Champions League Spiele über Amazon Prime - rechtliche Meinungen dazu?

MichaelaRegena schrieb:
Kann das rechtlich in Ordnung sein, dass ich ein ganzes Paket mit allen möglichen Leistungen kaufen muss, nur damit ich Champions League schauen kann?
Lizenzen/Rechte werden verkauft. In diesem Fall das Recht Fußballspiele zu streamen. Dieses Recht gibt Amazon (EU) an seine einzelnen Standorte weiter. Wie die das dann vermarkten kann doch Amazon EU vollkommen egal sein, solange der Hauptvertrag nichts gegenteiliges aussagt.
Es gab vor DAZN mal das "Konstrukt" dass die Freitagsspiele der Bundesliga nicht auf Sky liefen sondern über Eurosport Extra (HD+). Das hat Sky glaube ich nur 1 Saison mitgemacht und danach eine Kooperation angestrebt. Da hat die DFL auch nichts gegen gesagt. Obwohl somit eigentlich nur Sky einen Vorteil hatte.

Theoretisch könnte Amazon wahrscheinlich auch das Streaming gratis machen und einfach mehr Geld für Versand verlangen oder AWS höher bepreisen. Würdest du dann genauso fragen?
 
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Skaiy schrieb:
Auf welche Grundlage? Vielleicht ist es moralisch nicht einwandfrei, rechtlich jedoch kein Problem, solange Amazon Prime nicht 500,00 € im Jahr kostet (Wucher
500€ für Amazon Prime wäre vielleicht unangemessen, aber definitiv kein Wucher.
 
Robert-Chase schrieb:
500€ für Amazon Prime wäre vielleicht unangemessen, aber definitiv kein Wucher.
Gut, rechtlich nicht. Im Volksmund würde man es lediglich als "Wucherpreis" bezeichnen.

Obwohl "erhebliche Willensschwäche" bei manchen Fußballfans schon zutreffen würde. :D
 
zindelino schrieb:
Wenn ich einen Cola kaufen möchte, muss ich auch die Flasche und das Etikett mit dazu kaufen.

Dass sich Verpackung und Etikett - wie viele andere Kalkulationsposten - im Preis eines(!) Produktes wiederfinden ist doch etwas Grundverschiedenes zum Diskussionsgegenstand: Beliebig viele und verschiedene Produkte bündeln.
Das Beispiel ist absurd.

zindelino schrieb:
..: Ich möchte im Fitnessstudio nur Kurse machen und keine Geräte benutzen -> muss aber trotzdem ein komplettes Abo abschließen

Zum einen lassen sich dennoch Kurse und Geräte separat buchen, zum anderen werden diese Dienstleistungen von vielen Angeboten, man geht also z.B. zu einem bestimmten Yoga-Kurs und nimmt nicht den im Abo eines Fitnesstudios. In der Diskussion geht es aber um Exklusivrechte. So als dürfte nur ein Fitnesstudio Yoga-Kurse anbieten.

Ich verstehe wirklich nicht, warum so viele hier so apologetisch damit umgeht.
Man könnte z.B. über Klagen der Verbraucherzentralen prüfen lassen, ob das eine rechtswidrige Ausnutzung eines Quasi-Monopols darstellt.
 
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Ich wäre ja auch eher dafür, dass die Streaminganbieter mehr Pay per View Angebote machen, habe aber das ungute Gefühl, dass das am Ende für die meisten Verbraucher nicht günstiger würde ;).
 
Abe81 schrieb:
Man könnte z.B. über Klagen der Verbraucherzentralen prüfen lassen, ob das eine rechtswidrige Ausnutzung eines Quasi-Monopols darstellt.
Es ist kein Quasi-Monopol.

Es muss irgendeine rechtliche Grundlage geben, um mit Erfolg klagen zu können.

Das wäre doch schon längst passiert. Wir reden immerhin von Fußballrechten und deren Vermarktung.
 
1. Natürlich besitzt Amazon auf vielen Marktsegmenten Quasi-Monopole

2. Niemand hier kennt sich mit den „rechtlichen Grundlagen“ hinreichend aus, um beurteilen zu können, ob das rechtskonform ist.

3. Wenn man sich gesellschaftlich einig ist, dass derartige Monster-Oligopole nicht existieren sollten (ja nicht nur aus der Katastrophe für wirtschaftliche Produktivität und Verbraucherrechte, sondern auch die Katastrophe der Arbeitsrechtsbeugungen), kann man dem natürlich gesetzlich Einhalt gebieten.
 
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Abe81 schrieb:
1. Natürlich besitzt Amazon auf vielen Marktsegmenten Quasi-Monopole
Es geht hier um Fußballrechte und da ist Amazon kein Monopolist.

Abe81 schrieb:
2. Niemand hier kennt sich mit den „rechtlichen Grundlagen“ hinreichend aus, um beurteilen zu können, ob das rechtskonform ist.
Meinst du nicht, dass, wenn es nicht rechtskonform wäre, schon längst Beschwerden/Klagen kämen?

Abe81 schrieb:
kann man dem natürlich gesetzlich Einhalt gebieten.
Es geht um aktuelle Rechtsgrundlagen.

Wäre die Vermarktung nicht rechtskonform, hätten sich schon längst etliche Verbraucherschutzzentralen auf das Thema gestürzt.

Das Ding ist rechtskonform. Jeder, der etwas anderes meint, soll es mit aktuellen Rechtsgrundlagen belegen.
 
Skaiy schrieb:
Es geht hier um Fußballrechte und da ist Amazon kein Monopolist.

Das Spiel Bayern München gegen Inter Mailand am 01.11.2022 wir nur von Amazon in Deutschland übertragen.
Amazon hat also sehr wohl das Monopol auf dieses Spiel.

Dieses Monopol nutzen die jetzt meiner Meinung nach aus, indem sie sagen, du darfst dir das Recht für dieses Spiel bei uns kaufen.
Aber du musst dafür ein ganzes Paket kaufen, dass u.a. kostenlosen Paketversand und gratis Kleideranprobe mit beinhaltet.

Mir geht das zusammenstellen von vollkommen abstrakten Produkten zu einem Paket einfach zu weit.
 
Wenn es Dir nur um dieses eine Spiel geht, reicht ja auch Amazon Prime für einen Monat.
 
MichaelaRegena schrieb:
Mir geht das zusammenstellen von vollkommen abstrakten Produkten zu einem Paket einfach zu weit.
Es mag einem zu weit gehen, rechtlich jedoch nicht.

Die Fußballrechte kann sich jeder sichern, wenn Amazon das Exklusivrecht für ein paar Dienstagspiele hat, sehe ich das nicht als Monopol an.

Amazon kann ja nichts dafür, dass kein anderer Anbieter sich die Rechte gesichert hat.

Was ist an Amazon Prime eigentlich abstrakt? Man bekommt ganz konkret Vorteile, ob man sie nutzt oder nicht ist ja nicht abstrakt.
 
Skaiy schrieb:
Amazon kann ja nichts dafür, dass kein anderer Anbieter sich die Rechte gesichert hat.

Ich glaube das ist eben nicht möglich, oder?
Richtig wäre meiner Meinung nach, dass man die Spiele nicht splittet, sondern es mehrere Anbieter auf den Markt geben sollte, die diese Spiele anbieten.
Ich kann mir dann aussuchen, bei wem ich kaufe.

Skaiy schrieb:
Was ist an Amazon Prime eigentlich abstrakt? Man bekommt ganz konkret Vorteile, ob man sie nutzt oder nicht ist ja nicht abstrakt.

Mit abstrakt meine ich, dass ich ein Paket kaufen muss, dass Produkte enthält, die mit den Champions Leuage Rechten überhaupt nichts zu tun haben.

Wenn ich DAZN kaufe, dann kaufe ich zwar auch viel mit, was ich gar nicht sehen will.
Aber es ist zumindest alles Streaming von Sport Veranstaltungen.

Oder wenn ich ein Fitnessstudio buche, dann hat das alles mit Fitnesstudio zu tun, was ich da kaufe.

Aber bei Amazon werden Produkte zu einem Paket gekoppelt die in keinster Weise irgendwas miteinander zu tun haben.
 
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Diese Auslegung, dass das schon alles rechtens sei, sonst hätte man ja bereits geklagt, ist auch - um es wieder freundlich zu formulieren - sehr unterkomplex.

So könnte man bis zur Klage oder, zugespitzt, bis zum Verfassungsgerichtsurteil, jede Kritik vom Tisch wischen. Dass es von einer Myriade an Faktoren abhängt (politischer Wille, Budgets von Institutionen, die sowas in Angriff nähmen, Interesse, Lobby, Amazon als politische Einflussgröße… ich könnte immer so weitermachen), wird da zugunsten einer sehr optimistischen Auslegung des Rechts ausgeblendet.

Mit ein wenig mehr Demut vor der Komplexität einer solchen Frage und dem Wissen um die eigenen Erkenntnisgrenzen (welche Rechtsgüter und Rechtskresie berührt das Thema eigentlich, welche Gesetze greifen hier, welche Rechtsnormen wurden durch welche Urteile gebildet?) wäre hier mehr geholfen als mit der bloßen Apologetik des Rechtspositivismus (d.i. die Vorstellung, Recht setze sich naturgemäß durch, wenn es erstmal kodifiziert ist).
 
MichaelaRegena schrieb:
Ich glaube das ist eben nicht möglich, oder?
Was meinst du?

MichaelaRegena schrieb:
Richtig wäre meiner Meinung nach
Genau, deiner Meinung nach. Ich finde das auch nicht toll und hätte es gerne anders aber es sind privatwirtschaftliche Unternehmen.

@Abe81 Man kann auch erst einmal alles solange infrage stellen, bis man dagegen einmal geklagt hat.

Im Gegenteil: Du machst es dir viel zu komplex.

Ich habe immer noch kein Argument gehört, auf welche rechtliche Basis es nicht in Ordnung sei, außer dem eigenen Ungerechtigkeitsinn.

Auf diese Basis könnte man es dann eben rechtlich prüfen.

Werdet doch tätig. Schreibt mehrere Verbraucherschutzzentralen an und teilt die Antwort hier mit.
 
MichaelaRegena schrieb:
Richtig wäre meiner Meinung nach, dass man die Spiele nicht splittet, sondern es mehrere Anbieter auf den Markt geben sollte, die diese Spiele anbieten.
Das würde aber die Preise für die Rechte senken und das ist nicht im Sinne der UEFA. Die wollen das der zum zuge kommt der am meisten bietet.

MichaelaRegena schrieb:
Mit abstrakt meine ich, dass ich ein Paket kaufen muss, dass Produkte enthält, die mit den Champions Leuage Rechten überhaupt nichts zu tun haben.
Aber Amazon hat mit Büchern angefangen und bietet jetzt Komplett alles im Versand an, Filmstreaming, Onlinespeicher etc pp. Wenn die ein Gesamtpaket anbieten ist dies nur rechtens. Ich sehe hier eher Frust das du für Leistung bezahlen wirst, die du nicht nutzen möchtest. Aber wie bei Dazn wo man Sportarten bekommt die man nie sehen wird ist das auch hier ein "notwendiges" übel, welches zu verkraften ist.
 
MichaelaRegena schrieb:
Mir geht das zusammenstellen von vollkommen abstrakten Produkten zu einem Paket einfach zu weit
Dann boykottiere es. Rechtlich ist das nicht zu beanstanden. Weder ist Fussball relevant fürs Leben noch hätte der Staat auch sonstwo auch nur irgendeinen Ansatz dahingehend aktiv zu werden. Die Uefa verkauft die Rechte, wenn die damit kein Problem haben, ists halt so.

Ein Zeichen setzt du und der Rest nur durch Verzicht. Das wird wohl aber nie passieren, weil aus irgendeinem Grund grade Fussball für nicht wenige offensichtlich wichtiger ist als Brot und Wasser, ausgehend davon, was sie für diesen ins absurde monetrisierten Unsinn ausgeben.
 
MichaelaRegena schrieb:
Wie sind eure Meinungen dazu?
Einfach die UEFA und besonders die DHL boykottieren, bis die es schaffen, ein faires Angebot zu machen.

Jeder große Sport hat seinen eigenen Streamingdienst (F1, NBA, NFL, sogar die Handball WM kam komplett per Stream)

Nur Königin Fußball schafft das in Deutschland nicht, alleine für die BuLi braucht Mann 1337 verschieden Abos, um alles sehen zu können.

Anstatt die juristische Frage zu stellen, sollte man sich überlegen, ob man so ein gebahren finanziell unterstützen möchte.
Ergänzung ()

BlubbsDE schrieb:
Wende Dich an die UEFA.
Die
Hylou schrieb:
Also wenn du da rechtlich was durchsetzt dann mach bitte bei DAZN weiter :D
Würde gerne NUR NFL schauen ohne den restlichen Kram.
NFL Gamepass. 170€ hier, 86€ während eines Kurzurlaubes in Brasilien (gucken kannst du danach überall ohne VPN).

Da ich immer früh am Montag raus muss wenn rd die Redzone so in 2 Etappen geguckt. Sonntags 3-5h live und den Rest am Montag ohne vorher Ergebnisse zu gucken. Fantasy Football muss ja spannend bleiben ;)
 
Wie ist es eigentlich zu dieser Zersplitterung gekommen.
Da hat sich doch irgendwie das Kartellamt eingeschaltet damals, oder?
 
Wie es dazu gekommen ist? Gewinnmaximierung.
Früher gab es kein Freitagsspiel und nur 2 Sonntagsspiele. Selbst UEFA Pokal und CL waren immer Blöcke.
Da kam man halt auf die Idee einfach die Spieltage zu ziehen und so kleinere Pakete zu verkaufen.
Dann kann man die Rechte per Streaming und als Live-TV verkaufen.
Im Prinzip vermarkten die nur ihr Produkt, wo da das Kartelamt tätig werden soll erschließt sich mir nicht.

Denn wenn Sky z.B. nicht bereit ist den Preis zu bezahlen, Dazn oder Amazon schon, vermarkten die das weiter. Und wenn es um die TV Rechte geht müssen sie halt schauen wie sie das Signal einspeisen oder mit Sky oder ähnlichem einen Untervertrag schließen. (Siehe pben mein Hinweis mit Eurosport+).
 
Vermutlich sieht das Amazon völlig anders, du bekommst all die Filme und als Sahnehäubchen obendrauf, hin und wieder ein CL-Spiel.

Du kaufst also nicht ein Sportpaket, sondern das Filmpaket.
 
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