News Bundeskartellamt: VW und Rivian dürfen geplantes Joint Venture gründen

Wahnsinn wenn ich daran denke, dass meine Kinder in der Fahrschule nicht mehr fahren lernen, sondern einen IT Kurs belegen müssen um von A nach B zu Kommen. Verrückte Welt. Nein Danke. Die Oldtimerfanclubs sind nicht umsonst am überlaufen.
 
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Ob die Zusammenarbeit gut oder schlecht für VW ist wird sich zeigen. Sich wahllos überall einkaufen ist einfach, damit hat man aber noch keine SW in seine Fahrzeuge integriert. Zumal VW ein Managementproblem hat, u.a. mit den verkrusteten Strukturen und kein technisches Problem.


Rockstar85 schrieb:
Ein VW MQB evo liegt bei 68 meine ich. Der MEB ist da besser, aber immer noch bei über 50.
Nimm die Zahl x3, dann kommt es eher hin.
 
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spamarama schrieb:
Nimm die Zahl x3, dann kommt es eher hin.
Ich hatte es in der Autmobilwoche aufgeschnappt. Mal 3 wäre echt heftig..
 
Bis zu ca. 100 hätte ich jetzt auch im Hinterstübchen gespeichert. Eine deutliche Reduzierung auf weniger als ein Viertel wäre schon ein großer Schritt, in den einstelligen Bereich hinunter dürfte Zulieferer dann endgültig in die Depression stürzen.

Nimmt man jetzt noch die Komplexitätsreduktion von E-Fahrzeugen hinzu, ist das Einsparpotential im Vergleich zu aktuellen Fahrzeugen, insbesondere Verbrenner, enorm.

Der Trend ist ist aber nicht neu und schon ca. 5-7 Jahre alt. Man ist also schon mitten drin in der Konvergenzphase, was auch die von außen merkwürdig anmutende Personalstrategie von VW zumindest teilweise erklärt, wenn innerhalb der nächsten 10-15 Jahre evtl. 250.000 Mitarbeitende weniger für gleiche oder sogar bessere Produktivität benötigt werden.
 
Chilldown schrieb:
Wahnsinn wenn ich daran denke, dass meine Kinder in der Fahrschule nicht mehr fahren lernen, sondern einen IT Kurs belegen müssen um von A nach B zu Kommen.
Was die Menschen wohl gedacht haben, als sie vom Pferdefuhrwerk auf den Kraftwagen umgestiegen sind. Vermutlich aber, an den Zeitgeist angepasst, sehr ähnlich.
 
Vigilant schrieb:
Eine deutliche Reduzierung auf weniger als ein Viertel wäre schon ein großer Schritt, in den einstelligen Bereich hinunter dürfte Zulieferer dann endgültig in die Depression stürzen.
Der "Zulieferer" hat doch hier scheinbar längst versagt, sonst hätte VW nicht jetzt in ein US Unternehmen Geld gesteckt.
1722335593411.png

https://www.continental.com/de/prod...innovationen/elektromobilitaet/volkwagen-id3/

Es ist an dieser Stelle aber logisch, dass die Zulieferer lieber für teures Geld eigene Steuergeräte einbringen, hat ja über viele Jahre so funktioniert. "Damals" dachte man bei den Autoherstellern noch, Motor und Karosserie kommen von uns, den Rest kaufen wir zu.

Jetzt dreht sich die Autowelt aber nicht mehr um die Motoren, kaum jemand dürfte wissen von welchen Hersteller der "Motor" in seinem E-Auto kommt. Es geht um Software, Software, Software, Elektronik und den Akku, also Sachen die hiesigen Autohersteller bisher nicht selbst entwickelt haben und scheinbar auch nicht hinbekommen.
 
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Conti steht ja durchaus unter Beschuss. Qualitätsprobleme, Absatz rückläufig, Schließungen von Produktionsstandorten, Personalabbau... gilt womöglich nicht mehr als zuverlässiger Partner, obwohl darauf wahrscheinlich der Umbruch auf E-Mobilität einen großen Einfluss hat.

Hatte nicht gerade auch BMW wegen Qualitätsmängeln bei Bremsen inkl. Rückruf Conti von weiteren Aufträgen ausgeschlossen?
 
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Aiaiaiai....Hier steht schon wieder jede Menge Zeug vom Hörensagen.
Es gibt nicht "die Software". Fahrzeuge sind komplexe embedded-Systeme. Irgendwelche Infotainment-Applikationen haben nichts mit der Basissoftware zu tun, nichts mit den Betriebssystemen, mit den Treibern, Assistenzfunktionen oder der Sensor-Datenverarbeitund oder der Ansteuerung von Aktoren.

AMDFX schrieb:
Es ist unglaublich, wie man MIB3 überhaupt jemals in dem Zustand ins Auto bringen konnte - mit den Updates wurde viel verbessert aber es ist qualitativ immer noch nicht gut genug - und da wird auch leider nicht mehr viel passieren. MIB4 ist da ein ganz anderes Level
MIB3 ist für VW genauso eine reine Zulieferkomponente. Das Desaster um MIB3 und den Golf 8 hat dafür überhaupt erst dafür gesorgt dass Diess zum CEO wurde, der hat das Ding so leidlich zeitlich in Serie gebracht, dito mit dem ID.3 und MEB.
Meine frühere Firma hatte zu der Zeit schon jede Menge Spaß mit dem VW-Einkauf. Kurz: Die Entwicklung bei VW wurde vom Einkauf grundsätzlich übergangen, Entscheidungen fielen zu spät und von den falschen Leuten. Ein komplettes Versagen des Managements auf allen Ebenen. Dass da am Ende überhaupt was fahrbares rauskommt ist dem enormen Einsatz der Entwickler bei VW und den Zulieferern zu bedanken.

Besagte Zulieferer sind aber auch das Problem: Wenn du als Zulieferer (bzw. Vertriebler dabei) dich so aufstellst, dass du bewusst unrealistische Angebote rausschickst um nachzuverhandeln wenn der Plan um die Ohren fliegt dann hast du an sowas eine gewisse Mitschuld. Die Entwickler des MIB3 (ne relativ kleine Bude) und des ICAS1 (Conti) waren zum Beauftragungszeitpunkt wohl personell und know-how-technisch nicht in der Lage überhaupt irgendwas zu liefern. Conti hat wohl VW das "Komplettpaket" angeboten und dann später bei uns angefragt, wie viel denn unsere Software und unser System kosten soll, nachdem sie uns preislich mit einem viel größeren Umfang unterboten hatten.

Dass CARIAD gegründet wurde war eine direkte Reaktion auf das Versagen der Strukturen bei VW und den Zulieferern. Sehr zum Missfallen der Marken die dadurch Personal, Budget und Einfluss verloren.

Marcel55 schrieb:
Die MEB Fahrzeuge sind halt recht gefräßig auf der Autobahn, mit dem großen Akku kommt man trotzdem halbwegs weit. Aber mit dem kleinen Akku macht das natürlich keinen Spaß. Mit dem großen hingegen muss man sich schon bemühen unter 250km zu kommen.
Ich finde so eine Aussage nach 25tkm jeweils mit Tesla Model 3 und ID.4 mittlerweile einfach nur noch peinlich. Tesla besch.... bei der Anzeige. Da passt nichts zusammen. Der ID.4 mag mir 20% mehr anzeigen als das eigentlich super-effiziente Model 3, aber am Ende komme ich mit beiden Autos in der selben Situation gleich weit, obwohl der Tesla nominal nur 3% weniger Netto-Kapazität hatte.

Und dann schaut man sich die Vergleiche von https://www.youtube.com/@BatteryLifeDE an und das aktuelle Model 3 verliert gegen einen wesentlich größeren ID.7 ...

supermanlovers schrieb:
Die VW und Audi Software ist immer noch eine Zumutung. Mercedes ist ganz okay (von den deutschen Herstellern)
Von welcher "Software" sprechen wir denn hier? Assistenz? Infotainment? Automatik? Sicherheit? Body...? Backend-Funktionen?

Augen1337 schrieb:
Wäre aber auch froh, wenn der ganze Murks aus den Karren verschwinden würde. Gebt mir ein Display in der Mitte des Dashboards und darauf Google Auto und Carplay. Den Tacho als Hardwaretacho (die Materialien sahen sowieso ab Mittelklasse besser aus als ein Display) und ich bin zufrieden.
Haha. Hardwaretacho. Das war schon vor 30 Jahren nicht mehr üblich. Da hatte mein Tacho im Mitsubishi Colt BJ99 schon Chips drin, da ist nix mit "Tachowelle". Oder anders: Jeder "analoge" Tacho der letzten ~30 Jahre ist auch nur ein elektronisches Anzeigeinstrument und dazu ein ziemlich unpräzises. Kühlwasser, Tankinhalt - alles Werte die "hinappliziert" werden weil die Realität die meisten Autofahrer überfordert.

Cerebral_Amoebe schrieb:
Wenn die VW-Software so gut war, verstehe ich nicht den Sinn des Joint-Venture. ;)
Was ist "die VW Software" - Hier geht es ja um Plattformentwicklung. Hardware, OS, Treiber. In PC-Sprech: Welches Mainboard, welche Steckkarten, welche PCIe-Bridge, welche Kühlung, welche IO-Karten an den Ports hängen. Welches OS darauf laufen soll, von wem Treiber und Compiler für welche Programmiersprachen bereitgestellt werden.

Das Problem ist dass hier nicht VW scheitert, sondern die gesamte Automobilindustrie. AUTOSAR sollte mal ein einheitliches Betriebssystem sein, welches Anwendungen auf unterschiedlichsten Steuergeräten unabhängig der Programmiersprachen und unabhängig der Hardware macht. Damit soll Hardware von Software getrennt werden. Das Problem ist nur, dass die AUTOSAR-Basissoftware und die RTEs nie wirklich kompatibel waren. Ich hatte Kollegen, die über Jahre nichts anderes gemacht haben als AUTOSAR-Basiskomponenten zu schreiben, zu fixen und von Hand nachzuziehen. Die Konsequenz ist, dass es irre teuer ist überhaupt Änderungen durchzuführen, auch wenn die Qualität dann Spitze ist.
Das ist nicht spezifisch für VW, das Thema haben alle Hersteller, die Innovationen in Fahrzeuge bringen wollen und nicht nur Systeme von der Stange vom Zulieferer kaufen.

Cerebral_Amoebe schrieb:
Da frage ich lieber die Leute, die bei VW in der Entwicklung arbeiten, die ich selber kenne ;)
Die kotzen ab.
Die kenne ich auch. Und meiner Meinung nach sind die VW-Entwickler (die nicht zu CARIAD gewechselt sind oder die Stellen von Kollegen übernommen haben die zur CARIAD gewechselt sind) genau das Problem. Ich weiß von Abteilungen, da sitzen mehr Leute bei VW als bei CARIAD, alle mit dem Anspruch ihre Kollegen zu steuern und nichts selbst zu machen.

Der Wahnsinn hat Methode - Bei VW/Audi etc. sitzen hunderte wenn nicht tausende Entwickler, die selbst nicht entwickeln DÜRFEN weil irgendjemand im Management beschlossen hat, dass extern vergeben günstiger ist. Dann sitzt also ein VWler da und steuert zwei Externe aus, um dann die Arbeit eines Mitarbeiters zu tun; der Rest der Kapazität von drei Personen geht auf Ausschreibung, Steuerung, Kontrolle, Abstimmung, Schulung der Externen etc. drauf.

Ein System in dem viele es sich wohlig eingerichtet haben; ich mein solche Konstrukte haben über 8 Jahre meinen Lohn finanziert. Natürlich kotzen jetzt alle ab weil es ganz offensichtlich so nicht weiter geht.

Mac_Leod schrieb:
Den Scherbenhaufen von CARIAD zusammen zu fegen, ist keine leichte Aufgabe 🤔
Nachdem diverse Audi-Manager anscheinen erfolgreich versuchen über die Öffentlichkeit von ihrem Totalversagen abzulenken?
Ich mein es gab vor ~2 Wochen einen schönen Artikel in der FAZ dazu. Cariad sollte die zukünftige Architektur entwickeln und kurz nachdem andere Leute mal auf den Stand geschaut haben direkt mal festgestellt wie weit das Projekt hinter Plan war. Dass es hier mehr oder weniger offene Sabotageversuche vom Audi-Management gab (ein Bekannter meinte sie hätten keine Testautos bekommen) gab - alles menschlich unter aller Sau.
Und der Rufmord an den eigenen Geschwistern zieht sich ja durch - man sieht das ja hier an den Beiträgen.

Break16 schrieb:
Woher weißt du das? Im Bezug auf was genau? Habe selbst 4 x Tesla Fahrzeuge. Würde mich überraschen wenn ein anderer Hersteller das besser hinbekommt, als Tesla 😂
Updates der Updates wegen? Wenn ich mich im Tesla-Forum umsehe dann stehen da seit 4-5 Jahren die gleichen Beschwerden über die gleichen Probleme. Beantwortet von einem Mantra aus "warte aufs nächste Update".

t3chn0 schrieb:
Was haben hier immer alle mit der Software? Einzig MIB3 war ein kompletter Griff ins Klo. Allerdings sind die letzten MIB3s wirklich gut mit den aktuellen Softwareständen und geänderter Hardware.

MIB4 ist im Golf 8.5 und den Facelifts von Skoda und Cupra. Natürlich auch in den aktuellen ID Modellen. MIB4 ist sehr schnell und nahezu komplett unkritisch.
Joa - Und das ist nur die Infotainmentsoftware. Die Assistenz und Automatiken funktionieren ja astrein.
Der Witz an der ganzen Sache ist, dass die UNECE-Autos (also alles mit MIB4) ja in jeder Hinsicht besser sind - vom Infotainment bis zur Motorsteuerung und damit auch effizienter. Das sind die ersten Autos die unter Cariad weiterentwickelt wurden.

Rockstar85 schrieb:
Und ja, ich stelle Scaringe zu.. Alle versuchen Tesla zu kopieren, und scheitern dabei Grandios
Tun sie das? Es gibt keinen Hersteller mit einer ähnlichen Architektur wie Tesla. Auch die Zonenarchitektur ist grundsätzlich anders als das was Tesla einsetzt, evtl. ist "Etherloop" vergleichbar. Zentralisierte Architektur hat Audi ja schon zig Jahre im MLBevo, der PPE ist ja auch wieder komplett anders aufgebaut - eben nicht wie Tesla sondern mit jeder Menge Intelligenz in den Sensoren (insofern Audi das Konzept nicht in den letzten 3 -4 Jahren grundsätzlich über den Haufen geworfen hat).

Gabb3r_gandalf schrieb:
Was viele hier denk ich vernachlässigen ist die Bedeutung von Software in Fahrzeugen. Das was man als Nutzer sieht ist ein winzig kleiner und fast unbedeutender Teil. Es geht um die Steuerung aller Komponenten und auslesen aller Sensoren und wie diese interagieren. Es gibt gute Videos zu Teslas etherloop Lösung. Ich denke mal Rivian hat ähnliche Innovationen im Regal.
Zum ersten Teil: Absolut.
Zum Etherloop: Finde ich etwas schwierig, gerade wenn es um die Munro-Videos geht. Die preisen alles was billig zu produzieren ist, ob es aber technisch die richtige Entscheidung ist (Stichwort Qualität und Ausfallsicherheit gegenüber Einfachfehlern) ist eine andere Frage.
Gabb3r_gandalf schrieb:
In anderen Worten, ich finde es atemberaubend dass VW es nicht hinbekommen hat etwas nachzubauen was sich seit 10 Jahren auf dem Markt befindet. Bosch und Continental hatten nen paar gute Jahrzehnte, aber so langsam geht es auf Kosten der innovationsfähigkeit aller deutscher Automobilhersteller. Jetzt zahlen sie 5 Milliarden um aufzuholen. Gut für Rivian, traurig für VW.
Meine persönliche Vermutung ist, dass der FAZ-Autor hier recht hat und VW sich hier eher auf das "decoupling" des Weltmarkts vorbereitet. Also Autos mit unterschiedlicher Lieferkette in den drei großen Märkten China, USA/Kanada, Europa+Japan+Rest der Welt anzubieten und die bestehenden Architekturen alla MEB und PPE mit den entsprechenden Partnern umzukonstruieren. Für den MEB hat man in China schon Xpeng an der Hand, beim PPE würd man wohl Rivian einsetzen und dabei Büchsen der Zulieferer einfach austauschen während die Mechanik drum herum weitgehend gleich bleibt.
Für die Boschs, Contis, ZFs, Valeos etc. ist das jetzt als Hardwarelieferanten natürlich nur so ein mittelmäßiger Ausgangspunkt; allerdings sehen solche Zonenarchitekturen meistens vor "Off the shelf"-Produkte wie Airbag-, Brems- oder ESP-Steuergeräte einfach als solches einzuklinken.

xexex schrieb:
Es geht nicht um eine bunte UI, es geht um Kernkomponenten und darum aus 100+ Steuergeräten, eine Handvoll wie bei Tesla, mit selbst entwickelter Software zu machen.
Ich find das mit den 100+ Steuergeräten einfach immer witzig weil es eine gewisse Willkür bezüglich der Terminologie zeigt. Wenn ich mich hier umsehe, dann habe ich hier im Raum 10 "Steuergeräte" fürs Licht. Also 8 Smarthome-Lampen plus Bridge plus Dimmer. Ich kann natürlich jeden Sensor/Aktor mit Buskommunikation und Eigendiagnose als Steuergerät begreifen und liege damit sicher nicht ganz falsch. In dem Sinne ist natürlich jedes USB-Device am PC auch ein "Steuergerät"; ich mein selbst ne elektrische 0815-Wasserpumpe hat Intelligenz und kann über ihre zwei, drei Drähte über Manipulation des PWM-Signals kommunizieren.
Dieses ganze mehr oder weniger intelligente Zeug wird natürlich nie irgendein Update bekommen - warum sollte es auch?

xexex schrieb:
Software, Software und den Akku, also Sachen die hiesigen Autohersteller bisher nicht selbst entwickelt haben und scheinbar auch nicht hinbekommen.
Sorry wenn ich das so formuliere: Das ist doch absoluter Humbug in dieser Pauschalität und aus der Systemsicht schlicht falsch. Autos sind Systeme, komplexe Systeme. Software ist ein Teil eines Teilsystems. Und alle Teilsysteme werden irgendwann mal initial entwickelt - in den unterschiedlichsten Konstellationen. Durch die Hersteller in Eigenregie, in Kooperation mit Zulieferern, durch Zulieferer. Nur skaliert wird i.d.R. immer durch Zulieferer. Wenn jeder Hersteller alles selbst entwickeln würde wären Autos heute völlig unbezahlbar.
Tesla hat z.B. den Radar-Sensor von Conti eingekauft, aber nicht das Engineering drum herum gesetzt wie es jeder andere Hersteller tut sondern den Radar-Track als "ground truth" angesehen. In einem Vortrag des ehemaligen AI-Chefs von Tesla wurden solche Details durch die Blume offenbart. Für jeden der sich mehr als einen Monat mit Assistenz beschäftigt hat sollte klar sein was das für ne peinliche Vorstellung war. Du hast ein Objekt welches Elektromagnetisch und optisch getrackt wird, aber wenn dein Radar den Track kurz verliert wirfst du alles weg? Da kann man nur noch den Kopf schütteln.
 
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B.XP schrieb:
Ich find das mit den 100+ Steuergeräten einfach immer witzig weil es eine gewisse Willkür bezüglich der Terminologie zeigt. Wenn ich mich hier umsehe, dann habe ich hier im Raum 10 "Steuergeräte" fürs Licht. Also 8 Smarthome-Lampen plus Bridge plus Dimmer.
Du hast praktisch acht "Aktoren", ein Steuergerät der diese bedient und einen Controller, die hast du aber in den meisten Fahrzeugen nicht. Richtig an dieser Stelle ist, die Lampen könntest du noch dümmer auslegen. Wozu sie überhaupt mit einer Elektronik ausstatten, die Befehle entgegen nimmt und in die Möglichkeiten beschränkt, wenn man ein einzelnes Steuergerät nehmen könnte der diese Arbeit erledigt und flexibel programmierbar wäre? Dann könnte man neue Funktionen implementieren und hätte die gesamte Entwicklung selbst in der Hand. Praktisch also das, was Tesla seit Jahren macht, andere Fahrzeughersteller aber noch weit von entfernt sind.

Simpel verbildlicht:
1722340617296.png

https://www.nxp.com/applications/au...e-zone-controller-:AUTOMOTIVE-ZONE-CONTROLLER

Diese Ausrichtung kannten die "klassischen" Anbieter nicht, bis Tesla sie damit erschlagen hat. Hierzulande kam nicht einmal das Motorsteuergerät aus dem eigenen Hause und beim "Entertainment", haben die älteren Semester in der Geschäftsführung, wohl noch das ebenfalls zugekaufte Autoradio in den Köpfen.

Das Konzept ist aber völlig veraltet, denn heute geht es darum ein Haufen Assistenzsysteme zu entwickeln, die Fahrzeugsensoren auszuwerten, Komfortfunktionen anzubieten und die Batterie möglichst effektiv zu nutzen. Das alles lässt sich wunderbar über einen zentralen Rechner abwickeln, welcher dann wie bei Tesla sogar austauschbar ist, undenkbar in den alten Konzepten.

Nur nochmal zum Vergleich:

Alt
1722341314087.png


"Neu" - und der Grund wieso VW hier Milliarden investiert hat.
1722341330736.png


Es gibt dann eben kein "Motorsteuergerät", "Schaltsteuergerät", "Bremssteuergerät", "Lichtsteuergerät" und "Massagesitzsteuergerät" mehr oder gleich einen ganzen Haufen davon, es gibt in jeder "Zone" einen Controller an dem alles zusammenläuft und letztlich vom zentralen Rechner angesteuert werden kann.

In der Praxis sieht es bei Rivian so aus:

EDIT: Wer sich das trotz der Textwand noch immer nicht richtig vorstellen kann, in "alten" Fahrzeugen sieht das bis heute so aus. Das Bild ist von 2003, heute hat sich die Anzahl der Steuergeräte locker verdrei- bis verfünffacht.
1722343898680.png

https://www.heise.de/hintergrund/Rad-am-Draht-288904.html

Nur zum Vergleich, bei Tesla sieht es so aus. Jede Menge Sensorik und Aktoren, die über drei Controller am Ende bei den zwei Zentralrechnern zusammenlaufen.
1722344846405.png
 
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B.XP schrieb:
Von welcher "Software" sprechen wir denn hier? Assistenz? Infotainment? Automatik? Sicherheit? Body...? Backend-Funktionen?
Infotainment.

Bei den Assistenzsystem scheint BMW und Mercedes Audi auch voraus zu sein. (Fahren nach Level 2-3 bis 80 bzw. 130km/h)

Die Audi DSG schaltet auch sehr träge.
 
supermanlovers schrieb:
Bei den Assistenzsystem scheint BMW und Mercedes Audi auch voraus zu sein. (Fahren nach Level 2-3 bis 80 bzw. 130km/h)

Die Audi DSG schaltet auch sehr träge.
Das sind doch Premiummarken. Wieso sollte VW so teures Zeug in die jetzt schon nicht mehr günstigen Fahrzeuge einbauen?
Wie das DSG schaltet hat nichts mit den Assistenzsystemen zu tun.
 
@Gnageseil
Der Kollege hat nach allen Bereichen von Software im Auto gefragt (auch die Automatik) Ich meinte in meinem ursprünglichen Beitrag das Infotainment von VW und Audi hängt Mercedes deutlich hinterher.

Beim Infotainment spielt Premium oder nicht doch keine große Rolle? Da kann Audi und VW das gleiche (mit anderem Skin) verwenden.
 
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supermanlovers schrieb:
Da kann Audi und VW das gleiche (mit anderem Skin) verwenden.
Wenn Du wüsstest... :) Aber nein, WOLLEN sie nicht.
Bei den Marken geht es häufig um besondere Differenzierungsmerkmale und "das haben wir schon immer so gemacht".
Und das Budget spielt durchaus eine Rolle. Ein Audi kann mehr für sein Infotainment verlangen bzw. kann er dafür auch mehr ausgeben, weil die Fahrzeuge teurer sind. Da wird wirklich gespart, wo es nur geht. Zwischen der AU-Hardware und VW-Hardware gibt es dann doch die kleinen aber feinen Unterschiede.
 
@Gnageseil
Ist mir alles bekannt. Der VW Konzern ist seit vielen Jahren eine langsame Behörde. Daher ziehen Konkurrenten vorbei. Nichts mehr mit "Vorsprung durch Technik" Keine Nutzung von Synergien.
 
Mac_Leod schrieb:
Den Scherbenhaufen von CARIAD zusammen zu fegen, ist keine leichte Aufgabe 🤔
Klar, einfach zusammenfegen und komplett in den Müll damit. Dann einfach bei 0 anfangen, damit werden die mehr Erfolg haben.

Also schlechter kann die Software gar nicht werden, also ist das für VW ein Gewinn.
 
Das ist doch genau das, was die jetzt machen.
Was will man denn sonst machen, wenn es jahrelang nicht funktioniert?
Weiter Geld verbrennen und nicht abliefern?
 
Wenn man was von Null lernen will, was man nicht kann, sollte man dem schon etwas Zeit geben, die Cariad ist weniger alt als es dauert ein Fahrzeug zu entwickeln.
Also es wurde irgendwie erwartet, dass eine neu gegründete Firma schnell mal rettet was bisher nicht geklappt hat und eine laufende Entwicklung übernimmt und schneller fertig stellt, als die bis dahin etablierte Entwicklungsmaschine.
Ist auch ne seltsame Idee, nee?
 
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Servus!
mein Sohn arbeitet seit einigen Monaten bei Rivian, ich selbst bin verständlicherweise ein großer Fan davon - und möchte hiermit einige eher triviale Background-Infos zur Rivian-Plattform geben.


Der Hauptvorteil liegt in der modernen und klaren Architektur (Hardware und Software) und der damit verbundenen enormen Flexibilität: Es ist einfach, neue Komponenten zu integrieren, zu ersetzen, aufzurüsten oder das gesamte System an andere Fahrzeuge anzupassen.
 
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Nightmar17 schrieb:
Das ist doch genau das, was die jetzt machen.
Was will man denn sonst machen, wenn es jahrelang nicht funktioniert?
Weiter Geld verbrennen und nicht abliefern?
Weil das nicht die Lösung des Problems ist. Die Lösung des Problems liegt eben nicht darin, einen Laden aufzumachen und bald wieder einzustampfen.
In Deutschland ist das ein kulturelles Problem innerhalb so großer Firmen. Du kannst nicht einfach durchsetzen, dass Du etwas auf eine ganz andere Weise tun willst. Die Hierarchien sind oft tief und man darf diese Managementschicht nicht unterschätzen.
Ich wette, Herbert Diess hat genau das mit der CARIAD versucht, aber ist dann genau daran gescheitert.
 
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