Soo.. wie erwartet haben wir dann gestern Sekiro angefangen. Oder sagen wir, ich habe angefangen. Mein Kollege konnte, vollkommen überraschend (nicht!) doch nicht warten und hatte am Vortag schon mal 2h solo gespielt und wollte mir seine Meinung kundtun - das musste ich leider unterbinden, bis ich es selbst angespielt habe.
Vorweg,
wir spielen es auf deutsch, ich werde es auf englisch spielen, weil ich außer Domo Arrigato Mr Roboto (und noch ein paar anderen Fetzen) kein japanisch verstehe, mir die deutsche Übersetzung aber auch nicht so gefällt. Naja gut, also dann mal das Intro (wirklich schön gemacht, weckt mich, wenn Spiele ingame so aussehen
) und das Tutorial abgearbeitet. Erstaunlicherweise war die Lernkurve erschreckend kurz bis ich damit klarkam. Ich hab zwar nach wie vor das Gefühl, dass es in irgendeiner Form
manchmal Input Lag beim Pürrieren gibt und ich dann vom Gegner erstmal angeschlitzt werde, aber ich denke das kommt mit der Zeit.
Die erste beiden Minibosse war eigentlich relativ easy. Der erste richtige Boss hat uns einige Anläufe gekostet, auch weil wir offenbar vorher einen "falschen" Weg eingeschlagen haben und irgendwas übersehen haben, wo man sich ein Update holen kann. Egal.
Wir haben uns gestern ca. 6 Stunden durch Sekiro geschnetztelt und ich muss sagen, dass ich vorher eher skeptisch war, dass das Spiel etwas für mich ist - aufgrund der Kampfmechaniken. Mittlerweile denke ich, dass ich es mir kaufen werden, wenn ich in DSR die letzten 3 Achievements voll habe. Aber ich werde es auf PC, nicht auf der PS spielen, because Master race - 4k und 60fps statt entweder oder (so jedenfalls die Hoffnung)
Davon unabhängig - wie gesagt, ich mag das Setting des feudalen Japans, am Anfang in Schnee-bedeckten Landschaften (immer ein Plus bei mir), die Grafik ist sehr schön, vielleicht nicht ganz der Bloodbourne Detail Grad, aber anders und echt stimmig. Witzig auch, wie die PS4 anfängt zu ächzen, wenn dann mal irgendwo Rauch im Bild ist
.
Die Spielmechanik finde ich bisher recht gut - aber wie gesagt, wir haben gerade den ersten richtigen Boss weggemessert. Parrieren ging mir erstaunlich gut von der Hand, obwohl ich es in der Souls Reihe bisher eigentlich nie verwendet habe. Ohne mich jetzt mit irgendwelchen Erklärungstexten oder so rumzuärgern (Handbücher? Du meinst Türstopper?) finde ich es manchmal nur verwirrend, dass man nach einer selbst ausgeführten Angriffskombo irgendwann offenbar keinen Saft mehr hat um einen weiteren Schlag auszuführen. Dabei dachte ich, dass Sekiro gerade dadurch punktet, dass es keine Ausdauer wie in der Souls Reihe gibt. Ich meine wirklich Angriffe, nicht parrieren, bei der ja die Anzeige unten gefüllt wird. Auch finde ich es seltsam, dass man einige von den Billo Gegnern so lange verprügeln kann, bis ihre Parrier-Anzeige auf max ist und man eigentlich durchbrechen können müsste - aber Pusteblume. Drumrumrennen von hinten wegschnitzen... NAJA!
Was mich am Spiel bisher aber wirklich stört ist dieses Jump'n Run Geeiere mit dem Seil bzw. wenn man den Doppelsprung an einer Mauer hoch machen will. Ich gehe halt davon aus, tap sprung, tap sprung, tap den greifen Button schön hintereinanderweg und stehe dann i.d.R. wieder unten vor der Wand, wo ich gerade vorher schon mal war. Sekiro erwartet tap sprung <pause> tap sprung <pause> tap greifen, bewusste einzelne Schritte. Das fühlt sich für mich wie ein bewusster Bruch an und erfordert Konzentration.
Aber davon mal angesehen finde ich es echt gut. Kann sein, dass sich das später, bei richtigen Bossen
noch ändert. Aber mir gefällt es. Mein Kollege meinte zwischendurch mehrfach "flasht mich nicht" - wir diskutieren gerade auch drüber.. ihm fehlt da ganz klar das Waffen, Ausrüstung und Skill leveln. Sag ich "naja brauchst halt mal Skill, wa?"
. Ich muss sagen, das stört mich gar nicht so sehr. In DS ist man da eher geneigt mal ein "bisserl" farmen zu gehen, zack OP und das Spiel ist auf einmal relativ leicht. Das wird hier vermutlich nicht passieren. Irgendwie fühlt es sich ein wenig wie eine Samurai oder Shinobi "Simulation" an, was ich reizvoll finde. Und dann kommt die Prothese ins Spiel mit den ganzen Sondergimmicks, die diesen Simulationsgedanken direkt wieder ad absurdum führt.
TL : DR - Mir gefällt es wider erwarten sehr gut. Kaufempfehlung für Casuals? Nicht wirklich. Ich habe einem anderen Freund, der BB abgebrochen hat (zu schwer), empfohlen es sich aus der Videothek auszuleihen und mal ein bischen damit rumzueiern, bevor er es sich kauft. Ich vermute es wird ihm auch zu schwer sein - ist halt nen Casual
.
Ob From Software sich damit ins Bein schießt ein Spiel derart "unzugänglich" (wie gesagt ich empfinde es als sehr zugänglich, kurze Eingewöhnung und los) zu machen - ich denke nein. Die leben mittlerweile ganz gut von ihrem Ruf. Wer das kauft weiß i.d.R. auf was er sich da einlässt.