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NewsBundesnetzagentur: 10 Mbit/s als Mindestbandbreite für den Online-Alltag
Ich hätte es mir anders gewünscht: 1GBit für jeden bis 2030.
Geht ja nur per LWL/COAX und entsprechend müssten die ISPs nun das Material verbauen.
Du wäre ich dann auch mit Minimum-Klausel von 250MBit/s zufrieden,
denn DECIX und co. müssen die gesamte Last auch stemmen.
.....P.S.: Träumen ist noch erlaubt, Telekom liefert hier maximal 3MBit/s mit VDSL++++++.
Das wäre ungefähr so wie jedem eine Haustür aus Gold zu spendieren. Es macht keinen Sinn, würde den meisten keinerlei Vorteile bieten, wäre völlig am Bedarf vorbei geplant, würde horrende Kosten verursachen und Geld aus Bereichen abziehen wo eine Förderung dringend benötigt wird.
Mindestbandbreite bedeutet noch immer eine Grundversorgung, damit man zumindest die lebensnotwendigen Dinge für die man heutzutage Internet benötigt, erledigen kann.
Das trifft's aber nicht so ganz. Schließlich ist das Ziel der Bundesregierung bis 2025 50% der Haushalte mit Glasfaser also 1GBit/s abzudecken. Muß ja nicht jeder nehmen. Was dann vermutlich bedeuted das bis 2030 90% der Haushalte Glasfaser haben. Sprich "fast" jeder hat dann die goldene Haustür (bzw. die Möglichkeit dazu er muß sie dann aber auch durch buchen selbst - nachträglich - bezahlen/abstottern) und das ist sehr wohl das Ziel des ganzen.
Laß den Ausbau bis dahin 40 Mrd kosten, was weitgehend eigenwirtschaftlich aufgebracht wird. Der Ärger ist jetzt das die fehlenden 10% vom Tiefbau je Haushalt her viel viel teurer sind weil zersiedelter gelegen. Nochmal 40 Mrd oder so was (Aua). Wird eigentlich gefördert aber geht wegen der begrenzten Tiefbaukapazitäten eben nicht bis 2030 (es sei denn man stockt die auf oder erfindet neu höher automatisierte Tiefbautechnik passend zu diesem Anwendungfall).
Da ist jetzt einfach die Frage: Wer mahlt zuerst. Die Antwort die die Bundesregierung gefunden hat ist: Wir wollen uns im schnellen Ausbau sonnen (die nächste Wahl kommt bestimmt). Also können uns die 10% mal. Von den 10% also vielleicht 4 MIo Haushalte kommen jetzt erstmal nur die schlimmsten 0.33 Mio dran (so daß es (offiziell) zumindest überall 10/1.7 MBit/s gibt) und dann kommen erst mal die 50% oder 90% .. so das wir unsere nächste Wahl gewinnen können. Und die Provider freuen sich (so halbwegs, denn ein bißchen Wermut in Form von 0.33 Mio ärgerlichen Zwangsverpflichtungen gibt's ja doch) aber ansonsten können sie rasend schnell ausbauen und es gibt jedes jahr rasend viele Leute die endlich endlich auch Gebühren zahlen - sprich die Investmittel tragen schnell viel Früchte. Mehr Investmittel für die 10%er bräuchte es, nur um's mal zu erwähnen, nicht denn die Wirtschaftlichkeitslücke wird ja durch Förderung ausgeglichen. Es dauert halt nur 10x oder so was länger einen Anschluß durch das mehr an Tiefbau fertigzustellen - erst dann fließen die Monatsgebühren.
Aber wenn man selbst zu den 10% mit der Arschkarte gehört muß man die Hoffnung nicht ganz verlieren - denn einerseits rühren sicher die Kommunen bei den Verträgen mit dem ausbauenden Provider auch dafür die Härtefälle auszubauen - andererseits hat der Gesetzgeber die Möglichkeit die 10/1.7 MBit jedes Jahr ein wenig anzuheben - so das immer mal wieder ein paar 0.33 Mio/a oder so was mehr der 10% Haushalte ausgebaut werden ..
(Ob die Zahl jetzt wirklich bei 4 Mio unter 30MBit/s liegt sei dahingestellt - aber irgendwo in der Gegend wird das wohl liegen)
Kapitalrendite wohl nicht mal so sehr ? Denn die Haushalte die nicht mit den üblichen eigenwirtschaftlichen Investitionen auszubauen sind werden ja hinsichtlich der Wirtschaftlichkeitslücke gefördert. Es zieht sich halt nur länger bis der "return on invest" kommt. Und der Serviceaufwand wird möglicherweise etwas höher. Und man kriegt zusätzliche Verpflichtungen wie open-access ..
Es bedeutet bestenfalls, dass 2030 90% der Haushalte einen Anschluss über Glasfaser theoretisch haben könnten. Wenn niemand eine solche Leitung beantragt, wird auch niemand bis in das Haus irgendwas buddeln.
Trotzdem sehe ich die Ziele und das was als Mindestbandbreite definiert wird, als zwei komplett verschiedene paar Schuhe.
Kapitalrendite wohl nicht mal so sehr ? Denn die Haushalte die nicht mit den üblichen eigenwirtschaftlichen Investitionen auszubauen sind werden ja hinsichtlich der Wirtschaftlichkeitslücke gefördert. Es zieht sich halt nur länger bis der "return on invest" kommt. (...)
Wenn geförderter Ausbau so ein gutes und sicheres Geschäftsmodell wäre, dann wären alle Fördergebiete längst ausgebaut. Stell mal einen Sack voll Geld mit der Aufschrift "Zu verschenken!" auf die Straße, der steht da nicht lange.
Nein die Privatisierung ist hier das Problem gepaart mit zu laschen Vorgaben.
T1984 schrieb:
Der ist auch bürokratisch, aber letztlich können da über ein Förderverfahren parallel tausende oder zehntausende Haushalte in einem ganzen Landkreis dem bürokratisch ordnungsgemäßen Prozess zugeführt werden.
Das Privatisierung ist ein Problem. Dazu kommen die komplizierten Anträge für den Fördertopf.
Das Netz hätte in Staatlicher Hand bleiben sollen und die Telekom ist nur mit dem Ausbau und Wartung beauftragt, vom Bund bzw. der Bundesnetzagentur...
(...)Das Netz hätte in Staatlicher Hand bleiben sollen und die Telekom ist nur mit dem Ausbau und Wartung beauftragt, vom Bund bzw. der Bundesnetzagentur...
Oder Konzessionsvergaben wie bei Strom und Gas. Nur jeweils ein Netzbetreiber pro Konzessionsgebiet mit klaren Vorgaben zur Netzabdeckung sowie technisch und personeller Ausstattung. Ende der Rosinenpickerei.
Derzeit gibt es in attraktiven Gebieten mit hoher Kundendichte mehrere Breitband-Netzbetreiber und im ländlichen Raum keinen.
Die Telekom wäre nur Auftragnehmer. Der Auftraggeber, die Bundesnetzagentur trifft die Entscheidungen. Auch kommt das Geld für Wartung und Ausbau von dort. Die Anbieter (Telekom, Vodafone usw...) zahlen Gebühren an die Bundesnetzagentur. Nachdem xx Milliarden € z.B. aus dem Jahr 2021 zusammen gekommen sind, wird das Geld für 2022 eingesetzt + xx Millionen € "Förderung vom Staat" (was man heute Fördertopf nennt)...
Das müsste man eigentlich in einem gesonderten Thread viel ausgiebiger diskutieren...
Das wäre fatal, dann wäre die BNetzA irgendwann die neue (alte) Telekom.
Die BNetzA ist die Regulierungsbehörde, die darüber wacht, dass die regulierten Unternehmen innerhalb des rechtlich bestimmten Rahmens agieren, darin aber frei entscheiden. Genau wie bei Strom und Gas.
KeLcO schrieb:
(...)Das müsste man eigentlich in einem gesonderten Thread viel ausgiebiger diskutieren...
Die Aussage des Herrn der Interessenvertretung der Telkos aka BNetzA zeigt eindeutig das neue politische Verständnis, dass Rechte nur soweit gehen dürfen, wie sie aktuell ohnehin bereits erfüllt werden.
Wäre aber auch zu schön wenn die alten ADSL2+ Installationen noch viele Jahre weiter genutzt werden könnten.
Es ist u.a. dank Richtfunk und Mobilfunk durchaus bezahlbar Maximalbandbreiten von 30Mbit mit der lächerlichen Latenzanforderung flächendeckend und recht kurzfristig auszurollen. Defacto hat gar Starlink das Ziel in DE ohnehin bereits erfüllt (was aber irgendwie nicht darunter fällt).
Die Aussage des Herrn der Interessenvertretung der Telkos aka BNetzA zeigt eindeutig das neue politische Verständnis, dass Rechte nur soweit gehen dürfen, wie sie aktuell ohnehin bereits erfüllt werden.
Der Eindruck drängt sich manchmal auf, aber IMHO is es eher so, dass sich die BNetzA als Partner von Endkunden UND ISPs ansieht, was oft genug aus Endkundensicht ein G'schmäckle zu haben scheint. Aber ich bin auch sicher, dass die ISP folgende BNetzA Entscheidungen eher als hinderlich ansehen:
1) Recht auf eigene Endgeraete (Router, ONT, ...)
2) Durchsetzung der vertraglich zugesagten Raten mit Hilfe fuer Endkunden zu ausserordentlicher Kuendigung oder Minderung*
3) und ja auch die Mindestdienstguete (bisher reichte es aus, wenn ein Modem verwendbar war, im Vergleich dazu ist 10/1.7 ein akzeptabler Anfang**)
*) Bei Minderungsanspruechen ist der aktuelle Prozess allerdings erkennbar noch nicht im Sinne des Gesetzgebers und die BNetzA wird da (ob sie will oder nicht) noch nachbessern muessen, z.B. durch direkte Quantifizierung der prozentualen Minderung.
**) Die Raten werden ja zuekuenftig noch nachgeschärft werden, da muss sich dann zeigen ob/wie die BnetzA sich da in ihrem Interessenkonflikt zwischen Endkunden und ISPs verortet.
Ja schon, aber dort sind die Backbones so dünn, dass die Städter sich wie Bolle freuen, wenn se mal tatsächlich 100MBit aus der Leitung quetschen können.
Hier im Ländlichen habe ich jetzt 3 Anbieter. Kabel von vödaföne, Glasfaser seit knapp 5 Monaten und 5G wenn nötig.
… und ich erreiche immer meine 525-530MBit.
Also von daher …
Muss schon sehr ländlich sein bei Dir.
Oder Konzessionsvergaben wie bei Strom und Gas. Nur jeweils ein Netzbetreiber pro Konzessionsgebiet mit klaren Vorgaben zur Netzabdeckung sowie technisch und personeller Ausstattung. Ende der Rosinenpickerei.
Derzeit gibt es in attraktiven Gebieten mit hoher Kundendichte mehrere Breitband-Netzbetreiber und im ländlichen Raum keinen.
Ich wohne in einem Schlafdorf mit 800 EW sprich vermutlich 400 Haushalten. Mitten auf dem platten Land. Drumherum gibt's 50..100 ähnlich großkleine Dörfer. Da gab's vor 5..10 Jahren garnix, naja Telekom. Mit 200..300 kBit/s weil der Hauptverteiler im Hauptort der Samtgemeinde aus 10 Dörfern ca. 6km entfernt war. FTTC wollte Telekom nie ausbauen - zumindest nicht eigenwirtschaftlich.
Inzwischen gibt's zwei mal Breitband: FTTC DSL 50/10 MBit/s von HTP und 300M..1G von Deutsche Glasfaser. Wie in allen an die 100 Dörfern rundherum. Beide Anbieter haben eigenwirtschaftlich ausgebaut.
Telekom: FTTC rechnet sich hier nicht. HTP: Glasfaser will hier keiner. DG Nachfragebündelung 4..5J später: 40% kein wirkliches Problem.
Angefangen hat vor wenigen Jahren die Deutsche Glasfaser mit einem Investkapital von 7 Mrd € für bis zu 6 MIo Anschlüsse in den nächsten Jahren. Im Augenblick liegen die wohl um die 1 Mio Anschlüsse (homes passed) in Deutschland. Weitgehend eigenwirtschaftlicher Ausbau in Dörfern mit einer kompakten Siedlungsstruktur und einigen 100 Haushalten. Und dieses Geschäftsmodell für den Ausbau auf dem Land (wo man weder Telekom noch Kabel in die Quere kommt) haben inzwischen auch ein paar ander Läden für sich entdeckt - insgesamt ist da von über 20 Mrd Investitionskapital die Rede - für den Ausbau auf dem Land.
Für den Ausbau in den großen Städten wohl in Konkurrenz zum schon weit verbreiteten Kabelnetz (25 Mio Anschlüsse 1G tauglich) macht dann wohl im wesentlichen die Telekom. Dort auch eigenwirtschaftlich. Während sich Vodaphone wohl bislang auf die inzwischen fertige Docsis3.1/1G Umrüstung konzentriert hat. Da gibt's wohl im Augenblick nur Nodesplits wo noch nötig. FTTB Ausbau ist wohl gestrichen weil die Mutter kein Geld in Invest gesteckt sehen will.
Ergänzung ()
xexex schrieb:
Es bedeutet bestenfalls, dass 2030 90% der Haushalte einen Anschluss über Glasfaser theoretisch haben könnten. Wenn niemand eine solche Leitung beantragt, wird auch niemand bis in das Haus irgendwas buddeln.
Trotzdem sehe ich die Ziele und das was als Mindestbandbreite definiert wird, als zwei komplett verschiedene paar Schuhe.
Ich weiß nicht recht was du damit sagen willst. (zwei verschiedene paar Schuhe)
Niemand dessen Anschluß wegen der gerissenen Mindestbandbreite (z.B. 10 MBit/s) ausgebaut wird wird eine Leitung kriegen die nur diese liefern kann - sondern Glasfaser. Denn der Regelfall ist das die Mindestbandbreite unterschritten wird weil die DSL Telefon Kupferstrippe zu lang ist. Also muß sie technisch gesehen durch Glasfaser ausgetauscht werden. Und selbst wenn man die Geschichte doch noch mal mit FTTC retten könnte - was anderes als Glasfaser wird heute nicht mehr gefördert wenn mich nicht alles täuscht. Sprich es gibt dürfte wohl immer ne Leitung geben die dann 1G tauglich ist.
(Zumindest solange man vernünftigerweise keine halben Sachen wie Funklösungen als Zwischenlösung zuläßt)