Computer eines Verstorbenen entschlüsseln

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AndyH92

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Hallo,
mein Bruder ist leider vor 2 Wochen von uns gegangen. Da meine Familie gerne einige Bilder von seinem Computer speichern möchten und wir leider keinen Zugriff auf den PC bekommen, wollte ich nach Möglichkeiten fragen, an die Daten bzw. in Windows reinzukommen.
Es handelt sich meiner Meinung nach um eine W10 Server Version, wo ich beim Start Benutzername und Passwort eintragen muss. Es kann sein, dass man auch einen USB-Stick zum Boomten als Verschlüsselung braucht, diese sind aber vorhanden.

Wisst ihr eine Möglichkeit in das Windows zu gelangen bzw. an die Daten zu kommen?

Ihr würdet unserer Familie damit einen großen Gefallen tun.

Vielen Dank und viele Grüße
 
Sind die Daten wirklich verschlüsselt oder nur Windows Kennwort drauf? Wenn es nur ein Kennwort ist, reicht es die Platte in einen anderen PC einzubauen. Dann kannst die so auslesen.
 
Mit einer Linux Live CD kommst du an die Daten nicht ran?
z.B. https://www.computerbase.de/downloads/betriebssysteme/ubuntu/

Wenn es das normale Windows Passwort ist, kommst du leicht an die Daten ran, anders ist die Sache, wenn Bitlocker aktiv ist.
Wie bereits geschrieben, mit der Live CD kommst du da ran, wenn nicht verschlüsselt wurde.
"Ubuntu ausprobieren"- edit: nicht installieren.

Mein herzliches Beileid übrigens.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erstmal herzliches Beileid und viel Kraft.

Wenn die Daten auf der Platte selbst nicht verschlüsselt sind, dann reicht es schon wenn man den PC von einer Linux CD bootet. Unter dem von cd/dvd laufenden System kann man auf die Platte zugreifen und die daten auf einen USB stick kopieren.
 
Wie vorgeschlagen:
Erste und sicherste Option: Einen bootfähigen Linux USB Stick erstellen und damit auf die Ordner von Windows zugreifen.
Die zweite Option ist das Windows Passwort aushebeln, was sehr einfach ist. Als totale Laie würde ich aber auf Erfahrene setzen.
Sind die Daten aber wirklich verschlüsselt, beispielsweise in einem extra Container über Veracrypt, sind die Daten verloren, wenn man weder Passwort noch die Schlüssel dazu herausfinden kann.
 
die privatsphaere des Verstorbenen respektieren?

er wollte verschluesseln. warum? egal. Sein Ding.
Bilder von ihm sollten andere auch gemacht haben.
Win10Server? der wusste was er tut.
 
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Hito360 schrieb:
er wollte verschluesseln. warum? egal. Sein Ding.
Bilder von ihm sollten andere auch gemacht haben.
oh wow, so wenig einfühlvermögen. da kann man nur den kopfschütteln. #fremdschämenhoch10

wenn du mal in so eine situation kommen solltest, wärst du auch froh wenn du möglich viel von der geliebten person behalten kannst.
 
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WhyNotZoidberg? schrieb:
wärst du auch froh wenn du möglich viel von der geliebten person behalten kannst.

Deshalb ist bei Verwandten oft sehr oft, auch keine Verschlüsselung AN. Wenn man was hinterlassen WILL, dann schafft man das auch.

Erst letztens wieder , irgendwer hatte da ein BitCoin Konto, natürlich die Kiste verschlüsselt...
 
Mein Beileid.
Ich verstehe beide Seiten, würde aber wohl auch die Privatsphäre des Verstorbenen über das eigene Verlangen nach Bildern stellen.
 
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Highspeed Opi schrieb:
Wie vorgeschlagen:
Erste und sicherste Option: Einen bootfähigen Linux USB Stick erstellen und damit auf die Ordner von Windows zugreifen.
Die zweite Option ist das Windows Passwort aushebeln, was sehr einfach ist. Als totale Laie würde ich aber auf Erfahrene setzen.
Sind die Daten aber wirklich verschlüsselt, beispielsweise in einem extra Container über Veracrypt, sind die Daten verloren, wenn man weder Passwort noch die Schlüssel dazu herausfinden kann.

Ich bin kein Laie auf dem Gebiet, wollte aber dennoch mal nachfragen wie die Vorgehensweise am besten ist.

Ich kann via Ubuntu auf die Ordner zugreifen, allerdings sind kaum Dateien zu finden. Es geht unserer Familie in erster Linie darum, enge Kontakte und Freunde ausfindig zu machen (zwecks Beerdigung).
Hast du eine Ahnung wie ich das W10 Server Passwort ausheben kann bzw. dieses umgehen kann? Wie gesagt, selbst den Benutzernamen muss ich eingeben.
 
Das was @Hito360 schreibt ...

Des Weiteren:
§ 202c - Vorbereiten des Ausspähens und Abfangens von Daten

(1) Wer eine Straftat nach § 202a oder § 202b vorbereitet, indem er
1. Passwörter oder sonstige Sicherungscodes, die den Zugang zu Daten (§ 202a Abs. 2) ermöglichen, oder
2. Computerprogramme, deren Zweck die Begehung einer solchen Tat ist,
herstellt, sich oder einem anderen verschafft, verkauft, einem anderen überlässt, verbreitet oder sonst zugänglich macht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) § 149 Abs. 2 und 3 gilt entsprechend.
Quelle: https://dejure.org/gesetze/StGB/202c.html

Ich würde sagen, hier ist Rechtshilfebeistand nötiger als das CB-Forum.
 
Zuletzt bearbeitet:
AndyH92 schrieb:
IW10 Server Passwort ausheben kann bzw. dieses umgehen kann
trinity rescue kit kann dir das Windows Passwort löschen/ändern.

Mein Beileid!

@Doom Squirrel ähm nein - 202c bezieht sich auf Abfangen von Daten von lebenden Personen, jedoch nicht um verstorbene Personen.
Desweitern:
Der Bundesgerichtshof hat am 12.07.2018 ein Urteil gefällt, das grundsätzliche Bedeutung für den Umgang mit dem digitalen Erbe haben dürfte. Die Entscheidung der Richter in Karlsruhe: Das soziale Netzwerk Facebook muss den Eltern eines toten Mädchens als Erben Zugang zu dem gesperrten Nutzerkonto der Tochter gestatten.
https://anwaltauskunft.de/magazin/l...en?L=0&cHash=8d8a1822c74435c08067605e35359da1
 
Zuletzt bearbeitet:
Hito360 schrieb:
die privatsphaere des Verstorbenen respektieren?
Mir fällt da gerade eine Option ein:
Am besten einfach eine Dritte Partei/Person machen lassen. Die soll dann gezielt danach suchen und über alles andere für immer Schweigen. Die Toten sind unantastbar. Was wäre wenn du da jetzt was findest, was dich anders über ihn denken lässt? Willst du das als letzte Erinnerung mitnehmen oder wie du ihn zuvor immer kanntest?
 
Also alles was recht ist, wenn deine Geschichte stimmt - mein Beileid. Leider kann hier niemand feststellen, ob die Geschichte stimmt. Daher sollte sich eine Hilfe wirklich in Grenzen halten.
Ergänzung ()

@renegade: Falls der Computer demjenigen gehört, der hier postet! Wer weiß, wer der Erbe des Verstorbenen ist? Womöglich jemand ganz anderes.
 
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emeraldmine schrieb:
Deshalb ist bei Verwandten oft sehr oft, auch keine Verschlüsselung AN. Wenn man was hinterlassen WILL, dann schafft man das auch.

wenn man plötzlich aus dem leben gerissen wird, dann hat man für die hinterbliebenen wahrscheinlich nichts hergerichtet.
wenn man weiß, dass man nur noch XY zeit hat, macht man sich sicherlich mehr gedanken, als wenn man zb heute morgen auf dem weg zur arbeit in einen unfall verwickelt wird.

die verschlüsselung wird ja -ich vermute es mal- nicht da sein, um der familie nach dem tod fotos etc zu verweigern, sondern eher um ungebetene gäste abzuhalten, zu lebzeiten.
 
yxcvb schrieb:
Daher sollte sich eine Hilfe wirklich in Grenzen halten.
Aber auch da gibt es Privatsphären. Er will keine Waffen kaufen, er will nur eine Entschlüsselung auf einem Consumer-PC umgehen. Da kann man ruhig helfen. Wissen kannst du es doch sowieso nie...
 
Renegade334 schrieb:
Da der Computer jetzt den Erben gehört, kannst du dir den Rechtskram sparen :)

Um das Passwort zu umgehen fällt mir auf Anhieb nur KonBoot oder OphCrack ein.

Da liegt das Problem des Datenschutzes. Sobald es um Steuern, Soziales, Terror oder eigene Interessen geht, zählt scheinbar kein Recht mehr in der BRD.
 
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GGG107 schrieb:
Die Toten sind unantastbar
wenn du nur rechthättest...
in der praxis nur solange, wie das grab bezahlt wird. oder drei generationen später ein wohnblock gebaut wird.

entschuldigung an den TE, aber ich ärgere mich über unsere doppelmoral.
 
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