Cameron kündigt Abstimmung über EU-Mitgliedschaft an

U-L-T-R-A schrieb:
Ich hab nix gegen ne gemeinsame Währung, aber dann bitte mit mit Staaten mit gleicher "Wirtschaftskraft"
Und wenn sich herausstellt, daß jemand beim Beitritt geschummelt hat (z.B. Griechenland) dann is der halt raus!
Ich habe es hier ein Europa auf Augenhöhe genannt. Alles andere ist meines Erachtens "Augenwischerei" und wird letztendlich nicht funktionieren weil die Gegensätze vor, spätestens aber seit der Finanz- bzw. Staatenkrise einfach zu groß sind. Die jetzige EU ist nicht nur undemokratisch sondern auch unsozial. Denn machen wir uns nichts vor; nicht ein Euro der so genannten Milliarden Hilfen aus Steuergeldern führt zu Investitionen und damit letztendlich zur wirtschaftlichen Erholung in den PIGS Staaten. Das Geld fließt direkt an die Gläubiger, und diese sitzen ihren Türmen in Frankfurt, London, Paris und New York.

Alles wie gehabt; Gewinne werden privatisiert, Verluste sozialisiert.


@tao te

Richtig, wir nehmen sie aus wie die Weihnachtsgänse und wundern uns dann über Bilder wie diese....

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Als wenn wir als exportorientierte Nation nicht schon immer von Europa profitiert hätten. Nicht erst seit dem Euro fahren reiche Griechen, Engländer, Spanier oder Niederländer einen Mercedes. Und das werden sie auch weiterhin tun, denn wer sich dort einen Mercedes leisten kann, den interessiert die Finanzkrise nicht wirklich.

Um uns herum herrscht Rezession, unsere europäischen Handelspartner stecken tief in der Krise, aber unsere Wirtschaft hat die Auftragsbücher voll, und alle rechnen für 2013 mit einem Wirtschaftswachstum in Deutschland.... und das liegt bestimmt nicht an der Kaufkraft Süd-Europas.

Mag sein das wir hier Stammtisch-Plattitüden dreschen, aber Ammenmärchen machen es auch nicht besser.....
 
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CHB68 schrieb:
...
Um uns herum herrscht Rezession, unsere europäischen Handelspartner stecken tief in der Krise, aber unsere Wirtschaft hat die Auftragsbücher voll, und alle rechnen für 2013 mit einem Wirtschaftswachstum in Deutschland.... und das liegt bestimmt nicht an der Kaufkraft Süd-Europas.

Mag sein das wir hier Stammtisch-Plattitüden dreschen, aber Ammenmärchen machen es auch nicht besser.....

Dass die Exporte zu einem wichtigen Anteil in diese Richtung gehen, wurde nie von mir behauptet.
Überhaupt geht das hier gerade wieder viel zu weit vom Thema weg.
 
Vor allem, da die größten Gläubiger der Griechen die öffentliche Hand darstellt und nicht etwa die Privatbanken.
 
CHB68 schrieb:
@tao te

Richtig, wir nehmen sie aus wie die Weihnachtsgänse und wundern uns dann über Bilder wie diese....

wenn die medien in deutschland zu beginn der krise auf griechenland eindroschen, als gäbe es kein morgen mehr, dann muss man sich nicht wundern, dass die griechischen medien irgendwann mal zurückschlagen. war an der letzten fussball em, oder wars wm?, sehr gut zu beobachten. natürlich tragen die griechen die hauptschuld an ihrer rezession, aber das problem war in der eu schon vor der krise bekannt, nur unternommen hat sie nichts.

U-L-T-R-A schrieb:
Und so drollige Sätze von Angela "Scheitert der Euro, dann scheitert Europa" gehören ins Märchenbuch!

so ganz aus der luft gegriffen sind sie nicht. keiner weiss, was bei der auflösung des euros passiert. die meisten gehen davon aus, dass die direkten auswirkungen nicht positiv sein werden. langfrisitig gesehen hat man keine ahnung.
 
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speedyjoe schrieb:
keiner weiss, was bei der auflösung des euros passiert. die meisten gehen davon aus, dass die direkten auswirkungen nicht positiv sein werden. langfrisitig gesehen hat man keine ahnung.

Warum den Euro und damit letztendlich die EU auflösen? Ich würde beides lieber erst einmal auf ein legales und stabiles Fundament stellen, um dann nach und nach ein gesundes und insbesondere demokratisches Europa aufzubauen. Eines mit dem sich die Bürger identifizieren können, und in dem es aufgrund stabiler politischer und wirtschaftlicher Verhältnisse eben nur gemeinsame Interessen gibt.

Und es könnte so einfach sein....
 
@speedyjoe

also gab es vor dem Euro kein Europa, oder wie? :D

Das sich einige Dinge ändern werden is logisch!

Am Anfang der Griechenlandkriese wollte die Mehrheit der "Experten" die Griechen unbedingt im Euro halten.
Mittlerweile sieht es anders aus.
Zudem sehe ich im Falle Griechenland eine eklatante Rechtsbeugung im Hinblick auf die No-Bailout Geschichte http://de.wikipedia.org/wiki/Nichtbeistands-Klausel
Zudem wurden von anfang an die Beitrittsbedingungen zum Euro nicht erfüllt.

In der "Wirtschaft" würde man sich von einem "unrentablen Unternehmenszweig" trennen und den nicht auch einfach mal so weiter subventionieren (grob vereinfacht).

Gleiche Währung - von mir aus, aber nur bei "gleichwertigen Partnern"
 
nein, ein europa gab es natürlich schon vor dem euro. aber mit dem euro sind nicht nur harte wirtschaftliche argumente verbunden, sondern auch sehr viel psychologie. wieso hat man griechenland zu beginn der krise unbedingt behalten wollen? gr ist eine kleine volkswirtschaft ohne tragende rolle für den euroraum. allerdings spielte hier die psychologie der märkte eine grosse rolle. griechenland fallen zu lassen hätte den zusammenhalt der euroländer geschmälert. es ging hier um die, überspitzt formulierte, botschaft, wir stehen zusammen, wir fallen zusammen. damit signalisierte man stärke gegen aussen, um dem euro nicht weiter unter druck zu setzen. des weiteren war nicht absehbar, wie die märkte einen ausschluss von gr gewertet hätten. sie hätten rational bleiben können oder in panik verfallen. das jetzt stimmen laut werden für einen austritt gr hängt wohl damit zusammen, dass die sanierung gr sehr viel teurer ist, als man dachte und einem lieb ist. und doch kann man den gr nicht hängen lassen, zuviele europäische banken, allen voran die deutschen, sind mit gr verflochten.

griechenland hätte dem euro nicht beitreten dürfen, aber mit den frisierten zahlen hat es doch geklappt. bei einer routekinekontrolle hat man später aber das eigentliche haushaltsproblem in gr erkannt und es wäre der fiskalplakt eingetreten, um gr wieder auf kurs zu bringen. zu dumm nur, dass d und fr den wegen ihrer neuverschuldung nur wenige wochen nach dem euro den fiskalpakt aussetzten und griechenland somit unter ihre fittiche schlüpfen konnte und sich somit vor den nötigen massnahmen drücken konnte. die olympischen spiele und die krise gaben dann griechenland den rest.

Gleiche Währung - von mir aus, aber nur bei "gleichwertigen Partnern"
das ist schon lange nicht mehr der fall. wir haben in der eurozone ein nord süd gefälle, dass innerhalb von 10 jahren sehr stark gewachsen ist. deshalb kann man in der eurozone kaum noch von gleichwertigen partnern sprechen.
 
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@speedyjoe
Verstehe die Argumentation, aber genau das läuft find ich falsch.

Wenn die "Wirtschaft" der Politik und den Bürgern vorschreibt was sie zu tun haben, läuft mMn da was falsch.
Das das in vielen Fällen so ist, ist denke ich unstrittig ABER genau darum MUß man man dagen vorgehen.

Das ist bestimmt nicht einfach, aber die Dinge einfach so weiterlaufen zu lassen bringt Politik und Bürger nur noch weiter in die "Abhängigkeit".

Ich spiel seit Jahren Shadowrun (Darkfuture Pen&Paper RPG) und viele Gegebenheiten dort lassen sich mMn auch jetzt schon in Ansätzen erkennen.

Der Hintergrundgeschichte nach haben sich Konzerne zu weltumspannenden Strukturen ausgebaut, die nur noch wenigen Gesetzen unterliegen. Die größten multinationalen Konzerne – sogenannte Megakons – besitzen eine Form der Exterritorialität, was ihnen erlaubt, unbehelligt von staatlichen Gesetzen auf ihrem eigenen Grund zu agieren. Polizeiliche Aufgaben werden ebenfalls von einzelnen Konzernen übernommen.

Is natürlich alles grob vereinfacht aber im Hinblick auf "Systemrelevante Banken" oä denke ich nicht von der Hand zu weisen.
 
nun, wenn du einen politiker findest, der den zopf zwischen politik und wirtschaft durchschneidet und dies auch konsequent durchsetzt, dann gibts von mir eine million, die ich nicht habe, aber dieses versprechen abgebe, weil der fall nie eintreffen wird. :D
kein politiker würde solche radikale schritte öffentlich propagieren, seine abwahl wäre sicher. ein politiker hats mal treffend formuliert, ich tue nicht das, was nötig ist, sondern das, womit ich wiedergewählt werde. hohe wirtschaftsleute machen solche radikale aussagen, aber die harsche kritik kümmert sie wenig, sie bekleiden kein öffentliches amt. schon in der krise hat man nur pflästerlipolitik betrieben. als effektive lösungsansätze wurden sie beschrieben, in tat und wahrheit hat diese massnahme nur ein löchlein zugedeckt, während an anderer stelle ein neues aufging. aber vllt schaffen sie es ja jetzt, wo die sparpläne langsam zu greifen beginnen und es scheinbar nicht mehr schlimmer wird, in einem langsamen prozess den gordischen knoten zu lösen. denn eines sicher, in der aktuellen lage funktioniert es langfristig nicht.

im übrigen ist mir als aussenstehenden schleierhaft, wieso in italien monti so unbeliebt ist. obwohl italien stärker verschuldet war als griechenland, hat er es geschafft, das land bis jetzt ohne anspruchsnahme des rettunsschirms aufrecht zu erhalten und vertrauen zurückzugewinnen.
 
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kein politiker würde solche radikale schritte öffentlich propagieren, seine abwahl wäre sicher.

Naja er hat ja erstmal 4 jahre Zeit, bis zur Wiederwahl.
Zudem sollte eine dementsprechende Einstellung und deren Umsetzung erkennbar sein verliert er zwar seine supporter aus der Wirtschaft, gewinnt aber viele "Normalwähler".
Meine Stimme hätte er zumindest. :D

Um den Bogen wieder zu den Engländern und der EU zu schlagen.
Ich denke so weitreichende Entscheidungen müssen von der Bevölkerung des Landes entschieden werden und nicht von einigen wenigen.

Zumindest bei uns in Deutschland habe ich aber leider manchmal die Befürchtung, das viele sich der Tragweite politischer Entscheidungen nicht bewußt sind.

Im Fall von England wirds spätestens da interessant ob und in wie weit die Bürger über die Folgen (soweit absehbar) eines Austritts informiert werden (wobei sich natürlich der Mündige Bürger selber informieren sollte).
 
Vermutung, er denkt, er könne mit dem Thema nur gewinnen!
Zum einen, er erhofft sich jetzt Stimmen für eine Sache die erst in einigen Jahren ansteht, wenn er vermutlich eh nicht mehr am Ruder ist!
Zum anderen, wird er sicher hoffen, dass die EU auch jetzt wieder den Briten entgegen kommt, den was ist die EU schon ohne Great Britain (aus Sicht der Engländer)?
Zum dritten, er wird Angst haben auch mal was zahlen zu müssen, wenn ein Land der EU über die Wupper geht!

In alle dem hat er vermutlich sogar Recht, aber hier wird vergessen, was England wäre ohne die EU! Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Banken über kurz oder lang sehr schlecht da stehen würden - das Ergebnis wäre, das England dann den Banken noch weiter nachgibt und Steuern erlässt oder gar direkt hilft - was das Ende für England wäre, denn das Land importiert das meiste was sie brauchen und mit den dann anstehenden Zöllen und sonstigen Aufwendungen würde das die Kosten aller steigern!
Allein das Beispiel Amazon England - es wäre sofort schluss mit den ganzen Kontinental-Europäern die dort bestellen, durch die hohen Versandkosten, Zoll, Steuern - Jobverlust und weniger Steuereinnahmen wäre das Ergebnis!

Wie auch immer, ich hoffe die EU-Politiker geben nicht nach und machen keine weiteren Zugeständnisse! Im Gegenteil, jetzt wäre der richtige Zeitpunkt einige der Zugeständnisse zurück zu nehmen mit der legitimen Begründung, dass Europa es sich nicht leisten kann, noch mehr Geschenke zu verteilen! Man stelle sich das mal vor - da würden wohl die meisten anderen Länder bald mit Forderungen kommen, wenn man jetzt den Engländern wieder entgegen käme!

Aus meiner privaten Sicht, raus mit England aus der EU wenn das Land keinen sinnvollen Beitrag leistet und ich sage das, obwohl wir hier etliche Engländer haben, die vor Ort arbeiten in Militärbasen und in meiner Familie selbst mehrere dort arbeiten. Ist über die letzten Jahre aber deutlich weniger geworden, da kommt es jetzt auf die letzten auch nicht mehr darauf an!
Fragt man Engländer, sind die fast alle glücklich hier sein zu dürfen und nicht auf der Insel - sieht man auch daran, dass seit zig Jahren viele der Engländer hier her gezogen sind und wirklich zufrieden und glücklich sind! Und ich mag einige von ihnen auch bzw. habe gute Erfahrungen gemacht - ehrlich gesagt habe ich noch nie erlebt, wie schnell sich Menschen aus anderen Ländern hier angepasst haben - positiv und negativ gesehen!

Man stelle sich mal die ganzen positiven Dinge vor, die über kurz oder lang in die EU kämen, wenn England tatsächlich austreten würde! Die Finanzregulierung käme schneller voran - EU-Verträge kämen durch - der Einfluss der USA wäre deutlich geringer - andere EU-Länder würden sich 2x überlegen, ob sie nur an sich denken oder auch an das ganze - nur um mal etwas zu nennen!

Es gibt viele Dinge, die ich an der EU nicht mag, aber wir sind nunmal hier und so ein Schwachsinn wie Cameron macht, ist einfach nur dämlich! Andererseits, würde ein deutscher Politiker damit auch nur 2% mehr Stimmen machen, würde die hälfte aller unserer Politiker die Hände heben und das gleiche fordern!

Ich hasse dieses Politiker-Volk...........
 
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