News Brendan Eich will trotz Kritik Mozilla-CEO bleiben

Da wird einfach wieder eine Mücke zum Elefanten gemacht, Hauptsache es gibt wieder was zu schreiben.
Wie bereits einer weiter oben schrieb, wenn man jeden Menschen nach seinen Meinung zu irgendwelchen Themen durchleuchten würde, würde keiner mehr arbeiten dürfen. Der will nicht Bundespräsident werden und hat wenn ich dass richtig mitbekommen habe, eine legal Organisation unterstützt. Sehe da keinen Skandal.
 
Arkada schrieb:
In unserem GG steht auch, dass wir vor dem Gesetz alle gleich sind, wieso sollten homosexuelle Menschen dann nicht gesetzlich heiraten dürfen?

Weil sich der Grundsatz der Gleichbehandlung (das bedeutet nicht Gleichheit!) nur auf die Grundrechte bezieht und "Ehe" ist kein Grundrecht, weil es an einschränkende Bedingungen geknüpft ist (Mann und Frau). Diese Bedingungen können von der Legislative verändert und damit Einschränkungen installiert werden, bei den Grundrechten geht das nicht.
 
Nero Atreides schrieb:
1) Bei der Diskussion "Ehe für Homosexuelle" wird kein Grundrecht angerührt (Art. 1-19 GG). Grundrechte sind sowas wie Meinungsfreiheit, Handlungsfreiheit, körperliche Unversehrtheit, Versammlungsfreiheit etc. Heiraten bzw. der Ehestand ist separat geregelt und KEIN Grundrecht. Es agiert hier also keiner gegen irgendwelche Grundrechte sondern gegen die Gewährung darüber hinaus gehender Privilegien.
Mal über die Ehe hinaus: Warum verletzt es nicht den Gleichheitsgrundsatz, wenn der Staat bestimmten Personen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung Privilegien vorenthält?

flappes schrieb:
Home-Ehe ist ja noch garkein Recht, sie wollen das es Recht wird.
Doch, sie ist in 18 US-Bundesstaaten möglich und vom Federal Government anerkannt.

Nero Atreides schrieb:
Also kann der Bundestag morgen ein verfassungskonformes Gesetz beschließen, nach dem ausschließlich Männer weißer Hautfarbe und über 1,80 m Körpergröße jedes Jahr 1000 € und einen grünen Luftballon erhalten? Denn ein Grundrecht ist diese Auszahlung ja nicht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (überflüssiges Zitat entfernt!)
Herdware schrieb:
Also für mich lässt das nicht allzuviel Spielraum, um gleichgeschlechtliche Ehen per Gesetz zu benachteiligen oder gar zu verbieten.

Für dich persönlich mag das so sein, du kannst es aber gar nicht beurteilen, weil du kein Jurist bist und die Materie viel zu wenig kennst.

Was du da zitierst, das hat mit dem zur Verhandlung stehenden Tatbestand fast nichts zu tun. Was du machst ist: dir ein paar Aspekte bzw. Paragrafen zusammenwürfeln, die deiner Meinung nach mit der Sache irgendwas zu tun haben, um dann festzustellen, dass irgendetwas nicht geht.

Das ist zum Einen die Vorgehensweise von 90% der Bevölkerung, zum Anderen in etwa so, wie wenn ich mit 50 Würfeln würfele, dann fünf "sechser" raussuche und "Yatzeee!" schreie.

Nuff said.
 
@Chillvie
Die Ehe ist kein Privileg, sonst gäbe es nicht so wenige Ehen und nicht so viele Scheidungen.
 
Für dich persönlich mag das so sein, du kannst es aber gar nicht beurteilen, weil du kein Jurist bist und die Materie viel zu wenig kennst.

Was du da zitierst, das hat mit dem zur Verhandlung stehenden Tatbestand fast nichts zu tun. Was du machst ist: dir ein paar Aspekte bzw. Paragrafen zusammenwürfeln, die deiner Meinung nach mit der Sache irgendwas zu tun haben, um dann festzustellen, dass irgendetwas nicht geht.

Ach Du :lol:
Da versuchst Du dem Forum einen Bären aufzubinden, weil Du zumindest glaubst in der Materie Recht zu stecken.
Dabei wird geflissentlich vergessen zu erwähnen, dass es bei dem Thema nicht -die eine- Auslegung gibt. Wie immer und überall im Recht gibt es verschiedene Auslegungen. Nicht mal bei "eindeutigeren" Gesetzen ist man sich einig.
Kaum ein Thema spaltet die Juristen im Land (und vielen anderen ebenfalls) so sehr, wie dieses. Und Karlsruhe haut seit Jahren ein Urteil nach dem anderen raus, das eindeutig feststellt, dass es keine plausiblen Gründen für diese oder jene Ungleichbehandlung gibt.

Und dazu solltest Du ja auch sehr wohl wissen, dass Recht sehr wandelbar ist. Es wird permanent an die Erfordernisse der Zeit angepasst.

Also stelle Deine persönliche Auslegung des Rechts bitte nicht als Tatsache dar.
 
Tobi4s schrieb:
... Für eine Firma in der IT-Branche ist ein konservativer CEO ein absolutes Problem, weil wie man sieht und auch einige vorausgesagt haben, das erzeugt Gegenwind bei diversen Unternehmen. ...
Gegen genau dieses Argument, das du schon im letzten Thread vertreten hast, habe ich im letzten Thread ein Gegenargument geliefert. Also, hier nochmal der Stand der Diskussion zu diesem Argument:
MountWalker schrieb:
...
Ja, wir haben hier ein Beispiel, das dieses Corporate Identity Argument zu stützen scheint. Aber, nochmal deutlicher: Stellen wir uns vor eine Automarke, deren Geschäft zum Großteil aus dem Verkauf von Pickups besteht (es gibt im Farmerland USA zwei riesige Pickup-Konkurrenten). Wie sich nun vermutlich selbst der am stärksten auf San Francisco und Manhattan fixierte Diskussionsteilnehmer vorstellen kann, sind die Mehrheit der Farmer im mittleren Westen und im traditionellen Süden von Iowa bis Georgia (wer keine Vorstellung hat, nehme eine Landkarte zur Hand) homophobe Rednecks. Wäre es also aus eurer Sicht "richtig", wenn Ford oder GMC für die Leitung des Pickup-Geschäfts prinzipiell homosexuelle Menschen ausschließen würden, damit die Rednecks nicht mit Tamtam zur Konkurrenz laufen? Wenn ihr das nicht "richtig" finden würdet, dann muss das Corporate Identity Argument auch im Fall Mozilla und OKCupid falsch sein.
Es gab dort noch den Einwand, beim Entlassen wegen Gebrauch der Meinungsfreiheit wäre kein Grundrecht betroffen. Ich glaube zwar nicht, dass dieser Einwand gerechtfertigt ist, aber selbst dann könnte man immernoch den homosexuellen Pickup-Geschäftsführer in meinem Gegenbeispiel gegen einen tauschen, der nur entlassen wird, weil er für eine staatliche Förderung der gleichgeschlechtlichen Ehe eintritt.

So, wie ich das sehe, gibt es an dieser Stelle zwei gültige Möglichkeiten - entweder man ist dafür, dass ein Pickup-Geschäftsführer wegen zu wenig Homophobie entlassen wird, dann kann man auch dafür sein, dass Eich wegen zu viel Homophobie entlassen wird, oder man ist gegen beides - weil eben in beiden Fällen das gleiche Argument verwendet wird, nur dass für die logische Variable "politische Meinung" einmal "dafür" und einmal "dagegen" eingesetzt wird.

P.S.
Es geht hier nicht darum, was ich persönlich oder andere von gleichgeschlechtlicher Ehe halten - ich persönlich bin für die Abschaffung der Standesamtehe für alle, solange die Standesamtehe aber bestehen bleibt, ist es mir auch egal, welchen Geschlechts oder ob überhaupt eines die Ehepartner sind. Die Meinung vieler Gegner der gleichgeschlechtlichen Ehe mag logisch völlig unsinnig sein, nur das ist hier nicht das Thema.
 
Nero Atreides schrieb:
"Ehe" ist kein Grundrecht, weil es an einschränkende Bedingungen geknüpft ist (Mann und Frau).

In den deutschen Grundrechten steht definitiv nichts von dieser Einschränkung. Da steht aber sehr wohl etwas davon, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind und nochmal ausdrücklich, dass niemand wegen seines Geschlechtes bevorzugt oder benachteiligt werden darf.

Wie soll man also rechtfertigen, dass man jemandem verbietet den Menschen zu heiraten den er oder sie liebt und ihnen damit rechtliche Privilegien und steuerliche Vergünstigungen zu verweigern, die durch Artikel 6,2 begründet sind, nur weil er/sie zufällig das falsche Geschlecht hat?

Allerdings sehe ich nicht wirklich, warum das in diesem Fall überhaupt relevant ist. Es geht hier doch nur darum, ob dieser Mr. Eich etwas getan hat, was eine Entlassung als CEO der Mozilla-Foundation rechtfertigt. Auch wenn ich es für falsch und sogar grundrechtswidrig halte, gleichgeschlechtliche Ehen zu verbieten, sehe ich das in diesem Fall nicht.
Eich hat weder seinen Job vernachlässigt noch gegen Gesetze verstoßen. Er hat als Privatperson versucht auf legalem Wege auf die Gesetzgebung Einfluss zu nehmen, aber das ist nicht verboten. Genauso wenig, wie seine private Meinung zu äußern. Wenn er und andere etwas im Gesetz stehen haben wollen, das gegen Grund- und Menschenrechte verstößt, dann ist es der Job der demokratisch gewählten Volksvertreter und in letzter Instanz der Verfassungsrichter, das zu verhindern. Nicht unserer oder der der Mozilla-Community.
 
P.P.S.
Für oder gegen gleichgeschlichtliche Ehe sein, ist poltische Meinung und keine juristische Frage. Wäre es letzteres, hätte irgendjemand schonmal Herrn Obama oder Frau Merkel verklagt.
 
Er will CEO bleiben? Gut so !! Hoffentlich schafft er es dem Druck standzuhalten.

Ich finde es langsam eine Frechheit, wie in zwischen immer häufiger Führungskräfte abgesägt werden, nur wegen ihrer Meinung. Wer gegen den Zeitgeist ist, der ist konservativ, rückständig und grundlegend für keinen Posten zu gebrauchen! Es ist lächerlich jemanden wegen einer privaten Meinung, die sich nach eigener Aussage auch nicht auf den Beruf auswirkt, anzuklagen.
Das ist gegen Meinungsfreiheit und intolerant.

Letzenendes ist doch bloß jemand scharf auf seinen Posten, sucht man nach nem Grund, startet eine petition und sorgt für mediale Aufmerksamkeit. mehr ist es nicht.

Traurig ist auch dass sich Computer Base an einer solchen medialen Hetze beteiligt. Schade.
 
Wäre es also aus eurer Sicht "richtig", wenn Ford oder GMC für die Leitung des Pickup-Geschäfts prinzipiell homosexuelle Menschen ausschließen würden
Ach, wir sprechen mal wieder aneinander vorbei. Mir geht es nicht darum, die Kritik an Brendan Eich zu rechtfertigen, sondern viel eher darum die Gründe für die Kritik an ihm zu erläutern. Wie ich bereits in meinem ersten Post zu diesem Thema schrieb:
Keinen Mensch auf der Welt interessiert, was Brendan Eich für politische Ansichten hat. Was die Ansichten des CEOs von Mozilla sind, ist hingegen durchaus von Interesse.
Das beantwortet im Prinzip auch bereits deine Frage. Wenn Ford einen bekennenden Homosexuellen an die Spitze ihrer SUV-Produktion stellt, würde das für Ford vermutlich in einem finanziellen Desaster enden.* Deshalb ist es auch absolut verständlich, wenn sich Ford für diese Position niemanden mit dieser Gesinnung an Bord holt. Ob Eich nun gegen irgendwelche Grundrechte handelt weiß ich nicht (ich kenne keinen einzigen Punkt der amerikanischen Verfassung) und offen gestanden interessiert es mich auch nicht.
Aber wenn ein Unternehmen sich so blöd anstellt, dann ist bei mir jegliches Mitleid hinüber. Ich habe es auch schon zuvor erwähnt, Mozilla ist auf sehr viele, sehr liberale Unternehmen angewiesen (z.B. die Einnahmen durch Google), die aber gleichzeitig in Konkurrenz zu Mozilla standen. Wenn Google sie nun abschießt, weil sie aus "ethischen Gründen" die Partnerschaft nicht länger aufrecht erhalten wollen, wer will denn dann einspringen? Bislang wäre da sicher Yahoo und Bing gewesen, aber wollen die wirklich den Ruf als die, die das unterstützen, was Google aus ethischen Gründen abgestoßen hat? Natürlich sind das Spekulationen, aber in jedem Fall hat es die Position von Mozilla sehr geschwächt und das völlig voraussehbar.
Um nochmal auf deine Frage zu kommen: Aus Unternehmenssicht: Ja. Aus menschlicher Sicht: Kommt auf dein Menschenbild/deinen Standpunkt an.



* Wobei sich mir sowieso die Frage stellt: Warum will man überhaupt in einen Beruf, in dem man doch nichts außer Gegenwind zu erwarten hat? Das ist schlecht für die Psyche, sollte das Projekt übel enden auch schlecht für den Werdegang und bei den Löhnen von CEOs macht es doch nun wirklich auch keinen Unterschied mehr, wenn man eben "nur" im Aufsichtsrat sitzt und meinetwegen nur 50% des CEOs verdient. Davon kann man immer noch sehr gut leben, man wird nicht persönlich angegriffen und muss auch nicht gegen seine Überzeugungen handeln (ich glaube ihm nicht, dass er sich so gewandelt hat).
Um auf das Auto-Beispiel zu kommen: Warum wöllte man als Homosexueller die Autos der Typen absegnen, die einen am liebsten am nächsten Baum aufknüpfen würden? Da nimmt man doch lieber weniger Lohn in Kauf und "macht" dafür den Prius oder Ähnliche. Also zumindest ich wöllte keine Zielgruppe ansprechen, die ich/die mich für gestört halte(n).
 
Chillvie schrieb:
Mal über die Ehe hinaus: Warum verletzt es nicht den Gleichheitsgrundsatz, wenn der Staat bestimmten Personen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung Privilegien vorenthält?

Der Staat (die Gesellschaft) gewährt bestimmten Gruppen/Gruppierungen Privilegien, um deren Nützlichkeit der Gesellschaft gegenüber Rechnung zu tragen. Dies trifft auf (Hetero-)Ehepaare zu, aber auch auf Selbstständige (Arbeitszimmer, Dienstwagen, 2. Wohnsitz, etc.) und viele weitere Gruppen zu. In der Presse waren aktuell die deutschen Entwicklungshelfer, die bis dato steuerbefreit waren.





Also kann der Bundestag morgen ein verfassungskonformes Gesetz beschließen, nach dem ausschließlich Männer weißer Hautfarbe und über 1,80 m Körpergröße jedes Jahr 1000 € und einen grünen Luftballon erhalten? Denn ein Grundrecht ist diese Auszahlung ja nicht.

Genauso ist es. Es könnte z.B. aber auch beschlossen werden, daß Frauen in deutschen Großunternehmen mind. 40% der Vorstandsposten erhalten müssen, auch wenn nach Qualifikation nur 10% zur Verfügung stehen würden. Upps...ist ja schon passiert.

Zum Glück haben die qualifizierten männlichen Vorstände bislang keine Kampagne losgetreten um diese sexuelle Diskriminierung zu korrigieren. Wie dumm/tolerant (bitte aussuchen...).
 
Viele scheinen hier auch generell was Falsch zu verstehen.

Natürlich ist es in Ordnung dass der Mozilla CEO seine eigene Persönliche Meinung hat. Dagegen hat auch keiner was. In dem moment wo man aber einer Gruppierung Geld Spendet, um ein Verfassungswidriges Referendum durchzusetzen, hat das nichtsmehr mit seiner eigenen Persönlichen Meinung zu tun, sondern damit eine andere Gruppe möglichst zu benachteiligen/schaden zu wollen.

Und das geht für einen CEO mal garnicht, da er ein Unternehmen nach außen hin Repräsentieren soll.
 
[F]L4SH schrieb:
Vorweg:
Und nein; aktiv gegen die Rechte anderer zu arbeiten fällt nicht unter Meinungsfreiheit und freie demokratische Entfaltung. Sonst wäre der KKK (und zwar nicht der aus Southpark) eine freiheitlich legitimierte Organisation.

Das kommt ja wohl ganz auf die Thematik an. Jeder Verein, jede Interessengemeinschaft oder jede Lobby vertritt eine Meinung oder arbeitet aktiv auf bestimmte Ziele hin, die mit Meinungen oder Zielen anderer Gruppierungen kollidieren. Das ist absolut normal. Und jede Lobby braucht für ihre Arbeit finanzielle Unterstützung. Das ist ebenfalls völlig normal.

Jetzt aber jemanden wegen einer völlig legitimen Meinung so zu verurteilen und ihn in eine Ecke mit Verfassungfeinden zu stellen, ist einfach nur Schwarz-Weiß-Malerei. In Deutschland ist z.B. die Religionsfreiheit ein derart hohes Gut, dass sie in Art. 4 des GG Erwähnung findet. Art. 3 sagt ebenfalls, dass man wegen seines Glaubens nicht benachteiligt werden darf.

Jetzt gibt es in Deutschland aber so viele Unternehmen, die z.B. muslimische Frauen nicht einstellen. Es gibt Vereine, die gegen Andersgläubige arbeiten. Es gibt Parteien, die gegen Juden und in letzter Zeit noch viel heftiger gegen Muslime wettern. Es gibt sogar staatliche Einrichtungen, die Andersgläubige wegen ihrer Kleidung ablehnen und diskriminieren. In Schulen müssen sich muslimische Mädchen in gemischten Klassen beim Schwimmen ausziehen und wenn man sein Kind vom Schwimmunterricht befreien will und sich auf Art. 4 beruft, dann kommt einem die Schulbehörde mit dem Bildungsauftrag des Staates, der irgendwo gaaaanz weit unten in einem billigen Ländergesetz erwähnt wird, in genanntem Fall aber plötzlich wichtiger als Grundrechte zu sein scheint und sogar gegen Art. 1 verstößt, weil man die Würde der Menschen mit Füßen tritt.

All das passiert tagtäglich überall auf der Welt, aber noch viel wichtiger: in Deutschland direkt vor unserer Nase und betrifft weitaus mehr Menschen. Deshalb ist mir völlig schleierhaft, wie es eine derart kleine Randgruppe geschafft hat, eine derart große und mächtige Lobby aufzubauen. Irgendwie scheint jeder nur noch Anwalt für Homosexuelle spielen zu wollen. Juckt mich aber herzlich wenig, da wir wirklich wichtigere Diskriminierungsprobleme als die von Schwulen und Lesben haben. Komisch nur, dass diejenigen, die jegliche sexuelle Orientierung tolerieren, oft keine Toleranz kennen, wenn es um politische oder religiöse Ansichten geht.
 
Arkada schrieb:
Niemand darf gegen die Grundrechte (fest im Grundgesetz verankert) arbeiten
Aber natürlich darf man das. Das Grundgesetz wurde bereits mehrfach verändert und jeder dieser Änderungen gingen umfangreiche Diskussionen, Lobbyarbeit und Kompromissfindung voraus.

Verboten ist nur, gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung zu agieren. Einzelne Artikel des Grundgesetzes dürfen natürlich neu formuliert oder ergänzt oder verändert werden.

Im übrigen ist die Ehe in Deutschland die Verbindung von Frau und Mann. Der Schutz der Familie soll insbesondere den Nachwuchs schützen. Insofern wäre es konsequent, das einfach auf Kinder abzustellen statt auf Ehe, dann müsste niemand mehr auf geldwerte Vorteile schielen, wenn er über Heirat nachdenkt.

Das wäre ja noch schöner wenn Mehrheiten beliebig über Minderheiten bestimmen dürfen.
Genau das droht aber mehr und mehr zu passieren, wenn Volksabstimmungen häufiger werden. Dabei existiert kein Minderheitenschutz und kein Interessensausgleich über Kompromisse. Genau deswegen lehnen viele auch Volksabstimmungen ab.
 
Tobi4s schrieb:
Ach, wir sprechen mal wieder aneinander vorbei.
Nein, tun wir gar nicht, denn:

Tobi4s schrieb:
Wenn Ford einen bekennenden Homosexuellen an die Spitze ihrer SUV-Produktion stellt, würde das für Ford vermutlich in einem finanziellen Desaster enden.* Deshalb ist es auch absolut verständlich, wenn sich Ford für diese Position niemanden mit dieser Gesinnung an Bord holt. ...
Wenn du das so siehst, dann ist deine Haltung immerhin logisch kongruent. Ob es eine mehrheitsfähige Haltung ist, ist eine andere Frage. Ich glaube ja irgendwie, dass die Mehrheit der Anti-Eich-Aktivisten gegen Ford oder GMC aktiv werden würde, wenn die einen Pickup-Geschäftsführer feuern würden, weil der mal an einer Petition für gleichgeschlechtliche Ehe teilnehmen würde.

P.S.
Brendan Eich ist Gründungsmitglied von Mozilla - sind das die lautstärksten Anti-Eich-Aktivisten auch?
 
anonymous_user schrieb:
...In dem moment wo man aber einer Gruppierung Geld Spendet, um ein Verfassungswidriges Referendum durchzusetzen, hat das nichtsmehr mit seiner eigenen Persönlichen Meinung zu tun, sondern damit eine andere Gruppe möglichst zu benachteiligen/schaden zu wollen.

Und das geht für einen CEO mal garnicht, da er ein Unternehmen nach außen hin Repräsentieren soll.

Dann dürfen also "alternative Aktivisten" (ich habe das mal sehr neutral formuliert, damit sich da niemand persönlich angesprochen fühlt) nicht mehr für die Legalisierung von Cannabis einsetzen, Geld sammeln und Aktionen für die Freigabe planen?
In den USA dürfen dann keine Petitionen gegen das legalisierte Fracking vorgebracht werden, da dies die dort beschäftigten Arbeiter benachteiligt?

Was soll an einem Referendum verfassungswidrig sein, wenn es den rechtsstaatlichen Prinzien folgt?
Warum machen andere jetzt regelrecht Jagd auf ihn und versuchen ihn sozial und beruflich zu ruinieren?
Warum hat damals niemand Chris Bangle (ehem. Chefdesigner bei BMW) wegen seiner Homosexualität aus dem Job gemobbt, obwohl BMW doch eine Marke für "echte Männer" - ergo Stammtischproleten - ist?
Warum sind es in so vielen Fällen Akademiker (wie hier im Forum), die mit völlig unangemessenen Aktionen über das Ziel hinaus schießen und Methoden anwenden, die man in eine andere Zeit und von einer gedacht anderen Klientel erwarten würde?
 
Zuletzt bearbeitet:
Doch tun wir ;).
Denn du bist der Meinung, dass man einen CEO nicht aufgrund einer Einstellung zu einem Thema, das seine Tätigkeit nicht kongruiert, absägen darf. Das ist als Mensch eine völlig legitime Einstellung.
Nur sieh es mal aus Sicht des Kapitalismus: Oberstes Ziel ist die Gewinnmaximierung, um möglichst stark expandieren zu können. Da Eich mit seiner Einstellung aber sehr viele IT-Konzerne vergraulen dürfte, steht er diesem Ziel im Weg.
Ergo ist er als CEO nicht geeignet. Nicht aufgrund seiner Meinung, sondern den sich daraus ergebenden Konsequenzen. Ob diese Konsequenzen gerecht und angebracht sind ist ein völlig anderes Thema. Alles was ich dir sagen möchte: Diese Konsequenzen wird es geben und sie waren vorhersehbar. Einen CEO zu bestimmen, der diese Konsequenzen auslöst war nicht besonders klug.

Wegen dem Ford Beispiel: Ich kenne jetzt das amerikanische Arbeitsrecht nicht, ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass dort Klauseln, welche explizit ein Coming-Out verbieten, absolut im Bereich des möglichen sind und das bestimmt auch Anwendung findet. Und wenn das in Amerika unmöglich ist, kann man ihn doch auch irgendwo in Singapur anstellen, sodass das dortige Recht gilt und ihn dann als "Leihgabe" an den Hauptkonzern weiterleiten (oder so ähnlich). Da gibt es sicher Mittel und Wege, um da keinen Imageschaden zu erhalten.
 
Tobi4s schrieb:
...
Nur sieh es mal aus Sicht des Kapitalismus: Oberstes Ziel ist die Gewinnmaximierung, um möglichst stark expandieren zu können. Da Eich mit seiner Einstellung aber sehr viele IT-Konzerne vergraulen dürfte, steht er diesem Ziel im Weg. ...
Oberstes Ziel der Free Software Bewegung ist die Zerschlagung solcher Prinzipien, die nur dazu führen, dass jeder, der mal CEO von irgendwas werden will, je nach Mehrheitsmeinung der Welt etwas vorheuchelt, was er nicht ist und vielleicht am Ende auch gar keine eigene Meinung mehr hat, weil Meinungsbildung Zeit kostet, die ein guter Betriebswirtschafter auch zum Optimieren des Cash-Flows verwenden kann.

CEOs und Vorstände sollten genausowenig allgemeingültige Vorbilder sein, wie irgendjemand sonst. In Berlin gabs gegen Ende des letzten Semesters grad erst einen Polizeieinsatz in einem Hörsaal der Humboldt-Uni, weil LBGT-Aktivisten die Vorlesung durch Lärmterror mit der Forderungen schrotteten, dass man Immanuel Kant ud Jean Jaque Rousseau nicht mehr unterrichten dürfe, weil der eine "Antisemit" und der andere Sexist gewesen sei. Liebe Leute, wer nur noch Führungspersönlichkeiten sehen will, die keine Makel haben, darf gar keine Führungspersönlichkeiten mehr zulassen - denn alle Menschen haben Makel.
 
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