Das Problem ist:
Ja diese 14 Lücken sind jetzt geschlossen. Das heißt aber nicht, das der Browser jetzt bugfrei ist. Geschlossen werden ja nur Lücken, die bekannt sind. Es schlummern noch eine Menge Lücken im Browser. Und das Spiel geht ja jetzt schon ziemlich lange so.
Moderne Browser sind Komplexitätsmonster geworden, die eigentlich niemand mehr beherrscht. Und das ist fatal. Insbesondere bei Browsern, da diese nun mal sehr exponiert gegenüber dem Internet sind.
Und insbesondere bei Chrome respektive chromium ist das ein Problem, weil diese Engine inzwischen in vielen anderen Browsern verwendet wird (MS Edge, Vivaldi usw.). Taucht da also eine angreifbare Lücke auf, dann ist halt auch ein Großteil aller Browser weltweit mal eben angreifbar (und wegen dessen Verbreitung gibts auch einen großen Anreiz für böse Buben dort Lücken zu finden).
Die Gesamtsituation ist also sehr unschön.
Ich denke, wir brauchen eine ähm ... "Zeitenwende"

in dem wieder mehr auf einfache Standards und einfache Browser gesetzt wird, die dann aber dafür auch weitestgehend sicher sind. Für komplexere/ausgewählte WebApps kann man dann ja immer noch eine full-featured-Engine einsetzen. Aber für das reine mehr oder weniger ziellose umhersurfen wäre eine schlanke/sichere Alternative angebracht.
Nur dafür reicht es ja leider nicht nur einen einfacheren Browser zu bauen. Die Webseiten müssen ja auch damit funktionieren. Genau deshalb brauchen wir einen Standard. Eine Art "HTML-Lite", wenn man so will.
Denn ich sehe nicht, wie man das Problem anders auf absehbare Zeit in den Griff kriegen will. Aber vielleicht hat ja jemand anders eine Idee.
Und was das Manifest V3 Problem angeht:
Ein
light-Standard würde auch helfen, das sich der Browsermarkt wieder diversifiziert und wir mehr Browserhersteller haben, weils dann nicht mehr so viel Ressourcen kostet einen Browser zu entwickeln. Und mit der Konkurrenz kriegt man dann auch solche Dinge besser in den Griff, weil Google nicht mehr ganz so frei schalten und walten kann, wie sie wollen. Jetzt können sie einfach Dinge aufgrund von Marktmacht durchdrücken. Das geht nicht mehr so leicht, wenn die User leichter auf Alternativen ausweichen können.