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NewsBrezn', Wolpertinger und Lederhosen: Bayerischer Rundfunk nutzt Minecraft zur Kulturbildung
Mit Alpcraft will der öffentlich-rechtliche Bayerische Rundfunk über Minecraft Wissensinhalte vermitteln und verwandelt den Spieler kurzerhand in einen Lederhosenträger und gibt dem Spiel mit Brezen, Salz und eigener Flora sowie Fauna ein neues bayerisch-alpines Biom: Die Alm.
Ja und weil deutsche Kultur damit wieder einmal perfekt auf Bayern alleine reduziert wird, toll.
Meine Tochter (7) kommt super mit Minecraft 1.12.2 und über 100 von mir selbst ausgewählten Mods zurecht und zwar auf englisch, das hilft umso mehr, die Sprache zu lernen, wenn sie mal ein Item sucht übers Inventar.
Ich finde die Idee zwar ganz nett, was der BR hier versucht, ärgere mich aber darüber, wie schon zuvor gesagt, dass Deutschland das nicht allgemein hinbekommt, um Minecraft anschließend z.B. in einem Wahl- oder gar Pflichtfach (Digitales, soll ja angeblich kommen) einbettet - selbstverständlich dann ohne rein bayrischen Bezug.
Zuerst einmal sehe ich das positiv. Ja, es ist auf Bayern reduziert, aber auch regionale Kultur ist Kultur und muss bestenfalls erhalten bleiben.
Es ist immerhin ein Anfang in einem Land, in dem alles ewig dauert. Und kommt dann was gutes, wird es meist auch noch schlecht geredet. Von den gleichen Bürgern übrigens, die diesen Fortschritt fordern.
Mehr Projekte dieser Art und mehr digitale Bildung sollten in unsere Schulen Einzug halten, insofern man die hiesige Kultur einbindet und nicht die Grundlagen vergisst.
Ein witziges Projekt, und für bayerische Verhältnisse gar innovativ. An einem relevanten Nutzen (lies: Verbreitung) habe ich aber Zweifel.
Dennoch: Grundsätzlich eine feine Sache.
Hoffentlich hat man auch an Verlegebeschränkungen für Redstone-Circuits gedacht. Nur so bekommt man die authentische Experience südwärts des Weisswurstäquators vermittelt.
Ich finde es heute schade, dass ich damals als Kind nicht Plattdeutsch gelernt habe. Die Sprache hat heute und in Zukunft in Deutschland immer weniger Sprecher.
Englisch ist gut, ja, aber das werden die Kinder sowieso auf tausend Arten lernen (spätestens mit dem Handy oder dem ersten eigenen PC gehts da ab). Um den lokalen deutschen Dialekt zu vermitteln, muss man selber aktiv werden.
Dort begegnete der Redaktion sofort ein Auerhahn und ein Wolpertinger sowie eine bayerische Kuh.
Weil es die Kreativität fördert, den Umgang mit Maus und Tastatur schult, die Hand-Augenkoordination gleich mit, dank Redstone spielerisch Elektrotechnik bzw. Programmieren beibringen kann, mit gezielten Mods (Immersive Engineering) kann man dann tatsächlich sehr detailreich spielerisch Elektrotechnik beibringen, und so weiter.
Man kann sich natürlich auch eine Zukunft wünschen, in dem das eigene Kind beruflich nichts mit Computern zu tun hat (bzw. deutlich realistischer: vor einem Computer sitzen und nicht den blassesten Schimmer davon haben wird).
Ergänzung ()
Krik schrieb:
Ich finde es heute schade, dass ich damals als Kind nicht Plattdeutsch gelernt habe.
Besonders in Grundschulen - und ja, auch im tiefsten Niederbayern - wird Hochdeutsch gesprochen, sogar schon im Kindergarten. Die Kinder sollen nämlich lernen, ihre "Sprache" zu benutzen und nicht einen für den Großteil der Bevölkerung unverständlichen Dialekt. Wenn du also kein Plattdeutsch gelernt hast, kreide das bitte nicht deiner schulischen Bildung, denn mehr deinen Eltern an.
Ich bin Ostdeutscher, der kurz nach der Wende in die Grundschule kam. In der DDR wurde Plattdeutsch fast ausradiert. Nach der Wende wurde die Sprache jahrelang nicht gefördert, da man damit beschäftigt war, alles auf "West" umzumodeln.
Meine Eltern konnten kein Platt, die sind nach Nord(ost)deutschland gezogen.
@Krik
Das sind dann aber wieder eher besondere Umstände, von denen natürlich viele betroffen waren, das ist mir klar. Aber wenn Schulen jetzt auch noch - nur der eigenen Kulturverliebtheit wegen - fünfzig deutsche Dialekte lehren sollen, dann sind nicht nur die Schüler, sondern vor Allem auch die Lehrkräfte vollends überfordert.
@DJMadMax
Aus meiner Sicht muss jede Schule "nur" den jeweiligen regionalen Dialekt und die damit verbundene Kultur als Wahlfach anbieten. Das würde völlig ausreichen. So was in der Art machen doch Schulen heute sowieso schon.
@Krik
Also aus exakt 85(!) Schulen ist mir das von keiner bekannt, in denen ich beruflich regelmäßig unterwegs bin, alle in Mittelhessen und teils in tiefsten bäuerlichen Gefilden (wo selbst ich die Anwohner kaun verstehe).
Ich wäre zudem dagegen und würde meine Tochter so etwas nicht lernen lassen wollen, die soll die Zeit mit was Gescheitem verbringen, z.B. ner Schach-AG.
Lässig - mehr davon! Bin überrascht, dass sich sowas in unserer grauen Eminenz der Entscheidungsträger des öffentlich rechtlichen gegen einen mit AI unterstützten Musikantenstadl durchsetzen konnte
@DJMadMax
Aus meiner Sicht muss jede Schule "nur" den jeweiligen regionalen Dialekt und die damit verbundene Kultur als Wahlfach anbieten. Das würde völlig ausreichen. So was in der Art machen doch Schulen heute sowieso schon.
Aus meiner Erfahrung ist das zumindest in unserer Region (Bayern/Oberpfalz) nicht nötig, da bereits der normale Unterricht mit regionalem Dialekt und Kultur geprägt ist.
Da würde es mit unter nicht schaden, Hochdeutsch als Wahlfachsprache anzubieten...