Das Ende der Zeitung

Lest ihr noch Tageszeitungen?

  • Ja, ich lese regelmäßig eine Zeitung

    Stimmen: 64 53,3%
  • Nein, ich lese generell keine Zeitung

    Stimmen: 56 46,7%

  • Umfrageteilnehmer
    120
@ Slideman

Ich finde Fernsehen kommt bei weitem nicht gegen Zeitungen an - Vor allem die Reflektion der aufgenommenen Informationen lässt da oft stark zu wünschen übrig, weil man pausenlos mit Informationen und Müll dicht gekippt wird, während man bei der Zeitung a.) Die Zeit nehmen kann, die man will und braucht um einen Sachverhalt für sich selbst aufzuarbeiten und zu beurteilen b.) Das Ausmaß an absolut unrelevanten Informationen meiner Meinung nach wesentlich geringer ist - Wenn wir BOULEVARDblätter wie die Bild, welche wohl kaum eine Zeitung ist außer acht lassen.

Außerdem kann ich den ersten Absatz nicht recht nachvollziehen:
Was heute in Zeitungen geschrieben wird, ist oft selbst von den Zeitungen modifiziert oder irgendwie verändert.

wie meinst du das? Jedes Medium bereitet Informationen auf irgend eine Art und Weise auf!

Außerdem denke ich, dass es im Internet noch wesentlich schwerer ist, tatsächlich ungeprägte Informationen zu bekommen, die einen wirklich zu einer objektiven Meinungsbildung befähigen.
 
So wie das Radio vorm Wirtschaftswunder das Medium für die Massen war und dann nach und nach vom TV verdrängt wurde, so wird das vielleicht auch mit Zeitungen passieren.

Komplett verdrängen wird das Internet die Zeitungen aber niemals, oder zumindest nicht in unserer Lebenszeit, denn nach einem ganzen Tag vor dem Monitor ist es eine wahre Wohltat mal in Ruhe eine Zeitung zu lesen und keine Maschine vor einem zu haben, die einen grell anscheint.
 
th3o schrieb:
Die Zeitungen, sofern sie Tageszeitungen sind, leben ja gerade davon, Informationen, die mehr oder weniger schnell überholt sind, zu drucken.

Die Zeitung lebt sicher davon tagesaktuell Berichte zu drucken. Allerdings trotzdem in einer stärkeren Detailtiefe als es bei einer Nachrichtensendung der Fall ist. Vor allem dann, wenn zu einem "brennenden" Thema eben auch diverse Artikel, Kommentare und Hintergrundberichte verfasst werden.

th3o schrieb:
Der Kontrast "zur schnelllebigen Welt von heute" dürften ja gerade Zeitungen nicht sein, weil sie selbst die gedruckte schnelllebige Welt sind.

Der Begriff der Schnelllebigkeit bezog sich eher auf den Vorgang der "Informationgewinnung". Die Zeitung bietet hier einen Kontrast zu dem "kurz mal in die Nachrichten rein zappen" wie es bei Radio und Fernsehen betrieben wird. Auch im Internet bemerke ich dies an mir selbst immer wieder.

th3o schrieb:
Dass du übrigens das Lesen von Informationen mit Ruhe und Zeit in Verbindung bringst, pathetisch dann das Ganze als "Kontrast" zu einer irgendwie gearteten Welt aufblähst, offenbart, dass allem Anschein nach echtes Wissen aus Büchern, wofür man sich eigentlich eher die Ruhe und die Zeit nehmen sollte, völlig in den Hintergrund gedrückt wird und dass jetzt das Aufsaugen von schnellen Informationen bereits als Wissen gilt

Natürlich ist das Aufsaugen von aktuellen Informationen auch eine Art des Wissensgewinnes. Bücher können ein Thema eben nur in nachhinein betrachten und es dauert Wochen / Monate bis sie veröffentlicht werden. Die Zeitung steht hier keinesfalls im Kontrast zu einem Buch sondern diese beiden Medien ergänzen sich viel mehr.
Gute Zeitungen liefern übrigens auch zu aktuellen Themen sehr gut recherchierte Hintergrundinformationen deren Detailtiefe sich, begrenzt auf das jeweilige Thema, teils durchaus mit der eines Buches messen kann.

th3o schrieb:
wonach sich jeder arme Tropf der eine Titelstory gelesen hat, in der Lage glaubt, souverän über dieses oder jenes Auskunft geben zu können. Adorno nannte sowas: Dialektik der Halbbildung.

Es kommt auch hier auf die Art des Konsumes und den Umgang mit den enthaltenen Informationen an. Natürlich kann man nicht behaupten, dass man umfangreiches Wissen zu einem Thema besitzt wenn man sich die erste Seite der BILD durchliest.
Wenn man aber jeden Tag Zeitungen wie z.B. "Die Welt", "Sueddeutsch", ... liest kann man durchaus Wissen erlangen was weit über "Halbbildung" hinaus geht.
Und auch hier immer auf das Thema bezogen ...

Natürlich kann ich als absoluter Physik-Laie nicht nach dem Konsum eines Zeitungsartikels auf einmal zum Experten für Quantenphysik werden ...
 
Sehr schöne Umfrage. Die Frage hören wir auch oft.

Ich hoffe mal das es in den nächsten Jahren erstmal so bleibt, die Maschinen werden verbessert und die Geschwindigkeit wird weiter steigen.

Ich bin selber Azubi als Offsetdrucker und zum Glück hab ich mit Tageszeitungen deshalb eher weniger zu tun.
 
Wenn ich daran denke mir in der Natur n lauschiges Plätzchen zu suchen, aber dann mitm unhandlichen Laptop "Zeitung" lese vergehts mir schon.^^
 
Die Fragestellung sollte präzisiert werden. Das Zeitungen in den Industrieländer eventuell austerben könnten, gut möglich. Allerdings ist nicht jedes Land der Erde auf unserem technischen Stand wo sehr viele Einwohner einen Computer oder ein onlinefähiges anderes Gerät als Ausweichmöglichkeit besitzten.
Zeitungen werden noch sehr lange existieren. Nur nicht mehr in dieser Vielfalt wie heutzutage. Nur die Auflagenstarken werden überleben.


Außerdem: Hat schon mal wer versucht mit seinem Monitor eine Fliege zu erschlagen oder sich den Ar*** abzuwischen?:D


Intressant ist jedoch das Argument bezüglich des Umweltschutzes. Ist es heute noch vertretbar soviel Papier nur für einen 1 Tag zu verschwenden?

@promo

Ich hab mal gehört, dass das deswegen so ist, weil die Bilder die du auf dem Computer siehst erst mal von deinem Gehirn erst mal in Text umgewandelt werden müssen, dieser Schritt entfällt bei Zeitungen.

Hab mich schon immer gefragt warum ich bei Zeitungen nur die Wörter grob anschauen brauche wärend ich am Monitor oft einen Satz 2 mal aufmerksam lesen muß um ihn zu verstehen.
Hab das bisher immer auf mein zunehmendes Alter geschoben. Werd ich mal gleich nachgoogeln.


Außerdem fehlt bei der Umfrage ganz Eindeutig ein "Ich lese ab und zu eine Tageszeitung" oder " Ganz selten". Dann kann ich auch ein Kreuz machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schaffe89 schrieb:
Wenn ich daran denke mir in der Natur n lauschiges Plätzchen zu suchen, aber dann mitm unhandlichen Laptop "Zeitung" lese vergehts mir schon.^^

Genau so sehe ich das auch ich denke mal nicht bzw. hoffe das die Zeitung uns noch lange so erhalten bleibt.
 
Ja, ich lese noch Zeitung.
Die "Junge Freiheit" lese ich regelmäßig. BILD (Sport, Skandale und nackte Frauen) manchmal auf der Arbeit sowie ab und zu die "Schwäpo" für lokale Themen.
 
Mir Persönlich fehlt ein mittelding bei dieser umfrage. Ich selber lese ab und zu mal zeitung, also gehöre ich nicht in die eine und auch nicht in die andere gruppe...
Die zeitung als Medium wird es immer weitergeben finde ich. e-books waren, oder sind ja angeblich auch im kommen, aber wer will den soeins haben? also zumindest in meinem umfeld niemand.
 
Um aktuelles Weltgeschehen und schnelle wichtige Informationen zu erhalten, würde ich immer das Internet wählen (Spiegel~Online, Heise, etc.).
 
Das Ende der Zeitung bestimmt nicht.

Internet/Zeitung haben beide Vorteile sowie Nachteile.
Zeitungen werde jedoch glaube ich in den nächsten 50 Jahren nicht "aussterben"
 
Die Zeitung und 50 Jahre? Also das halte ich für sehr gewagt. Im Film "Minority Report" (wo Zukunftsforscher mitgearbeitet haben) bestanden sie nicht mehr aus Papier, sondern aus einem biegsamen Material und die News kamen per Livestream. So oder so ähnlich könnte es funktionieren, aber wahrscheinlicher ist, dass wir 2059 nur noch ein paar regionale Blättchen haben und alle überregionalen Zeitungen online zu finden sind.

Allein die Geschwindigkeit, mit der US-Zeitungen eingehen, ist doch alarmierend. Das gleiche hätte ich vor 10 Jahren auch von otto oder quelle gedacht, aber da scheinen die Leute sich nicht so schnell auf die neuen Medien umstellen zu wollen.
 
Es ist schon bemerkenswert, die Infos aus der Zeitung mit dem Internet abzugleichen. Da bekommt man von vielen Vorgängen ein ganz anderes Bild. Seitdem ich das mache, wunder ich mich immer wieder, wie von so manchem Journalist die Idee der objektiven Information ausgelegt wird. Meistens läuft das so, das entscheidende Infos einfach weggelassen werden. Das ist alles sehr sehr seltsam.
Zeitung brauch ich trotzdem, für den grünen Müll.
 
Ich lese eigentlich sehr gerne Printmedien, aber da ich Student bin, mangelt es schlicht und ergreifend am Geld, um mir regelmäßig Tageszeitungen, geschweige denn Magazine, zu kaufen. Den einzigen Luxus, den ich mir trotz der Knappheit des Geldes bewahrt habe, ist die Sonntagsausgabe einer renommierten Tageszeitung. Ansonsten ist das Internet mein primäres Informationsmedium.

Hätte ich mehr Kohle zur Verfügung, würde ich mir gleich zwei oder drei Abos leisten.
 
Hallo,

ich hab da mal schnell ne Offtopic-frage, will aber nicht einen neuen Tread deswegen erstellen.


Ich muß zugeben ich hab Ein Bildzeitung-Lesezeichen in meiner Browserleiste:eek:

Ich schau da auch täglich mal hin was die "Zeitung" so berichtet. Über die Zeit fiel mir immer wieder auf, das wenn die Bild von irgendwelchen Verbrechen berichtet den Täter gerne mal komplett "unverschlüsselt zeigt. Einen Tag später sind die dann aber mit schwarzen Balken oder verpixelt dargestellt. Zuletzt war das bei dem Typ der das Mädchen angefahren hat und dem jungen 4x Mörder der seine Familie erschoss der Fall.

Frage: Ist das eine bewußte Praxis von der Bild? Wenn ja sollte es da nicht mal langsam ernsthafte Konsequenzen geben? Oder gibts da ne feste Regel? Josef Fritzl wurde am Anfang auch verschlüsselt, jetzt nicht mehr. Liegts daran das man Rechtskräftig verurteilt wurde? Oder Pokert hier die Bild ganz bewußt?
 
Prom07 schrieb:
...Ich hab mal gehört, dass das deswegen so ist, weil die Bilder die du auf dem Computer siehst erst mal von deinem Gehirn erst mal in Text umgewandelt werden müssen, dieser Schritt entfällt bei Zeitungen. ...

Das hat andere Gründe:
Auch der Text von Zeitungen wird im Gehirn im ersten Schritt als Bild wahrgenommen und dann in "Text umgewandelt", wobei das auch nicht korrekt ist, sondern die Bildinformation wird direkt vom Gehirn verarbeit - sowohl bei Zeitung als auch bei Bildschirm. Wir sind keine Computer, die Bilder in Text umwandeln müssen, um ihn zu verstehen. Sobald das Bild auf dem Sehnerv auftrifft, besteht kein Unterschied mehr darin, ob ein "A" am Bildschirm oder auf Papier gelesen wird.

ABER:

- Unterschied ist der, das ein gedruckter Text auf Papier ein höheren Kontrast hat im Vergleich zum Bildschirm. Der Unterschied schwarz - zu weiß ist beim gedruckten Text deutlich höher.

- Hinzu kommt, das ein Display leuchtet und man sozusagen direkt in eine Lichtquelle schaut. Ein Stück Papier wird hingegen angeleuchtet und man schaut nicht in eine Lichtquelle. Ähnlich dem Effekt, das man nicht TV schauen sollte bei völliger Dunkelheit (strengt an), aber im Kino kann man im Dunkeln auf die Leinwand schauen.

- Das Bild des Bildschirms ist nicht völlig statisch, es "flimmert". Auch wenn die Wiederholungsrate so hoch ist, das man es direkt nicht wahrnnimmt, indirekt strengt es die Augen immer noch an. Ein gedrucktes Bild ist statisch.

- Und zu guter letzt ist die Auflösung (DPI) auf dem Papier immer noch höher als auf dem Bildschirm. Halte mal ein Vergrößerungsglas auf eine Zeitung und dann auf einen Bildschirm ;). Die Kantenschärfe ist selbst bei billigen Drucken immer besser als am Bildschirm, wo ja künstlich vieles wieder weichgezeichnet wird mit grauen Abstufungen.

Diese Faktoren machen das Lesen von gedruckten auf Papier angenehmer und auf dem Display ungenehmer, nicht der Umstand, dass das Gehirn ein Bild in Text umwandeln muss. Auf den Bildschirm zu schauen ist anstrengender als auf Papier zu schauen, das merkt man daran, das man schneller ermüdet, den Text mehrmals lesen muss und man mehr Konzentration braucht. Ist aber auch Übungssache, man kann sich zum Teil an Displays gewöhnen, schöner ist aber Gedrucktes.

Viele (nicht alle) Nachteile werden diese Ebook-Reader ausgleichen können. Sie haben zum Beispiel deshalb keine Hintergrundbeleuchtung, weil es angenehmer zu lesen ist.

Topic: ich lese überhaupt keine Zeitung, evtl mal selten ein Wochenblatt wie die Zeit oder Spiegel. Warum: erst mal hinken die Zeitungen dem aktuellen Geschehen immer hinterher. Dann finde ich das übergroße Format unmöglich, allenfalls die Blätter wie Morgenpost oder Welt in dem kleinen Format finde ich gut - aber die Zeitungen selber sind Müll.
Alle Infos bekomme ich im Internet schneller.

Mir ist es egal ob die gedruckten Zeitungen selber verschwinden (können sie gerne), denn die Nachrichten erreichen uns in anderen Formaten weiterhin. Was nicht verschwinden darf ist der Journalismus. Dieser muss bleiben und seine Ergebnisse gerne weiterhin im Netz, auf Ebook-Reader oder TV anbieten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mir fehlt in der Frage ebenso ein Mittelding.
Ich lese weder täglich Zeitung noch lese ich nie Zeitung.

Hier bekommt man zwei Mal in der Woche (Mittwochs und Samstags) kostenlos eine lokale Zeitung, die werbefinanziert ist.
Diese Zweitung will ich auch nicht unbedingt missen.

Dann leihe ich mir auf der Arbeit in meiner Pause ab und an mal die Zeitung einer Kollegin aus, um da in der Pause drin zu schmökern.

Sie ist 50 und für sie gehört die Zeitung seit Jahrzehnten zu ihrem täglichen Brot.
Mir persönlich wäre es aber zu teuer, die Zeitungen zu kaufen.
Wenn ich mir zusammenrechne,wie viel mich z.B. die Zeitung meiner Kollegin im Monat als Abo kosten würde, ne, da bekommt man heutzutage ja schon eine Telefon- / Internetflat für.
Für mich persönlich wäre es dann eher sinnvoller, das Geld in eben eine solche Flat zu investieren.

Das die Zeitung in Papierform aber in sehr naher Zukunft in Papierform ausstirbt glaube ich nicht.
Das wird nach meinen Einschätzungen eher in den nächsten 15 - 20 Jahren geschehen.
Da müssen sich die Verlage dann mehr und mehr auf das Online-Geschäft konzentrieren.
 
habe die gamestar und eine regionale tageszeitung im abo. bissl lesen auf dem klo oder sonstwo muss schon sein. außerdem müssen die arbeitsplätze der zeitungen auch gesehen werden. das es ein zeitungssterben in den nächsten jahren gibt ist mir klar. nur hoffe ich, dass die redaktionen meiner stadt überleben.
 
Ich lese grundsätzlich nur die Schlagzeilen der "HNA" und der "Frankfurter Allgemeine". Aus den Themengebieten "Politik", "Wirtschaft" und "Umwelt" erfährt man hier meistens ohnehin alles Wichtige.

Prinzipiell brauche ich also garkein Zeitungsabonnement, denn diese Schlagzeilen lassen sich auch "kostenlos" im Internet nachlesen. Anbei interessiert es mich nicht, dass im "Lokalen" Teil steht, dass RTL gestern bei meinem Nachbarn war, als er den Weltrekord im Nasenbohren aufgestellt hat.
 

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