Pappschuber schrieb:
Keine Ahnung, ob bnoob das falsch meint, oder ob du es einfach falsch verstehst.
Es geht nicht um die Bildaktualisierungsrate in Hertz, sondern um das Flimmern, welches durch PWM-Dimmung der LED-Hintergrundbeleuchtung entsteht. Sollte dieses Verfahren verwendet werden, entsteht eben ein Flimmern. Je niedriger die Frequenz, desto offensichtlicher wird es. Bei 35 Hz würde das Bild unterträglich Flimmern und das sieht man dann auch mit dem bloßen Auge.
Ein Beispiel:
https://www.youtube.com/watch?v=ycKzTDnTYTQ
Nein nein nein, du schmeißt jetzt aber alles komplett durcheinander. Ich Versuchs mal mit einfachen Worten zu erklären.
Erstmal:
CarnifexX schrieb:
Natürlich gibt es das. du sitzt z.B. gerade davor. Selbst bei 144hz flackert es, aber für dich eben (vermutlich) nicht sichtbar. Glühlampen, Kerzen oder Sterne flackern hingegen nicht, die leuchten durchgängig =)
144 Hz Monitor. Angebliches Flackern solcher Monitore wird gleichgesetzt mit PWM Flackern. Das ist falsch.
Zum Thema: Das Backlight das bei einigen LCDs mit PWM gesteuert wird verändert seine Frequenz nur, wenn du den Monitor heller oder dunkler stellst. Es dient einzig und alleine zur Regulierung der Helligkeit. Der Grund ist, dass einige Leuchtmittel nicht dimmbar sind. Durch "schnelles ein und ausschalten" kann man trotzdem den selben Effekt erzielen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Pulsweitenmodulation
Die Puls-Weiten Modulation (PWM) lässt das Backlight deswegen in einer hohen Frequenz flackern. Wenn du dann die Helligkeit runter drehst, verändert sich das Verhältnis zwischen "AN" und "AUS" Phase. Die "aus" Phasen werden verlängert, die "an" Phasen werden verkürzt. Dadurch entsteht der Eindruck, das Bild wäre dunkler, obwohl einfach nur die Beleuchtung ständig an und aus geschaltet wird. Die Puls-weite bestimmt dann einfach die wahrgenommene Helligkeit. Empfindliche Menschen können diese hochfrequente Flackern des Backlights wahrnehmen und als störend empfinden. Das hat aber rein gar nichts mit der klassischen Monitorfrequenz zu tun von 60, 120 oder 144 Hz.
Fakt ist: Diese Frequenzen und Pulsweiten kann man nicht einfach so einstellen. Sie sind fest vorgegeben und werden wie gesagt verändert, sobald man die Helligkeit im OSD des Monitors regelt. Es gibt aber auch genügend Monitore, die ohne PWM Steuerung des Backlights auskommen.
Worum es hier ging ist aber die Bildwiederholfrequenz. Diese hat absolut gar nichts mit dem Backlight zu tun, sondern damit, wie oft das Bild pro Sekunde neu aufgebaut werden KANN.
Bei Röhren war es so, dass z.B. bei einer 50 Herz Röhre das Bild 50 mal pro Sekunde komplett neu aufgebaut wurde. Der Elektronenstrahl zeichnet dabei Zeile für Zeile (interlaced, also erst die geraden, dann beim zweiten Frame die ungeraden Zeilen nummern) von links nach rechts, von oben nach unten.
Es gibt nur einen Elektronenstrahl, der pro Sekunde auf diese Weise 15625 mal von links nach rechts wandert. Jedesmal wenn der Strahl unten angekommen ist und das Bild komplett gezeichnet hat (die Trägheit des Auges und der Leuchtschicht sorgt dafür, dass das Bild als ganzes wahrgenommen wird.) muss der Strahl wieder von oben Anfangen. Während dieser Zeit ist das Bild kurzzeitig wieder schwarz da die Leuchtschicht unten aufhört zu glimmen, wenn der Elektronenstrahl oben wieder anfängt.
Und das ist der Punkt um dem es hier geht: Durch diese Schwarzpausen die bei jedem Zyklus sichtbar sind, entsteht das bekannte Flimmern. Wenn du einen 50 Hz Röhrenbildschirm hast, siehst du pro Sekunde 50 mal den Bildinhalt und 50 mal ein komplett schwarzes Bild. Wenn die Frequenz zu niedrig ist, also z.B. 30 oder 40 Hz, dann würde man ein sehr starkes Flackern sehen. Viele empfinden bei CRTs selbst 60 Hz als flimmernd. Erst ab 100 Hz sprechen die meisten von Flimmerfrei.
So, ein LCD arbeitet aber komplett anders. Das Bild wird zwar z.B. 60 mal pro Sekunde aktualisiert, aber es gibt keinen Kathodenstrahl, der das Bild aufbauen muss und eine Leuchtschicht anregen müsste. Folglich gibt es auch keine schwarz-Phasen zwischen den Zyklen. Die Pixel leuchten einfach dauerhaft. Das Eingangssignal wird 60 mal pro Sekunde abgetastet und wenn eine Änderung verlangt wird, dann wird das Pixel entsprechend seine Farbe ändern. Wenn aber wie gesagt z.B. 10 Minuten der gleiche Bildinhalt dargestellt werden soll, dann leuchten die Pixel 10 Minuten lang dauerhaft in exakt der gleichen Farbe. Ohne irgendwelche Frequenzen, mit der sie angesteuert werden... Die Flüssigkristalle richten sich einmal aus und bleiben so lange in dieser Position, bis das anliegende Signal was anderes vorgibt.
Folglich ist ein Flimmern bei LCDs prinzipbedingt unmöglich, ganz egal mit welcher Frequenz du das Panel ansteuerst. Einzig und allein ein schlechtes PWM Backlight
kann bei reduzierter Helligkeit wahrnehmbar flimmern. Das LCD-Panel flimmert dabei trotzdem nicht...