla sind, ist hingegen durchaus von Interesse.
Das beantwortet im Prinzip auch bereits deine Frage. Wenn Ford einen bekennenden Homosexuellen an die Spitze ihrer SUV-Produktion stellt, würde das für Ford vermutlich in einem finanziellen Desaster enden.* Deshalb ist es auch absolut verständlich, wenn sich Ford für diese Position niemanden mit dieser Gesinnung an Bord holt. Ob Eich nun gegen irgendwelche Grundrechte handelt weiß ich nicht (ich kenne keinen einzigen Punkt der amerikanischen Verfassung) und offen gestanden interessiert es mich auch nicht.
Aber wenn ein Unternehmen sich so blöd anstellt, dann ist bei mir jegliches Mitleid hinüber. Ich habe es auch schon zuvor erwähnt, Mozilla ist auf sehr viele, sehr liberale Unternehmen angewiesen (z.B. die Einnahmen durch Google), die aber gleichzeitig in Konkurrenz zu Mozilla standen. Wenn Google sie nun abschießt, weil sie aus "ethischen Gründen" die Partnerschaft nicht länger aufrecht erhalten wollen, wer will denn dann einspringen? Bislang wäre da sicher Yahoo und Bing gewesen, aber wollen die wirklich den Ruf als die, die das unterstützen, was Google aus ethischen Gründen abgestoßen hat? Natürlich sind das Spekulationen, aber in jedem Fall hat es die Position von Mozilla sehr geschwächt und das völlig voraussehbar.
Um nochmal auf deine Frage zu kommen: Aus Unternehmenssicht: Ja. Aus menschlicher Sicht: Kommt auf dein Menschenbild/deinen Standpunkt an.
* Wobei sich mir sowieso die Frage stellt: Warum will man überhaupt in einen Beruf, in dem man doch nichts außer Gegenwind zu erwarten hat? Das ist schlecht für die Psyche, sollte das Projekt übel enden auch schlecht für den Werdegang und bei den Löhnen von CEOs macht es doch nun wirklich auch keinen Unterschied mehr, wenn man eben "nur" im Aufsichtsrat sitzt und meinetwegen nur 50% des CEOs verdient. Davon kann man immer noch sehr gut leben, man wird nicht persönlich angegriffen und muss auch nicht gegen seine Überzeugungen handeln (ich glaube ihm nicht, dass er sich so gewandelt hat).
Um auf das Auto-Beispiel zu kommen: Warum wöllte man als Homosexueller die Autos der Typen absegnen, die einen am liebsten am nächsten Baum aufknüpfen würden? Da nimmt man doch lieber weniger Lohn in Kauf und "macht" dafür den Prius oder Ähnliche. Also zumindest ich wöllte keine Zielgruppe ansprechen, die ich/die mich für gestört halte(n).