News Bundestag-Hack: Angreifer sollen 16 GB an vertraulichen E-Mails erbeutet haben

AshS schrieb:
Politiker sollten nur unverschlüsselt kommunizieren, also ich kann hier keinen Schaden erkennen.

Wahrscheinlich hat der Hacker eh nur sinnloses gefunden, die Sitzordnung im Bundestag, Absagen, Termine, Meldungen aus der Küche, was ist da bitte von Wert?

So was unverschämtes wie die Höhe der Diäten, die Summe der Lobbyisten im Bundestag und die Nebenjobs der Politiker, war auch schon früher nicht geheim!

Und trotzdem hoffe ich, das noch mehr Bockmist der dort tagtäglich verzapft wird für die Bevölkerung ans Licht kommt.Vieleicht kostet es einige auch ihr Amt.

Und sollte es so sein, dann werde ich kein Mitleid mit denen haben, die unser Volk von vorne bis hinten belügen und betrügen.
 
Bei 16GB wird das ein Rechner sein mit 2-3 Jahren alte Mails. Die verschicken alles mit Mail, "Computerexperten" schaffen leicht paar Seiten Bilder im Format PDFs mit 100MB zu erstellen.
 
Ich denke die Hacker hatten auch ihre Mittel und Ziele aka Selektoren ;)
 
Darkblade08 schrieb:
Wenn ich hier die die tägliche Mailmenge im Landesparlament sehe, sind 16 GB ein Witz.
Das ist für mich auch der Knackpunkt. 16 GB kann meines Erachtens nicht stimmen. Zum Vergleich: Ich arbeite in einer öffentlichen Verwaltung und mein Mailarchiv allein für 2014 beträgt 1,6 GB (insgesamt verwalte ich *.pst-Dateien von etwa 8 GB). Das ist von EINER Person, ohne Kollektivpostfächer und ohne Doppel (Sent items=0).
Wenn es tatsächlich so wenig waren, haben die Angreifer entweder stundenlang im System gesucht und gezielt Mails abgegriffen - oder die Tragweite des Angriffs ist gerade um mehrere Stufen nach unten korrigiert worden ...
 
Vielleicht hat der Bundestag nicht nur ein Sicherheitsproblem, sondern auch ein Spam-Problem.
 
wunschiwunsch schrieb:
Würdest du denn den Verfassungsschutz an deine Rechner heran lassen (angeblich zu deiner Sicherheit natürlich) wenn sie gleichzeitig dich in ihren Verfassungsschutz Bericht auflisten? Vor allem zu unrecht, denn die größten Verfassungsfeinde sitzen ja im Verfassungsschutz, BND und in der Regierung und die einzigen im Bundestag die die Verfassung verteidigen sind die, die vom Verfassungsschutz beobachtet werden ... da glaube ich auch nicht de Maizière, dass kein Bundestagsabgeordneter mehr beobachtet wird. Also die Zeit wo man Staatsorgane vertrauen kann sind glaube nen paar Tage schon vorbei.
Zumindest zu der Zeit wo sie entschieden haben, dass keine externen ans Netz heran sollen existiere die zusage von de Maizière auch noch nicht!

Naja, im Alltag kann man da gerne drüber diskutieren, ohne Quellen finde ich deine Aussagen ziemlich gewagt, ist hier aber auch nicht Thema. Aktuell ist aber vor allem nicht Alltag, das Kind ist in den Brunnen gefallen. Und ob es jetzt die bessere Lösung ist, irgendwelche ausländischen Geheimdienste ungehindert im Netzwerk Amok laufen zu lassen - ich finde nicht. Da wäre mir der Verfassungsschutz lieber als SWR, NSA oder wer auch immer da aktuell lauscht.
 
Autokiller677 schrieb:
[...] Und ob es jetzt die bessere Lösung ist, irgendwelche ausländischen Geheimdienste ungehindert im Netzwerk Amok laufen zu lassen - ich finde nicht. Da wäre mir der Verfassungsschutz lieber [...]

Zwar verschweigen ja Geheimdienste im Interesse ihrer Effektivität gerne ihre Erfolge (nur leichter Sarkasmus meinerseits, dass das Argument schwer zu widerlegen ist, erkenne ich schon an), aber ob ausgerechnet der Verfassungsschutz, den man eher aus den Nachrichten durch interessanten V-Mann-Einsatz, Überwachung der gefährlichen Linken und Mitarbeit und gewünschten Einsatz des Bundestrojaners (auf Länderebene) kennt, würde ich persönlich eher anzweifeln.
Auf deren Homepage finde ich unter den Aufgaben zwar Spionagebekämpfung und Sabotageschutz, aber in keinem Wort ist da vom Internet oder dem neuen Lieblingswort der Bundesregierung "Cyber" die Rede. Willkommen im Neuland.

Wer ein wenig Know-How hat und imo bei der Aufklärung beteiligt ist, ist das BSI, welches allerdings auch schon am Bundestrojaner mitgewirkt hat. Eine Institution, die aktiv "deutsche" Netzwerke vor Angriffen schützt gibt es nicht, dafür sind individuell die Firmen oder eben die IT-Abteilung des Bundestags zuständig. Das BSI legt lediglich fest, was als ausreichend geschützt gilt und nach dem neuen IT-Sicherheitsgesetz gibt es auch eine anonyme Meldestelle, bei der Angriffe gemeldet werden können, verpflichtend aber nur bei wichtiger Infrastruktur.
Das einzige, was in Deutschland vor ausländischer Spionage schützt, ist das "Deutsche Recht auf Deutschem Boden", das ja scheinbar und sogar auf Nachfrage(!) alle ausländischen Geheimdienste befolgen. Und für den ausländischen... äh, sorry, Auslandsgeheimdienst BND gelten ja diese Gesetzte und diese deutschen Grundrechte nicht (nachweislich ab 1m über'm Boden und im Ausland. Grundrechte für Nicht-Deutsche, wo führt das denn hin...) und er kümmert sich um die Wirtschaftsspionage von Deutschland höchstpersönlich. Also alles in bester Ordnung und vertrauenswürdig bei den Geheimdiensten ;)

Also ganz ehrlich, die ausländischen Geheimdienste finde ich insofern vertrauensvoller als die Deutschen, weil sie das tun, was man von ihnen erwartet.

Für die meisten meiner Aussagen gibt's auch Quellen, frag gerne nach wenn du selber nichts findest. Der Rest ist meine Meinung, eventuell mit einer Prise Sarkasmus.
 
Autokiller677 schrieb:
Da wäre mir der Verfassungsschutz lieber als SWR, NSA oder wer auch immer da aktuell lauscht.

Das Problem ist aber nicht trivial, sondern nichts weniger als ein Verfassungskonflikt.

Bundestag ist Legislative, Verfassungsschutz (und als "Tochter" vom BND quasi auch BSI) aber Exekutive. Die Gewaltenteilung hat in Deutschland nicht ohne Grund mit den allerhöchsten Stellenwert. Und ich finde gut, dass das jetzt nicht alles über den Haufen geworfen wird, nur weil jemand zu doof war, ein Netzwerk richtig zu sichern.

Jetzt den Bundestagsabgeordneten Vorwürfe machen zu wollen, nur weil es vielleicht unbequem ist, wenn sie die in der Verfassung garantierten Grundsätze unseres Rechtsstaats ernst nehmen, finde ich schäbig.
 
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